Nachgereicht

Ein gutes neues Jahr allen Lesern!

Ich muss natürlich noch etwas nachreichen.

Aus dem Badischen Tagblatt, 2. Januar 2009:

Elsässische Sportler dominieren beim Silvesterlauf

Zum 33. Mal hat die Radsportgemeinschaft Ried (RSG) ihren Silvesterlauf veranstaltet. […] 301 Teilnehmer starteten, etwas weniger als im Vorjahr. Seit vier Jahren veranstaltet die RSG den Wettkampf gemeinsam mit der „Laufwelt“ im Wintersdorfer Gewerbegebiet, wo auch Start und Ziel sind. Über drei verschiedene Distanzen konnten die Athleten in Wintersdorf an den Start gehen: 5000, 10500 Meter und die Halbmarathon-Distanz waren „im Angebot“. […]
Der Silvesterlauf 2008 war fest in elsässischer Hand. […] Es gab aber auch Meldungen von Läufern aus Schweden, Spanien und Liechtenstein. […]

Ganz so einzigartig mit meinem vermeintlich exotischen Wohnort war ich also nicht. Auch sonst habe ich am Mittwoch wenig beeindruckt. Unter den 113 Läufern im Halbmarathon war ich der fünftletzte. Dies auf ein gutes Starterfeld zu schieben wäre überaus beschönigend. Vielmehr zeigte sich der Trainingsmangel der letzten zwei Monate. Die Zeit von 2:15:38 Stunden war die schlechteste im Jahr 2008 und liegt eigentlich nur vor den unterirdischen Leistungen der Jahre 2006 und 2007.
Bis Kilometer 10 lag ich eigentlich genau im gewünschten Zeitrahmen, was nach meinen Erfahrungen in Åland eher ein Zeichen dafür ist, dass es nicht klappen wird. Die erste Hälfte des Laufs sollte eigentlich dazu dienen, ein Polster aufzubauen – zumindest in meinem Fall, denn wer keine langen Strecken trainiert, kann nicht erwarten, jenseits der 10 km zur Höchstform aufzulaufen.

Ab Kilometer 12 sanken meine Leistungen ab, Kilometer 17 waren meine Beine so schwer, das ich streckenweise ging. Eine eindrucksvolle Ermahnung zur mehr Training, besonders auf langen Strecken.

Beglückwünschen muss ich aber meine Schwester Miriam, die zweitbeste ihrer Altersklasse wurde und zum ersten Mal unter 1:50 Stunden lief – tolle Leistung!

Bruch der Stille

Seit 20 Tagen kein Post mehr hier. Ein langer Dezember mit vielen Ereignissen hat seine Spuren auch in diesem Blog hinterlassen. Nun kommt das große Finale: meine Schwester und ich werden in einer Stunde am Silvesterlauf Rastatt-Wintersdorf teilnehmen, und zwar in der Halbmarathonkategorie. Gut trainiert bin ich nicht, aber ich peile zumindest eine Zeit von unter 2:10 an. Alles weitere wird sich zeigen.
Vielleicht kann ich später meine Erfahrungen bloggen.

Auf alle Fälle allen Lesern einen guten Rutsch!

Kurzes zum Tage

  • Mit der Tömilen 2008 endete heute die Stockholmer Laufsaison. Es lief mittelmäßig, aber ich war immerhin knapp 4 Minuten schneller als letztes Jahr. Man merkt, dass ich in der letzten Zeit viel zu wenig trainiert habe. Trotzdem spannend und ohne Frage ein Highlight: meine Freundin hat heute ihren ersten Lauf absolviert.
  • Morgen wird es leider auch nicht mehr zum Training kommen, denn ich muss Bus fahren. Zwar hätte ich gerne abgelehnt, aber ich komme momentan ohnehin kaum auf eine Mindestarbeitszeit, und so riskiere ich, diesen Nebenjob zu verlieren.
  • Es wäre eigentlich „Team Stockholm Marathon“ gewesen. Das ist ein Trainingstreff für diejenigen, die Stockholm Marathon laufen wollen. Und das will ich – die Anmeldung steht, und so wird es nach knapp 5 Jahren endlich zu meinem zweiten Marathon kommen. Daür muss ich aber noch mächtig trainieren.
  • Rechts steht daher ein Countdown zu den nächsten anstehenden Läufen. Unter anderem findet sich dort auch ein Lauf im Nachbarort des Dorfes, aus dem ich komme. Die Strecke geht auch an meinem Heimatort vorbei. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal dort würde einen Lauf machen können, denn früher gab es so etwas nicht. Geplant ist ein Halbmarathon mit meiner Schwester zusammen. Momentan versuche ich auch noch, meinen Bruder zu überreden.
  • Apropos Heimat: Selten war mir ein Wikipedia-Artikel ein so dauerhaftes Ärgernis wie der zum ehemaligen Rastatter Oberbürgermeister Klaus-Eckhard Walker. Noch nie habe ich mich mit einer derartigen Geduld immer wieder beleidigen und diffamieren lassen (siehe hier). Wer mich kennt, der weiß, dass ich nie um eine Antwort verlegen bin, aber in so einem Fall sehe ich einfach keinen Zweck mehr, überhaupt darauf einzugehen. Wenn sich irgendein Rastatter oder ein anderer Kenner der dortigen Lokalpolitik berufen fühlt, sich konstruktiv zu beteiligen, wäre ich darüber ausgesprochen erfreut.

