Liveblogging: Nordkorea-Schweden

Ich versuche mich einmal in der hohen Kunst des Livebloggens.

14.20

Brasilien führt gegen Neuseeland 4:1 – und Schweden gewinnt 3:2! Super! Schönes Spiel und ein verdienter Sieg, letzlich sogar der Gruppensieg. Schweden hat sich gesteigert und darf im Viertelfinale gegen Kolumbien antreten. Die Nordkoreanerinnen spielen gegen die deutsche Mannschaft.

Und damit ist dieses Liveblogging-Experiment beendet.

14.13

Das Spiel wird hektischer. Die Nordkoreanerinnen wollen Gruppensieger werden. Kann ich verstehen, denn der muss schließlich gegen unsere Mädels spielen

14.01

Tor für Schweden – 2:3! Ein hoher Ball von der Seite kommt herein. Die Schwedinnen brauchen aber keinen Kopfball – das macht die nordkoreanische Torhüterin durch eine unglückliche Aktion für sie. Eigentor!

13.48

Abwehrfehler der Schwedinnen. Jon Myong Hwa steht frei vor dem Tor und erzielt den Ausgleich per Kopfball. 2:2

13.38

Antonia Göransson macht langsam auch den Müller. 4. Tor und damit 2:1 für Schweden! Wieder ein Alleingang. Die Nordkoreanerinnen sind vielleicht doch schwächer als erwartet.

13.34

Es geht weiter. Schweden startet stark.

13.21

Die Wiederholungen zeigen nur allzu deutlich: die Schwedinnen hatten sehr sehr viel Glück. Es könnte genauso gut auch schon 3:1 stehen.

13.19

Halbzeit – erstaunliches Comeback der Schwedinnen mit diesem 1:1. Halbzeitstand ist: Nordkorea und Schweden, Brasilien raus und Neuseeland sowieso. Hoffentlich gewinnt Schweden noch, denn ansonsten sind die Viertelfinalbegegnung Deutschland – Schweden und Nordkorea – Kolumbien.

13.14

Sofia Jakobsson gleicht aus! Ball nach vorne, Fahne bleibt unten und dann ein rasend schneller Alleingang. Super – aber ob es wirklich kein Abseits war, wird man erst in der genaueren Analyse sehen.

13.08

Das Spiel findet eigentlich nur vor dem schwedischen Tor statt.

13.03

Haarscharf – der Pfosten rettet die Schwedinnenen vor einem größeren Rückstand.

12.59

Auch Brasilien führt eins Null. Damit hätten Schweden und Brasilien eine Tordifferenz von Null und gleiche Punktzahl. Schweden hat aber mehr Tore geschossen und wäre weiter. Sehr dünnes Eis natürlich.

12.57

1:0 für Nordkorea. Ganz weiter Schuss von der Flanke. Torhüterin Carlén kann ihn nicht fangen, aber Kim Myong Gum ist da und macht ihn rein.

12.53

Der Kommentator der FIFA ist auch prima. Keinen Schimmer von der Mannschaft, was er mit allgemeinen Infos übertüncht.

12.43

Nordkorea aufs Netz – sieht bislang nicht gut aus für die Schwedinnen.

12.39

Emma Kullberg klärt im letzten Monat. Das war knapp.

12.39

Schweden macht Einwurf mit Salto – das Spiel ist so gut wie gewonnen.

12.37

In dem Stadion ist der Bär los. Man hört die Vuvuzelas. Einzeln.

12.29

Wird eine harte Nuss: die Schwedinnen sind Newcomer, die Nordkoreanerinnen auf Erfolg abonniert und haben schon zwei Siege auf dem Konto.

12.27

Ich hoffe, die Schwedinnen spielen heute nicht so wie sie singen. Die Nordkoreanerinnen haben so gesungen, dass es dem geliebten Führer eine wahre Freude sein muss.

Anmerkung: Alle Zeiten sind in GMT. Nicht die einzige technische Schwäche dieses Liveblogging-Plugins.

Frankreich – Deutschland 1:4

Den Preis für die tagesdümmste Aktion hätte beinahe Amélie Barbetta. Die Schiedsrichterin pfiff Foul. Das sah Amélie nicht so und kickte verärgert den Ball weg. Gelb. Dumm, aber nicht schlimm, wenn der Torstand in jener 72. Minute nicht so gewesen wäre, dass Kolumbien und Frankreich in Sachen Punkte und Torverhältnis so gleich gewesen wären, dass die Fair-Play-Wertung entschieden hätte und diese Aktion Frankreich das Weiterkommen gekostet hätte. 4 Punkte für beide, 4:4 Tore für beide, 1:1 gegeneinander.

Aber alles nur Spekulation, denn mit dem 4:1 von Dzsenifer Marozsán war der Fall ohnehin klar: Frankreich ist raus. Und es hätte noch deutlicher ausfallen können. In der 8. Minute schoss Marina Hegering einen Foulelfmeter an den Pfosten, und damit die Möglichkeit zur noch früheren Führung. War aber sowieso wurscht, denn in der 10. fiel das Tor. Dann machte Alexandra Popp den Müller und zimmerte drei Kisten. Hübsch.

Das Ganze trübt aber eine etwas durchwachsene Schiedsrichterleistung – manche Entscheidungen schienen etwas zweifelhaft, aber in der Endphase wurde es dann doch sehr bitter. Wissend um ihre prekäre Lage versuchten die Französinnen da nämlich alles, um ein Tor zu schießen. Das gelang ihnen auch, aber die Schiedsrichterin hat es nicht gesehen. Sinnigerweise kommt diese aus England. Aber auch die Linienrichterinnen aus Schweden haben es verpasst.

