Fast gewonnen…

Herzlichen Glückwunsch, Fabian schallt es mir in meiner Mailbox entgegen. Es schreibt dugg.de, ein irgendwie halbseriöser Dienst, der so ein neumodisches Community-Gedöns macht. Neben „Hot or Not“ gibt es dort auch „Porno Stuff“, weswegen man das halbseriös fast schon wieder streichen könnte.

Aber es handelt sich immerhin um eine GmbH, was das ganze etwas weniger nach Abzocke erscheinen lässt – und da ist man ja erst einmal milde gestimmt.

Wenn man aber den Inhalt der Mail liest, kommt man sich vor wie bei 9Live:

Hallo Fabian,

Kein Scherz, Sie wurden soeben exklusiv von unserem
Zufallsgenerator ausgewählt:

Herzlichen Glückwunsch! Sie sind ausgewählt, einen LCD-Fernseher
von Samsung im Wert von 899,- Euro gewinnen zu können!

Ich habe also die unglaubliche Ehre, an einem Gewinnspiel teilnehmen zu dürfen, bei dem es möglicherweise sogar etwas zu gewinnen gibt.

Wie dreist die ganze Angelegenheit ist, fällt erst bei einem genauen Blick auf. Nicht der Betreiber von dugg.de ist nämlich Veranstalter, sondern die Firma PLANET49 GmbH. Diese betreibt wiederum das Portal winmytv.de

Das Konzept der Geschichte ist einfach: man gibt seine Handynummer, bestätigt diese, und schon geht es los. Einmal pro Woche kann man bei dem Gewinnspiel teilnehmen.

Was freilich ganz klein in den AGB steht, ist das:

Durch Abschluss des Abonnementvertrags erhält der Spieler das Recht, einmal wöchentlich an dem Spiel myquiz2win teilnehmen und den Wochenpreis sich zu erspielen.

Im Gegenzug wird der Spieler verpflichtet, einen Abonnementsbeitrag von 4,99 EUR (inkl. USt.) pro Woche zu zahlen.

Wer Milchmädchen spielen will, kann berechnen, dass man keine 200 Mitspieler braucht, um das ganze gewinnbringend zu betreiben. Die meisten kommt es wohl erst bei der nächsten Telefonrechnung ein, auf was sie sich da eingelassen haben. Zu dem Zeitpunkt sind sie wahrscheinlich schon vier „Abonnementsbeiträge“ los.

So sieht wohl die neue Variante einer mittlerweile schon recht alten Masche aus.
Viel schlauer ist das auf alle Fälle, denn im Gegensatz zu den bekannten Fällen hat der Nutzer hier schon gezahlt und muss sich um Rückerstattung bemühen, was sicher nicht so leicht ist.

Mich würde einmal interessieren, wie die SMS aussieht, die man bestätigen muss. Das probiere ich aber besser nicht aus – da betätige ich doch lieber den Hot Button…

Investmenttipps mit Fabian – heute: Eniro

depotscreenshot

Tja, liebe Freunde der freien Marktwirtschaft – so steht es um meine Aktie. Eine Karriere als Investmentbanker kann ich wohl vergessen.

Eigentlich müsste ich jetzt ja kaufen, aber ich traue mich nicht. Die Aktie hatte nämlich in den 12 Monaten vor meinem Kauf schon 75% verloren. Jetzt sind noch einmal 62% entschwunden. Da fragt man sich schon, ob die allgemeine Weisheit, in der Talsohle zu kaufen, auch auf Eniro anzuwenden ist.

Auswandererguide Nachschlag (2) Update die zweite

  • Tag 35 (Montag): Es ist vollbracht. Heute erhielt ich die Mitteilung, dass mein Auto abgemeldet wurde, und zwar rückwirkend zum Tag 14. Dem Finanzamt und der Versicherung wird das mitgeteilt. Ich brauche nichts weiter zu tun. Damit war eigentlich schon nach 13 Tagen die Ummeldung komplett erfolgt, und nach 15 Tagen hätte ich schon mit schwedischen Kennzeichen in den Verkehr gehen können. Tolle Sache, würde ich sagen.

