Aus meinem beschränkten kulinarischen Spektrum

Sauerkraut

Was soll ich sagen? Manchmal entschließe ich mich dazu, Sauerkraut zu essen. Das letzte Mal ist sicher ein Jahr her. Darum hier zur Feier des Tages ein Bild des wunderbaren kalorienarmen und vitaminreichen Gerichts, das ich mir heute gezimmert habe. Dank zum Spottpreis erworbenem Druckkochtopf sind die Kartoffeln und Karotten prima.

Das Spannendste ist aber meiner Ansicht nach, dass meine Digitalkamera offenbar auch außerhalb des sichtbaren Spektrums aufnimmt. Das violette Licht, das aus meinem Laptop herauskommt, ist nämlich mit bloßem Auge nicht zu sehen.

Restart

Nach 13 Tagen Ruhe hier wird es Zeit für ein kleines Update:

  • Ich habe meine Masterarbeit präsentiert. Es lief ganz gut, fand ich. Ich hatte nur 5 Besucher, aber das war auch zu erwarten. Einer machte sich die ganze Zeit Notizen, und ich erwartete, dass er mich am Schluss in die Pfanne hat. Dem war aber nicht so – es wurde eher ein Nostalgietrip darüber, wie man solche Messungen vor 40 Jahren durchführte.
  • Die Klausuren liefen nicht gut. Same old story.
  • Zwischenzeitlich hatte ich gute Hoffnungen, zusammen mit Anita eine Wohnung zu kriegen. Diese Hoffnung hat sich zerschlagen. Nun beobachten wir etwas den allgemeinen Wohnungsmarkt. Über das irrwitzige schwedische System und Parallelen zwischen Trabis und diesem System in Kürze mehr.
  • Ich habe mittlerweile schon eine Menge Busfahrstunden gehabt. So ein Bus ist schon verdammt lang – 12 Meter, um genau zu sein. Das bedeutet, dass man in Kurven sehr weit ausholen und rechtzeitig gegenlenken muss, damit man nicht gegen die Ecke fährt. Allgemein wirkt die Fahrspur auch sehr klein. Die Regel, dass man in einem Tempo-50-Bereich nach Möglichkeit auch 50 fahren soll, sofern es vertretbar ist, sollte man ignorieren. Tempo 30 in der Stadt geht vollkommen in Ordnung, weil mit Autos am Rand möchte man ungern heizen. Das Ganze läuft mittlerweile ganz gut, aber es müssen nun nur noch wenige Ecken daran glauben, und ich übe nun an dem wohl schwierigsten: Kreisverkehre. Sobald die Sachen einigermaßen im Griff sind, hoffe ich, dass es dann auch bald losgeht.
  • Mittsommer steht vor der Tür. Ab Freitag verbringen die allermeisten Schweden ihre Zeit damit, Schnaps und Milch zu trinken, Erdbeeren zu essen und um eine Art Maibaum herumzutanzen. Ich weiß noch nicht so recht, was ich machen werde. Es ist allerdings gut möglich, dass mir das Wetter die Entscheidung abnimmt. Es ist nämlich Regen angekündigt.
  • Ich habe den längst überfälligen Schritt vollzogen und mich aus Deutschland abgemeldet. Das heißt für mich nun, dass ich meine Erwerbseinkünfte aus Deutschland hier versteuern muss, womit ich sicherlich noch viel Freude haben werde. Der Anlass ist am ehesten, dass in Kürze mein Pass abläuft und ich nicht ewig in zwei Ländern gemeldet bleiben kann – anderen Länderm mag das egal sein, aber das deutsche Melderecht mag das gar nicht.
  • Etwas schade ist nur, dass ich im Herbst bei der Rastatter OB-Wahl nicht mitstimmen kann. Eigentlich betrifft es mich ja nicht mehr direkt, aber nach all den Ausfällen von Klaus-Eckhard Walker in den letzten Jahren hätte ich gerne aktiv abgewählt. Die Rastatter sind auch selbst schuld, wenn sie ihm für all die Geschichten noch einmal das Vertrauen aussprechen würden. Umso schockierter war ich, dass die Parteien anscheinend nicht beabsichtigen, Gegenkandidaten aufzustellen. Der CDU war es letztes Mal immerhin gelungen, mit ihrer recht schwachen Kandidatin Margret Mergen fast den Sieg einzufahre. Dieses Jahr sollte dies mit einem anständigen Kandidaten ein leichtes sein. Zum Glück ist ein Gegenkandidat in Sicht, der Interesse angemeldet hat.
  • Zur anderen Politik: Michael Moores neuer Film „Sicko“ geistert schon herum. Ich habe ihn einmal angeschaut. Es ist natürlich wie immer die gleiche Leier: böse Wirtschaftsbosse in den USA und deren Komplizen aus der Politik sind daran interessiert, ein System am Laufen zu halten, das ihnen selbst am meisten nützt. Das ganze wird gewürzt mit plakativen Einzelbeispielen – eines aus Moores Heimatstadt Flint im Staat Michigan – und etwas Bush-Bashing. Letzteres ist aber erfreulicherweise nur in einer stark abgeschwächten Form vorhanden. Eine Weiterentwicklung im filmischen Bereich ist jedoch kaum zu erkennen. Es wäre schön, wenn Moore auch einmal neue Konzepte ausprobieren würde. Sein Anliegen ist wie jedes Mal nicht abwegig: erhebliche Teile der amerikanischen Bevölkerung haben keine Krankenversicherung. Hinzu kommt, dass die Krankenhäuser auch für kleine Behandlungen Unsummen verlangen und die auf Gewinnmaximierung bedachten Krankenversicherungen gerne jede Leistung zweimal in Frage stellen, bevor sie bezahlt wird. Das muss sich ändern, sagt Moore, aber wie immer legt er keine Alternativkonzepte