Leider öfter als man sich wünscht.
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Vor genau zwei Jahren platzierte ich die grün-orangenen Buttons des Anbieters Flattr auf meiner Seite.
Flattr ist ein Mikrobezahlsystem, bei dem man sehr einfach Inhalten im Netz etwas finanzielle Unterstützung zukommen lassen kann. Die Idee ist simpel: man zahlt pro Monat einen Betrag (mindestens 2 €). Sieht man z.B. in Blogs einen Artikel mit so einem Button, dann kann man diesen anklicken. Am Ende des Monats wird das Geld (abzüglich 10% Gebühr an Flattr) durch die Zahl der Klicks geteilt und an die Autoren bzw. Anbieter verteilt. Der Vorteil des Konzepts ist offenkundig, dass man nicht pro Artikel zahlt und somit die Kostenkontrolle behält. Es geht nicht darum, feste Beträge nach einem klassischen Konzept zu bezahlen, sondern die Anbieter zu unterstützen – ob viel oder wenig bleibt jedem selbst überlassen.
Das klang spannend, und ich dachte mir, dass ich da mitmache. Natürlich hatte ich nicht die Hoffnung, großartige Einnahmen zu machen. Es war eher interessant, zu sehen, ob etwas und wieviel hereinkommen würde. Es schien als Möglichkeit, die Finanzierung der Blogosphäre durch seine Nutzer zumindest teilweise möglich zumachen.
Heute beende ich diesen Versuch. Die Buttons werden in Kürze verschwinden. Ich halte das Konzept für mich für gescheitert. Ich habe auch Zweifel im Allgemeinen daran.
Eine kleine Bilanz: Verlust jeden Monat
In den 2 Jahren gab es keinen einzigen Monat, an dem ich mehr als 1,96 € eingenommen habe. Es war also nicht möglich, trotz reger Autorentätigkeit auch nur den Mindestbeitrag zu finanzieren. Die Schaubilder zeigen zudem, dass es kaum eine Korrelation zwischen Artikelfrequenz und Klicks gibt. Ob ich viel schreibe oder wenig, ist weitgehend egal.
Natürlich werden jetzt Spötter sagen, dass es an der Qualität der Artikel liegen könnte. Das mag sein. Ich maße mir kein Urteil über meine Texte an. Da ich aber einige derjenigen, die mir über Flattr etwas Geld haben zukommen lassen, kenne, liegt zumindest der Schluss nahe, dass einfach auch nie eine entsprechende Menge Flattr-Nutzer da war, um ein Bild abzugeben.
Zudem stelle ich bei mir selbst fest, dass ich kaum noch klicke. Ich ignoriere die Flattr-Buttons, und in einem Monat gingen die 2 € gar an wohltätige Zwecke, weil ich keinen einzigen Button gedrückt hatte. Mich würde nicht wundern, dass schon die Klickmüdigkeit alleine das System lansgam austrocknen lässt.
Die Nutzerbasis: viele Blogger, aber wenige Leser
Es stellt sich allgemein die Frage, wer überhaupt Flattr nutzt.
Ich habe jenseits der einschlägigen Blogosphärenleitmedien wenig bis gar nichts darüber gelesen. Es ist zwar nicht so, dass nichts passieren würde – vor einem Monat startete Flattr eine Kooperation mit Dailymotion, und dass Apple gegenüber Flattr einmal mehr seinen Kontrollzwang auslebt, macht es nur sympathischer. Aber auch eine gute und sympathische Idee muss funktionieren, um sich in der Realität zu behaupten.
Genau das scheint aber das Problem zu sein: Flattr hat seine Basis in Schweden, Deutschland und deren Nachbarländern, aber außer der Taz gibt es kein großes Medium in dem Raum, das den Dienst nutzt. Es fehlt wohl an der kritischen Masse, die erlaubt, auch Leute jenseits der Blogosphäre anzuziehen. Anscheinend gibt es im Flattr-Universum kaum Beiträge, die mehr als 100 Klicks erhalten. Die reinen Leser beteiligen sich offenkundig nur zu einem geringen Anteil.
Schwäche im Konzept
Warum sollten sie auch? Das Konzept hat hier seine größte Schwachstelle, wie ich finde.
Ich vermisse eine klare Linie, wohin die Reise gehen soll. Soll es ein reines Wohltätigkeitsmodell sein oder soll damit auch eine einfache Art der Finanzierung gefunden werden? Flattr ist irgendwo dazwischen, und vermutlich ist es genau das, was der Entwicklung Grenzen setzt.
