Leichte Biere: Porter 3,5 D. Carnegie & Co.

Ich weiß nicht, ob Guinness ein Leichtbier produziert. Wenn sie es nicht tun – dieser frevelhafte Vergleich sei erlaubt – dann kommt dieses Bier am nähesten dran. Es ist dunkel, leicht süßlich, und man sollte nicht meinen, dass es ein Leichtbier ist. Da das echte Guinness aber so schwer ist, dass man es fast schon mit Besteck zu sich nehmen muss, ist es nicht verwunderlich. Mir schmeckt es.

Preis: 12,90 kr in der 0,5l Falsche

Leichte Biere: Åbro Bryggmästarens Albert Wiesgickls Bästa Pilsner

Dieses 3,5%-ige Pils aus der Åbro-Brauerei in Vimmerby wird als „Qualitätspilsner“ beworben, das mit besonderer Sorgfalt und „erstklassigen“ Zutaten von Albert Wiesgickl gebraut sein soll. Spaßeshalber habe ich einmal nachgesehen. Albert Wiesgickl gibt es wirklich, aber er ist 74 Jahre alt, und so kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass er sich noch täglich ins Sudhaus begibt.

Åbro ist für mich eine Brauerei mit etwas besserem Ruf, weil schon nicht ganz so gewöhnlich wie Spendrups und Konsorten. Das muss aber noch nichts heißen.

Das relativ dunkle, fast bernsteinfarbene Pils ist relativ bitter, so dass ich es tendenziell eher nordisch-herb einordnen würde. Es hinterlässt einen Nachgeschmack, den ich wohl als Hopfen annehmen würde, wobei ich davon nicht wirklich etwas verstehe. Leider hat es auch die Leichtbierkrankheit, dass es einfach sehr wässrig schmeckt.

Fazit: für Freunde des etwas herberen Pils wohl gut geeignet. Mein persönlicher Geschmack ist es aber nicht.

Preis: 13,50 kr für den halben Liter.

Leichte Biere: Old Gold

Farblich schon fast im Zitronenbereich ist dieses Bier aus dem Hause Spendrups. Es handelt sich dabei um eine der größten schwedischen Brauereien, die direkt südlich von Stockholm – und gut sichtbar von der Autobahn E4 – angesiedelt ist. Mit ihrem Gründungsjahr 1897 hat sie für schwedische Verhältnisse ein recht stattliches Alter, aber so „Old“ ist das „Old Gold“ dann doch nicht. Seit 1985 wird es gebraut und ist laut Aufdruck „trotz seiner schwedischen Herkunft ein echtes deutsches Premiumpils“.

Weiterhin wird – komplett auf englisch übrigens – verkündet, dass es „intensiv hopfig“ sei und „zwischen einer weichen Bitterkeit und einer subtilen Süße“ liege. Ich finde es jedenfalls recht angenehm. Es wirkt nicht wirklich dünn, hinterlässt keinen intensiven Nachgeschmack. Es könnte damit wohl auch neben einem Warsteiner oder so gar nicht mal so alt aussehen.

Preis: 13 kr für die 0,33l-Flasche

Leichte Biere: Pilsner Urquell

Skandinavien ist nicht zu unrecht für teure alkoholische Getränke bekannt. Mit Ausnahme von Dänemark ist der Verkauf von Alkohol im ganzen Norden stark eingeschränkt. Das ist nicht verwunderlich. Wenn die Tage im Winter kurz sind, schlägt das auf die Stimmung und dürfte sich dann auch im Alkohokonsum niederschlagen. Alkoholismus ist ein Problem, und so ist die Abstinenzbewegung nach wie vor bedeutend.

1922 scheiterte eine Volksabstimmung für ein Totalverbot nur knapp. Von 1917 bis 1955 gab ein Stempelheft, in dem der Alkoholeinkauf vermerkt und teilweise auch beschränkt wurde. Aber auch nach dessen Abschaffung behielt Schweden bis heute ein Alkoholmonopol für Endkunden. Alkoholische Getränke mit mehr als 3,5% Alkoholgehalt dürfen nur in Läden der Kette Systembolaget abgegeben werden. Trotz aller Liberalisierungen seither haben diese immer noch vergleichsweise kurze Öffnungszeiten.

Auch die Altersgrenzen sind vergleichsweise restriktiv: 18 Jahre für „leichten“ Alkohol (von 2,25% bis 3,5%), 20 Jahre für härteres.

Die Grenze von 3,5% bewirkt interessanterweise nicht, dass in Supermärkten alkoholfreies Bier immer anzutreffen ist – es setzt sich langsam durch, ist aber längst nicht in allen in den Regalen. Stattdessen kann man leichtes Bier (Lättöl) kaufen. Diese Bezeichnung ist allerdings etwas ungenau. Lättöl (Leichtbier) ist nämlich streng genommen nur Bier bis zu 2,25% Alkoholgehalt, das rechtlich als alkoholfrei gerechnet wird und von keinen Restriktionen betroffen ist. Was ich meistens meine, ist aber das „Folköl“ (Volksbier), das zwischen 2,25% und 3,5% hat. Für mich war es lange Zeit nur Plörrbrühe – nichts, was man sich antun muss.

Kürzlich habe ich mich aber gefragt, ob ich dem Bier damit nicht etwas Unrecht tue. Die Auswahl ist beachtlich, und irgendwas gutes muss ja darunter sein. Daher habe ich vor einer Weile ein paar gekauft und teste sie mal vollkommen sachverstandsfrei.

Heute also das erste: ein großer Name und wohl das bekannteste tschechische Bier. Recht typisch ist es ein Pils, und für meine Begriffe ein recht mildes mit passablem Geschmack. Wer das „vollwertige“ Original kennt und mag, wird hier nicht enttäuscht werden, denke ich.

Preis: 15,90 kr in der 0,5l Flasche