Nach Media Markt schickt sich eine weitere deutsche Firma an, auf dem schwedischen Markt Fuß zu fassen. Glücklicherweise handelt es sich um eine mit etwas weniger fragwürdigen Geschäftspraktiken und Marketinggebaren.
Es handelt sich um Yello Strom, eine Tochter der EnBW. Die Webseite verspricht die Kilowattstunde für 88,47 Öre. Das ist anscheinend weniger als bei der Konkurrenz. Interessant finde ich die Dynamik des Ganzen – während in Deutschland der Strommarkt nach euphorischen Anfängen irgendwie vollkommen eingeschlafen ist, scheint es hier in Schweden erst loszugehen. Im letzten Jahr machte wiederholt die Firma Kraft&Kultur Werbung für ihren grünen Strom. Während ich mich irgendwie an Name und Optik des Firmenlogos störte, weil es mich irgendwie an „dunkle“ Zeiten erinnert, klagten die großen Playern des Markts erfolgreich gegen die Werbung. Grund war wohl die negative Darstellung der Konkurrenz, die auf sehr düsteren Plakaten als Lieferanten schmutziger Energie dargestellt wurden. Dann wurden die Namen mit unterschiedlichen kleinen Zusatzzetteln überklebt, auf denen „Schwedens größter/zweitgrößter/drittgrößter Energieliefeant will nicht, dass sein Name hier steht“ stand. Die so angeschwärzten Top 3 waren vermutlich E.ON, Vattenfall und Fortum, aber ich erinnere mich nicht genau an die Plakate vor der Überklebeaktion.
Nun kommt also auch noch Yello Strom. Es ist übrigens eine schon leicht komische Wendung, dass sich die Konzerne gegenseitig im Revier wildern. Während Vattenfall große Teile Deutschlands beliefert, sind E.ON und nun auch indirekt die EnBW in Schweden vertreten.
Nachdem ich die Plakate entdeckt hatte, interessierte mich aber spontan am meisten, ob Yello Strom hierzulande nicht „Yello Ström“ heißt. Hier ist man aber bei dem deutschen „Strom“ geblieben – es wäre auch grotesk, wenn der ohnehin schon nur halbdeutsche Firmenname auch noch halbschwedifiziert würde.
Ein Gedanke zu „Gelber Strom“