Gedanken zum Tage

In Hamburg hat die CDU gewonnen, die SPD auch. Die Grünen sind übrigens auch Gewinner, und die Linke natürlich auch. Insofern hat nur die FDP verloren, aber selbst die hat 2 % gewonnen, auch wenn das nicht für den Einzug in die Bürgerschaft gereicht hat. Arithmetisch ist das Ganze zwar unmöglich, aber in der Politik zählt schließlich nur, was man zu sehen glaubt. Bemerkenswert ist außerdem, dass die meisten Parteien eher durch Aussagen glänzen, in denen sie erklären, mit wem sie am liebsten nicht koalieren würden. Seit eine Betonkommunistin, die rein zufällig auch noch ein Landtagsmandat erhalten hat, ihre kruden Ansichten zu 40 Jahren Diktatur in Ostdeutschland preisgegeben hat, zieren sich alle Parteien noch ein bisschen mehr als zuvor.

An der Linkspartei geht jedoch kein Weg vorbei. Dabei ist Deutschland ja keineswegs linker geworden, sondern ist in erster Linie enttäuscht von den großen Parteien, die es trotz allen Aufschwungs nicht geschafft haben, die wirklich großen Reformprojekte anzugehen. Jegliche Versuche einer Steuerreform, die endlich ein vernünftiges und verständliches System einführt, sind im 21. Jahrhundert auf Tauchstation gegangen und erst jetzt, da Steuertricksereien oder schlichtweg Steuerhinterziehung kurz im öffenlichen Interesse aufblitzen, kommen vage Erinnerungen auf. Die große Koalition hat dem Land eine Gesundheitsreform beschert, die ihren Namen nicht verdient. Eine Föderalismusreform, so sinnvoll sie auch sein mag, kann die Bilanz nicht mehr ausgleichen, denn für die meisten Menschen ist das weit weg. So ist es nicht verwunderlich, dass alle den Aufschwung sehen, aber keiner ihn zu spüren vermag – zu wenig riecht das Ganze nach wirklicher Veränderung.

Ebenso wenig verwunderlich ist daher auch, dass die Wähler scharenweise zur Linken laufen, die sich als Partei geriert, die es den Großen zeigen will. Auch wenn es nicht so aussieht, ist die Etablierung der Linken als bundesweite fünfte Partei keineswegs besiegelt. Noch muss sich die Partei auf linke Splittergruppen wie die DKP stützen. Der Empörung zum Trotz ist dieses Häuflein Altkommunisten keine Bedrohung für überhaupt irgendjemanden. Mit Rudi-Dutschke-Gedächtnisrhetorik lassen sich heute allenfalls ein paar versprengte Studenten gewinnen, aber ansonsten ist die Partei wegen Überalterung vom Aussterben bedroht. Eine einzelne Abgeordnete, jetzt dazu noch fraktionslos, wird daran nichts ändern können.

Die Scheu der SPD vor der Linken – auch wenn sie Oskar Lafontaine zum Vorsitzenden hat – ist letztendlich unbegründet. Wenn die SPD sich kategorisch weigert, die Linke in eine Regierung mit einzubeziehen, hat dies auf Dauer fatale Auswirkungen für die Partei. Die Linke ist nämlich dort am lautesten, wo sie nicht einmal in der Nähe der Regierungsverantwortung ist, aber dort sehr leise, wo sie mitregiert. Je mehr die Linke zum Schmuddelkind gemacht wird, desto lauter kann sie vermeintliche Missstände anprangern und Protestwähler einsammeln.

Der Kurs von Kurt Beck, durch eine Anbiederung an die Wähler mit Forderungen zur sozialen Gerechtigkeit der Linkspartei Wähler abzujagen, war bislang nicht von Erfolg gekrönt und wird es auch künftig nicht sein. Ebenso wenig werden die Deutschen einen Kanzler Beck im Jahr 2009 haben wollen.

Um einen Patt wie in Hessen zu vermeiden, muss sich auf Seiten der Volksparteien etwas ändern.

