Registrierung vergessen?

Ich war gerade sehr verwirrt, als ich die Wahlseite von CNN aufrufen wollte. Diese wird nämlich unter der Adresse www.cnnpolitics.com beworben.
In der Tat verkündet dies auch die Seite, die man von der CNN-Hauptseite aus erreichen kann:
CNN gekapert
Quelle: CNN

Ruft man im Moment jedoch diese Seite auf, erscheint folgendes:

CNN gekapert
Quelle: Offenkundig nicht CNN

Das sieht mir nach einer zünftigen Seitenkaperung aus – oder CNN hat einfach vergessen, die Domain zu verlängern.

Aus dem Fenster gelehnt

Eben erhielt ich eine Spammail für das „RotlichtVZ„. Der Name ist weitgehend selbsterklärend. Ich bezweifle allerdings, dass dieses, öhm, Angebot lange bestehen wird, denn bekanntermaßen reagiert ein anderes bekanntes VZ etwas allergisch darauf, wie neulich zu lesen war. Das ehemalige „FickenVZ“ heißt jetzt schließlich auch Fickeria. Nachtrag: Wie Stev in den Kommentaren schreibt, ist das „RotlichtVZ“ nicht nur unseriös, sondern auch Abzocke. Also: besser nicht anmelden.

Interessant

Während Beck wohl doch Rückendeckung von der Partei bekommen hat und Merkel ihren Segen für Schwarz-Grün in Hamburg gibt, habe ich gerade noch eine Kleinigkeit über die Wahlkampfpraktiken der FDP gefunden. Wie bei Hillary und Obama ist das Internet wohl noch nicht Wahlkampfmedium Nr.1, aber wird es in zunehmenden Maße.

On the night shift

Die Woche neigt sich dem Ende zu.

  • Dass ich eine neue Linie fahren muss, ist schon länger nicht mehr vorgekommen. Diese Woche war es wieder so weit – allerdings war es nur die Linie 94, und die ist identisch mit der Linie 4. Der einzige Unterschied ist: es ist die Nachtversion, die zwischen 2 Uhr und 5 Uhr verkehrt. Ich habe nämlich zum ersten Mal Nachtschicht. Sonst hörte ich spätestens um 2 Uhr auf oder fange frühestens um 4:45 Uhr an. Es hat auch seine angenehmenen Seiten, denn es ist wenig los und man fährt in den Tag hinein. Der Nachteil ist, dass es sehr eintönig ist, weil ich 7 Stunden lang immer die gleiche Linie fahre. Letzte Nacht hatte ich aber Glück in Sachen Fahrgäste. Es waren wenig renitente Betrunkene dabei. Allerdings musste ich nach der ersten Runde feststellen, dass jemand auf den Boden gekotzt hatte. Keine Ahnung, wer es war, denn die sahen eigentlich alle einigermaßen fit aus. So musste ich gleich mal wegen Buswechsel anfangen. Der zweite Bus hatte dafür eine kaputte Motorhaube, die dauernd wieder aufging. Mal sehen, was mich heute nacht erwartet.
  • Immer wieder gespannt bin ich ja auf neue Seiten über Nordkorea. Nun ist eine ziemlich ungewöhnliche Seite online gegangen: ein Webshop, der allerlei nordkoreanische Dinge verhökert. Allerdings ist die Seite fast nie zu erreichen, wie auch der SPIEGEL-Artikel dazu andeutet. Wer es geschafft hat, die Seite anzuschauen, kann mir ja einen Screenshot schicken 🙂

10.000

Mit Freude und Stolz kann ich verkünden, dass heute der zehntausendste Spam-Kommentar auf meiner Seite abgegeben wurde. Mein herzlicher Dank gilt allen Spammern, Fake-Viagra-Produzenten, Penisverlängerungsmaschinenherstellern und hochseriösen Aktienhändlern. Besonders grüße ich Tanja, die mich zu einem Seitensprung eingeladen hat, was ich aber dankend abgelehnt habe. Nicht vergessen möchte ich Renia von schluckluder-blasen.org. Was wäre das Internet ohne all diese wundervollen Menschen?

Sicherheitscode in Kommentarfunktion

Ich hatte ja gehofft, dass der Spamfilter für Kommentare künftig Spam von hier fernhalten würde. Das hat er auch geschafft. Allerdings ist es müßig, jedes Mal nachzuschauen, ob nicht doch ein paar echte Kommentare drin sind. Da in den letzten Wochen über 5000 Spamkommentare ankamen, habe ich mich daher entschlossen, das Abtippen eines Sicherheitscodes wieder einzuführen. Ich hoffe, ich erhalte trotzdem weiterhin viele Kommentare.

Im Osten nichts Neues

Die Enttäuschung kam schleichend. Das nordkoreanische leicht (um nicht zu sagen sehr) propagandistisch angehauchte Blatt „The Pyongyang Chronicles“ ist mittlerweile anscheinend eingestellt worden. Seit Oktober hatte ich meine neue Lieblingszeitung, wie ich sie gerne nannte, verfolgt, und der stetige Fluss von neuen Nachrichten versiegte letztendlich im Dezember. Heute ist das vormalige Magazin nur noch eine Ruine.

