Prata Svenska – Lite

Es regnet, ich mache Frühstück. Es gibt wohl die letzten Erdbeeren dieses Jahres. Am Küchentisch sitzt Hector, mein neuer mexikanischer Mitbewohner, und unterhält sich mit einem der Chinesen über eines der Topthemen unter den Studenten hier: Unterkunft, d.h. wie die jetzige ist und wie man möglichst an eine bessere kommen könnte.

Ich diskutiere etwas mit. Die eigenwilligen Essgewohnheiten mancher Chinesen treibt groteskere Blüten, als ich erwartet hatte. Am Nebentisch sitzen zwei Chinesinnen. Eine von ihnen verfeinert ihr Frühstück – was auch immer es sein mag – mit Ketchup.
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Information pur

Am Montag hatte ich wieder meinen Information Searching Course, der zwar recht kurzweilig ist, aber wenig Spektakuläres zutage förderte. Zumindest wird man daran erinnert, dass es noch mehr als Google gibt. Die erste Übung der letzten Woche, den eigenen Namen zu suchen. Das für sich genommen ist ja ein alter Hut, wenn man aber ein Dutzend Suchmaschinen quält, kommen interessante Dinge zum Vorschein.

G8Way Interview

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TV-freie Zone – noch…

Wie allgemein bekannt, verstehen wir uns gut mit unseren Nachbarn aus den Niederlanden. Das heißt, rein sprachlich gesehen verstehen sie eher eher uns, und wir stellen ihnen im Gegenzug gerne unsere Autobahnen zur Verfügung, damit sie mit ihren Wohnwägen in Urlaub fahren können. Auch Rudi Carrell, Harry Wijnvoord, Linda und John de Mol durften dürfen unsere Fernsehkultur, sofern es so etwas überhaupt gibt, bereichern. Käse und Tulpen genießen in Deutschland ein gewisses Ansehen. All dies ändert sich schlagartig, wenn ein Spiel ansteht, bei dem die deutsche Nationalmannschaft auf ihre niederländischen Kollegen trifft. TV-freie Zone – noch… weiterlesen

Kommentar: Leisetreter im Schneckengalopp

Es sind mittlerweile zwei Wochen in Stockholm. Eine gewisse Normalität hat sich eingestellt, und es wird Zeit, etwas dagegen zu tun, dass dieses Blog zu einem Bericht über Durchfall, Wetterumschwünge und ähnlich spektakuläre Dinge wird.

Es wird also Zeit, meine journalistischen Ambitionen auszugraben und etwas zu schreiben – freilich mehr um des Selbstzweck willen, aber man muss ja in Übung blieben. Wenn man das schon so macht, dann doch am liebsten in einer Textgattung, die immer Freude bereitet: den hart an der Glosse streifenden Kommentar.

Nun denn:
Stockholm ist von deutschem Territorium 600 Kilometer entfernt. Irgendwie sehr beruhigend…
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Wellness in blau-gelb

Es ist 9:30 Uhr – die Sonne scheint. Nach einer (wie eigentlich immer) etwas unruhigen Nacht frühstücke ich Müsli mit schwedischen Erdbeeren (es gibt sie, wenn auch nur selten). Während ich in der Küche stehe, kommt eine der Finninen herein, und mir fällt auf, wie unglaublich gut (schlank, blondes Haar in Strähnen, Brille, vermutliche blaue Augen, heute ganz in rosa gekleidet) sie aussieht. Eine angenehme Art, den Morgen zu beginnen.
Ein Tag mit IKEA und Tonnen von Knäckebrot kann kommen…
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Drinking with style

Die zweite Woche in Stockholm ist halb vergangen. Ich mache organisatorische Fortschritte und beginne, richtig zu arbeiten. Das Wetter ist mäßig, aber ich laufe viel. Vorläufiger, aber wohl nicht endgültiger Höhepunkt: das schwedische Dinner.
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Alljährliches The Good Frames-Tennismatch mit überraschend klarem Ausgang

KARLSRUHE – beim alljährlichen Tennismatch der jungen aufstrebenden Band The Good Frames, das dieses Jahr erstmalig beim International Lawn Tennis and Golf Club stattfand, ist es am frühen Nachmittag zu einer überraschend klaren Entscheidung gekommen.
Das im Doppel ausgetragene Spiel konnten Friedrich Ploigt, Sänger und Gitarrist der Band, und Michael Heinrich, Gitarrist, mit 6:4 und 6:2 für sich entscheiden. „Trotz Problemen mit der beidhändigen Rückhand konnten wir das Spiel souverän gewinnen.“ , freute sich Ploigt angesichts des klaren Sieges. Bassist Philipp Astor und Schlagzeuger Jonathan Ott hatten das Nachsehen.
Die Begegnung ist in dieser Form bislang einmalig, soll aber künftig jährlich wiederholt werden. Eine Öffnung des Turniers für weitere Spieler und eine damit verbundene Änderung des Spielmodus schloss die Band jedoch aus. Gitarrist Heinrich betonte gegenüber Delengkal, dass das Match vor allem zur Stärkung der Gruppendynamik und zur körperlichen Betätigung im Hinblick auf anstrengende Konzerte gedient habe, die nun einen Monat nach dem furiosen ersten Auftritt der vier Musiker anstünden. Die Formation will den eingeschlagenen Weg auch konsequent weiter verfolgen und plant schon jetzt ein Basketballspiel, das ähnlich dem Tennismatch auch in jährlichem Rhythmus stattfinden soll.