Auswandererguide Nachschlag (2) Update

Mittlerweile hat sich auch die Ummeldung des Autos weiterentwickelt:

  • Tag 25 (Freitag): Ich stelle online eine Anfrage an das Transportstyrelsen, an welche Behörde in Deutschland die Ummeldungsmitteilung verschickt wurde und wann dies erfolgt ist.
  • Tag 31 (Donnerstag): Das Transportstyrelsen schickt mir die Steuerrechnung für das kommende Jahr. Das ist bislang so ziemlich das einzige, was ich an dem Verfahren kritisiere. Es ist etwas unsinnig, mir erst eine Rechnung für zwei Monate zuzuschicken, um dann kurz darauf noch eine hinterherzuschieben. Für Pfennigfuchser mag es auch ärgerlich sein, dass man dann nochmals die 43 kr Vägtrafikregisteravgift bezahlen muss, denn diese Gebühr wird normalerweise nur jährlich erhoben. Wie man an dem Link auch ersehen kann, ist es wohl auch kein Zufall, dass das Kennzeichen auf die Zahl 9 endet. Es musste so sein, weil ansonsten der Bezahlmonat Februar nicht passen würde. Ansonsten aber keine Überraschungen: 1495 kr beträgt die ganze Steuer, davon 1452 kr jährliche Steuer auf Basis des Gewichts. Außerdem hat das Transportstyrelsen auf meine Online-Anfrage geantwortet. Die Mitteilungen über Ummeldungen werden täglich verschickt – die Geschwindigkeit dieser Behörde ist bemerkenswert, wenn man mal von der Beantwortung dieser Anfrage absieht.
  • Tag 32 (Freitag): Ein Anruf beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg ergibt, dass die Mitteilung an die Zulassungsstellen weitergeleitet werden (wie ich auch erwartet hatte), von wo es dann auch zu den Versicherungen geht. Das ganze Verfahren dauert üblicherweise um die drei Wochen. In der Zulassungsstelle erreiche ich niemanden, also schicke ich eine E-Mail, was schon einmal gut funktioniert hat. Die Frage, die noch bleibt, ist, ob man postalisch darüber benachrichtigt wird, wann das Auto abgemeldet wurde. Außerdem wollte ich natürlich noch wissen, ob von meiner Seite noch weitere Schritte notwendig sind.

Die virtuelle Pfandleihe in der Beta-Version

stimator
Quelle: stimator.com

Wie neulich zu lesen war, ging basicthinking.de für die schlappe Summe von 30.000 € an einen neuen Besitzer. Die Idee wirkt noch ein bisschen fremd, aber vielleicht ist irgendwann jede Webseite taxierbar.

Welchen Wert man aber veranschlagen soll, ist nicht so leicht zu beantworten. Ein neues Tool namens Stimator versucht die Antwort zu geben.

Diese fällt aber zweifelhaft aus. Wurde meine Seite noch vor wenigen Tagen um die 1000 $ geschätzt, sollen es nunmehr noch 106 $ sein. Auch Basic Thinking ist dort deutlich weniger wert als der obige Kaufpreis vermuten lasst: 18.220 $.

Eine nette Spielerei ist es trotzdem – ich gehe allerdings nich davon aus, dass mir jemand nennenswerte Summen für mein Blog geben würde.

Moderne Technik

Gerade habe ich einem Kollegen geholfen, einen Beitrag zum Thema E-Mail-Verschlüsselung zu recherchieren.

Wir haben versucht, uns gegenseitig verschlüsselte E-Mails zuzuschicken.

Das Ergebnis kann man bestenfalls ernüchternd bezeichnen.
Die beiden üblichen Verschlüsselungsverfahren sind für einen Durchschnittsmenschen unbedienbar.

