Meine Bekanntheit als Fotograf ist beschränkt, was vermutlich vor allem dran liegt, dass ich kein übermäßig guter bin. In letzter Zeit bin ich zunehmend unzufrieden. Dass jemand meine Machwerke drucken will, hätte ich aber auch vorher schon nicht erwartet.
Doch es kam anders. Im Februar 2010 meldete sich das Verlagshaus Pan Stanford Publishing bei mir. Man wolle ein Foto von mir verwenden, und zwar dieses:
Dieses prächtige Bild zeigt das Service, welches sich mir am Nobelbankett 2005 präsentierte. Ich hatte die Lotterie für Studenten gewonnen und durfte teilnehmen. Als Kamera diente eine ND-4020, die ich bei Lidl erworben hatte. Man kann das wohl als Beleg dafür sehen, dass man auch mit einer schlechten Kamera mal etwas Glück haben kann.
Das Foto sollte in dem Buch „Artificial Human Sensors“ von Peter Wide, der an der Universität Örebro lehrt, erscheinen. Die Bedingungen für den Deal waren: Namensnennung und ein Probeexemplar. Mit Geld hätte ich ohnehin nicht gerechnet, und so stimmte ich zu.
Man bedankte sich, und dann geschah erstmal nichts mehr. Gelegentlich schaute ich, ob das Buch denn erschienen war. Das zog sich noch eine ganze Weile hin, nämlich bis in den März dieses Jahres. Von Pan Stanford hörte ich freilich auch danach nichts. 80€ und mehr wollte ich nicht ausgeben, um mein Foto in einem Buch zu bewundern. Also fragte ich beim Verlag nochmal an.
Mit etwas Verzögerung erhielt ich also mein Probeexemplar:
Da ist es also, schwarz-weiß mit dieser etwas allgemein gehaltenen Bildunterschrift versehen. Nicht nur deswegen habe ich auch nicht verstanden, wieso das Bild in dem Buch drin sein soll. Auch die anderen Bilder erscheinen mir eher als Methode zur Vermeidung einer Textwüste, weniger als inhaltlicher Beitrag. Trotzdem diene ich natürlich gerne auf diese Art der Wissenschaft. Bei Gelegenheit werde ich das Buch mal durchschmökern.
Der Witz bei der ganzen Sache ist aber letztendlich: der „Courtesy“, das Bild abdrucken zu dürfen, hätte es gar nicht bedurft. Ich hatte das Foto ka schon in der Wikipedia unter eine Creative-Commons-Lizenz bereitgestellt, die eine Weiterverwendung erlaubt hätte. Man hätte mich also gar nicht nach Erlaubnis fragen müssen. Es hätte genügt, die Lizenz und meinen Namen irgendwo im Impressum zu nennen. Bei einem Verlagshaus müsste man das eigentlich wissen, aber vielleicht wollten sie einfach die ausdrückliche Genehmigung.
Mir soll es recht sein – schließlich wird einem nicht jeden Tag eine solche Ehre zuteil.