Solche Unterstützung hätte Saab wohl auch gebrauchen können…
Man braucht sich nichts vorzumachen: Saab ist so gut wie erledigt.
Eigentlich müsste man einem Autohersteller nicht hinterher weinen. Trotzdem ist es ein etwas komisches Gefühl, dass eine Automarke verschwindet. Handyhersteller und Kaufhausketten hat man schon untergehen sehen, aber eine Automarke? Mir fällt nur Borgward als vergleichbares Beispiel ein, und das ist schon lange her. Zwar gab es auch Simca und andere Exoten, doch selten geht ein Hersteller unter – meist geht er nur in einer anderen Firma auf.
Irgendwie passte ja dieser Koenigsegg zu Saab. Zwar hat er bislang weder seine Autos mit Gewinn verkauft noch sonderlich viele davon. Aber immerhin scheint er innovativ zu sein und auch ein bisschen quer zu denken. Eigenschaften, die man auch Saab einmal zugeschrieben hat.
Allgemein entstand bei mir in der ganzen Berichterstattung der Eindruck, dass man Saab eher im Präteritum als im Präsens sah. Die Marke, die vieles mal war, aber nicht mehr viel ist.
Jetzt heißt es, die Chinesen könnten eventuell einsteigen und vielleicht einen Teil übernehme. Ich frage mich aber, was die sich davon versprechen. Wenn man einen Europäer nach Automarken fragt, ist Saab wohl eine der letzten, die er aufzählen wird. Die Marke ist wohl nicht viel wert, und war es das wohl auch früher nur für Enthusiasten.
Dementsprechend hat sich weder großer Widerstand in der Bevölkerung angesichts der düsteren Aussichten geregt. Auch die schwedische Regierung hat keine Anstalten gemacht, einzuschreiten. Wenn man das Theater um Opel anschaut, war das wohl auch nicht so verkehrt – gesunde Unternehmen gehen selten unter, aber kranke Unternehmen werden auch durch Staatshilfe nicht unbedingt wieder gesund.
So wird Schweden bald vielleicht nur noch eine Serienautomarke haben. Für Trollhättan wäre das ein schwerer Schlag, aber das schwedische Selbstvertrauen würde nicht nachhaltig leiden – immerhin hätte man auch dann noch mehr Autohersteller als alle anderen skandinavischen Länder zusammen.