Letzte Woche in Deutschland wurde ich immer wieder darauf angesprochen: Knut.
Es ist bemerkenswert, wie stark sich das im Bewusstsein der Leute festgesetzt hat, was in erster Linie folgendem Werbespot geschuldet ist:
Er wurde über die Jahre immer wieder neu und auch in anderen Varianten aufgelegt. Es gibt ihn auch in einer englischen Fassung, der Knut auch gleich auf den 26. Dezember datiert, was zumindest in meiner Erinnerung auch im deutschen Fernsehen so gemacht wurde.
Leider stimmt daran nicht sonderlich viel. Nicht nur, dass man die Bäume nicht aus dem Fenster wirft – man kann freilich, aber deswegen ist es noch lange kein allgemeiner Brauch. Knut ist heute am 13. Januar, und es ist der Heiligentag des Knud Lavard, woher auch der Name kommt. Das wurde früher auch richtig gefeiert mit dem Verzehr der letzten Reste von Weihnachten. Mich wundert daher auch nicht, dass es früher wichtiger war als heute, denn beim schwedischen Winter aß man sich wohl gerne nochmal satt, weil schließlich noch drei kalte Monate bevorstanden.
Irgendwie passt dieser Heilige zu der ganzen Veranstaltung, denn Knud Lavard wurde laut Wikipedia nur durch nachträgliche Übertreibung seiner Taten und seine Rolle als Förderer (sprich Geldgeber) der Kirche heilig gesprochen.
Heute feiert kaum noch einer Knut, aber im Kalender steht der Tag noch. Stattdessen ist das große Ereignis die „Mellandagsrea“, ein Schlussverkauf zwischen den Jahren, bei dem die Weihnachtswaren vergünstig zu haben sind.
Ich für meinen Teil werde morgen den Baum hinausbefördern – aber durch’s Treppenhaus.