So kostete dieser Fehler den Französinnen beinahe das Weiterkommen. Man muss sagen, zum Glück beinahe, denn wenn das den Ausschlag gegeben hätte, wäre das schon sehr traurig. Die Entscheidung brachten die Kolumbianerinnen nämlich selbst, durch einen Foulelfmeter in der Nachspielzeit.

Aber alles egal: so wie unsere Mädels spielen, werden sie sowieso Weltmeister.

Ausländer bei Studienplatzsuche benachteiligt

Es war ja schon länger zu ahnen, aber erst jetzt zeigen sich die Schnitzer in der Reform der Studienplatzvergabe, die von der aktuellen Regierung vorgenommen wurde. Kurzum: sie benachteiligen Studienbewerber, die ein älteres Abitur haben oder aus dem Ausland kommen. Diese Woche waren schon zwei Artikel in der DN über diese Probleme, und ich nehme stark an, dass es nicht die letzten gewesen sein werden.

Bislang wurden folgende Auswahlgruppen für Studienbewerber genutzt:

  • BG (Gymnasiumsnote): auf einer Skala von 10 bis 20 hat der Bewerber je nach Gymnasiumsleistungen eine Note, mit der er in die Konkurrenz um einen Studienplatz geht. Ausländische Gymnasiumsnoten wurden umgerechnet und gingen ebenso ins Rennen.
  • BF (Folkshögskola): die Folkhögskola erlaubt den nachträglichen Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung und verwendet ein eigenes Bewertungssystem.
  • HP (Högskoleprovet): der Plan B für alle. Wer zwar alle Qualifikationen hat, es aber an den Noten hapert, kann in einer Art Fertigkeitentest zeigen, dass er doch das Zeug zum Studenten hat.

Das ist aber ab diesem Wintersemester passé. Nun gibt es folgende Gruppen:

  • BI: Bewerber mit einer normalen Gymnasiumsnote
  • BII: Bewerber mit einer normalen Gymnasiumsnote, die nachträglich noch einige Kurse belegt haben, um die für den Studiengang nötige Qualifikation zu erreichen.
  • BIII: Bewerber mit ausländischen Gymnasiumsnoten (Ausgenommen sind Åländer sowie gewisse internationale Gymnasien), wobei es hier ein neues Bewertungssystem für die ausländischen Noten gibt, in dessen Details ich leider noch nicht bewandert bin.
  • BIV: Folkhögskola-Absolventen
  • HP: Högskoleprovet
  • SA: Späte Anmeldungen

Sieht auf den ersten Blick gerecht aus, hat aber zwei massive Haken:

  1. Wer vor 2003 sein Abitur in Schweden gemacht hat, kann trotz Spitzennoten nicht mehr voll konkurrieren. Alle, die danach kamen, erhalten nämlich Bonuspunkte, wenn sie bestimmte „harte“ Fächer (z.B. Mathe) belegt haben. Es ist natürlich unfair, wenn jemand mit einem Abi von 2002 nur 20,0 Punkte erreichen kann, während die nachfolgenden sich mit bis zu 22,5 Punkten an die Spitze setzen können.
  2. Ausländer haben nur geringe Chancen, über ihre Gymnasiumsnote erfolgreich zu sein. Die Quote in dieser Auswahlgruppe ist so klein, dass in vielen Programmen kein einziger Bewerber hierüber hereinkommt. In solchen Programmen sind die Chancen auf einen Studienplatz also praktisch Null. Auch in großen Programmen ist die Zahl gering, vor allem in gut gefragten Studiengängen. Um das mal anhand des gefragtesten Programms überhaupt, dem Medizinstudium zu illustrieren:
    • Göteborgs Universitet: 1 Platz, 125 Bewerber auf den Nachrückerplätzen
    • Karolinska Institutet: 1 Platz, 144 Bewerber auf den Nachrückerplätzen
    • Linköpings Universitet: 1 Platz, 113 Bewerber auf den Nachrückerplätzen
    • Lunds Universitet: 2 Plätze, 102 Bewerber auf den Nachrückerplätzen
    • Umeå Universitet: 0 Plätze, 130 Bewerber auf den Nachrückerplätzen
    • Uppsala Universitet: 1 Platz, 135 Bewerber auf den Nachrückerplätzen

    Bei den 4 Universitäten, bei denen es jeweils nur einen Platz gab, hat also schon der 2. oder 3. Nachrücker de facto keine Chance mehr, weil hier sämtliche Leute in der Warteliste den Platz verschmähen müssten. Das kann, muss aber keine Benachteiligung gegenüber den „großen“ Auswahlgruppen sein, wenn es nur einen Platz gibt, denn in den großen Gruppen gibt es zwar 30 Plätze und mehr, so dass bei ein paar Absagen doch noch einige Wartelistenleute zum Zug kommen, aber dafür ist die Warteliste auch über 3500 Personen lang. Die Benachteiligung ist aber augenfällig in Umeå – da warten 130 Leute auf einen Platz, den es gar nicht gibt. Dieses Verfahren ist wahrscheinlich ein Verstoß gegen EU-Recht, denn EU-Bürger in eine eigene Kategorie mit geringeren Annahmechancen zu stecken widerspricht dem Gleichbehandlungsgrundsatz. Das hat vor allem in den nordischen Ländern für Unmut gesorgt, denn die nordischen Nachbarn kommen bestimmt gerne angesichts der niedrigen Sprachbarriere.

Da kann man nur sagen: schnellstens nachbessern! Immerhin scheint schon etwas im Gange zu sein.