Singing Bee

Es gibt so allerlei Fernsehformate, die hier in Schweden ausgestrahlt werden, aber noch nicht in Deutschland sind – und bei vielen fragt man sich, wieso eigentlich.

Eines davon ist „Singing Bee“, eine Show, bei der man nicht singen können muss – man muss lediglich den Text können. Das Format läuft in Schweden gut, und es ist amüsant, weil man sich nicht über die Kandidaten lustig machen muss. Selbst ein lausiger Sänger kann ja immer noch den Text können.

Nun ist es auch in Deutschland angelaufen – moderiert u.a. von Oli P., den man damit vermutlich vor Hartz IV bewart hat. Bei SPIEGEL Online sah man die ganze Sache freilich dennoch im Lichte von DSDS – das deutsche Fernsehen ist da auch definitiv mehr vorbelastet.
Ich sehe es aber positiv – die Show verspricht nicht den großen Ruhm und kann ohnehin Verhöhnungen der Teilnehmer auskommen.

Andere Formate, bei denen ich mich frage, wieso nicht schon lange in Deutschland produziert werden, sind:

  • Sjukhuset (Krankenhaus): eine von TV3 produzierte Sendung, die den Alltag in einem Krankenhaus in Uppsala mitverfolgt. Nichts ist gespielt und es kommt recht sympathisch herüber.
  • Så ska det låta (So soll das klingen): ein Dauerbrenner des staatlichen Fernsehens. Prominente sitzen an zwei Klavieren und müssen Lieder raten, die sie dann auch gleich anstimmen müssen. Es gibt zwar nicht wirklich etwas zu gewinnen, aber hat etwas von der alten Samstagabendunterhaltung.
  • Project Runway: Die Sendung ist aus den USA und wird in Schweden wie so viele andere Serien mit erheblicher Verzögerung untertitelt ausgestrahlt. Modedesigner sollen bestimmte Aufgaben lösen und mit ihren selbst verwirklichten Entwürfen die Jury aus Modekennern überzeugen. Moderiert wird das ganze von Heidi Klum. Klingt nach Germany’s next topmoder oder DSDS, aber nicht jeder, der glaubt, etwas zu können, kommt überhaupt in die nähere Auswahl. Die Kandidaten sind oft schon jahrelang aktiv, denn die nötigen Fertigkeiten erlangt man nicht mal eben so. Das dort gezeigte Können ist oft beeindruckend, auch wenn es etwas albern ist, dass Heidi Klum die rausgeflogenen Kandidaten auf deutsch („Auf Wiedersehen“) verabschiedet.