Es ist wohl nicht die Absicht von Flattr, den Machern den Lebensunterhalt zu ermöglichen. Man kann mit Almosen keinen Staat machen, und das ist mit einem Bezahlsystem nicht anders. Für ein reines Wohltätigkeitsmodell braucht es die breiten Schichten, und ich habe nicht den Eindruck, dass die jemals erreicht worden sind. Ein großer Player im Markt wie Spiegel Online hätte aufspringen müssen, um die Öffentlichkeit zu schaffen. Das hätte sicher keine Wunder bewirkt, aber vielleicht die Konsumenten dazu bewegt, mit einzustiegen.
Der andere Aspekt ist ein vereinfachtes Bezahlsystem, das Flattr sein könnte, aber nur bedingt ist. Die pauschale Bezahlung vieler Medien als Alternative zum teuren Abschluss von zahlreichen Einzelabos wäre attraktiv. Das fördert den Konsum, ohne Schranken zu setzen, und könnte für passable Umsätze sorgen. Doch dazu müsste es den Anreiz geben, mit einem bezahlten Flattr-Konto auch einen geldwerten Vorteil zu haben, sprich auf irgendetwas exklusiven Zugriff zu erhalten. Danach sieht es aber nicht aus.
Ein Durchlauferhitzer ohne Wirkung – Flattr als Kreislaufsystem ohne Nutzen
Daher ist das System mehr ein Kreislauf: Blogger und andere internetaffine Menschen pumpen Geld in Flattr, das dann entweder bei den Alpha-Seiten landet oder von diesen solange wieder in Topf gegeben wird, bis die 10% Flattr-Gebühr sie aufgefressen haben. Auf diesen Seiten mag noch etwas herumkommen, aber für die ganzen Beta-Blogger (schlechten Wortspielwitz bitte selbst einfügen) oder in meinem Fall eher Omega-Blogger ist dann so wenig übrig, dass schon von Anfang nicht einmal der Mindestbetrag zusammenkommt. Vielen wird es so wie mir gegangen sein: man hat die Einnahmen nie abgehoben, sondern einfach in das Flattr-Konto überführt, um weiterhin Geld an andere verteilen zu können. Irgendwann ist aber auch das aufgebraucht.
Das soll kein Stück über die Undankbarkeit der Welt sein – auch größere Seiten wie Basic Thinking machen die Beobachtung, dass sich das Modell nicht trägt, auch wenn sie freilich auf einem viel höheren Niveau gestartet sind.
Das System hatte zwei Jahre Zeit, in einer Branche, in der Hype Programm ist, den Durchbruch zu schaffen. Es hat nicht geklappt. Stattdessen kann es jemandem wie mir als Hohn vorkommen, dass man als Inhalteanbieter sogar noch drauflegt.
Es mag einen gangbaren Weg für Flattr oder ein ähnliches System geben. Ich hoffe es sogar. Aber solange sich die Internetmenschen nur gegenseitig das Geld zuschieben, bis auch der letzte keinen Bock mehr hat, sein Konto zu füllen und die Buttons zu klicken, sehe ich keinen Sinn darin, dies weiter fortzuführen.
Die Freude an meinem Blog hat sich ohnehin nie aus irgendwelchem Geld gespeist, und so gebe ich auch nichts auf.
Ich möchte trotzdem all denen, die mich mit ein paar Groschen bedacht haben, danken!
Im September erschien unter dem Titel „Inte bara spioner… Stasi-infiltration i Sverige under kalla kriget“ („Nicht nur Spione… Die Infiltration durch die Stasi in Schweden während des Kalten Krieges“) ein Buch über Stasispitzel in Schweden. Die Verfasserin Birgitta Almgren ist Wissenschaftlerin an der Södertörns Högskola, eine vor gut 15 Jahren gegründete Hochschule im Süden Stockholms, und hat sich anscheinend auf das Thema Verbindungen zwischen der DDR und Schweden spezialisiert. Schon 2009 veröffentlichte sie „Inte bara Stasi – relationer Sverige – DDR 1949-1990“ („Nicht nur Stasi – Beziehungen zwischen Schweden und der DDR 1949-1990“), das zufällig auf meinem Bücherregal herumlungert und intensiv Staub ansetzt. So spannend das Thema, so dröge fand ich die Umsetzung. Das Buch war schlicht zu lang. Hätte sie sich etwas mehr auf das Wesentliche beschränkt und das Ganze etwas mitreißender verfasst, wäre daraus ein spannendes Stück Zeitgeschichtenbearbeitung geworden. So stellte ich es leider nach dem ersten Drittel wieder weg.