vor. Immerhin zeigt er Gegenbeispiele – wie in „Bowling for Columbine“ ist das Kanada, wo laut ihm alles besser sein soll. Das zweite Beispiel ist Großbritannien, wo der National Health Service für jeden kostenlos sorgt. Dass die Briten mit der kränkelnden Struktur des NHS massive Probleme haben, erwähnt er freilich nicht. Großbritannien erscheint als das Paradies der Sozialgesetzgebung, was für europäische Standards nur sehr bedingt zutrifft – ich erinnere nur an Rentner, die in ihren Häusern erfrieren, weil sie kein Geld für die Heizung haben. Das dritte Beispiel ist Frankreich, was auch eine volle Salve Lob abbekommt. Auch hier gibt es schöne Sozialparadiesaufnahmen, auf die ghettoartige Bilder aus den USA folgen. Ein paar Bilder aus den Banlieus hätte das Bild durchaus abgerundet. Mit dem vierten und letzten Beispiel hat sich Moore meiner Meinung aber zu weit aus dem Fenster gelehnt: Kuba. Michale Moore hat dafür zwar einen wunderschönen Aufhänger gefunden, aber der Rest des Teils macht ihn zunichte. Er hat nämlich herausgefunden, dass die US-Basis auf Guantanamo Bay – für alle, die es nicht wissen: das liegt auf Kuba und ist von den USA durch einen exzellenten Knebelvertrag bis in alle Ewigkeit gemietet – kostenlose medizinische Versorgung für alle Gefangenen auf hohem Niveau hat. Also charterte er ein Boot und wollte von Florida aus mit Kranken, die sich keinen Arztbesuch leisten können, dorthin fahren. Was daraus wird, ist nicht zu sehen, da es, wie es im Film heißt, durch Vorschriften im Heimatschutzgesetz der USA nicht erlaubt, dies zu zeigen. Man kann es sich denken: die Küstenwache fängt ihn ein, bevor er in kubanische Gewässer fährt. Stattdessen fliegt er wohl mit einigen Kranken nach Kuba und chartert dort wiederum ein Boot. Wenig überraschend erhält er keine Antwort. Und weil er da ja schon einmal in Kuba war, kann man gleich dort schauen, wie es um die Gesundheitsversorgung steht. Eigentlich eine nette Überleitung. Meines Wissens ist das kubanische Gesundheitssystem tatsächlich richtig gut. Mit einer „Es ist ja nicht alles schlecht“-Attitüde kann man aber auch die DDR nachträglich zum Paradies auf Erden machen, was sie erwiesenermaßen nunmal nicht war. Also zeigt er keine Bilder von ärmlichen Verhältnissen, gleichgeschalteter Presse und polizeilicher Repression. Stattdessen fährt er in ein Krankenhaus, wo man die Kranken – schätzungsweise nach kurzer Rücksprache mit dem entsprechenden Ministerium – kostenlos und herzerweichend freundlich behandelt.So täuschen die Computertomographie-Geräte schön darüber hinweg, dass nicht alles in Kuba toll ist. Ausgerechnet den US-Erzfeind Kuba zum netten Diktatürchen zu verniedlichen und die dortige Gesundheitsversorgung anzupreisen, wird sogar die eher liberalen Zuschauer in den USA vergrätzen. Das zeigt leider zu deutlich, was Moores Botschaft ist: wir machen es schlecht, und nahezu alle anderen machen es besser. Kuba als Gegenbeispiel darzustellen zeigt nur zu deutlich, wie oberflächlich Moore in der Sache ist. Hätte er besser mit den Briten abgeschlossen – die stehen den USA in vielen Dingen nahe und könnten ein schönes Gegenmodell abgeben. Dennoch muss ich sagen, dass der Film bei mir besser wegkommt als „Fahrenheit 9/11“. Weniger Pathos, weniger herumheulende Leute, obwohl das Thema und die dahinter liegenden Geschichten nicht sehr erbaulich sind. Moore sollte sich nach diesem Film aber einmal etwas Neues überlegen, denn mit dieser Art Film wird er nicht auf ewig volle Kinosäle haben.
  • Zweiter Film des Tages: „Befreiung“, ein Fünfteiler aus der Sowjetunion, der die zweite Hälfte des Zweiten Weltkriegs darstellt. Neben exzellenten Darstellern für Stalin, Hitler, Churchill und Roosevelt hat er auch eine detailgetreue und dennoch propagandistisch hingebogene Version der Ereignisse zu bieten. So ist Graf von Stauffenberg laut dem Film zwar kein Kommunist, aber hält diese für den Wiederaufbau von Deutschland für notwendig – die in den Mund gelegte Aussage kann natürlich nie widerlegt werden. Die „Anglo-Amerikaner“, wie sie nach offizieller DDR-Sprache hießen, haben ohnehin nur Probleme, während Stalin als schlauer Fuchs genau weiß, was abläuft, und den Krieg praktisch alleine gewinnt. Die Franzosen werden als Weiberhelden dargestellt, die die hübschen Sekretärinnen der Sowjets angraben. Rotarmisten, die nicht heldenmütig sind, finden sich nur vereinzelt und werden zur Strafe entweder erschossen oder degradiert. Als sie dann nach Berlin einmarschieren, versuchen sie auch sogleich, die deutsche Bevölkerung mit Wodka und netten Phrasen aus dem Wörterbuch für sich zu gewinnen. Immerhin wurde die Reaktion der Deutschen als skeptisch zurückhaltend dargestellt, damit die Tatsachen nicht vollkommen verzerrt sind. Alles in allem sehr sehenswert und mit gewaltigem Aufwand gemacht.