  • Bei PGP bzw. dessen kostenlosen Bruder GnuPG müssen getrennt vom jeweiligen Modul für die Mailprogramme installiert werden. Die Homepage von GnuPG sieht wenig professionell aus, und das Installationsprogramm geht im Text unter. Das reicht aber natürlich noch nicht, denn man braucht noch ein Modul für das jeweilige Mailprogramm. Wir haben FireGPG für den Firefox und Enigmail für den Thunderbird getestet. FireGPG findet GnuPG nicht von selbst, sondern es muss von Hand eingestellt werden. Erst nach einem Firefox-Neustart funktioniert es dann. Enigmail ist da erheblich komfortabler. Auch die Schlüssel sind schnell erstellt. Mit dem Schlüsselaustausch hatten wir aber unsere liebe Mühe. Die Suche über einen zentralen Server schien nicht zu gehen. Nach einigem Herumprobieren konnte wenigstens ich eine Mail verschlüsselt übertragen.
  • Die Alternative S/MIME ist praktischerweise schon in den Thunderbird eingebaut. Das ist aber auch so ziemlich das einzige, was praktisch ist. Ein Zertifikat konnte ich mir mit etwas Aufwand bei Thawte besorgen. Signieren kann ich, jedoch der angeblich automatische Import von anderen signierten Mails funktionierte nicht. Eine Verschlüsselung ist uns jedenfalls nicht gelungen. Zu dem Zeitpunkt war ich aber auch schon ziemlich genervt.

Wenn selbst ein über das Verfahren informierter Benutzer wie ich damit solche Probleme hat, dann ist es praktisch ausgeschlossen, dass ein normaler Mensch je eine Mail ohne fremde Hilfe verschlüsseln kann.

Besonders ernüchternd ist aber, dass seit meinem letzten Versuch Jahre vergangen sind und es kein Stück leichter geworden ist, Mails sicher zu verschicken. Eigentlich schon bedrückend.

Liveblogging: Melodifestivalen 2009 (erste Vorrunde)

Es ist wieder einmal soweit – das wichtigste Ereignis des Jahres steht an: Melodifestivalen, der schwedische Vorausscheid für den Eurovision Song Contest, geht heute in die erste Runde. Es gibt vier Vorrunden, eine zweite Chance und ein Finale. Ich blogge live mit.

Leider bin ich etwas spät dran.
Bisher waren dran: Nina Söderquist, die schonmal in Afghanistan und wie eine Domina gekleidet war. Also nicht in Afghanistan, aber auf der Bühne.

Außerdem Jonathan Fagerlund, der schon mit der irischen Boygroup „Streetwise“ (muss man kennen… oder???) bekannt wurde. Sein Lied beginnt wie eine kaputte CD, wird danach aber erheblich besser. Leider kann er nicht so wirklich gut singen.

20:23 Uhr: Shirley Clamp ist dran, mit einer Ballade und einem langen Kleid. Es ist eines der Lieder, die bei keinem ESC fehlen dürfen, aber nie gewinnen. Zu lahm, zu unspektakulär.

20:25 Uhr: kann man übrigens auch im Netz angucken: hier.

20:54 Uhr: Ich habe für Emilia gestimmt. Bislang die einzige nationale Wahl, an der ich teilnehmen darf 🙂

20:32 Uhr: Scotts aus Linköping. Klingt wie aus den 80ern, aber eher auf die schlechte Art und reichlich uninspiriert. Laut und wenig melodiös.

20:25 Uhr: Emilia („I’m a big big girl in a big big world“) kommt aus Schweden, wer es noch nicht wusste. Sie ist hoch gesetzt, weil der Song anscheinend was taugt. Mal reinhören.

20:36 Uhr: Klingt gut.

20:29 Uhr: Der nächste internationale Act: Alcazar. Sie sind pink, und es ist der zu erwartene Dancekracher. Kein Ohrwurm, aber damit hätte ich jetzt auch nicht gerechnet.

