Tagesschau über schwedische Republikaner

Auch bei der Tagesschau hat man das Knüllerpotential der Republikanska Föreningen erkannt – zumindest taugt es für die Kuriositätenrubrik „Schlusslicht“.

Nachtrag: nur bei der Bilderauswahl sind sie nicht sonderlich auf der Suche gewesen. Anstatt das Original zu verwenden, sieht man nur einen Scan der Zeitungsseite in erheblich schlechterer Qualtiät.

Wichtige Anrufe

Schon beim Physikpreis war ich überrascht und erfreut, dass dieses Jahr die Europäer mit Nobelpreisen ausgezeichnet wurden – ganz im Gegensatz zu letztem Jahr, wo es fast nur Amerikaner waren. Seit dem Chemiepreis ist die Begeisterung natürlich noch größer. Dass zwei Deutsche in einem Jahr ausgezeichnet wurdne, gab es schon länger nicht mehr.

Morgen werde ich daher auch mit Spannung die Bekanntgabe des Literaturnobelpreisträgers anschauen.

Eine Kleinigkeit fiel mir eben noch auf: Im Fernsehbeitrag der Tagesschau sieht man Ertl einen Anrufer abwimmeln mit der Begründung, dass er einen Anruf von der Bundeskanzlerin erwarte. Das ist natürlich schon ein Grund, die Leitung frei zu halten. Ich weiß allerdings mittlerweile auch, wen er da abgewimmelt hat. Es handelt sich um die schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter. Die gibt nämlich in ihrem Hintergrundbericht an, man habe Ertl nur einmal erreicht. Da habe er aber darum gebeten, einen anderen Anruf zuerst annehmen zu dürfen – nämlich den von Angela Merkel.

Nicht der Reihe nach: Mami, ich war im Fernsehen!

Nobelpreis Literatur

Eigentlich geht es hier derzeit ja der Reihe nach – aber welterschütternde Ereignisse müssen unmittelbar berichtet werden. Heute wurde der diesjährige Preisträger des Nobelpreises für Literatur verkündet. Der Unterschied zu Physik und Chemie ist nicht nur rein fachlich beträchtlich – hierfür ist nämlich nicht die Königliche Akademie der Wissenschaften zuständig, sondern die Schwedische Akademie. Diese hat eine etwas andere Informationspolitik. Selbst der Zeitpunkt der Bekanntgabe wird erst kurz vorher festgelegt. Auch von Dramaturgie verstehen sie eine Menge: der Vorsitzende der Akademie tritt aus einer Tür heraus und verkündet den Namen des Gewinners in mehreren Sprachen. Die ganze Presse drängelt sich vor eben jener Tür und wartet gespannt. Die Medienpräsenz war auch deutlich höher als bei den anderen Nobelpreisen – was wohl unter anderem auch daran lag, dass es vorher einen kleinen Skandal gegeben hatte, als ein Akademiemitglied sich von der Vergabeprozedur zurückzog. Angesichts dessen, dass die Akademie ohnehin nur 16 Mitglieder hat und normalerweise in der Zeit vor der Nobelpreisbekanntgabe sehr schweigsam ist, eine interessante Begebenheit.

Bianca und ich hatten uns getroffen, um dorthin zu gehen. Wieder einmal durfte man ohne jegliche Kontrolle hinein, musste jedoch zuvor die Tasche an der Garderobe abgeben – was glücklicherweise kostenlos war. Der Saal ist zwar nicht so schön wie in der Wissenschaftsakademie, aber macht doch etwas her. Wir postierten uns und warteten.

Die ganze Verkündung als Film: Hier klicken

Harold Pinter hat ihn bekommen. Nicht, dass mir der Name zuvor ein Begriff gewesen wäre.

Das wirklich Spannende ist für mich nämlich, dass ich in der Tagesschau zu sehen war – und in den Tagesthemen gleich nochmal! Das schafft sonst nur der Kanzler, auch wenn der künftig nichts mehr schafft. Respektable 56 Frames und damit etwas mehr als 2 Sekunden war ich zu sehen – andere müssen für so etwas viel Geld bezahlen.

Hier der Beweis: Hier klicken.

Wer mich trotzdem übersieht, hier eine Nahaufnahme:

Nobelpreis Literatur

Das ganze epochale Ereignis nochmals in Bildern:

Nobelpreis Literatur
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