Otti der Otter

Nachdem hier wenig los war in den letzten zwei Wochen, ein kleiner Abriss über die letzten Tage:

  • Ich habe meinen schwedischen Führerschein erhalten. Damit geht es hoffentlich bald auch in Sachen Bus voran. Überraschung beim Abholen des Ausweises im lokalen Postcenter. Die Dame von der Post reißt doch vor meinen Augen einfach so den Brief auf. Ich dachte nur „Hallo Postgeheimnis?“. Genauso baff war ich neulich beim Lesen der Zeitschrift der Straßenverkehrsbehörde. Dort steht doch tatsächlich auf der letzten Seite:

    SMS-Dienst
    – Wem gehört das Fahrzeug? Schicken Sie die Kennzeichennummer an 71456
    Service-Telefon 07221-252525
    – Fahrzeugschein, Schilder und TÜV-Stempel bestellen
    – Angaben über Fahrzeug nachfragen (z.B. wem es gehört und ob die Steuer bezahlt ist)
    – Fahrzeug an- oder abmelden

    Auf gut deutsch: jeder kann per SMS zu jedem x-beliebigen Auto den Besitzer herausfinden. Wenn er anruft, kann er gleich auch noch herausfinden, ob derjenige die Steuer bezahlt hat und – wenn er etwas pfiffig ist – das Auto gleich abmelden. Ganz nebenbei kann man per Ratsit oder direktem Anruf bei der Steuerbehörde Gehalt und Kreditwürdigkeit herausfinden. Geschickte Dataminer wissen so innerhalb kurzer Zeit alles mögliche über eine Person. Man fühlt sich doch gelegentlich etwas wie im Big-Brother-Staat hier. Das Offentlighetsprincipen (deutsch „Öffentlichkeitsprinzip“), das praktisch alle amtliche Dokumente öffentlich macht, in allen Ehren – im 21. Jahrhundert wird das zunehmend bedenklich. Über Datenschützer in Deutschland kann man da fast nur schmunzeln, denn das hier ist alles ein erheblich deutlicherer Eingriff in die Privatsphäre. Offenbar bin ich auch nicht ganz der einzige, der solche Bedenken hat.