Die Frage nach dem Warum stellt sich normalerweise nicht, denn die Urheber und deren Motive bleiben normalerweise unbekannt. Wenn jemand dann den Spass daran verliert, täglich meist krude zusammengezimmerte Texte online zu stellen, so ist dies nur allzu verständlich.

The Pyongyang Chronicles 14th February 2007
Die Startseite der „Pyongyang Chronicles“ nach aktuellem Stand – eine vermeintliche Baustelle

In einer Hinsicht unterscheiden sich die „Pyongyang Chronicles“: sie erheben den Anspruch, direkt von Bürgern Nordkoreas erstellt worden zu sein. Nordkoreanische Seiten finden sich nur in geringer Anzahl im Netz, denn das Reich Kim Jong Ils ist kommunikationstechnisch vom Rest der Welt weitgehend abgeschnitte. Telefon und Fax gibt es zwar, aber dies auch nur eingeschränkt. So wurden die ersten ausgegebenen Mobiltelefone innerhalb kürzester Zeit wieder verboten und eingezogen. Freier Informationsfluss zwischen Ausland und Inland ist in Nordkorea unerwünscht, denn das Land kann, glaubt man Besucherberichten und Experten, nur durch diese Blockade überleben.

Schon ab dem Kindergarten wird den Einwohnern erklärt, dass ihre beiden bisherigen Führer, der verstorbene Präsident Kim Il Sung und dessen Kim Jong Il, gottgleiche Wesen seien, die als wahre Multitalente die Koreaner in die Glückseligkeit führe würden. Die allermeisten Bewohner dieses Orwellschen Universums, in dem jegliche externe Informationen fehlen, glauben dies – an was sollten sie auch sonst glauben?

Externen Berichten zufolge sind mittlerweile Zehntausende Flüchtlinge in China untergetaucht. Bei insgesamt 22 Millionen Einwohnern bleiben die Dimensionen damit weit unter dem Brain Drain, den die DDR vor dem Mauerbau ereilte. Dabei sind die Lebensbedingungen katastrophal – manche Schätzungen gehen davon aus, dass in den 1990er Jahren mehrere Millionen Menschen in dem Land verhungert sind.

Wie die interne Propaganda Nordkoreas aussieht, dürfen die wenigen Touristen, die das Land besuchen, selbst bewundern. Nach aussen wird sie aber nur bedingt getragen. Zwar berichtet die staatlichen Nachrichtenagentur KCNA fast täglich über Buchveröffentlichungen im Ausland, aber in den Buchhandlungen dürfte man diese vergeblich suchen. Kim Jong Il ist zwar laut Propaganda ein echter Vielschreiber, aber auch im grossen Internetbuchhandel Amazon bringt er es gerade einmal auf vier Einträge, von denen zwei auch noch auf Bücher verweisen, die nicht einmal 100 Seiten stark sind. Auch sein Vater Kim Il Sung, im Land als der „Grosse Führer“ bekannt, ist dort nur mit fünf Büchern vertreten – immerhin nehmen sich seine Bücher etwas umfangreicher aus.

Mit Ausnahme der offizielle KCNA-Meldungen dringt also kaum etwas zum aktuellen Zeitgeschehen nach aussen. Umso interessanter sind da die inoffiziellen Seiten. Eine solche ist das Songun Blog, wo in mehr oder weniger regelmässigen Abständen der grossen Heldenverehrung gefrönt wird. Abgesehen von grotesken Videos, die offenbar schon Jahrzehnte alt und mit informationsfreien Texten unterlegt sind, findet sich dort aber wenig. Manche der Videos legen aber nahe, dass es sich beim Ersteller am ehesten um einen koreanischstämmigen Amerikaner handelt, der seine verklärten Vorstellungen von Nordkorea der Welt verkünden möchte.

Ganz anders da die „Pyongyang Chronicles“, die zumindest behaupten, direkt aus dem Land zu kommen. Die Erklärung der Redaktion über das Zustandekommen ist abenteuerlich und haarsträubend: da die USA den Nordkoreanern den Zugang zum Internet verwehrten, würde man die Artikel einem externen Helfer faxen, der diese wiederum publiziere.

Ein Blick hinter die Kulissen der Zeitung deutet darauf hin, dass dies zumindest nicht vollkommen unsinnig ist. Die Adresse des Angebots ist auf die Domainendung .su registriert, die eigentlich der Sowjetunion gehörte, aber immer noch vergeben wird. Da die eigene Domainendung .kp inaktiv ist, liegt dieser Schritt nicht allzuweit weg. Interessanter sind allerdings die anderen Registrierungsdaten. Die Domain ist auf einen „Warren Murphy“ registriert, was wenig koreanisch klingt. Ein Mann dieses Namens ist, wenn man von einem literarisch scheinbar weniger wertvollen Abenteuerroman absieht, kaum mit Nordkorea in Verbindung zu bringen. Als Telefonnummer ist allerdings eine Nummer in Nordkorea eingetragen.