Spannend oder nicht – das neue Buch ist eingeschlagen wie eine Bombe. Almgren gelang es, einen bislang einzigartigen Datenzugriff zu erhalten. Nicht nur konnte sie in die Stasi-Unterlagen der Gauck/Birthler/Jahn-Behörde schauen. Die schwedische Säpo, Geheimdienstabteilung der schwedischen Polizei, warf um 2001 einen tiefen Blick in das eigene Archiv, um Stasi-Tätigkeiten in Schweden zu untersuchen und aufzuarbeiten. Almgren wurde nun erlaubt, Einblick in das Archiv zu erhalten. Bedingungen: alle beschriebenen Personen müssen anonym bleiben und Almgrens Aufzeichnungen müssen vernichtet werden.
Dem leistete sie auch Folge, aber die Anonymität konnte nicht gewahrt werden. Anscheinend konnten Journalisten anhand der Angaben im Buch einzelne Personen ausfindig machen. Die Sache zog weitere Kreise.. Am sichtbarsten war die von Reporter des Expressen gefundene Marianne Ersson. Laut dem Buch könnte die Flucht ihres Ex-Mannes aus Ostdeutschland im Jahr 1961 nur eine Finte gewesen sein, um sie im Stil eines Romeo-Agenten anzuwerben. Sie hat unter anderem als Fluglotsin gearbeitet und als Lehrer für deutsch und schwedisch an einer ostdeutschen Universität. In ersterer Funktion habe sie die schwedische Abwehr ausgespäht, in letzterer geriet sie ins Visier der Säpo. Diese konnte jedoch nie irgendwelche Beweise finden, obwohl sie den Fall dreimal aufnahm. Laut dem Buch fanden die Ermittler aber, dass daran etwas seltsam sei – konkretisiert konnten sie es anscheinend nicht. Ersson wehrt sich mit aller Kraft gegen diese Vorwürfe. Interessanterweise gibt sie aber eine Geheimdiensttätigkeit zu, nur eine ganz andere: sie habe für den schwedischen Dienst SSI verschiedene Anlagen in der DDR fotografiert. Später kam zudem heraus, dass die Stasi-Unterlagenbehörde anscheinend gar keine Akte zu Ersson hat. Auch ihr Ex-Mann Freimut Möschler äußerte sich später und wies alle Anschuldigungen als „Lügen“ zurück.
Vermutlich enthält das Buch also allerlei Schlüsse, die nicht durch Fakten gedeckt sind oder auf Mutmaßungen der Säpo basieren. Was nun genau daran ist, kann man nur schwerlich sagen. Mehrere Anzeigen gingen ein, und gegen die Autorin Almgren wurde sogar ermittelt – meines Wissens bislang aber ohne Ergebnis. Diese wehrt sich ebenso, weil sie der Maßgabe zur Anonymisierung nachgekommen sei.
Viel interessanter ist, welche Debatte hieraus entstanden ist. Es kann nämlich schon merkwürdig erscheinen, dass ein Land, in dem das Öffentlichkeitsprinzip Verfassungsrang hat, restriktiv mit den Akten seiner Polizei- und Geheimdienste umgeht. Mit anderen Worten: sollten Forschung und Betroffene nicht auch Gelegenheit erhalten, das zu erfahren, was die Stasi nach Wissen der Säpo in Schweden angestellt hat? Schließlich, und das ist wohl die eigentliche Problematik hier, waren es oft Schweden, die im Auftrag der Stasi andere Schweden ausspionierten und so gegen das eigene Land und seine Menschen arbeiteten.
Im November letzten Jahres sprachen sich daher einige Parteien, darunter die zur Regierung gehörende Zentrumspartei, für eine Öffnung aus, und auch die Justizministerin äußerte sich positiv. Als Vorbild wird nicht selten ausgerechnet Deutschland genannt, was schon wie ein Treppenwitz erscheint, denn normalerweise ist Schweden hier weit voraus. Vor kurzem folgten Berichte über die Arbeit der deutschen Unterlagebehörde und Geschichten von schwedischen Betroffenen, die von der Stasi überwacht wurden.