  • Ich war kürzlich in Deutschland bei meinen Eltern. Das Wetter war extrem heiß, was wir nun wirklich nicht mehr gewont waren. Trotz allem natürlich schön. Kurz die Highlights: Mein Heimatdorf Ottersdorf veranstaltet im Sommer die „Heimattage“. Dazu hat man sich als Logo „Otti“, den Otter, ausgesucht. Nicht dass dieses Tier ein Wahrzeichen des Dorfes wäre, aber die Namensähnlichkeit ist bestechend, und man kann lustige Anstecker verkaufen, die dann etwas Geld für die Heimattage eintreiben. Ich bekam einen Otti von Sven Planet (den ich an dieser Stelle herzlich grüße) geschenkt, da die Anstecker offenbar weggingen wie geschnitten Brot. Leider muss ich gestehen, dass Otti bislang verschollen geblieben ist – ich habe ihn hier in Stockholm noch nicht gesehen, aber vielleicht steckt er ja noch irgendwo in den Untiefen meines Rucksacks. Ansonsten waren wir noch exzellent Spargelessen – seit langem mal wieder Spargel-All-You-Can-Eat (auch wenn es offiziell nicht so heißt) für 19,70 € beim Restaurant Schoko in Rheinstetten-Forchheim. Das ist zwar ungewöhnlich viel Werbung für meine Verhältnisse, aber einen solchen Geheimtipp sollte man etwas propagieren. Leider ist der Urlaub ja schon wieder vorbei. Wegen der untragbaren Zuständen auf der A8 zwischen Karlsruhe und Stuttgart schafften wir es erst auf die Minute zum Flughafen – letztendlich hat uns die Möglichkeit zum Internet-Check-In gerettet. Dann war es auch egal, dass wir die Leberwurst (könnte ja C4-Sprengstoff sein) bei der Sicherheitskontrolle abgeben mussten.
  • Seither war das spektakulärste Ereignis das Pokalfinale Stuttgart-Nürnberg, das Benjamin, ein ehemaliger Kollege von DASDING, der derzeit beim schwedischen Rundfunk arbeitet – und ich im Irish Pub des Hauptbahnhof anschauten. Erstaunlicherweise gesellte sich noch eine Gruppe Schwaben und Franken dazu. Insofern ein herrlicher Abend.

Seither ist lernen angesagt – Klausuren stehen an, mein Führerscheintest und die Präsentation meiner Masterarbeit.

Eurovision

In Telefonaten mit Deutschland wurde mir in den letzten Tagen viel von der Osteuropa-Connection geklagt, die da den Eurovision Song Contest entschieden haben soll. Ich möchte diese Klagen nicht unterstützen – ein paar Gedanken zum Thema:

  • Das BILDblog bemerkt richtig, dass Serbien auch ohne Schützenhilfe aus dem Osten gewonnen hätte. Die Rechnung dort belegt das recht deutlich.
  • Die Liste bringt auch das Auswandererargument ins Wanken – so viele Ukrainer und Bulgaren wohnen nicht im Westen, dass es dafür reicht. In Sachen Türkei ist das Argument sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Deutschland gibt ja schon seit Jahren Spitzenpunktzahlen an die Türkei, egal wie gut oder schlecht das Lied ist. Allerdings muss man auch die Deutschen da in die Pflicht nehmen. Wenn 1,76 Millionen Türken das Votum der restlichen ca. 80 Millionen Einwohner Deutschlands überstimmen können, dann sind die letzteren selbst schuld.
  • Die TED-Demokratie ist eigentlich keine – sie ist stark verzerrt, aber in vieler Hinsicht auch ehrlicher als eine Jury. Eine solche wäre nämlich genauso fragwürdig, da über ihre Besetzung irgendwelche Rundfunkgranden entscheiden dürften. Auf die jetzige Art kommt man den Leuten doch schon etwas näher.
  • Wir sind eigentlich schon ein ziemlich arroganter Haufen – die Schweden wie die Deutschen. Wir interessieren uns im Normalfall nicht dafür, was in Osteuropa passiert, und wir gehen davon aus, dass die Künstler von dort von vorneherein schonmal unbekannt sein müssen. Roger Cicero war ja immerhin schonmal eine nationale Größe, aber eben nirgendwo sonst. Die Serbin Marija ŠERIFOVIĆ ist bei sich zuhause anscheinend eine echte Hausnummer und eben auch in den Nachbarländern bekannt. Für den ach so fürchterlichen Ukrainer gilt dasselbe. Wann haben wir das letzte Mal jemanden hingeschickt, den außerhalb Deutschland jemand kennt?
  • In Schweden hat man notorisch zu hohe Erwartungen, weil man für die nationale Vorauswahl so einen Riesenaufwand macht. In Deutschland hingegen zahlt man die Zeche und ist noch nicht einmal bereit, ein vernünftiges Auswahlverfahren zu schaffen – trotz vorhandener föderaler Strukturen und inspirierender Vorbilder á la Stefan Raabs Bundesvision Song Contest. Stattdessen jedes Jahr Party auf der Reeperbahn – auch dem NDR kann man durchaus Arroganz vorwerfen, die Veranstaltung norddeutsch zu besetzen und damit die zahlreichen anderen Zentren der Republik außer Acht zu lassen. Miese Resultate und geringes Interesse sind die Folge. Bei Guildo war das noch etwas anders. Außerdem schaue man sich doch mal nur die Ergebnisse der letzten 15 Jahre an:
    • 1995: Stone & Stone kriegen nur einen Punkt und fahren das mieseste Ergebnis überhaupt ein.
    • 1996: Leon mit Blauer Planet scheiterte an einer vorgeschalteten Zwischenrunde, weil der Titel zu schlecht war. Daraufhin hat man die Regel eingeführt, dass wir immer im Finale sind – und damit auch geschickt davon abgelenkt, dass man zuletzt einfach nur noch unbekannten Schrott ins Rennen geschickt hatte.
    • 1997: Deutschland schneidet mit „Zeit“ von Bianca Shomberg wiederum miserabel auf Platz 18 ab.
    • 1998: Ein Komplott aus Guildo Horn und Stefan Raab bricht in das wohlbehütete Paralleluniversium ESC ein und macht das Dauerabo von Ralf Siegel kaputt. Deutschland kriegt einen prächtigen 7. Platz und ganz Deutschland interessiert sich plötzlich wieder für den Wettbewerb. Die Veranstalter können natürlich nichts dafür – außer, dass sie Guildo Horn haben teilnehmen lassen.
    • 1999-2003: in schönem Wechsel gewinnen Siegel und seine Gegner. Die guten Ergebnisse halten sich, bis auch Europa genug von Siegel hat und Corinna May im Jahr 2002 mit einem 21. Platz nach Hause schickt. Zwar kommt Lou das Jahr darauf noch einmal ganz gut weg, aber beim NDR macht man sich Gedanken, wie man die Sache noch interessanter machen könnte.
    • 2004: Stefan Raab eilt zur Rettung und schickt Max Mutzke ins Rennen, der auch recht erfolgreich ist. Das neue Regelwerk, nachdem man Chartplatzierungen haben muss für die Teilnahme, scheint zu funktionieren.
    • 2005: Gracia hat manipuliert und gewinnt den nationalen Vorausscheid, aber erreicht beim ESC nur den 24. Platz
    • 2006-heute: Um jede Peinlichkeit und echte Einflussnahme auf den Teilnehmer zu vermeiden, wird das Regelwerk gestrafft. Der Erfolg bleibt trotzdem oder gerade deswegen aus. 2006 war es ganz schlimm – wenn man die Wahl zwischen Vicky Leandros, Thomas Anders und einer Kombo von Olli Dittrich hat, muss man ja wohl oder übel letztere nehmen.

