Zweideutig

Wie an Hochschulen üblich gibt es auch an der SU einmal in der Woche ein Kolloquium, bei der ein Wissenschaftler einer anderen Hochschule zu Gast ist und über seine Arbeit referiert. Dies kann teilweise auch nur lose mit der jeweiligen Fachrichtung verbunden sein.

Beim Lesen des ersten Satzes der dieswöchigen Einladung wurde ich jedoch etwas stutzig:

Frustration is a ubiquitous phenomenon in condensed matter physics, and in science in general.

Ja, die Wissenschaft kann manchmal schon ganz schön frustrierend sein. Diese Feststellung wollte aber nicht so ganz zusammengehen mit dem Titel des Vortrags:

Frustrated Magnetic Pyrochlores — a Rich Playground for the Study of Exotic Collective Phenomena

wobei dessen zweite Hälfte ja durchaus noch zu einer sozialwissenschaftlichen Studie über Naturwissenschaftler passen würde.

Die „Magnetic Pyrochlores“ jedoch nicht, und so ging es in dem Vortrag doch um ein physikalisches Phänomen, das den etwas unschönen Namen „Frustration“ trägt.

Mit dem Fahrrad in die Stadt

Der Umzug nach Värmdö brachte unweigerlich einen viel längeren Arbeitsweg mit sich. Letzten Herbst bin ich ja täglich mit dem Fahrrad gefahren, was der Kondition außerordentlich gut tat.

Nun ist das nicht mehr so leicht – aber nicht unmöglich. Gestern habe ich es ausprobiert: 56 km an einem Tag.

Auf Värmdö zu ist die Landschaft sehr malerisch, aber ab Nacka wird es zunehmend städtischer. Die Ausschilderung ist größtenteils richtig gut, und nur an wenigen Stellen gibt es keine angezeichneten Fahrradwege. Alleine die Wegweiser sind oft etwas furchteinflößend, wenn es da heißt, dass man noch 20 km vor sich hat.

Vom Kalorienverbrauch her ist das ganze natürlich nicht unerheblich – da geht praktisch ein ganzer Tagesbedarf drauf. Ein prima Training also, aber leider auch sehr langwierig: für jede Strecke brauchte ich gut 100 Minuten.

Sicherlich nichts für jeden Tag, aber jetzt im Sommer sicherlich nicht uninteressant.

Immer diese High Society

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Ich bin mir ja meiner Prominenz vollkommen bewusst. Welche Gesellschaftsveranstaltung würde schon gerne auf mich verzichten?

Nun habe ich aber eine Einladung zur Diplomübergabe der KTH im Stadshuset erhalten. Kurz darauf flatterte auch noch eine Einladung zum Willkommensabend für Doktoranden an der Stockholmer Universität herein. Allerdings war ich bei beiden Veranstaltungen schon im letzten Winter zugegen.

Das finde ich dann doch etwas anbiedernd.

23:37 Uhr im Labor, Caen, Frankreich

Meine erste Reise als Doktorand, und ich fühle mich nicht mehr in der Lage, einen Bericht über den Åland-Marathon oder sonst irgendetwas zu schreiben.

Daher lasse ich ein paar besonders schräge Zeitgenossen zu Wort kommen:

Wer sich fragt: nein, weder „Bis Baldrian“ noch „Bis Dennver“ waren je Jugendsprache noch sonst in irgendeiner Form angesagt.

Bericht zur Lage meiner selbst

Ich schreibe hier selten über meine Studien, aber heute ist doch einer der Tage, an dem ich dies tun möchte. Seit heute bin ich offiziell Doktorand bei Stockholms Universitet. Mein Masterzeugnis wird zwar noch etwas auf sich warten lassen, aber die die Uhr tickt: in 2 Jahren muss ich mein Lizentiat, eine Vorstufe zum Doktor, und in 4 Jahren meinen Doktor machen. Über was, das wird sich noch zeigen, aber höchstwahrscheinlich werde ich sehr viel mit dem im Bau befindlichen Projekt DESIREE zu tun haben.