Es geht voran

Fast schon eine Institution ist der Hässelbyloppet geworden – heute lief ich ihn zum dritten Mal. Wie immer ein schöner Lauf mit wenigen Zuschauern, aber mittlerweile über 3000 angemeldeten Läufern. Vor allem ist es aber die flache Strecke, die man gegen Ende der Saison (hoffentlich) mit einer Jahresbestleistung durchlaufen kann. In der Tat war dies bei meinen Teilnahmen 2005 und 2007 so.

Für mich war er in diesem Jahr aber ein Test, wie nahe ich an meiner bisherigen Bestform vom Herbst 2005 bin. Dort hatte ich 51:40 Minuten erlaufen – meine Bestzeit auf die 10 km, die gerade in Schweden von großer Bedeutung ist. Man nennt diese Distanz hierzulande „Meile“. Es ist üblich, größere Entfernungen in dieser Einheit anzugeben und eben auch Läufe über eine solche Meile auszurichten. So werden ungewöhnlich viele Läufe miteinander vergleichbar, auch wenn natürlich der individuelle Streckenverlauf eine große Rolle spielt.

Die ersten zwei Kilometer heute gehörten wohl zu den schnellsten, die ich jemals gemacht habe. Zur Halbzeit war ich noch auf gutem 50-Minuten-Kurs, aber gerade zwischen Kilometer 6 und 8 wurde es zunehmend schwerer. Da merkt man doch, dass ich immer noch gut 10 kg zuviel auf den Rippen habe, und das Training bei weitem nicht so konstant war, wie es sein sollte. Dennoch: Endergebnis 53:07 Minuten, und damit meine zweitbeste Zeit überhaupt, nach dem Hässelbyloppet 2005. In den letzten Jahren bin ich nicht mal in die Nähe einer solchen Zeit gekommen.

Einen Blick in die Ergebnislisten habe ich auch gewagt: Platz 868 von insgesamt 1227 in der Klasse „Herrar motion“ (Männer Bewegung) also klar im unteren Drittel, zumal noch 316 Männer in der Wettkampfklasse auch schneller waren. Diesen Listen möchte ich aber nicht zuviel trauen, denn die Gewinnerin bei den Damen heißt seltsamerweise David.
Ich habe einmal die Gesamtliste zusammengestellt, und da bin ich auf Platz 1536 von insgesamt 2514. Auch nicht überragend, aber immerhin. Bei den Zahlen merkt man übrigens auch einmal wieder, dass die Anzahl derjenigen, die einfach nicht erschienen, bemerkenswert hoch ist.

Gratulieren möchte ich vor allem Andreas. Er hat mit 43:26 Minuten einmal mehr eine neue persönliche Bestzeit geschafft.

Es geht ein Lauf durch Lidingö

Unverhofft kommt oft – vor zwei Wochen wurde im Intranet meines Arbeitgebers Busslink angeboten, man könne an der Auslosung von Plätzen zum Lidingöloppet teilnehmen. Busslink ist nämlich Sponsor und konnte so auch einige Mitarbeiter ins Rennen schicken.

Lidingöloppet ist eine Institution auf Lidingö. Diese Insel liegt direkt neben Stockholm, ist aber eine eigene Kommune. Wie alle Kleinen, die neben Großen liegen, legt wohl auch Lidingö besonders viel Wert darauf, selbstbewusst aufzutreten und zumindest in irgendetwas der Größte zu sein.

Auf wundersame Weise haben die Bewohner der Insel das auch geschafft – mit dem größten „Terränglopp“ (Crosslauf) der Welt. Über 32000 Läufer waren dieses Mal angemeldet. Wie man auf solche beeindruckenden Zahlen kommt, lässt sich erahnen, denn der Lauf ist vielen Dingen anders. So darf man sich bis zum Wettkampftag anmelden und ummelden, was sonst nur bei Kleinstläufen geht, bei denen man für jeden Teilnehmer dankbar ist.