    Alles in allem also ein höchst absurdes Spektakel, das uns da der NDR jedes Jahr präsentiert.

  • Manche meinen ja, die Musik wäre dieses Jahr schlecht gewesen. Das stimmt nicht. In den letzten Jahren haben die ganzen Balkanländer immer irgendwelche Volksmusikmenschen zum Wettbewerb geschickt. Will man ihnen jetzt etwa vorwerfen, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt haben und moderne Musik einbringen?
  • Wer jetzt über die Ostmafia schimpft, sollte sich auch mal die Frage stellen, wo denn die ganzen osteuropäischen Länder letztes Jahr waren. Die Antwort ist: sie waren fast alle dabei. Dennoch hat Lordi klar gewonnen.
  • Die einzige Wahrheit über diesen Wettbewerb ist: er ist unberechenbar. Die Abstimmungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Meinungsbilder aus den verschiedenen Ländern häufig gleichförmig sind. Ein Siegertitel zeichnet sich nicht dadurch aus, dass er viele 12-Punkte-Wertungen geholt hat, sondern dadurch, dass er fast von überall Punkte bekommen hat. Um zu gewinnen, muss man also einen Titel haben, der in fast allen Ländern zumindest ein paar Punkte erhält. Der serbische Titel war so einer.

Trotz allem Mäkeln: der ESC bleibt eine außergewöhnliche europäische Institution, die jenseits der EU existiert und jedes Jahr hunderte von Millionen Zuschauer interessiert. Es gibt weltweit nichts vergleichbares – und es ist ohne Frage ein Stück gelebtes Europa.

Höchster Feiertag

Nach weniger inspirierenden letzten Tagen ist es hier etwas leer geworden.

Es darf allerdings eine Sache nicht unerwähnt bleiben. Heute ist der Tag, der für viele Schweden scheinbar so wichtig ist wie Weihnachten, zumindest aber soviel wie der Nationalfeiertag.

Wie dem auch sei – heute ist Eurovision Song Contest, oder wie man es hierzulande nennt: Schlager-EM.

Kein Land dürfte derart verrückt nach diesem Wettbewerb sein wie Schweden. Der Teilnehmer wird einer langwierigen Prozedur mit Hilfe von 4 Vorentscheiden, einer „zweiten Chance“, einem Finale sowie zahlreichen lokalen Jurys ermittelt. Dagegen wirkt das deutsche Finale mit gerade einmal drei Teilnehmern ziemlich bescheiden.