Zu lange hat man an den Blöcken aus Schröderschen Zeiten festgehalten, wo Schwarz-Gelb generell gegen Rot-Grün antrat. Dies ist auf Dauer gefährlich. In Schweden sitzen sieben Parteien im Parlament, und seit Jahren sind die Grenzen fest gezogen: vier Parteien des bürgerlichen Lagers stehen drei Parteien des linken Lagers gegenüber. Letztendlich muss man bei solchen Konstellationen die Wahl auf zwei Alternativen reduziert sehen. Immerhin gibt es in Skandinavien die Möglichkeit zu Minderheitsregierungen, was in Deutschland bislang mehr schlecht als recht funktionierte.

Die Koalitionsbereitschaft zwischen den Parteien sollte daher wachsen.

Rot-Grün bindet für sich genommen zumindest derzeit nicht genügend Wähler, um auf Länder- oder Bundesebene eine Mehrheit stellen zu können. Der Ausweg ist die Große Koalition, die beiden großen Parteien mehr schadet als nützt. Daher muss die SPD künftig offener für Rot-Rot-Grün werden, auch wenn die Zusammenarbeit selten herzlich sein wird.

Erfreulich ist die Bereitschaft der CDU, in Hamburg mit den Grünen zu koalieren. Nicht etwa, weil die Grünen so gut zur CDU passen. Allgemein erhöhen solche Bündnisse nämlich den Druck auf die FDP. Die hat zwar ihre alte Rolle, Mehrheitsbeschaffer für egal wen zu sein, längst verloren, konnte sich aber bequem zurücklehnen, weil sie die CDU immer an ihrer Seite wähnen konnte. Dies ist nun möglicherweise vorbei, und die Partei, deren Programm sich in weiten Teilen auf die zwei Wörter „Steuern senken“ reduzieren lässt, muss sich nun langsam fragen, welche Rolle sie in diesem Deutschland spielen will, das zunehmend über Fragen sozialer Gerechtigkeit nachdenkt. Die FDP hat hier nicht viel zu bieten. Ihre Erfolgsbilanz trotz jahrelnager Schwäche der SPD ist auch ernüchternd: in 4 Landesparlamenten ist sie gar nicht vertreten, und in gerade einmal drei Ländern sitzt sie in der Regierung. Man könnte darin auch Trend sehen, dass diese Partei schon längst entbehrlich ist, und wenn sie in Hamburg und Hessen nicht mehr gebraucht wird bzw. wegen Abwesenheit in der Volksvertretung überhaupt nicht gebraucht werden kann, könnte sie das letztendlich zu einer Nischenpartei machen. So wird sie ihr Heil wohl auch darin suchen müssen, sich gegenüber bislang ungeliebten Konstellationen zu öffnen. Vielleicht steckt ja in dieser Partei auch 26 Jahre nach der Regierung Schmidt noch ein Fünkchen Sozialliberalismus.

Andernfalls wäre es ein Treppenwitz der Geschichte, dass die wirtschaftsliberale FDP letztendlich an den Enkeln der Friedens- und Umweltbewegung und der SED-Nachfolgerpartei zugrunde gehen würde.

Arithmetik für Fortgeschrittene

Diese Passage in einem Artikel zu den Wahlen 2008 ist mir gerade auf SPIEGEL Online aufgefallen.

Nach diesem Ergebnis hätte Koch auch mit der FDP keine Mehrheit mehr. Andererseits könnten aber auch SPD, Grüne und Linke zusammen keine Regierung bilden.

Wenn also CDU und FDP keine Mehrheit haben, SPD, Grüne und Linke zusammen auch nicht – wie kann das gehen?

Breaking News

Wie mir gerade brandheiß mitgeteilt wurde, gibt es bei der Oberbürgermeisterwahl in Rastatt nach der zunächst erfolglosen Gegenkandidatensuche gleich fünf Konkurrenten für Amtsinhaber OB Klaus-Eckhard Walker: neben den beiden CDU-Kandidaten Christof Nitz (offiziell CDU) und Hans Jürgen Pütsch (auch CDU, aber von einer Bürgerinitiative unterstützt) tritt als unabhängiger Kandidat Wolfgang Weinbrecht, ein örtlicher Unternehmer, an. Unglaublich, aber wahr: kurz vor Bewerbungsschluss gab Klaus Josef Muth, Student und ehemaliger Klassenkandidat von mir, seine Unterstützerunterschriften ab. Da sage ich nur: Klaus for President! Das verspricht, ein sehr spaßiger Wahlkampf zu werden.

