Welthundeschau im Doppelpack (Busfahrerstreik Tag 6)

Der Streik ist unterbrochen, der Streikposten verschwunden

Mittlerweile rollt der Verkehr in vollen Zügen. Sollte am Montag keine Einigung erzielt werden, würde man aber ab Mittwoch wieder streiken. Dass das passieren wird, halte ich aber für unwahrscheinlich, denn keine der beiden Seiten wird das riskieren wollen.

Streik hin, Streik her – gestern durfte ich ja für die Welthundeschau fahren. Mein Job war dabei die Anbindung eines Hotels und zweier Parkplätze an das Messegelände. Aus mir nicht ganz ersichtlichen Gründen waren aber die Parkplätze wenig gefragt. Ich fuhr einige Male komplett leer, denn zu einem Parkplatz, auf dem niemandem parkt, kann man schlecht jemanden bringen, der dort sein Auto abholen will.

So war der Tag lustig, weil ungewohnt, aber weitgehend ereignislos. Sinnigerweise wurde ich gestern gefragt, ob ich dieselbe Linie heute nochmals fahren möchte. Zwar gab ich damit einen nicht ganz unattraktiven Dienst ab, aber ich willigte ein. So darf ich heute nochmal meine Runden drehen. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass heute deutlich mehr los sein wird.

Streik unterbrochen (Busfahrerstreik Tag 4)

So schnell kann es gehen: nach dem Angebot von gestern haben sich die Verhandlungsführer getroffen. Eine Einigung haben sie nicht erzielen können, aber sie waren sich wohl soweit einig, dass der Streik ab heute 15 Uhr ausgesetzt wurde. Es handelt sich aber ausdrücklich um eine Unterbrechung – gesetzt dem Falle, am Montag wird keine Einigung erzielt, kann es kurz danach schon wieder losgehen. Das glaube ich aber ehrlich gesagt nicht, denn das Hochfahren des ganzen Verkehrs wird rund 24 Stunden dauern.

Ich selbst hätte beispielsweise planmäßig bis 16:30 Uhr gearbeitet, aber erst um 17:30 Uhr von der Striekunterbrechung gelesen. Vielen anderen wird es ähnlich gehen, so dass sie ihren heutigen Dienst verspätet oder gar nicht antreten werden.

Da ich morgen ja die Welthundeschau mit meinen Fahrdiensten beglücken darf, geht es für mich ohnehin erst am Sonntag regulär weiter.

Auf den morgigen Dienst wurde ich heute mit einer Kurzausbildung vorbereitet. Ich fahre morgen rund 5 Stunden lang immer wieder die gleiche Runde, damit die Aussteller und Ausstellungsbesucher von den Campingplätzen zur Messe kommen und wieder zurück. Zum Schluss folgt dann eine Fahrt zu einem Hotel, und schon geht es nach Hause bzw. zu einer Geburtstagsfeier von Freunden.

Irgendwie ist damit die ganze Woche komplett aus der Reihe. Montag der Countdown zum Streik, Dienstag und Mittwoch die Streikwache, Donnerstag frei, Freitag die Ausbildung, Samstag Hundeschau und am Sonntag dann den ganzen Tag die Linie 47E nach Skansen und zurück. Normalerweise wäre das eintönig, aber so war es meine ungewöhnlichste Woche als Busfahrer – insofern kann man nicht meckern, sofern ich mein Geld von der Gewerkschaft bald kriege.