Heute ist er also, der große Abend. Zu meinem Erstaunen scheint es kein public viewing oder ähnliches zu geben. Auch die entsprechenden Veranstaltungsseiten schweigen sich doch ziemlich aus zu dem Thema. Es ist wie das schwedische Silvester wohl eher etwas für den Genuss zuhause.

Steffen und ich haben am Donnerstag auch das Halbfinale begutachtet. Unsere Favoriten, die Punkrockband „Anonymous“ aus Andorra, konnte sich leider nicht qualifizieren. So hoffen wir doch einmal für Schweden. Ich werde aus reinem Patriotismus für Deutschland stimmen, auch wenn ich starke Zweifel habe, dass Roger Cicero sich mit seinem Swing zwischen diesen ganzen schnellen Pop- und Rocknummern behaupten können wird.

Ein großes Fest wäre jedenfalls ein schwedischer Sieg – ich schätze, die Stadt würde dann nächstes Jahr wochenlang im Ausnahmezustand verbringen.

Politische Bedenken habe ich gegen einen weißrussischen Sieg – das Lied ist zwar echt nicht schlecht, aber dass die Veranstaltung nächstes Jahr in Lukaschenko-Land stattfinden soll, wäre schon etwas traurig.

Ballongblåsning

Ich habe gerade mein T-Shirt „Kein Herz für Walker„, das ich im SPIEGEL Shop bestellt hatte, in meiner Postagentur abgeholt – sehr nett, aber um richtig reinzupassen, muss ich noch etwas abnehmen.

Besagte Postagentur ist hauptberuflich aber ein ICA Supermarkt, und da die Kette wohl gerade 90 Jahre alt wird, versucht man, einen Weltrekord im Ballongblåsning aufzustellen, um damit ins Guinness Buch der Rekorde zu kommen. Der schöne Begriff Ballongblåsning beschreibt übrigens nichts anderes als Luftballons aufzublasen. Ich bin auf das Ergebnis gespannt.

Weit weniger spektakulär ist ein anderes Ergebnis, nämlich das meines Laufs bei SpringCross, einem Cross-Country-Lauf bei mir um die Ecke. Sehr harte 6 km mit schmalen Wegen, starken Steigungen und damit allerlei potenziellen Bänderrissen musste man absolvieren – gegen Ende des Laufs lag schon einer neben der Bahn und war ziemlich bleich. Nach einer Runde war ich froh, dass ich nicht die erweiterte Variante mit 12 km, d.h. 2 Runden, genommen habe. Thilo hat das übrigens gemacht und war ziemlich fertig – so fertig, dass er den Laufsport als Gesamtes verfluchte. Ich hoffe, er ändert seine Meinung bis zum nächsten Lauf.

Mein Ergebnis war übrigens schätzungsweise 37:03 Minuten. Für eine Medaille hätte man die 12 km unter 60 Minuten laufen müssen – bei meiner derzeitigen Fitness kaum realistisch.

Brücken bauen

Soeben habe ich auch leicht schmunzelnd diesen Bericht gelesen – Brücken- und Tunnelprojekte haben sicherlich einen gewissen Charme, aber sind keineswegs ein Erfolgsgarant, wie der Kanaltunnel schon gezeigt hat.

Spontan erinnerte mich das an einen Antrag beim letztjährigen Kongress der sozialdemokratischen Studenten in Linköping. Dort hatten die Studenten aus Umeå gefordert, eine Straße zwischen Umeå in Nordschweden und Vaasa in Finnland zu bauen. Da zwischendrin noch ein paar Inseln liegen, könnte man das auch mit mehreren Teilstücken bauen und dabei sogar schon vorhandene Wege nutzen. Der Haken der ganzen Geschichte ist, dass man trotzdem drei sehr lange Brücke brauchen würde, nämlich eine auf die Holminseln (Holmöarna) mit 7,5 km Länge, eine von der dortigen Insel Grossgrundet auf die Valsinseln in Finnland mit stattlichen 26 km und eine von den Valsinseln nach Björkne in Finnland. Ganz nebenbei stehen große Teile dieser Inseln unter Naturschutz und – das wollte aber wohl keiner so direkt sagen – dort oben wohnt ohnehin kaum jemand. Umeå hat gerade mal 75.000 Einwohner, Vaasa hat 57.000 Einwohner. Die Rentabilität des Projekts ist daher mehr als fraglich. Wenig verwunderlich: der Antrag wurde abgelehnt.