Der Hauptgrund ist wohl, dass es eine Fülle von Disziplinen gibt, die auf drei Tage verteilt werden. Vom 1,7 km kurzen Lauf Lidingöruset, über die Läufe für Kinder, Nordic Walking auf drei verschiedenen Distanzen, einer Staffeldisziplin bis hin zu den langen Laufstrecken, die aus einem Frauenlauf über 10 km, einem Mittelstreckenlauf über 15 km und der Königsdisziplin über 30 km bestehen. Letztere ist auch der „eigentliche“ Lidingöloppet, der in den sogenannten „schwedischen Klassiker“ eingeht. Bei dem geht es darum, vier sehr harte sportliche Wettkämpfe innerhalb eines Jahres zu bestehen.

30 km klingt gar nicht so furchteinflößend, aber die Betonung liegt eben darauf, dass es sich um einen Crosslauf handelt. Dieser Begriff ist natürlich sehr dehnbar, je nachdem, wie cross man es denn mag. In Lidingö bedeutet er, dass es auf schmalen Waldwegen auf weiten Teilen der Strecke steil den Hügel hinauf und wieder hinab geht – Steine und Wurzel auf dem Weg inklusive. Das alles ist nicht angenehm, aber immerhin angenehmer als bei SpringCross, wo man teilweise durch das hohe Gras muss, ohne zu wissen, wie der Untergrund sich verhält. Trotzdem sind 30 km extrem hart und dürften mehr belastend als ein Marathon sein.

Das war mir vorher schon einigermaßen bewusst, und so war mir auch klar, dass die 30 km im Moment eine Nummer zu hoch für mich angesiedelt sind. Damit war ich geradezu prädestiniert für die 15 km, eine Distanz, die wohl genau für eine solche Klientel eingeführt wurde.

Am Freitag radelte ich also unter abenteuerlichen Bedingungen nach Lidingö. Die Beschilderung war nämlich so schlecht, dass ich auf der Schnellstraße landete, anstatt die Fahrrad- und Fußgängerbrücke zu der Insel zu nehmen. Ähnlich schön war auch, dass meine Startnummer fehlte. Daraufhin erhielt ich eine andere Nummer, die dann eben nicht mehr auf mich persönlich ausgestellt war. So fuhr ich am Freitag insgesamt rund 39 km mit dem Fahrrad. Wenig verwunderlich fühlte ich mich tags darauf auch nicht gerade topfit.

Am Samstagmorgen wollte ich mich daher natürlich vor unnötigen Belastungen schützen. Ich fuhr mit der U-Bahn nach Ropsten und ab dort mit den kostenlosen Shuttlebussen, die natürlich nicht zufällig von Busslink gestellt wurden.

Was die Gepäckabgabe angeht, ist der Lidingöloppet etwas speziell. So kann man seine Tasche wie bei vielen anderen Läufen vor dem Start abgeben. Besonders ist hier aber, dass man darüber hinaus noch einen Plastikbeutel erhält, in den man Kleidung stecken kann, die man bis vor kurz dem Start anbehalten möchte. Dieser wird dann in einen Wagen neben dem Startfeld geworfen, und nach dem Lauf erhält man beides wieder zurück.

Start und Ziel sind räumlich voneinander getrennt, aber in Spaziergangsreichweite voneinander. Dazwischen liegt die Sportmesse, wo Taschenabgabe und Startnummerausgabe stattfinden. Insgesamt hat das auch ein bisschen etwas von Volksfest, denn die Wege sind teilweise gesäumt von Ständen.

Der Start selbst fand auf einer weitläufigen Wiese statt. Jede Startgruppe hatte ihr abgestecktes Feld. Beim Lidingöloppet werden die Startnummer nicht nach den Zeiterwartungen vergeben, sondern nach der Reihenfolge der Anmeldung. Es können also auch langsame Läufer vorne starten, die dann die schnelleren behindern. Dazu kommt, dass die Strecke schon nach wenigen hundert Metern sehr schmal wird.
Daher ist das Startfeld so angelegt, dass auf möglichst großer Breite gestartet wird, und es wurde darum gebeten, dass man sich als langsamer Läufer rechts halten solle. Auf diese Weise sortiert sich das Feld sehr schnell.

Die erste Startgruppe lief 10.30 Uhr los, die zweite 10.40, und so weiter.
Ich war als spät hinzu Gekommener in der vierten und letzten Startgruppe, und dort merkte man auch, dass die 15-km-Distanz noch nicht lange angeboten wird. Das Startfeld war gerade einmal halb gefüllt.

