In der Schlange

Die Strecke der Tömilen laut meiner Läufer-App.
Die Strecke der Tömilen laut meiner Läufer-App.

Vier Wochen sind seit dem durchwachsenen Hässelbyloppet vergangen. Meine Ziele versuchte ich daher realistisch zu halten:

  1. Ankommen (versteht sich eigentlich von selbst
  2. Weniger als eine Stunde. Das hatte ich ja schon in Hässelby vergeblich versucht
  3. Weniger als 57:52 Minuten – das war meine Zeit letztes Jahr bei Kungsholmen Runt, gleichzeitig Jahresbestzeit 2012 und in einer guten Zwischenphase aufgestellt. Das zu schlagen würde die gute Entwicklung der letzten Zeit unterstreichen, denn die Strecke bei Kungsholmen Runt ist relativ flach.
  4. Weniger als 57:15 Minuten – das war meine Bestzeit auf der Strecke von 2008.

Das war trotz allem ambitioniert, denn die Strecke ist nicht ohne und geht mitten durchs Grüne. Nach einem Kilometer geht es steil hoch auf einem Trampelpfad, und bei Kilometer vier nochmal – da man zwei Runden durchläuft, trifft das gleich doppelt.

Wie sich herausstellen sollte, ist erstere Stelle ausgerechnet in diesem Jahr zu einem Problem geworden, denn die Teilnehmerzahlenentwicklung der letzten Jahre sieht so aus:

Seit meiner letzten Teilnahme im Jahr 2008 sind die Zahlen gestiegen, aber dieses Jahr machten sie einen ziemlichen Sprung. Am Ende des Trampelpfades nach Kilometer 1 ist ein enger Durchgang, und dort bildete sich eine Schlange. Viel Zeit hat es nicht gekostet – vielleicht 10 Sekunden – aber ich gehe davon aus, dass dies bei weniger Läufern nicht passiert wäre und die Strecke daher eigentlich nicht für so viele Läufer geeignet ist.

Ich will es jedoch nicht darauf schieben, dass ich nur zwei meiner vier Ziele erreichen konnte. Ab Kilometer 3 bekam ich Seitenstechen und musste einen Gang runterschalten. Erst gegen Kilometer 8 hatte ich mich etwas erholt und konnte wieder schneller werden. Vielleicht war es Alkohol am Vorabend, vielleicht auch nur einfach etwas zu hohe Erwartungen, die das verursachten.

Am Ende wurden es 58:05 Minuten, also knapp unter dem Erreichen des dritten Ziels, aber immer noch in Ordnung. Sollte die Strecke so bleiben, wie sie ist, werde ich die Tömilen in den nächsten Jahren wohl kaum noch laufen.

Im kommenden Jahr gibt es auch schon eine attraktive Alternative: der Stockholm Tunnel Run 2014 wird nächsten November zur Eröffnung der Norra Länken, der neuen nördlichen Querspange im Stockholmer Straßennetz, stattfinden. Da es sich wahrscheinlich um eine einmalige Sache handeln wird, bin ich da gerne dabei. Hügel sind keine zu erwarten, und dank Tunnel ist man auch wetterunabhängig.

Vorher liegt aber freilich noch einiges an: zunächst einmal der Halbmarathon an Silvester.

DNS again

Die Weisheit, dass man alles, was man einmal gemacht hat, durchaus auch wieder tut, ist wohl auch eine Wahrheit. Am Samstag fand der Lauf Tömilen statt. Ich war angemeldet, und ich ging einfach nicht hin.

Weil ich keine Mitstreiter hatte.
Weil ich miserabel trainiert bin.
Weil das Wetter mies war.

10 Läufe in einem Jahr sind das absolute Maximum, würde ich sagen. Das sollte ich mir auch für 2010 als Obergrenze setzen.

Immerhin habe ich wieder mit dem Training begonnen – vorgestern Fitnessstudio und Schwimmen in unserem schnuckligen und hochmodernen Gustavsbergsbadet, gestern dann nochmal schwimmen nach der Arbeit.

Kurzes zum Tage

  • Mit der Tömilen 2008 endete heute die Stockholmer Laufsaison. Es lief mittelmäßig, aber ich war immerhin knapp 4 Minuten schneller als letztes Jahr. Man merkt, dass ich in der letzten Zeit viel zu wenig trainiert habe. Trotzdem spannend und ohne Frage ein Highlight: meine Freundin hat heute ihren ersten Lauf absolviert.
  • Morgen wird es leider auch nicht mehr zum Training kommen, denn ich muss Bus fahren. Zwar hätte ich gerne abgelehnt, aber ich komme momentan ohnehin kaum auf eine Mindestarbeitszeit, und so riskiere ich, diesen Nebenjob zu verlieren.
  • Es wäre eigentlich „Team Stockholm Marathon“ gewesen. Das ist ein Trainingstreff für diejenigen, die Stockholm Marathon laufen wollen. Und das will ich – die Anmeldung steht, und so wird es nach knapp 5 Jahren endlich zu meinem zweiten Marathon kommen. Daür muss ich aber noch mächtig trainieren.
  • Rechts steht daher ein Countdown zu den nächsten anstehenden Läufen. Unter anderem findet sich dort auch ein Lauf im Nachbarort des Dorfes, aus dem ich komme. Die Strecke geht auch an meinem Heimatort vorbei. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal dort würde einen Lauf machen können, denn früher gab es so etwas nicht. Geplant ist ein Halbmarathon mit meiner Schwester zusammen. Momentan versuche ich auch noch, meinen Bruder zu überreden.
  • Apropos Heimat: Selten war mir ein Wikipedia-Artikel ein so dauerhaftes Ärgernis wie der zum ehemaligen Rastatter Oberbürgermeister Klaus-Eckhard Walker. Noch nie habe ich mich mit einer derartigen Geduld immer wieder beleidigen und diffamieren lassen (siehe hier). Wer mich kennt, der weiß, dass ich nie um eine Antwort verlegen bin, aber in so einem Fall sehe ich einfach keinen Zweck mehr, überhaupt darauf einzugehen. Wenn sich irgendein Rastatter oder ein anderer Kenner der dortigen Lokalpolitik berufen fühlt, sich konstruktiv zu beteiligen, wäre ich darüber ausgesprochen erfreut.