Anfang dieser Woche habe ich mir Al Gores Film „Eine unbequeme Wahrheit“ („An inconvenient Truth“) angeschaut, der auch gerade in Deutschland angelaufen ist. Weniger anklagend und rührselig als Michael Moore, aber nicht minder selbstbezogen, beeindruckend und einseitig als er führt Gore in dem Film seinen Kampf gegen die globale Erwärmung. Was ihm ebenso von Moore unterscheidet, ist, dass er auch Lösungen anbietet, anstatt nur anzuprangen. Dennoch sollte man sich nicht zu sehr verleiten lassen – auch wenn einige Resultate furchterregend sind, präsentiert Gore bewusst extreme Szenarien und klammert andere Aspekte aus. Das ändert freilich nicht an der Notwendigkeit eines Umsteigens auf erneuerbare Energien. Nun sind auch Tony Blair und Jan Peter Balkenende auf den Zug aufgesprungen. Ob das helfen wird, ist fraglich.
Im letzten halben Jahr hat mich die Energiefrage, vor allem in Diskussionen mit meinem ehemaligen amerikanischen Mitbewohner, beschäftigt. So will man im Baltikum und Finnland künftig vermehrt auf Atomstrom setzen, um wegzukommen von fossilen Brennstoffen. Ich bin zwar kein glühender Verfechter der Atomkraft, aber bei der Wahl zwischen globaler Erwärmung und Atomenergie ziehe ich zumindest als Übergangslösung letzteres vor.
Zurück zum Thema Film: Gores aufgezeichnete Predigt ist in jedem Fall sehenswert. Ein weiterer Film wartet auch schon auf mich: „Elementarteilchen“ ist in Schweden angelaufen. Er hat zwar nur mittemlässige Kritiken bekommen, aber wann kann man schonmal einen deutschen Film hier sehen. Daher werde ich ihn mir wohl auch anschauen.