Aus aktuellem Anlass

Es ist erstaunlich, wie man zunehmend gleichgültig gegenüber diesem urdeutschen Großevent wird. Mittlerweile ist mir sogar der Fettisdag wichtiger. Fast so viel, dass wir nur deswegen (wir hatten auch Besuch) gestern auf Lilla Essinge waren, um dort die laut DN-Test besten Semlor der Stadt zu kaufen, denn deren Verzehr ist schließlich Zweck des Fettisdag (und der Tage davor). Dummerweise waren sie ausverkauft, als wir noch in der Schlange standen.

Die von der Stockholmer Stadsmission waren aber auch lecker – und nebenbei nutzte es einem guten Zweck.

Auf dem Weg dorthin kamen wir auch nahe dem Ziel des Vikingarännet vorbei. Es handelt sich dabei um 80 km (!) Schlittschuhrennen von Uppsala nach Stockholm. Eine Kollegin, die daran teilgenommen hat, war aber zu dem Zeitpunkt schon längst durch. Was nicht nur am späten Nachmittag lag, sondern auch daran, dass sie ein überragendes Ergebnis eingefahren hat und unter den besten überhaupt ist. Grattis!

Worte zum Tage

Am Rosenmontag bin ich geboooooren,
am Rosenmontag, in Mainz am Rhein.
Bis Aschermittwoch bin ich verlooooren,
denn Rosenmontagskinder müssen närrisch seein,
denn Rosenmontagskinder müssen närrisch sein.

Man spricht dieser Tage verstärkt darauf an, ob es hier so etwas wie Fasnacht/Karneval/Fasching gäbe. Abgesehen von einer Jazzbar, die den Namen Fasching trägt, gibt es nichts dergleichen. Das verwundert auch nicht weiter, denn Karneval ist bekanntermaßen so katholisch wie der Papst, und daher findet man eine solche Tradition in evangelischen Gegenden nur vor, wenn Katholiken in unmittelbarer Nähe sind, z.B. im Schwäbischen. Auf Schweden trifft das nichtmal ansatzweise zu – hier sind nur 150.000 Katholiken zu finden. Bis man auf nennenswerte Ansammlungen stößt, muss man zwar nur über die Ostsee nach Polen (verdammt katholisch), aber auf dem Landweg wird es schwer, denn zwischendrin kommen Dänemark (35000 Katholiken bzw. 0,6 % Katholiken) und Schleswig-Holstein (6,3 % Katholiken).

Insofern erscheint es mir etwas albern, dass einige aus meinem Schwedischkurs sich in der nächsten Stunde verkleiden wollen. Zwar kommt zumindest eine der drei aus Schleswig-Holstein, aber es könnte definitiv daran liegen, dass sie in Mainz studieren. Als Antwort hat einer schon in Unkenntnis der Materie vorgeschlagen, man könnte am Donnerstag verkleidet kommen. Dabei ist am Aschermittwoch bekanntermaßen alles vorbei. Gott sei Dank….