Schon bald nach dem Start merkte ich, dass bei dem Lauf auch viele teilnahmen, die sich ganz klar übernommen hatten oder von vorneherein auf einen langen Spaziergang abzielten. Schon nach 2 km gingen einige, und ich begann mich zu fragen, wie lang es wohl dauern würde, bis ich den ersten aus der Gruppe vor mir überholen würde. Das ist eigentlich leicht herauszufinden, denn die Startnummern sind mit verschiedenen Farben markiert.

Dummerweise war mir nicht mehr so ganz gegenwärtig, dass meine Startnummer die Farbe blau hatte. Als ich da nach ca. 2 km schon an den ersten grünen vorbeikam, hielt ich dies für meine eigene Farbe und wunderte mich, dass die so lange vor mir geblieben sein konnten. Mir fiel der Fehler erst auf, als ich nach 6,5 km den ersten mit roter Startnummer überholte – auf den hatte ich also zu dem Zeitpunkt schon 20 Minuten Vorsprung. In der letzten Startgruppe zu sein brachte mit sich, dass ich mich an niemandem orientieren konnte. Bei einem simultan gestarteten Lauf ist es so, dass man irgendwann seinen Platz im Feld gefunden hat und sich dann an seinen Mitläufern orientiert. Das ging am Samstag nicht, denn alle, die vor mir waren, mussten eigentlich zwangsläufig die langsamsten der vorigen Gruppe sein, und die konnte ich mir schlecht als Richtlinie für die eigene Geschwindigkeit nehmen.

Ich war ohne Zeiterwartungen gestartet, denn ich wusste nicht, wie die Strecke nun in der Praxis aussehen würde. Was ich vorfand, war eine Strecke, die mich stark an meine frühere Laufstrecke am Lappis erinnerte: schmale Wege, kurze aber steile Anstiege, unebener aber harter Boden.

Es lief gut, und es zeigte sich auch, dass das viele Radfahren in den letzten Wochen und meine weiteren 2 kg weniger seit dem Halbmarathon ihre Wirkung zeigten. In einer längeren Phase überholte mich keiner mehr, sondern ich überholte nur noch die Läufer von den anderen Startgruppen. Eine schöne Einrichtung des Lidingöloppet ist übrigens, dass die Kilometermarken nicht wie bei anderen Läufen nach oben zählen, sondern einem Countdown gleich nach unten.

Ich orientierte mich an der Geschwindigkeit von 6 Minuten pro Kilometer, und zeitweise hatte ich darauf drei Minuten Vorsprung. Zwar war ich am Anfang nicht so schnell wie beim Halbmarathon, blieb dafür aber ziemlich konsequent unter den 6 Minuten pro Kilometer. Ab 10 km schmolz der Vorsprung nicht mehr rapide dahin, sondern verkleinerte sich nur langsam.

Umso erfreulicher ist das Endergebnis: 1:28:41 Stunden!

Das sind 1:10 Minuten schneller als die 15-km-Zwischenzeit beim Halbmarathon. Das alles, wohlgemerkt, auf einer Strecke, die erheblich anstrengender ist.

Ich bin daher auch recht stolz und freue mich schon auf den Halbmarathon in einem Monat auf Åland, bei dem ich gerne zumindest der Zwei-Stunden-Marke näher kommen würde.

Interessant ist aber auch die Gesamtergebnisliste. Normalerweise schaue ich nicht so darauf, denn die Platzierung sagt wenig darüber aus, wie gut man nun war. Dazu ist die Zusammensetzung des Teilnehmerfeldes zu unterschiedlich bei den verschiedenen Läufen. Allgemein bin ich aber bemüht, in das Mittelfeld eines Laufes vorzustoßen. Beim Lidingöloppet hingegen bin ich nicht nur gerade so darin gelandet, sondern ich habe es sogar geschafft, fast 60% der anderen Läufer hinter mir zu lassen – was aber auch darauf hindeuten kann, dass die Konkurrenz einfach etwas schwächer besetzt war wegen der vielen attraktiven Alternativen zu dieser Distanz. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich es jemals zu einem so guten Ergebnis geschafft hätte.

Das macht natürlich Lust darauf, nächstes Jahr wieder anzutreten.

Jetzt muss ich aber erst einmal an den Nachwirkungen leiden. Gestern war es der Muskelkater, heute die Gelenke – und eine riesengroße Blase am linken Fuß.