Der Vorschlag wirkt aber geradezu elegant, wenn man die komischen Vögel der LaRouche-Bewegung näher betrachtet. Diese sektenähnlich organisierte Gruppe agiert hier in Schweden unter dem Namen „Europäische Arbeiterpartei“ (in Deutschland als „Bürgerrechtsbewegung Solidarität“) und bombardiert uns hier regelmäßig mit seltsamen Zeitungen. Der Werbeaufwand rechnet sich aber nur bedingt: bei den Reichstagswahlen erhielt die Partei gerade einmal 83 Stimmen – sogar die „Nationalsozialistische Front“ erhielt mehr. Zu den großen Projekten der Europäischen Arbeiterpartei gehört die eurasische Landbrücke, die als Straße wohl den ganzen Kontinent von West nach Ost verbinden soll. Weiterhin wollen sie eine Brücke zwischen Korea und Japan bauen. Auch kommunalpolitisch sind die kreativen Infrastruktursarchitekten aktiv. In einem der Blätter wird gar ein schachbrettartiges Magnetschienbahnennetz für Solna ersponnen. Ich bin sicher, diese Leute wären von solchen Brückenprojekten begeistert.

PS: Noch ein Kuriosum aus der LaRouche-Welt ist die Verleugnung von Umwelt und Ressourcenproblemen. In diesem Papier (hier auf deutsch) bezeichnen sie den Klimawandel als „unhaltbare Lüge“ und beziehen sich auf Forschungsergebnisse eines gewissen Ernst-Georg Beck, der an der Merian-Schule in Freiburg „Professor“ sei. In Wirklichkeit ist der Mann Gymnasiallehrer und StD, aber mit Sicherheit kein Professor. Viel mehr konnte ich über ihn auf die Schnelle nicht herausfinden, aber es kam mir seltsam vor, dass er E-Learning-Kurse über die Schulhomepage verkauft. Offenbar ist er aber wohl gerne bereit, sich für solche obskuren Leute vor den Karren spannen zu lassen.

Unerwartete Nachrichten

Picket Fences - sxc.hu

Man kann ja so ziemlich alles als TV-Mitschnitt oder auf DVD kriegen – aber eine großartige Serie der Neunziger ist nie auf DVD erschienen, lief im US-Fernsehen nur als Mauerblümchen, und auch bei SAT.1 hat sie nach vielen Wiederholungen keinen Sendeplatz mehr: „Picket Fences“

In Deutschland mit dem dümmlichen Untertitel „Tatort Gartenzaun“ belegt, lief sie früher direkt nach Star Trek – The Next Generation. Nachdem also Jean-Luc Picard, fest im Kapitänsstuhl sitzend, das Universum auf die Spur gebracht hat, durfte Ray Walston alias Richter Henry Bone in den Richterstuhl treten und weise Urteile über höchst skurrile Fälle treffen. Kein Wunder, dass diese beiden Herren die moralische Richtschnur meiner Teenagerzeit waren. Leider hatte ich bisher wenig Gelegenheit, das Universum zu retten oder weise Urteile zu sprechen.

Als DVD gehabt oder zumindest als lausige VHS-Kopie hätte ich „Picket Fences“ aber gerne einmal gesehen. Vor langer Zeit trug ich mich daher beim amerikanischen Amazon beim Benachrichtigungsservice ein – und heute kam die Mail. Die erste Staffel erscheint am 19. Juni 2007.

Da muss ich mir echt überlegen, ob ich mir das über den großen Teich schicken lasse.

PS: Apropos skurril: eine tragische Krankheit ist ohne Frage die Sperma-Allergie.

Ausgeliefert

Package - sxc.hu
Deutschland hat 19% Mehrwertsteuer, Schweden 25% – das alleine kann aber die Preisunterschiede zwischen den Ländern nicht ganz erklären. Gerade bei Elektronikartikeln tun sich erhebliche Unterschiede auf.

Das mag wohl auch daran liegen, dass Ebay in Schweden bemerkenswert dünn besetzt ist. Keine großartigen Kampagnen und dergleichen – die Schweden begnügen sich mit dem optisch wie ergonomisch wenig ansprechenden Blocket. Daher findet man auch keine Powerseller beim schwedischen Ebay, die sich auf wenige Produkte spezialisiert haben und damit die Preise drücken. Im Gegenteil.

Dinge aus dem Ausland zu bestellen ist und bleibt hochinteressant – mein aktueller MP3-Player, ein minderwertiges und schlecht verarbeitetes Gerät, hat 2 GB Speicher und kostete mit Versandkosten knapp 50 €. Für den gleichen Preis kann man bei schwedischen Ketten gerademal ein ähnlich schlechtes Gerät mit 1 GB Speicher erhalten. Einen USB-Hub konnte ich für 10 € erwerben – in Schweden kostet er mindestens 20 €. Die Liste solcher Beispiele ist lang.

Im Ausland einkaufen lohnt sich also, selbst wenn es die betreffenden Produkte auch im Inland gibt.

Die große Einkaufsfreude wird aber etwas getrübt. Das Elend sind die Paketdienste in Schweden. Nach mehreren Lieferungen dachte ich, ich hätte alle absurden Varianten des Systems schon gesehen. Ich hatte mich getäuscht.

