Mit Elin aus der Krise

elinlindberg

Schweden ist für viele Deutsche das gelobte Land, was Jobs angeht. Dieses Image hält sich so hartnäckig, dass sogar jetzt während der Krise viele noch glauben, in Schweden würden immer noch händeringend Arbeitskräfte gesucht.
Dass Schweden ein Interesse haben könnten, nach Deutschland zu kommen, ist offenkundig weniger naheliegend. Jedenfalls haben die Schwedische Handelskammer in Deutschland, die Firma mit dem wenig originellen Namen „Investor AB“ und die Sprachenschule IS Internationella Skolorna eine Zusammenarbeit begonnen, in deren Rahmen Praktikanten aus Schweden nach Deutschland geschickt werden.

So hat Elin Lindberg, Teilnehmerin des Kurses „Deutsch in der Praxis“, ihre Stelle in Düsseldorf im Januar angetreten. Sie arbeitet dort an einem Online-Stellenmarkt, der Schweden in den deutschen Arbeitsmarkt vermitteln soll. Das ist der DN ein Interview wert (siehe oben). Elin sagt darin, dass die Deutschen ein sehr positives Schwedenbild haben – was zweifellos stimmt – und dass auf lange Sicht (also nach der Krise) ein ziemlicher Fachkräftemangel in Deutschland herrschen wird – was anzunehmenderweise auch stimmt.

Viele Männer werden sich, wenn sie das Foto von Elin gesehen habe, wohl sehr gerne von ihr vermitteln lassen. Frauen hoffentlich auch.

Alleine die leider unscheinbar auf der Seite platzierte Datenbank ist bisher dürftig ausgestattet. Nach Aushilfen für einen Frühstücksservice und den unvermeidlichen Leuten fürs Call-Center wird bislang gesucht.

Dass man um Schweden werben muss, zeigt die Diskrepanz in der gegenseitigen Wahrnehmung der beiden Länder. Daran wird sich hoffentlich etwas ändern, denn neben der schwedischen Mobilität würde davon wohl auch das Selbstbild der Deutschen profitieren.