Lidingöloppet

Wie ich soeben erfahren habe, werde ich dieses Jahr zum ersten Mal beim Lidingöloppet mitlaufen dürfen. Ich habe einen Firmenplatz bekommen. Glücklicherweise laufe ich nur die kleine Variante mit 15 km, denn die volle Packung mit 30 km wäre doch eine Nummer zu hart im Moment. Kleiner Nebeneffekt: es ist zwar eigentlich vollkommen absurd, aber obwohl es direkt neben Stockholm liegt, war ich noch nie auf Lidingö – das kann ich jetzt intensivst nachholen.

Kräftskiva light

Das Wochenende nach meiner ersten „Arbeitswoche“. Ich bin zwar noch kein Doktorand, aber habe beschlossen, kündtig zu den normalen Bürozeiten in mein künftiges Büro zu fahren, um dort durch Anwesenheit zu glänzen und hoffentlich etwas effektiver zu studieren als hier. Der Output in dieser Woche war zwar dünn, aber immerhin habe ich es geschafft, das Protokoll für unseren Labortrip im letzten November fertig zu machen. Über Details lasse ich mich lieber nicht aus – die Nachbereitung dieses Praktikums war u.a. davon geprägt, dass einer meiner pakistanischen Mitstreiter spurlos verschwunden ist.

Gestern also ein freier Tag, den ich dazu nutzen wollte, vor dem Halbmarathon nächste Woche einen Testlauf über rund 15 km zu versuchen. Andreas war auch mit dabei, und obwohl ich zum Ende hin schon ziemlich fertig war, ging es die ersten 12 bis 13 km ziemlich gut. Nach 15,2 km war dann aber auch genug. Erfahrungsgemäß ist das aber ein gutes Zeichen. Wenn ich 15 km im Training schaffe, dürften 21 km beim Wettkampf auch kein Problem sein.

Andreas lud mich spontan zum Krebsessen ein, und nachdem ich zuerst wegen des Radios abgesagt hatte, konnte ich doch noch kommen.
Hier in Schweden zelebriert man die Krebssaison im frühen Herbst in einer sogenannten Kräftskiva. Das funktioniert grob so, dass sich mindestens ein Dutzend Leute um einen Tisch versammeln und allerlei Dinge verzehren – wichtig ist vor allem, dass Kräftor (Krebse) und Snaps (Schnaps) dabei sind.
Meine Kräftskiva fiel deutlcih kleiner aus: wir waren nur zu zweit, und da das Vorderrad an meinem Fahrrad ein kaputtes Ventil hatte, war das dann mit dem Schnaps auch vorbei. Lecker war es trotzdem.

Heute abend werde ich dann beim Nachtverkauf einer Fahrradladenkette mal nach einem neuen Fahrrad stöbern, denn mein Zweirad ist mittlerweile nur noch eine Zumutung.

Midnattsloppet 2008


Fotogalerie fotografiert von Anita und Stefan. Die gezeigten Personen sind uns nicht persönlich bekannt – bei Einwänden bitte melden

Die letzten Monate des Trainings zeigen ihre Wirkung. Gestern habe ich zum ersten Mal das Gewicht von 96,1 kg erreicht, das für meine Größe 1,79 m die Grenze zwischen Übergewicht und Fettsucht darstellt. Das klingt wenig positiv, aber ich war in meinem Leben noch nie auf Normalgewicht und in den letzten zwei Jahren sogar meist im Fettsuchtsbereich. Ich schaffe schon jetzt meinen Wunschtrainingsschnitt von 6 Minuten pro Kilometer, und das ist vielversprechend.

Gestern abend war Midnattsloppet, ein Mitternachtslauf über 10 km durch Stockholm mit über 15000 Teilnehmern. Mittlerweile nehme ich schon zum vierten Mal teil, mit wechselndem Erfolg:

  1. 2005: 54:02 Minuten
  2. 2006: 58:41 Minuten
  3. 2007: 59:22 Minuten
  4. 2008: 57:40 Minuten

Ich hatte zwar die meiste Zeit Seitenstechen und musste daher auf meine Atmung aufpassen, aber mit meinem Ergebnis kann ich zufrieden sein. Mein Ziel war es, zumindest die Zeit von 2006 zu unterbieten, und das habe ich ja klar geschafft.

Parallel dazu war eine partielle Mondfinsternis zu sehen, die auch in ein paar Fotos festgehalten ist.

In drei Wochen steht dann der nächste Höhepunkt an: Stockholm Halvmarathon (ehemals S:t Eriksloppet), ein Halbmarathon, der auch zu guten Teilen durch Södermalm geht. In den nächsten Wochen muss ich endlich meine Trainingsstrecken verlängern, damit ich das etwas würdiger schaffe als in den letzten beiden Jahren.