Die große Paketdienstrevue:

  • Posten (privat): Die Post ist ja eigentlich der offensichtlichste Lieferant für Pakete. Dieser Begriff trifft aber leider nicht zu. Hier wird gar nichts ausgeliefert. Kein netter Mann an der Tür mit einem Paket unter dem Arm, stattdessen ein Zettel an der Tür, man könne das Paket jetzt bei der nächsten Postagentur abholen. Glücklicherweise ist die bei mir im Haus – zumindest für mich ist das annehmbar. Dass Pakete von der Post ausgeliefert werden, ist aber fast nur bei rein privaten Paketen der Fall, d.h. keine Bestellungslieferungen.
  • Posten (geschäftlich): Wenn das Paket aber irgendwie als Firmenpost deklariert ist, muss man zum nächsten Firmenzentrum der Post. Für mich heißt es in dem Fall in die Innenstadt fahren. Kam bisher einmal vor.
  • DHL: bei diesem gelben Logo kommen Heimatgefühle auf. Und es macht ja auch Sinn, dass ein bei DHL in Deutschland aufgegebenes Paket auch von DHL in Schweden ausgeliefert wird. Und in diesem Fall ist das sogar wörtlich zu nehmen – man muss das Paket nicht selbst abholen. Da hören die Vorteile aber schon auf. Statt eines Paketboten findet man nur einen lausig kopierten Zettel im Briefkasten vor – das wirkt schonmal unprofessionell. Der Zettel verkündet einem, man habe ein Paket erhalten und könne es nun irgendwo abholen oder liefern lassen. Ich entscheide mich natürlich für letzteres. Die Krönung ist dann, dass man nicht etwa sagen kann „kommen sie doch einfach morgen um 14 Uhr vorbei“. Nein, das wäre ja zu einfach. Stattdessen muss man einen Werktag angeben, an dem ausgeliefert werden soll. Das Zeitfenster ist dann 10 bis 14 Uhr, wobei nicht genau gesagt werden kann, wann man das Paket erhält. Abgesehen davon, dass das von Berufstätigen kaum zu bewältigen ist: ich wartete das letzte mal die ganzen 4 Stunden, und um 14:05 Uhr klingelte es dann. Eine effiziente Auslieferung sieht anders aus.
  • UPS: Mit diesem amerikanischen Dienst habe ich bisher nur Erfahrung beim Versand. Ich sollte für einen Bekannten ein Paket verschicken, dass Übergröße hatte und daher mit UPS rausgehen sollte. Erster Versuch: das Paket lag auf dem Flur, UPS war benachrichtigt, dass das Paket abgeholt werden sollte. Plötzlich rumpelte es vor meiner Tür. Als ich heraustrat, stand der Mann von UPS gerade da und inspizierte das Paket. Er begann sofort auf Englisch, dass da kein Label drauf sei und dass er jetzt keine Zeit habe. Dann drückte er mir ein Formular in die Hand und ging wieder. Vermutlich zu seiner nächsten Lieferung in der Bronx. Zweiter Versuch: ich klickte mich durch das unübersichtliche Onlinesystem von UPS und druckte dann das Label aus. Soweit, so gut. Dieses Mal hörte ich nichts rumpeln. Stattdessen war das Paket einfach irgendwann verschwunden und der Onlinetracker zeigte an, es sei auf dem Weg. Schön und gut, aber er hätte zumindest klingeln können. Fazit: seltsames Gebaren, aber dafür sehr komfortabel. Ärgerlich war später nur, dass die Bezahlung über Kreditkarte wegen eines Computerfehlers nicht ging und ich daher eine Rechnung geschickt bekam.
  • Schencker: mir ist nicht bekannt, mit welchem deutschen Paketdienst dieses Tochterunternehmen von DB Logistics verbandelt ist. Der Zettel im Briefkasten sah professioneller aus als der von DHL. Ich entschied mich für die Selbstabholung, weil es Ostern war und die Auslieferung gedauert hätte. Das Logistikzentrum war außerhalb, und ich kam mir vor wie zu meinen Zivi-Zeiten, als ich auch öfters Lieferscheine stempeln und stempeln lassen musste. So musste ich zuerst zur Rezeption, wo man meine Identität prüfte und ich den Empfang quittieren musste. Dann weiter zum Lager. Man hätte denken können, ich hätte eine Tonne Dünger oder 20 Haustüren bestellt. Das Lager war riesig und überall fuhren Gabelstapler umher. Da war es fast schon peinlich, als ich mein kleines federleichtes Paket überreicht bekam. Nachdem ich mich zwischen LKW-Ungetümern durchgeschlängelt hatte, konnte ich dann wieder in die normale Welt zurückkehren.

Das Ganze lässt die Frage offen, wieso die Schweden denn als Kunden nicht mehr Komfort verlangen. Es kann doch nicht zuviel verlangt sein, ein Paket einfach auszuliefern – oder?