Kindergarten

Ich tue mir „Sabine Christiansen“ schon seit geraumer Zeit nicht mehr an, was allerdings auch an den technischen Gegebenheiten liegt. Top-Politiker und solche, die sich dafür halten, können von einer offenkundig überforderten Moderatorin ungestoppt die grössten Albernheiten von Bundestagsdebatten und Parteiengeplänkel in epischer Breite von sich geben.

Für montägliche Meldungen und Leitartikel reicht es aber doch noch.

Bis das Ganze aber in Schweden ankommt, ist nicht selten Dienstag.

Heute schreibt nämlich die U-Bahn-Zeitung Metro, dass es in der Debatte angeblich um schwedische Kindergärten ginge – das war mir allerdings auch neu, und es steht auch drin, woher sie das haben:

Die Fernsehdebatte zeigt, wie weit die familienpolitischen Vorstellungen in der heutigen EU voneinander entfernt sind. Firmenchef Wolfgang Grupp warnte die CDU davor, es Schweden gleichzutun:
„Eine richtige Mutter verdient gerne weniger, wenn sie ganz in ihrer Mutterrolle aufgehen kann. In unserer Firma ist es den Männern verboten, überhaupt nach Vaterschaftsurlaub zu fragen.“ […]
In der FAZ schrieb die TV-Koluministin Sandra Fomferek ironisch darauf über die „verrückten Schweden“:
„Nun wissen wir, warum Pippi Langstrumpf verschiedenfarbige Strümpfe anhatte. Es muss am schwedischen Kindergarten gelegen haben.“

Wolfang Grupp also hatte etwas erzählt, und Schweden regt sich auf. Wem dieser Name nicht geläufig sein sollte, kann beruhigt sein: auch ich musste nachschauen. Der gute Mann ist Chef von Trigema und Dauergast bei Christiansen, weil er mit seinen pragmatisch hinterwäldlerischen Ansichten das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreisst – und zwar für sein Bekenntnis zum Standort Deutschland und seinem direkten Kontakt zu den Mitarbeitern, der die Existenz einer Mitarbeitervertretung vermeintlich überflüssig mache.
Sprüche wie die obigen zeigen, was die Self-Made-Geschäftsmanns-Wundertüte Grupp noch so alles hergibt: Dorfkapitalismus vom Feinsten – die soziale Verantwortung liegt nicht beim Staat, sondern beim Chef. Und der habe von Natur aus ja nur das Beste für seine Mitarbeiter zu wollen. Reiner Altruismus regiert also die Welt – dass es auch Chefs wie Klaus Esser und Josef Ackermann gibt, die bei der Prioritätenliste erst einmal ihr eigenes Konto obenan stellen, ist da wohl nur ein kleines Detail.
Eigentlich hätte man in diese Runde gleich noch Eva Herman einladen sollen, damit diese über den natürlichen Abstand zwischen Frau und Herd fabuliert. Willkommen in den 1950er Jahre, als die Welt noch in Ordnung war…

Die Zeitung Svenska Dagbladet hat das nach gut 36 Stunden doch schon etwas angestaubte Thema aufgegriffen (The Local übrigens auch) und als Überschrift das Zitat „Kindergarten schadet den Kindern“ gewählt.
Interessant wird es bei den Kommentaren.

Dort schreibt „Lasse2“ unter der Überschrift „Deutschland viel besser“:

In Deutschland kümmert man sich wirklich um die Kinder und nicht nur um die Karriere der Eltern und deren Bequemlichkeit. Das deutsche Steuersystem macht es möglich für eine Familie, von einem Einkommen zu leben […]
Auf diese Art schafft man wirkliche Gerechtigkeit, indem alle Paare gleich viel bezahlen unabhängig davon, wie das Einkommen verteilt ist. Dadurch gewinnen die Kinder viel!

