Während es natürlich höchste Zeit wird, auch hier ins neue Jahr zu starten, lassen die nächsten Teile des Auswandererguides immer och auf sich warten.
Dennoch gibt es ein paar kleine Updates, die hier genannt werden sollten:
- In der Zwischenzeit sind mir noch weitere Anbieter von Studentenzimmern und -wohnungen aufgefallen. Einer davon ist Riksten. Es handelt sich dabei um eine Siedlung in Huddinge, die sich den Beinamen „Friluftstad“, also „Freiluftstadt“, gegeben hat. Da ich kürzlich einmal dort, kann ich dies nur bestätigen, denn die Anlage liegt ziemlich weit draußen. Der Nachteil ist dabei natürlich, dass nur eine Buslinie dahingeht, die auch nicht allzuoft fährt. Zudem geht es dann mit dem Pendeltåg weiter. Es ist aber sicherlich eine gute Lage, wenn man in Flemingsberg, dass heißt an den südlichen Ablegern von Karolinska oder KTH studiert. Da ich jemanden kenne, der darin auch gewohnt hat, kann ich auch sagen, dass die Wohnungen nicht schlecht aussehen, auch wenn sie natürlich ziemlich klein sind. Zudem ist man dort anscheinend mit den Bedingungen für Studenten nicht ganz so streng, so dass auch ein studentischer Praktikant oder Diplomarbeitschreiber aus dem Ausland unterkommen kann.
- Eine weitere Firma mit einigen Studentenwohnungen ist Micasa. Laut deren Internetseite betreiben sie aber nur eine Anlage für Studenten, die etwas außerhalb in Skärholmen liegt, was aber immerhin an der U-Bahn liegt. Dass dies die einzige Anlage sein soll, hat mich aber überrascht, da ich gestern ein groß mit „Studentbostäder“ beschriftetes Gebäude bei Gärdet gesehen habe.
- Reik, der vor kurzem mein Blog lobend erwähnt hat und sich gerade in Stockholm einlebt, hat ein schönes Praxisbeispiel zum Bostadsrätt in seinem Blog. Dort wird das Auktionsverfahren genauer beschrieben und zur Illustration ein paar Werte genannt. Ich sollte der Vollständigkeit halber anmerken, dass die Abgabe beim Bostadsrätt anscheinend mit der Wohnungsfläche zusammenhängt. Dadurch ist auch zu erklären, wieso die Abgabe bei der von mir als Beispiel gegebenen 80 m²-Wohnung in Tensta höher ist als bei der 48 m²-Wohnung, über die Reik schreibt.
Schön, dass du endlich mal Huddinge erwähnst. ;o) Dank Pendeltåg liegt Huddinge ja eigentlich ÖPNV-technisch sogar näher an Stockholm dran als das von dir erwähnte Skärholmen.
In Flemingsberg (ein Teil von Huddinge) gibt es übrigens nicht nur die Ableger der KTH und Karolinska sondern auch eine eigenständige große Hochschule mit mehr als 10000 Studenten. Meiner Erfahrung nach ist die Södertörns högskola sehr zu empfehlen, da sie u.a. viel weniger anonym ist als Stockholms universitet.
Die Huddinger Wohnungsgesellschaft HUGE bietet auch mehrere hundert Studentenunterkünfte an, von denen man aus alle in Flemingsberg angesiedelten Hochschulen mit weniger als 10 Minuten zu Fuß erreichen kann.
Näher ist relativ – nach Skärholmen zu fahren ist in der Tat ziemlich weit, aber im Gegensatz zum Pendeltåg fährt die U-Bahn mit recht großer Zuverlässigkeit. Das ist beim Pendeltåg oft nicht der Fall.
Die Zuverlässigkeit könnte ein wenig besser sein, allerdings glauben wohl genug Leute, die nie Pendeltåg fahren und nur via Medienhype vom gelegentlichen Problem mit diesem Zug erfahren, dass der Pendeltåg fünf Mal pro Tag fährt und davon am Ende mit viel Glück drei Züge ihr Ziel erreichen. ;o)
Alles in allem bin ich mit dem Pendeltåg sehr zufrieden. Das einzige Manko ist, dass die Züge kurz nach Mitternacht aufhören zu fahren. Angeblich sollen sie demnächst wenigstens am Wochenende auch nachts fahren, was wirklich ein großer Fortschritt wäre. Die knapp 40-minutige Heimfahrt mit dem Nachtbus hat einen eher geringen Spaßfaktor…
Hi,
Danke erstmal, dass du dir die Mühe gemacht hast den Guide zu schreiben, auch wenn vor dem update nicht alles auf dem letzten Stand war, so hat dein Auswanderer Guide mir sehr geholfen mich in Schweden irgendwie zurechtzufinden, denn mein Department hätte mich wohl voll auf die F… fliegen lassen. Da hat anscheinen keiner wirklich Ahnung wer wann was zu tun hat, aber das scheint in Schweden normal zu sein.
Diesen Irrsinn mit der Försäkringskassan, den du erlebt hast, kann man auch als Postdoc-researcher bezahlt aus einem Stipendium vom VR (Vetenskapsrädet) haben. Ich wurde (gefühlte) 3 Tage vor meiner Ausreise aus D von meinem Department gefragt ob ich nicht mein KV aus D mitbringen könnte, was aber nach Aussage meiner KV nicht geht, da ich nicht mehr in D lebe und arbeite. Als Postdoc bin ich ja auch kein Student und als Doktorand hatte ich ja bereits in D Arbeitnehmerstatus, da als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt gewesen.
Problem ist, dass das Stipendium steuerfrei ist, ich damit in Schweden nicht als Arbeitnehmer zähle sondern behandelt werde wie ein Student, der nur nicht eingeschrieben ist (zumindest für die Försäkringskassan). Am Ende wurde in die Trickkiste gegriffen und ich als „Business Visitor“ versichert, was zumindest fürs Migrationsamt OK war. Das Problem ist nur, dass dieser Trick nur für ein Jahr zu klappen scheint; mal sehn wie das für das zweite Jahr getrickst werden kann. Ich versuche das gerade rauszubekommen, denn sonst muss ich schauen, dass es irgendwo anders weitergeht.
Und bis dahin gilt: Elche und Surströmming.
Viele Grüße
„Großer Rührfisch“