5K@EASD

Nicht viel los: schien zunächst ein sehr schwach besuchtes Event zu werden
Eines kann ich gleich vorab sagen: ich werde an diesem Lauf voraussichtlich nie wieder teilnehmen.

Nicht weil er zu teuer wäre. Er war nämlich kostenlos, ohne dass man einem Team beitreten musste, und das habe ich in 8 Jahren des Laufens eigentlich noch nie erlebt.

Ich werde deswegen nie mehr daran teilnehmen, weil dieser Lauf in Zusammenhang mit dem 46. jährlichen Meeting der European Association for the Study of Diabetes (EASD) stattfand. Da treffen sich also viele Leute, die sich auskennen, über die Krankheit und vor allem, was man dagegen tun kann. Ob Laufen dazu gehört, weiß ich nicht, aber schaden kann es vermutlich nicht. Jedenfalls findet diese Konferenz jedes Jahr an einem anderen Ort statt. Nächstes Jahr wird sie in Lissabon sein. Da würde ich nicht ungerne noch einmal hinfahren, aber nur wegen eines 5-km-Laufs bestimmt nicht.

Ziemlich leer

Außerdem war die Sache nur kostenlos für Konferenzteilnehmer und „Citizens of Stockholm“ – streng genommen bin ich beides nicht, aber ich habe das mal großzügig dahingehend interpretiert, dass ich ja immerhin Einwohner der Region Stockholm bin. Beschwert hat sich keiner.

Das hätte mich auch überrascht, denn das Geld für die Sache stammte einzig und allein von Novo Nordisk, einem großen Hersteller von Medikamenten für Diabetiker. Offenkundig kann man mit so etwas viel Geld verdienen, denn dieses Jahr veranstalten sie rund um die Welt ganze 6 derartige Läufe. Es ist anzunehmen, dass es darum ging, genügend Läufer zu haben, um Eindruck zu machen und entsprechende Fotos zu schießen. Woher die Läufer kommen, ist dabei vermutlich zweitrangig.

Füllte sich erst beim Aerobic - die Wiese beim Sjöhistoriska Museet

Die Zusammenhänge sind dabei klar: die Strecke ist mit der ersten Runde des Laufs Milspåret identisch. Mit anderen Worten: Novo Nordisk hat den Veranstalter der Milspåret, den Verein Spårvägens FK, damit beauftragt, nun eine verkleinerte Version jenes Laufs zu veranstalten und hat die Rechnung dafür übernommen. Die war nicht klein: jeder Teilnehmer erhielt ein T-Shirt, und die Ordner waren mit kleinen Utensilien wie Taschenlampen ausgestattet worden.
Dafür durfte der Schwedenchef des Sponsors auch nach dem mittlerweile üblichen Aerobic-Aufwärmgehampel etwas sagen. Da liefen aber alle schon zum Start. Immerhin warteten sie noch ein bisschen mit dem Start, was auch etwas ungewöhnlich ist, denn üblicherweise wird auf die Minute genau die geplante Startzeit eingehalten.

Mich hatte man per E-Mail geworben, wobei die Adressen vermutlich aus dem Pool der Anmeldungen der Milspåret geholt wurden. Und da er praktisch gelegen war und kostenlos, sagte ich nicht nein.

Ehrlich gesagt war ich anfangs etwas amüsiert, denn viel los schien nicht zu sein, und das hatte ich auch erwartet. Das Ganze lief ja außerhalb der üblichen Werbemaschinerie für Läufe, war brandneu, und die Strecke von 5 km ist in Schweden vergleichsweise unüblich.
Das hatte aber auch einen Vorteil, denn man konnte bei der Zeitmessung sparen – statt der heute üblichen Chipverfahren verwendete man ein Verfahren, bei dem von Hand die Zeit gestoppt werden und man dann anhand der Reihenfolge der Angekommen feststelle, welche Zeiten alle hatten. Sonderlich genau ist das nicht – zu meiner Überraschung war die offizielle Zeit mehrere Sekunden kürzer als meine selbstgemessene Zeit.

Schon besser

Laut der hatte ich nach 28:45 Minuten meinen Beitrag zu „changing diabetes“ (das ist der Slogan von Novo Nordisk) geleistet.

Wieviel wirklich los war, zeigte sich bei der Gepäckausgabe. Auf die durfte ich rund 15 Minuten warten – da war die Planung nicht ganz so gut. Es waren insgesamt 443 Läufer und 107 Walker, also insgesamt 550 Teilnehmer. Gar nicht mal schlecht für so ein Event. Anschließend gab es auch noch kostenlos Wasser (natürlich mit Logo von Novo Nordisk) und Bananen (ausnahmsweise ohne Logo).

Ich bin mit meiner Leistung sogar im mittleren Drittel, und es ist der erste Lauf dieses Jahres, den ich klar unter 6 Minuten pro Kilometer absolviert habe. Dummerweise ist ein Halbmarathon viermal so lang.

Saisonstart – spät aus guten Gründen

Aus guten Gründen starte ich dieses Jahr spät ins Laufjahr – und komme noch später an. Erst heute war mein erster Lauf der Saison.

Ich mache es kurz: die heutige Milspåret war der langsamste 10-km-Lauf, den ich jemals absolviert habe. Soll ich deswegen deprimiert sein? Ich weiß nicht.

Eigentlich war das ziemlich genau im Rahmen der Möglichkeiten nach Monaten mit wenig Training. Insofern könnte ich jetzt über das Ergebnis betrübt – oder erfreut darüber, dass die Kurve nach oben zeigt. Ich entscheide mich für letzteres. Denn vor 2 Jahren hatte ich ebenso meine bislang schlechteste Zeit bei diesem Lauf, und im Herbst lief ich dann Halbmarathon unter 2:10 Stunden und kam in die Nähe meiner persönlichen Bestzeit beim 10-km-Lauf.

Auf absehbare Zeit werde ich aber von höheren Weihen entfernt bleiben, zumindest wenn ich da auf andere Blogs schaue. Da ist von „SUB40“ die Rede – also dem Ziel, die 10 km unter 40 Minuten zu laufen.

Für den Moment wäre ich mit SUB60 schon ganz zufrieden.

Erster Lauf nach Operation

Meine Form ist immer noch im Keller, aber vor dem Sommerloch wollte ich noch einen Lauf machen. Heute war der Milspåret, der naheliegenderweise eine schwedische Meile, also 10 km lang ist. Ich bin seit letztem Jahr keine solche Strecke mehr gelaufen. Ich merkte auch, dass ich keinerlei Reserven hatte. Durchlaufen konnte ich allerdings, aber meine Wunschzeit von unter einer Stunde habe ich leider um knapp eine Minute verpasst. Immerhin habe ich es geschafft, meinen „persönlichen Gegner“ für dieses Mal abzuhängen: eine junge Frau in einem pinkfarbenen Shirt machte immer wieder Gehpausen, war aber in ihren Laufphasen schneller als ich. So überholten wir uns mindestens fünfmal gegenseitig. Am Schluss behielt ich aber die Oberhand. 700m vor Schluss war sie wieder an mir dran, aber ausgerechnet da legte sie eine Gehpause ein. Offenkundig war es nur eine einseitige Rivalität.