20:41 Uhr: Die Moderatorin ist als Nonne verkleidet. Aha. Letztes Jahr war es noch ein Mann, der irgendwie seltsam, aber lustig war.

20:49 Uhr: Caroline af Ugglas war schonmal beim Melodifestivalen. Warum sie dieses Mal dabei ist, wissen wohl nur die Verantwortlichen. Es ist ein Gejaule, das wohl eine Ballade sein soll. Die Bewegung dazu sieht ein bisschen aus wie ein Gangsta Rapper auf Valium. Besonders grausam: türkisfarbene Gummistiefel zum weißen Kleid.

20:50 Uhr: Marie Serneholt ist der letzte Act des Abends. Sie singt „Disconnect me“ – nö, mache ich nicht.

20:51 Uhr: Der Song ist ganz nett, aber nicht mein Fall. Meine Favoriten sind Emilia und Alcazar.

20:55 Uhr: Die Moderatorin wäre ohne ihre Moderationskarten verloren, macht es aber souverän. Sie sagt, Göteborg (wo die heutige Veranstaltung stattfindet) nennt sich gerne „Klein-London“, und die Londoner nennen ihre Stadt angeblich gerne „Big Gothenburg“. Sehr amüsant.

20:59 Uhr: Die Moderatorin ist im Green Room, der gar nicht green ist. Angeblich schauen 3 Mio. Leute zu – das wäre jeder dritte Schwede. Lieber NDR, bitte mal hinschauen, wie man es richtig macht.

21:06 Uhr: Es fliegen raus: Jonathan Fagerlund, Shirley Clamp und Marie Serneholt. Die furchtbare Frau af Ugglas kommt weiter. Jetzt kommt eine zweite Abstimmungsrunde.

21:08 Uhr: Ich stimme nochmal für Emilia.

21:12 Uhr: Scotts kommen weiter in die Ausscheidungsrunde des Abends. Anscheinend gibt es gleich eine Ausscheidung nach KO-System.

21:13 Uhr: Alcazar tritt gegen Scotts an.

21:14 Uhr: Ich stimme für Alcazar. Das Auswahlsystem ist übrigens neu. Letztes Jahr gab es einen kleinen Skandal, weil die von den Zuschauern favorisierte Sanna Nielsen wegen der Stimmen der Juries nicht gewann, sondern (leider) Charlotte Perrelli nach Serbien fuhr.

21:19 Uhr: Ich hole etwas zu essen und verpasse die Entscheidung. Alcazar dürfen nochmals ihren Titel vorführen, also haben sie wohl gewonnen.

21:23 Uhr: Emilia ist im zweiten Duell!

21:24 Uhr: Caroline af Ugglas tritt gegen sie an. Die Söderquist ist damit wohl in der zweiten Chance. Ich werde mir die Finger für Emilia wundwählen.

21:28 Uhr: Emilia ist im Finale – alles andere hätte mich am Verstand der Schweden zweifeln lassen.

21:29 Uhr: Leider lag ich falsch – Söderquist ist raus. Scotts und af Ugglas kriegen eine zweite Chance, ins Finale zu kommen. Bei dieser „zweiten Chance“ treten acht Teilnehmer der Vorrunden gegeneinander im KO-System an. Letztendlich kommen zwei dann ins Finale, das hier in Stockholm im Globen stattfindet, der neuerdings „Ericsson Globe“ heißt.

21:41 Uhr: Emilia hat gesungen, und damit ist es erstmal vorbei. Im Finale sind: Alcazar und Emilia, in der zweiten Chance Scotts und Caroline af Ugglas.

Nächste Woche dann die zweite Vorrunde aus Skellefteå, u.a. mit meiner letztjährigen Favoritin Amy Diamond und dem Sommerhitkomponisten Markoolio. Vielleicht habe ich ja wieder Zeit zum Bloggen.