Das meint er offenbar nicht ironisch – anscheinend ist ihm nicht bekannt, dass man für diese Steuervorteile heiraten muss und sich nicht etwa wie hier als „Sambo“ (zusammenwohnend) registrieren kann. Vor lauter Kinderfreundlichkeit hat Deutschland nebenbei bemerkt auch eine der miesesten Geburtenraten der EU.

Doch schauen wir weiter. „Ernie“ schreibt:

Der Kindergartenplatzmangel ist schreiend in Deutschland. Was jetzt passiert ist, ist, dass die christdemokratische Familienministerin(!) Ursula von der Leyen nun diejenige ist, die für die Modernisierung der deutschen Familienpolitik steht und das alle erzkonservativen Opas in CDU/CSU aufgeschreckt hat. SPD-Chef Kurt Beck hat Bischof Mixa mit Recht mit einer kastrierten Katze verglichen.

Schön, dass Beck ab und zu auch mal was vernünftiges von sich gibt. Ich bin auch davon beeindruckt, dass Ernie so treffend die Situation beschreibt.

Es finden sich auch polemische Beiträge wie

„Zoobesuch“ – wie gut ist es, dass kleine Kinder gezwungen werden, eingesperrte Tiere anzuschauen? Das ist wahrscheinlich so, damit man ein deutscher Dyslektiker wird.

als Antwort auf die Meinung, dass Kinder keine „Aufbewahrungsanstalt“ (genauso im Text zu finden) bräuchten, sondern nur Aufmerksamkeit.

So geht es weiter – teilweise sind die Beiträge nicht einmal Positionen zuzuordnen. Nichtsdestotrotz überrascht mich die Bandbreite der Meinungen. Eigentlich sollte man denken, die Schweden erschauern angesichts des deutschen Sozialsystems. Dem ist offenbar nicht ganz so.

Unterschwellig kommt hier aber auch durch, was man als grössten Kritikpunkt am schwedischen System auffassen kann: die vermeintliche Wahlfreiheit ist keine. Während in Deutschland zu beklagen ist, dass eine Mutter ihren Beruf nicht ausüben kann, weil es keine geeignete Betreuung gibt, so ist es in Schweden genau umgekehrt. Die Freiheit in der Karriere hat dazu geführt, dass von der Frau erwartet wird, arbeiten zu gehen – die freie Entscheidung, nur Mutter zu sein, wird nicht akzeptiert.

Deutschland als gelobtes Land hinzustellen, wie es Lasse darstellt, ist dennoch grotesk. Amokläufer in Schulen, Rütli, zu Tode gehungerte vernachlässigte Kinder – all das ist in Schweden unbekannt, und das hat mit Sicherheit nicht zuletzt mit dem Sozialsystem zu tun.

Politik mit Zukunft

Manchmal gibt es ja noch Hoffnung im Leben. Wenn es aber um Baden-Württemberg und Politik geht, kann man das gleich vergessen, denn spätestens seit 26. März wissen wir: die CDU hat ein höchstpersönlich von Gott gegebenes Recht, in Baden-Württemberg zu regieren. Eigentlich hätten die ganzen CDU-Oberen einfach in Urlaub fahren und stattdessen einen Sack Kartoffeln als Spitzenkandidaten aufstellen können – gemerkt hätte es keiner, denn die Leute machen so mechanisch ihr Kreuz bei der CDU, dass man eigentlich statt dem Urnengang gleich ein Stimmen-Abo einführen hätte können: einfach unterschreiben und man wählt die nächsten 25mal automatisch gleich nochmal CDU. Dafür gibts dann ein tolles Paket mit der CD „Konnis schönste Reden“ und dem Buch „Traumschiff BaWü“ von Lothar S. selbst signiert. Die Leute haben ja auch allen Grund, die CDU toll zu finden – PISA-mäßig prima abgeschnitten, weil man die ganzen Pfeifen einfach von der Schule geschmissen hat, und niedrige Arbeitslosenquoten, weil so lange man sich der Illusion hingibt, in Deutschland würden bis in alle Ewigkeit Autos gebaut, dass jeder bei der Firma mit dem Stern einen überbezahlten Job kriegt.

