Nach der WM ist während der WM

Es ist schon traurig. Da richtet der fraglos beliebteste, sympathischste und bescheidenste Weltfußballverband der Welt direkt nach der „großen“ Fußball-WM noch eine Weltmeisterschaft aus. Nein, nicht die im Sackhüpfen, sondern die U-20-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2010. Und keiner guckt hin, obwohl sie optisch sogar noch mehr hermacht. Ich kann mir jedenfalls unangenehmeres vorstellen, als 22 Mädels unter 20 beim Fußballspielen zuzugucken.

Immerhin kommen die Spiele auf Eurosport, aber die Stadien sind praktisch leer. Eigentlich schade, dass sich bei Ticketpreisen ab teilweise 2,50€ kaum jemand findet, der ins Stadion kommt. Viel Hoffnung für die Frauen-WM nächstes Jahr macht mir das nicht.

Einen Ein-Mann-Autokorso werde ich wohl kaum veranstalten, aber ein bisschen reingucken schon. Immerhin machen die Mädels es ja wie die großen. Die Engländerinnern haben beim 1:1 gegen Nigeria das Gegentor jedenfalls durch einen grandiosen Torwartfehler bekommen.

5 Gedanken zu „Nach der WM ist während der WM“

  1. Bei Frauenfussball fällt mir nur eines ein: langsam und deshalb uninteressant. Aus demselben Grund gucke ich nur EMs und WMs: die Wahrscheinlichkeit schnellen und damit spannenden Fussball zu sehen, ist sehr hoch.

  2. Ich habe mir das heute mal ein bisschen angesehen. Schnelle Angriffe waren da durchaus dabei. Ich hatte eher den Eindruck, dass die Verteidigung in den Spielen etwas behäbig ablief und die Torfrauen selten Paraden zeigten. Es gab zwar auch Fouls und auf dem Boden liegende Mädels, aber insgesamt schien mir das alles vergleichsweise wenig körperbetont abzulaufen – nach dem Finale letzten Sonntag ist aber jedes Spiel irgendwie wenig körperbetont 🙂 Ich werde mir das aber am Freitag mal etwas eingehender anschauen. Dann steht Schweden-Brasilien und Deutschland-Kolumbien an.

  3. Das Problem bei dieser U20 WM sind die Spielzeiten. Ich wäre gerne nach Bielefeld gefahren und hätte mir die Schwedinnen angeschaut, aber welcher normale Arbeitnehmer kann sich um 11 Uhr oder 13 Uhr Spiele in einem Stadion angucken.

    Auf die „große“ WM im nächsten Jahr bin ich auch gespannt. Das System der Ticketvergabe habe ich allerdings noch nicht so ganz verstanden. Wer kauft denn eine Karte für ein Spiel, bei dem man gar nicht weiß, wer da eigentlich auf dem Rasen steht – die Qualifikationen laufen ja noch.

    Das Finale würde ich mir schon gerne angucken, aber ein Jahr oder mehr im Voraus zu planen ist heutzutage nicht drin. Schade.

  4. Die Spielzeiten sind mir auch ein Rätsel. Keine Abendspiele – müssen die Mädels etwa um 8 ins Bett bei manchen Mannschaften ??? Bei den derzeitigen Wetterverhältnissen in Deutschland wäre es ein Segen, um 20 Uhr spielen zu dürfen statt in der Mittagshitze.
    Ebenso schleierhaft ist die Verteilung der Spiele. Gestern war kein einziges Spiel, während heute und morgen jeweils um 15 und 18 Uhr zwei Spiele parallel laufen. Das Turnier hat ohnehin schon geringe Medienpräsenz, nicht zuletzt wegen der parallel laufenden Tour de France. Nun nimmt man auch noch dem einzigen Sender, der das Turnier zeigt, die Möglichkeit, alle Spiele live zu zeigen. Was sprach dagegen, die Spiele z.B. um 13:30 Uhr, 15:30 Uhr, 17:30 Uhr und 19:30 Uhr anzupfeifen. Das Hitzeproblem bestünde noch immer, aber wenigstens wären nicht zwei Spiele gleichzeitig. Sonst ist die FIFA doch so scharf darauf, allumfassend präsent zu sein.

  5. Ich fürchte, Frauenfussball ist nach wie vor in der Massenwahrnehmung einfach nicht „in“ – um nicht zu sagen „out“. Aber zu so einer Wahrnehmung gehören beide Seiten.

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