Unerwartete Nachrichten

Picket Fences - sxc.hu

Man kann ja so ziemlich alles als TV-Mitschnitt oder auf DVD kriegen – aber eine großartige Serie der Neunziger ist nie auf DVD erschienen, lief im US-Fernsehen nur als Mauerblümchen, und auch bei SAT.1 hat sie nach vielen Wiederholungen keinen Sendeplatz mehr: „Picket Fences“

In Deutschland mit dem dümmlichen Untertitel „Tatort Gartenzaun“ belegt, lief sie früher direkt nach Star Trek – The Next Generation. Nachdem also Jean-Luc Picard, fest im Kapitänsstuhl sitzend, das Universum auf die Spur gebracht hat, durfte Ray Walston alias Richter Henry Bone in den Richterstuhl treten und weise Urteile über höchst skurrile Fälle treffen. Kein Wunder, dass diese beiden Herren die moralische Richtschnur meiner Teenagerzeit waren. Leider hatte ich bisher wenig Gelegenheit, das Universum zu retten oder weise Urteile zu sprechen.

Als DVD gehabt oder zumindest als lausige VHS-Kopie hätte ich „Picket Fences“ aber gerne einmal gesehen. Vor langer Zeit trug ich mich daher beim amerikanischen Amazon beim Benachrichtigungsservice ein – und heute kam die Mail. Die erste Staffel erscheint am 19. Juni 2007.

Da muss ich mir echt überlegen, ob ich mir das über den großen Teich schicken lasse.

PS: Apropos skurril: eine tragische Krankheit ist ohne Frage die Sperma-Allergie.

Milchmädchen

Meine neulich hier dargestellte, (zurecht) kritisierte und sogar referenzierte Milchmädchenrechnung, dass die Schweden eine relativ kurze Arbeitszeit haben und dazu noch recht häufig krank sind, hat unerwartet Unterstützung erfahren.

Zumindest, wenn man nach diesem Artikel in The Local geht, in dem eine Studie über das Krankfeiern zitiert wird. Dort heisst es, dass der Durchschnittsschwede 7,62 Tage im Jahr krankfeiert. Nur die Inder (8,64 Tage) machen das noch öfter.

Wenn man also die Rechnung weiterspinnt, meldet man sich hierzulande also alle 5 bis 6 Wochen einen Tag krank, ohne es zu sein. Angesichts dessen, dass in der Gesamtrechnung von 25 Krankheitstagen im Jahr auch chronisch Kranke enthalten sind, heisst das also, dass wohl einmal im Monat krankfeiern normal ist.

Richtig krass wird die Studie, finde ich, wenn man sich die Top 5 der Krankfeierer ansieht:

  • 1: Indien (8,64 Tage)
  • 2: Schweden (7,62)
  • 3: USA (3,07)
  • 4: Italien(2,20)
  • 5: Deutschland (1,83)
  • 19: Südkorea (1,00)
  • 20: Taiwan (0,99)
  • 21: Belgien (0,93)
  • 22: Türkei (0,73)
  • 23: Bulgarien (0,67)
  • 24: Mexiko (0,62)
  • 25: Ungarn (0,54)

Man sieht deutlich, dass die Abstände zwischen den Ländern im oberen Bereich enorm sind. Deutschland belegt zwar auch keinen rühmlichen Platz, aber wenn man bedenkt, dass Schweden 4mal so oft krank machen wie Deutsche, während die Lücke zu den Plätzen darunter sowohl absolut als auch relativ beträchtlich kleiner ist, ist schon bedenklich. Interessant wäre natürlich, zu wissen, ob die anderen Skandinavier auch in der Studie enthalten waren. Ich habe nämlich den Eindruck, dass dieses Verhalten nicht nur durch ein sehr wohlwollendes Sozialsystem hervorgerufen wird – sonst würden die USA sicher nicht so weit oben stehen.