Eine Woche in Stockholm: intime Einblicke

Es ist ein idyllischer Morgen in meiner neuen Behausung. Der Baggerfahrer nebenan fährt fröhlich winkend vorbei und verspricht, heute auch ganz leise zu baggern. Ein Elch galoppiert herum und schaut so dämlich, wie Elche es zu tun pflegen. Die Vögel zwitschern, und eine süße Eisenbahn tuckert fröhlich Richtung Stockholm-Östra.

Aus meinen journalistischen Ambitionen heraus musste ich davon natürlich gleich eine kleine Dokumentation anfertigen:
Zum Anhören: idyllisch morgendliche Geräuschkulisse (OGG, 259 KB)
Zum Anhören: nochmal idyllisch morgendliche Geräuschkulisse (OGG,146 KB)
Zum Anschauen: die Eisenbahn fährt vorbei (AVI, 414 KB)

So schön hat man es wirklich selten. Das überragende Schauspiel der Vorbeifahrt des Nahverkehrszuges werde ich ab sofort laut Fahrplan tagsüber 12mal in der Stunde genießen dürfen. Der Verkauf von Karten als einträgliches Nebeneinkommen bietet sich geradezu an. Mir schwebt eine Loge auf dem Dach des Containers vor. Auch eine Peepshow für die Fahrgäste wäre denkbar. allerdings wird dies am Verbot von Prostitution in Schweden – ja, sowas versucht man ernsthaft hier – scheitern.

Mit geschlossenem Fenster lässt es sich aber ganz gut aushalten, und die Bauarbeiten werden auch irgendwann abgeschlossen sein.

Mit Jogging habe ich die Gegend auch schon etwas erkundet. Nachdem ich mich beim ersten Mal prompt verirrte und dann doch ganz froh war, zurückgefunden zu haben. Seither habe ich mich etwas besser vorbereitet und entdeckt, dass Norra Djurgården, der weniger bekannte nördliche Teil der königlichen Tiergärten in Stockholm, in Reichweite liegt. So kann ich an Tiergehegen vorbeijoggen und, wenn ich meine Strecke mal etwas erweitern will, auch bis zum Meer kommen. Es klingt nach einem prächtigen Trainingsherbst und -winter.

Stockholm ist ohnehin eine sehr schöne Stadt, wie ein Blick Richtung Innenstadt zweifellos bestätigt.

Preview Stockholm

Hübsch, oder?
Das Bild entstand gestern, als ich am Djurgården Day teilnehmen wollte. Dieser Teil der Stadt enthält eine Reihe Museen und den Tierpark Skansen. Wir trafen uns im Park gegenüber dem Nordiska Museet. Auf der Wiese hatten sich rund 60 Studenten versammelt, die sich offenbar nicht daran störten, dass die Hasen alles vollgeschissen hatten und man keinen Meter laufen konnte, ohne in Tierexkremente zu treten. Unter den Anwesenden kannte ich dann auch so gut wie keinen – mit Ausnahme eines netten Italieners und einer Norddeutschen, die meinen Dialekt offenbar mit einer gewissen Abschätzigkeit betrachtete. Letzteres schätze ich gar nicht und trägt auch nicht zur Sympathiebildung bei. So schloss ich mich dem Italiener an. Vor dem Eingang von Skansen fing es an, zu regnen, und ich stellte fest, dass ich meinen Presseausweis, der meist ordentliche Rabatte beschert, nicht dabei hatte. Grund genug, das Unternehmen abzubrechen, und mir stattdessen etwas das Nordiska Museet, ein kostenloses Museum anzuschauen. Eigentlich sollte eine Art Christopher Street Day sein, zu dem Bianca, eine Studentin aus Heidelberg, und einige andere hinwollten. Nach Rücksprache mit ihr stellte sich aber heraus, dass man sich etwas im Datum vertan hatte – die Parade war schon tags zuvor gewesen.

Weitere Beobachtungen der Woche:

  • Die Schweden gehören zu den korrektesten Autofahrern dieses Planeten. Scheinbar grundlos in bewaldeten Streckenstücken aufgestellte Tempo 30-Schilder befolgen sie brav. Auch das mehr als nur vorsichtige Tempo 110 auf Autobahnen hierzulande wird maximal um 10 km/h überschitten. Kontrollieren muss man dies wohl nicht, denn auf der ganzen Strecke nach Stockholm sowie hier in der Stadt habe ich keinen Blitzer gesehen.
  • Das Knäckebrotregal in meinem Supermarkt hat exorbitante Ausmaße. Die ganze Wasa-Produktpalette ist mannshoch gestapelt. Ich werde dies in Kürze auch fotografisch dokumentieren.
  • Das Käseregal ist nicht minder beeindruckend
  • Auch die Milchtheke kann sich sehen lassen

Zitate, die man sich merken sollte:

Motstand är meninglös!

(Widerstand ist zwecklos, aus dem schwedischen Untertitel zu The hitchhiker’s guide to the galaxy)

Zum Abschluss ein kleiner Linktipp: planka.nu; eine Art Schwarzfahrversicherung. Man zahlt 100 Kronen (ca. 10,75 €) im Monat. Wenn man beim Schwarzfahren erwischt wird, zahlt die Versicherung die Strafe. Für Dauerschwarzfahrer offenbar eine lohnende Angelegenheit.

Ach ja: alle, die sich das hier durchlesen, sind natürlich dazu aufgerufen, ihren Senf dazu abzugeben. Arne und Chris gehen schon einmal mit gutem Beispiel voran.