Frühling da

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Etwas überrascht war ich heute morgen ob dieser Anzeige unseres am Küchenfenster angebrachten Thermometers. Natürlich hat das die direkte Sonneneinstrahlung verursacht, aber an der Nordseite des Hauses ist es doch ein bisschen erstaunlich.

Die reale Temperatur betrug freilich nur 11 °C, in Spitzen aber auch bis zu 15 °C. Der Umschwung am Ende des schwedischen Winters ist schon erstaunlich. Während die kleinen Seen und manche Buchten hier draußen in den Schären noch gefroren sind, jogge ich schon mit T-Shirt.

Passend dazu ist ab heute Frühlingsdesign angesagt.

Gedanken zum Tage

Was soll man an einem 1. April schreiben – natürlich eine kleine Auswahl von Aprilscherzen:

  • Den Reigen eröffnete The Local mit einem Bericht darüber, dass nach Meinung des Gleichstellungsombudsmanns der schwedischen Regierung es ja nicht hinzunehmen sei, dass in der schwedischen Nationalmannschaft für die EM 2008 nur Männer spielten. Dies sei natürlich gegen das Gleichstellungsgesetz. Eine nette Parodie auf den schwedischen Gleichstellungsfimmel. Dies erinnert mich natürlich daran, dass ich seit kurzem bei dem Wikipedia-Artikel zu „Bara Bröst“ mitarbeite.
  • DN legte mit der Meldung nach, Stockholms einziger Skihang solle überdacht werden, um künftig die Schneesicherheit auch in so lausigen Wintern wie dem letzten zu garantieren. Apropos Winter: der ist nun definitiv vorbei, nachdem ich unter der dicken Jacke massiv geschwitzt habe. Ein paar Schneereste vom überraschenden doch noch stattfindenden Wintereinbruch an Ostern, aber das wars auch schon. Die Tage sind lang, die Sonne scheint und die Welt ist schön. Deswegen schalte ich jetzt auch die Frühlingsversion des Layouts frei, die aus meiner Sicht leider weniger gelungen ist als die Winterversion.
  • Die Seite Aprilskämt.se (ungewöhnlicherweise für schwedische Seiten mit Ümläüt) sammelt die Aprilscherze fleißig. Die Top 3:
    1. die Polizei in Kalmar hat nun rote Uniformen, die den Bürger weniger provozieren sollen und bei einem eventuellen Machtwechsel 2010 bei einer roten Regierung auch Gefallen finden dürften.
    2. Der schwedische TÜV begutachtet ab sofort nicht nur die Autos, sondern auch deren Fahrer, da zunehmende Fettleibigkeit auch in Schweden ein Problem ist.
    3. Schwedische Fahrschüler führen jetzt auch Übungen unter Alkoholeinfluss aus.
  • Auch Google lässt sich nicht lumpen. So präsentiert das australische Google gDay™, eine Funktion, die es erlaubt, schon die Webseiten von morgen zu durchsuchen. Große Ziele hat Virgle, eine Kombination aus Virgin und Google, für die Zukunft: es soll zum Mars geflogen werden, und geeignete Pioniere werden gleich auf der Webseite gesucht. Den extrem informativen Fragebogen kann man sofort ausfüllen. Google Maps soll außerdem noch eine Röntgenversion erhalten, mit der man auch in Gebäude hineinsehen kann.

Beim Lesen von The Local ist mir außerdem noch aufgefallen, dass diese gern kolportierte Klischees über die gemeine Schwedin in Nachtclubs unterstützen – zumindest hat man den Eindruck, wenn man diese blond angehauchte Bilderserie anschaut.

Våren kommer – Der Frühling kommt

Sommer Schären - sxc.hu

Gestern habe ich erstaunt gesehen, dass es der dieswinterliche Kälterekord nicht einmal einen Monat her ist. Abends war ich nämlich joggen – im T-Shirt!

Meine Freundin war heute morgen auch deutlich mehr „morgonpigg“ (bedeutet soviel wie „morgens fit“) als ich, was zweifellos an dem schönen Wetter liegt. Eben musste ich doch tatsächlich erstmals überhaupt in meinem Büro die Jalousien herunterlassen. Ja, der Frühling ist auch nach Schweden gekommen, auch wenn 9 Grad (das Gradzeichen scheint es auf der schwedischen Tastaturen nicht zu geben) einen deutschen kaum beeindrucken dürften.

Man sollte sich aber nicht zu Dummheiten hinreissen lassen, wie jenes Paar letzten Sommer. Kurz die Geschichte: eine 49-jährige Frau war im Park unterwegs und litt unter starken Hormonwallungen. Glücklicherweise hatte sie ihren 29-jährigen Toyboy dabei, der auch gerade paarungswillig war. Dumm nur, dass die beiden von jemanden gesehen wurden, der die Polizei rief. Diese wiederum erwischte die beiden in flagranti.

Sie erklärte vor Gericht, ihr Partner hätte einen epileptischen Anfall bekommen und wäre auf sie gefallen. Er wiederum behauptete, sich an nicht zu erinnern, was insofern glaubwürdig ist, da er nach eigenen Angaben betrunken war.

Die beiden wurden auch hart bestraft: ungefähr 50 € mussten die beiden bezahlen. Angesichts der üblichen Bussgelder in diesem Lande ist das nicht gerade ein Grund, auf Outdoor-Erotik zu verzichten. Wozu auch? 🙂

Ich überlege mir gerade, welche Gemeinheiten man dem fiesen Denunzianten antun könnte…