Allerdings sollte man bei dem ganzen Konservativen-Bashing nicht vergessen: bei der SPD ist so gut wie jeder, der etwas auf dem Kasten hat, schon längst in Berlin. Ute Vogt mag zwar im Wahlkampf intime Details ausgeplaudert haben, aber das macht sie bei aller Jugendlichkeit noch lange nicht zu einer brauchbaren Landesmutter. Mich persönlich hat sie rhetorisch auch noch nie vom Hocker gerissen.
Der Rückzug aus Berlin war aus ihrer Sicht jedenfalls ein ziemlicher Griff ins Klo, schätze ich. Nach den furiosen Zugewinnen 2001 nun mit dem zweitschlechtesten Ergebnis aller Zeiten abgestraft und vom Ministerpräsidentensessel weiter entfernt denn je, darf sie nun eine bescheidene Fraktion anführen, die sie mit klarer, aber nicht überragender Mehrheit zur Vorsitzenden gewählt hat. Die Aussicht auf die Spree wäre da wohl schöner als der Blick auf den Neckar.

Ich persönlich hatte ja ein bisschen gehofft, sie würde abtreten – denn ich meine, auch langfristig gesehen wird sie nicht das Format einer Heide Simonis erreichen. Aber die macht mittlerweile auch bei albernen Tanzshows mit – es ist also nichts unmöglich. Im Falle eines Rücktritts hätte sich bei der Nachfolgesuche auch schnell eine Frage gestellt: Wer denn? – ist ja keiner da sonst, der es könnte. So kann sie noch mindestens die nächsten zwei Wahlen üben, bis sie das Alter des vermeintlich jungen jetzigen Minischterpräsidenten erreicht hat. Und selbst, wenn es dann nicht klappt – in BaWü gilt sowieso: Das haben wir schon immer so gemacht, das haben wir noch nie so gemacht, da könnte ja jeder kommen.
Ich räume meiner Partei aus aktueller Sicht eigentlich nur eine Hoffnung ein: wenn ein neues Flowtex mit wirklich nennenswerten Enthüllungen in Kombination mit starkem Rückenwind aus Berlin aufträte, dann könnte es eventuell reichen. Die Frage ist, ob ich das noch erlebe.

Wie gut, dass es noch echte Helden in der Politik gibt, die einem eine solch verfahrene Situation erheblich erleichtern. In den USA beispielsweise gibt es einen, der die Weltpolitik ab 2008 mit zwei Klorollen und einer Büroklammer in Ordnung bringen wird: MacGyver for President!

Kvalet av valet

Vor ein paar Jahren durfte ich den Kirchenrat meiner Gemeinde oder irgendsoetwas wählen – es gab sechs Plätze zu vergeben, und genau sechs Kandidaten. Den knallharten Wahlkampf kann man sich ansatzweise vorstellen. Und das TV-Duell erst – spektakulär.

Hier sind morgen Kirchenwahlen, und es geht ganz anders zu. Parteien treten an, Wahlkampf in der Fußgängerzone. Nicht, dass die Kirche mehr zu melden hätte als in Deutschland, aber es ist ein Stimmungsbarometer. Zudem sind die Wahlen für den schwedischen Reichstag ziemlich genau ein Jahr entfernt.
Bei allem Interesse für die Politik hier interessiert mich die andere große Wahl morgen freilich deutlich mehr.
Kvalet av valet weiterlesen

Kommentar: Leisetreter im Schneckengalopp

Es sind mittlerweile zwei Wochen in Stockholm. Eine gewisse Normalität hat sich eingestellt, und es wird Zeit, etwas dagegen zu tun, dass dieses Blog zu einem Bericht über Durchfall, Wetterumschwünge und ähnlich spektakuläre Dinge wird.

Es wird also Zeit, meine journalistischen Ambitionen auszugraben und etwas zu schreiben – freilich mehr um des Selbstzweck willen, aber man muss ja in Übung blieben. Wenn man das schon so macht, dann doch am liebsten in einer Textgattung, die immer Freude bereitet: den hart an der Glosse streifenden Kommentar.

Nun denn:
Stockholm ist von deutschem Territorium 600 Kilometer entfernt. Irgendwie sehr beruhigend…
Kommentar: Leisetreter im Schneckengalopp weiterlesen