Gesehen auf einem Plakat für einen Auftritt der schwedischen Band [ingenting].
Leider weiss ich jetzt schon, dass das billige Bier leider nicht gerade das allerbeste ist…
Ich verweigere mich zwar im Allgemeinen einer intensiveren Beschäftigung mit „Comedians“ des Typus Atze Schröder.
Nun ist er aber vor Gericht gezogen, weil er nicht wollte, dass sein echter Name bekannt wird – und hat gewonnen.
Ich frage mich dazu nur: hätte das Gericht in seiner Weisheit nicht gleich auch noch beschliessen können, dass er diese Brille nicht mehr tragen darf, zum Friseur muss oder, noch besser, einfach nicht mehr im Fernsehen auftreten kann. Damit wäre der Allgemeinheit wirklich gedient gewesen…
Gestern habe ich erstaunt gesehen, dass es der dieswinterliche Kälterekord nicht einmal einen Monat her ist. Abends war ich nämlich joggen – im T-Shirt!
Meine Freundin war heute morgen auch deutlich mehr „morgonpigg“ (bedeutet soviel wie „morgens fit“) als ich, was zweifellos an dem schönen Wetter liegt. Eben musste ich doch tatsächlich erstmals überhaupt in meinem Büro die Jalousien herunterlassen. Ja, der Frühling ist auch nach Schweden gekommen, auch wenn 9 Grad (das Gradzeichen scheint es auf der schwedischen Tastaturen nicht zu geben) einen deutschen kaum beeindrucken dürften.
Man sollte sich aber nicht zu Dummheiten hinreissen lassen, wie jenes Paar letzten Sommer. Kurz die Geschichte: eine 49-jährige Frau war im Park unterwegs und litt unter starken Hormonwallungen. Glücklicherweise hatte sie ihren 29-jährigen Toyboy dabei, der auch gerade paarungswillig war. Dumm nur, dass die beiden von jemanden gesehen wurden, der die Polizei rief. Diese wiederum erwischte die beiden in flagranti.
Sie erklärte vor Gericht, ihr Partner hätte einen epileptischen Anfall bekommen und wäre auf sie gefallen. Er wiederum behauptete, sich an nicht zu erinnern, was insofern glaubwürdig ist, da er nach eigenen Angaben betrunken war.
Die beiden wurden auch hart bestraft: ungefähr 50 € mussten die beiden bezahlen. Angesichts der üblichen Bussgelder in diesem Lande ist das nicht gerade ein Grund, auf Outdoor-Erotik zu verzichten. Wozu auch? 🙂
Ich überlege mir gerade, welche Gemeinheiten man dem fiesen Denunzianten antun könnte…
Neustockholmern fällt im Laufe der Zeit auf, dass es Tage gibt, an denen die Busse ähnlich Staatskarossen Flaggen vorn an ihren Dächern haben. Das deutet meist darauf hin, dass gerade etwas ein wahnsinnig wichtiger Tag sein muss, und ein Blick in den Kalender verrät schnell, um was es sich handelt. Neben dem Nationalfeiertag (6. Juni) gehören dazu der Wahltag zum Reichstag und der 24. Oktober (Ratifizierung der Vereinten Nationen). Am wichtigsten sind aber natürlich die Namens- und Geburtstage der königlichen Familie. Heute hat beispielsweise Viktoria Namenstag, so das überall geflaggt ist, wie man auf dem Bild auch unheimlich deutlich erkennen kann.
Auch sonst bahnt sich grosses an – so wurde mein Beitrag vom Samstag bei einem anderen Schweden-Blog verlinkt, was mich natürlich sehr freut. Ausserdem habe ich heute morgen die Vorprüfung für den Beginn der Ausbildung zum Busfahrer bestanden. Meiner grossartigen Karriere auf Stockholms Strassen steht also nichts entgegen.
Es sei denn, ich kriege einen anderen Job, der weitaus abenteuerlicher ist als das Fahren eines Busses: Löcher bohren am Südpol. Ja, ich habe mich für ein Wissenschaftsprojekt beworben, das tiefe Löcher in das ewige Eis am Südpol bohrt und dort dann Messgeräte hinunterschickt. Ich bin gespannt, ob das klappen wird.
Um 9 Uhr morgens seltsame Anträge zu besprechen kann spaßig sein – manchmal aber auch nicht.
Das deprimierende an der Politik ist, dass Politiker sich am liebsten mit sich selbst beschäftigen. So ist es nicht verwunderlich, dass die längsten Debatten der ganzen Veranstaltung über die eigene Organisationsstruktur waren.
Unabhängig davon gelang der unglaubliche Durchbruch, dass nun nicht mehr gefordert wird, dass in der U-Bahn spielende Straßenmusiker vom Nahverkehrsverbund bezahlt werden sollen. Es tut sich also ohne Frage Großes.
Ein Spruch ist mehr von den letzten beiden Tagen in Erinnerung geblieben:
Als Sozialdemokraten haben wir im Wesentlichen nur drei Mittel:
1. verbieten
2. verstaatlichen
3. besteuernDer Markt gehört aber nicht dazu.
Glücklicherweise ist die Sache dann doch nicht ganz so einfach.
Wenn mich einmal meine Enkel fragen werden, was ich nach einer gescheiterten Klausur und der absolut unverständlichen Ablehnung meiner Spitzenkandidaturbereitschaft seitens der SPD Hamburg so getrieben habe, werde ich, bescheiden, wie ich bin, sagen, dass ich mich bei der Rettung der Sozialdemokratie beteiligt habe. Oder so ähnlich.