Natürlich ist das Thema nicht mehr so heiß wie im Herbst, aber es schwelt, und man kann wohl davon ausgehen, dass auch in Zukunft noch allerlei Dinge ans Tageslicht kommen werden, spätestens wenn es eine allgemeine Regelung zur Akteneinsicht geben wird.
Recently I wrote about an apparent Photoshop disaster in the advertisement for a boat show in Stockholm next week. Now I have found out that this was actually intended: the boats are missing in all ads.
Detta blogginlägg på PetaPixel såg jag nyss och tyckte att det var väldigt intressant. Fotografen Sannah Kvist bad 80-talister att flytta hela deras egendom till rumhörnet och fotade de bredvid.
En intressant inblick till en generation av svenskar. Inte bara variationen mellan rummen och grejer som visas – en av de har även en gammal skärm kvar. Det är också mängden som verkar vara ganska lite – i alla fall jämfört med mängder som vi fick transportera när jag flyttade sist.
Ich habe in den letzten Jahren viel Freude mit der Kabelfernsehgesellschaft Com Hem gehabt: lausiger Service, Preiserhöhungen durch die Hintertür und nervige Anrufe. Einziger Grund, bei ihnen zu bleiben, war, dass es für uns die einzige Möglichkeit ist, deutsche Fernsehkanäle zu empfangen, auch wenn es lediglich das ZDF und 3sat sind.
Dafür nahmen wir sogar die hinterlistige Preispolitik der Firma in Kauf, denn sie führte 2009 eine „Kartenabgabe“ ein, die man neben der normalen Monatsgebühr bezahlen muss. Der einzige Tarif, bei dem diese nicht anfällt, wurde derart unattraktiv gemacht, dass dies de facto auf eine höhere Monatsgebühr herausläuft, nur dass man die Kartenabgabe im Kleingedruckten versteckt.
Heute kam nun ein fröhlicher Brief von Com Hem:
Hallo und danke, dass Du TV-Kunde bei Com Hem bist!
Wir hoffen, Du bist mit dem Tarif Digital-Tv Medium 8 Favoriten zufrieden – er ist unser populärster Tarif.
Um gleich populär zu bleiben, folgt die Darstellung, was sie einem den so tolles anbieten.
Und dann kommt es:
Jetzt erhöhen wir den Preis von einigen unserer Dienste, um weiterhin in das beste Fernsehangebot des Marktes und dessen Entwicklung investieren zu können.
Die Preise steigen ab 1. April, und zwar folgendermaßen:
Alt | Neu | Absoluter Anstieg | Prozentualer Anstieg | |
---|---|---|---|---|
Monatlicher Grundpreis des Pakets | 159 kr | 189 kr | 30 kr | 19% |
„Kartenabgabe“ | 49 kr | 59 kr | 10 kr | 20% |
Gesamter Monatspreis | 208 kr | 248 kr | 40 kr | 19% |
Satte 19% Preiserhöhung also, und man bekommt dafür exakt: nichts. Es sei denn, man schätzt ein lauwarmes vages Versprechen einer Weiterentwicklung als irgendeinen Wert ein.
Die Dreistigkeit hat aber da noch kein Ende. Wenn man sich weiterhin die Rechnungen auf Papier zuschicken lasst, dann zahlt man dafür 45 kr (rund 5 €) – unglaublich.
Natürlich könnte man argumentieren, dass alles teurer wird. Das stimmt zwar, aber rechnet man die 19% mal rückwärts, dann kommt man darauf, dass dies bei den allgemeinen Endverbraucherpreisen dem Preisanstieg seit 1995 entspricht. Selbst wenn die Dienste verbessert worden sind: zumindest im Fernsehbereich kann gar nicht soviel dazu gekommen sein, um eine solche Erhöhung auch nur ansatzweise zu rechtfertigen. Zumal es sich ja nicht um die einzige Preiserhöhung handelt. Als die „Kartenabgabe“ im Jahr 2009 kam, lag sie bei rund 30 kr im Monat. Jetzt sind es schon 49 kr. Angenommen, der Paketpreis ist gleich geblieben, dann hat sich der Preis in drei Jahren um gut 55% erhöht.
Mit anderen Worten: das Ganze ist eine Unverschämtheit.
Meine Überlegungen, ab Mai eventuell wieder zu Com Hem auch mit dem Internetanschluss zurückzukehren haben sich damit erledigt. Sobald es eine adäquate Alternative gibt, auch das Kabelfernsehen.