Licht an!

Gestern abend war das Licht eine Stunde aus. Und der Computer. Und der Fernseher. Unsere Kommune Värmdö nahm auch teil, so dass unsere Vermieter im Vorfeld per Zettel an der Tür darauf hingewiesen hatten.

Auch wenn Dinner beim Kerzenschein etwas schönes ist, wird einem doch bewusst, wie albern die Earth Hour eigentlich war. Seit Wochen wurde in Schweden dafür getrommelt, und letzten Endes brennt das Flutlicht am Parkplatz trotzdem. Die Nachbarn machen zwar das Licht aus, schauen aber fern – was zeigt, dass sie den Sinn der Aktion nicht verstanden haben.

Den Sinn kann man ohnehin bezweifeln. Es ist eine dieser Aktionen, bei denen alle gerne mitmachen, weil es nicht weh tut und gut aussieht. Aus demselben Grund sponsern Firmen mit Begeisterung den Christopher Street Day oder Europride, um zu zeigen, wie tolerant und modern sie doch sind.

Erreicht wird freilich weniger als erhofft, aber mehr als nichts. Daher ist es irgendwo auch schade, dass Deutschland die Aktion praktisch vollständig ignoriert hat.

Klimaschutz

Bemerkenswerte Ideen tun sich auf, da der Klimawandel jetzt urplötzlich vor der Tür steht – zumindest, wenn man es aus Bushs Sicht sieht, denn 25 Jahre von eindeutigen Indizien haben ja nicht gereicht.

Kürzlich hörte ich in NPR Playback die ersten Radioreports über das Thema aus dem Jahr 1982. In der gleichen Sendung wurde übrigens auch über eine mysteriöse Krankheit bei homosexuellen Männern berichtet – seltsam, dass es eine Zeit gab, in der AIDS nichtmal einen Namen hatte.

Wie dem auch sei, der SPIEGEL fragt:

Ist der Abschied von herkömmlichen Glühlampen auch ein Modell für Deutschland?

Die Antwort fällt denkbar kurz aus: Ja. Weder die Wolframfadenindustrie noch Osram selbst werden davon untergehen. Zumindest könnte man die Mehrwertsteuer auf Energiesparbirnen erlassen oder ähnliches.

Aber es geht noch weiter:

In Japan gibt es bereits ein sogenanntes Top-Runner-Programm. Danach wird das sparsamste Elektrogerät einer Warenklasse für drei bis zwölf Jahre zum Standard erhoben. Sämtliche Konkurrenzprodukte müssen sich daran messen, überschreiten sie die Standardwerte, droht ein Verkaufsverbot.

Warum gibt es sowas nicht in der EU? Stattdessen haben wir nur alberne Farbmarkierungen, wo fast alle Geräte in der Spitzengruppe landen, weil die Maßstäbe oft falsch angelegt sind.

in Berlin, Brüssel und Straßburg sollten ein paar Überstunden geschoben werden…