Während der Pause – der Versammlungssaal
Während Michael Naumann sich also auf seine Aufgabe vorbereitet, saß ich gemütlich in der Parteizentrale der Sozialdemokraten Schwedens und war „Ombud“, d.h. Delegierter, bei der Årskonferensen von SSU Stockholm. Das ist ungefähr sowas wie der Jahresparteitag der Jusos Berlin – nur kleiner und linker.
Unter anderem wurde die Abschaffung der schwedischen Flagge beantragt mit der Begründung, das Kreuz sei ja ein christliches Symbol und hätte da nichts drin verloren. Es wurde auch ein Antrag von mir besprochen, in dem die Forderung nach mehr Open Source in Schweden vorgebracht wurde. Leider konnte ich bei der Debatte nicht anwesend sein, und seltsamerweise kam die Kapitalismuskritik nicht ganz so gut an. Der Kernsatz wurde akzeptiert, aber die weiteren Forderungen abgelehnt – schade.
Nichtsdestotrotz bin ich meiner hochheiligen Aufgabe als Demokratienutte voll nachgekommen – ich stimmte einfach dann mit ja, wenn es auch alle anderen taten. Bis ich heute abend herausfand, dass wir keine gemeinsame Linie vereinbart haben und jeder stimmen kann, wie er will.
Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich einem Antrag zur Verkehrspolitik zugestimmt, der leider abgelehnt wurde. Der konstatierte, dass ja jeder wisse: Rot steht für Aggressivitität und Vorwärtsdrang, blau (zufällig die Farbe der größten Regierungspartei) und grün hingegen für Stillstand und Ruhe. Daher wurde vorgeschlagen, die Ampelfarben umzustellen: ab sofort sollte man bei blau stehen bleiben und bei rot fahren. Das solle man dann auch europaweit durchsetzen.
Letzteres schien mir dann aber auch unrealistisch – eine schwarz-rote Ampel (für Deutschland) wäre technisch nämlich schwer zu realisieren.
Meine unglaublich vielen treuen Leser wissen ja, dass mein Verhältnis zum Nahverkehrsverbund in Stockholm, Stockholms Länstrafik, kurz SL, etwas zwiespältig ist.
Das Problem, dass Busfahrer ausgeraubt wurden, wollte man dadurch lösen, dass man gar keine Fahrkarten mehr im Bus verkaufen wollte. Da gab es nur ein kleines Hindernis: SL hat schlichtweg keine Fahrkartenautomaten. Das ist für so ein modernes Land schon recht grotesk. Umso überraschender die Ankündigung, man wolle bis April welche anschaffen. Ich hatte mich natürlich gefragt, wie man diese Neuentwicklung so schnell über die Bühne kriegen will – und hatte die SL-Menschen etwas unterschätzt, denn man hat dort eine recht pragmatische Lösung gefunden: man nimmt einfach entsprechende Parkscheinautomaten. Ich habe nämlich einen dieser Automaten entdeckt:
So simpel die Lösung auch ist, so elegant ist sie. Nur der Verkauf von Monatskarten wird hiermit natürlich nicht gehen.
Am Montag mache ich einen Anstellungstest, damit ich im Sommer als Busfahrer in Stockholm arbeiten kann. Drückt mir die Daumen!
WSEAML steht für „Wahnsinnig spannende Ereignisse aus meinem Leben“. Heute: der Kuchen
Infos dazu:
Die erste Folge aus meinem großartigen Zyklus „Ereignisse aus meinem spannenden Leben“ – Titel: „Der Kuchen“. Die heißen Hintergrundinfos: meine Freundin hat Geburtstag und wir haben einen russischen Zupfkuchen gebacken (selbst, nicht Backmischung). Außerdem schmilzt der Schnee (ein bisschen). Aufregend, oder?
Wer sich nicht in Gefahr begeben will, sollte jetzt nicht weiterlesen.
Seltsame Dinge ereignen sich derzeit:
Das kann doch alles kein Zufall sein. Ich vermute, dunkle Mächte stecken dahinter. Für weitere sachdienliche Hinweise bin ich sehr dankbar.
Eigentlich wollte ich heute etwas über Nordkorea schreiben. Das Land hat nämlich höflich beim südlichen Nachbarn höflich angefragt, wie es denn so in Sachen Lebensmittel aussieht. Mich würde interessieren, wie ein nordkoreanischer Diplomat so im Inneren denkt, wenn er in der Atomwaffenfrage auf dicke Hose macht und andererseits um Essen betteln muss. Der Blogger LOKE fragt daher gleich einmal, warum Nordkorea den keine Atomwaffen haben sollte – die USA haben ja auch welche und geben sogar noch viel mehr dafür aus. Wenig schlüssig, aber auch ne Meinung. Jan Kallberg meint jedenfalls, man solle Nordkorea nicht unterstützen, weil das ein Sieg für Kim Jong Il sei und das System dort weiter am Leben erhalte. Leider hat sich aber auch gezeigt, dass Embargos nicht viel bringen. Rechtsblogger C. Popoff spricht sich auch gegen eine Unterstützung. Lustig bei diesem Blog ist übrigens, dass rechts am Rand Werbung für Dinosaurier-Pflanzen und die Ehe gemacht wird. Sehr passend.
Das alte Nordkorea-Problem bleibt: keiner weiss, was wirklich wahr ist.
Nun aber zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben: Fussball. Die erste Auslosungsphase für die Euro 2008 ist angelaufen. Am liebsten würde ich ja die Preiskategorie „Follow my team Tournament“ wählen, wo man einfach alle karten für die Spiele des eigenen Teams erhält. Im Falle Deutschlands also bis zum Finale. Leider kostet der Spass schlappe 865 €, und das scheint mir bei meinem aktuellen Budget etwas zuviel zu sein.
Vielleicht kann man sich ja irgendein Gruppenspiel für 45 € antun.