Die Seiten selbst sind technisch unbedarft erstellt worden, wie Struktur und die dahinterstehende Technik schnell verraten. Sie wurden nämlich mit dem reichlich angestaubten Programm Microsoft Frontpage 4.0 erstellt, das im Jahr 1999 erschien.

Der Server, auf dem die Seiten liegen, steht allerdings im Herzen des ideologischen Feindes: in Texas bei der Firma Softlayer. Die Seiten selbst wiederum verweisen auf einen Anbieter namens abrint.com, der in Brasilien ansässig, aber nicht erreichbar.

Dies alles ist verwirrend – fast so verwirrend wie das dahingeschiedene Magazin.

Dort fand man im Oktober nicht selten auf aktuelle Ereignisse bezugnehmend umgedichtete Meldungen vor. In den Pyongyang Chronicles bequemte sich etwa nicht die nordkoreanische Führung zurück an den Verhandlungstisch – nein, die angeblich nicht gesprächsbereiten Amerikaner sollen eingelenkt haben. Die Fragerubrik „Ask a Korean“ beantwortete ernstgemeinte Fragen von Lesern mit der Standardantwort, dass der Fragesteller offenbar westlicher Gehirnwäsche ausgesetzt gewesen sein. Die Artikeltexte sind aber selten so subtil. Meist zeigten sie nur die Naivität der Ersteller. Die Wahlberichterstattung über eine angebliche im Dezember abgehaltene Wahl glänzte mit enthusiastischen Berichten über angebliche Wahlkampfauftritte Kim Jong Ils und abschätzigen Tiraden auf alle anderen Parteien, worunter sich angeblich sogar eine grüne Partei befinden sollte.

Seit Ende Januar nun verkündet nun ein Begrüssungsbildschirm, dass die Webseite vorübergehend nicht erreichbar sei. Dies ist allerdings genauso erfunden wie der Rest der Seite – die Archive und sämtliche anderen Seiten sind nämlich nach wie vor erreichbar. Die letzte Meldung bleibt allerdings nach wie vor ein Neujahrsgruss.

Wer also auch immer hinter diesem seltsamen Propagandaorgan gesteckt haben mag – anscheinend sind in absehbarer Zeit keine Neuigkeiten mehr zu erwarten. Sollten es echte Nordkoreaner gewesen sein, dann dürfte wohl spätestens die Einigung bei den Sechs-Parteien-Gesprächen eine Fortführung der Zeitung erschwert haben. War es jemand anders, dann hat er wohl einfach keine Lust mehr.

Auf echte Nachrichten von der nördlichen Hälfte der koreanischen Halbinsel wird man also wohl noch länger warten müssen.

Ein Kessel Buntes

Weil mir nach den letzten trockenen Themen hier gerade mal nichts dringendst auf den Nägeln brennt (außer meine wie fast immer festgefahrenen Studien), beginne ich die Woche, in der ich voraussichtlich 26 werden werde, mit einem bunten Streifzug dessen, was mir so über den Weg gelaufen ist.

Letzten Freitag war ich beim deutschen Stammtisch, der irgendwie mit der deutsch-schwedischen Handelskammer zusammen hängt, aber offiziell nichts mit ihr zu tun. Während ich also noch nicht wirklich begriffen habe, wie die Organisation hinter dieser Veranstaltung funktioniert, steht aber zumindest fest, dass er jeden ersten Freitag im Monat um 20 Uhr in der Gaststätte „Löwenbrau“ in Kungsholmen (das ist eine der Inseln von Stockholm) stattfindet. Gut 30 Deutsche und Schweden (welche natürlich deutsch sprechen) waren dort, alle ziemlich jung. Highlight neben netten Gesprächen war das authentische Bier: Bitburger und Erdinger so gezapft, wie es sich gehört und dazu auch noch ohne unpassende „Extras“ wie Zitronenscheiben.

Samstag war ich auf dem Skansen-Weihnachtsmarkt und im neuen Bond-Film. Beides sehr gut – alles weitere dieses Tages wird nicht öffentlich, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass es weit weniger gut war.

Seither herrscht Lethargie, auch ob dieser wunderbar kurzen Tage im Moment. Heute war Sonnenuntergang schon vor 15 Uhr und das Wetter gewohnt schlecht. Zur Krönung habe ich auch noch die Küche geputzt. Es wird Zeit, dass ich meine kitschige Weihnachtskette anbringe, um Licht ins Dunkel zu bringen. In dieser Hinsicht zuvorgekommen ist mir Yvonne, eine Freundin von mir. Die hat ihren Lichterbogen aufgestellt und ist in damit Sachen Stil weit vor meiner Blinkmaschine.

Was ist sonst noch so passiert?

Die Frage würde sich gar nicht erst stellen, wenn ich ganz großer KSC-Fan wäre – was ich aber zugegebenermaßen langsam werden. Die Jungs spielen nämlich unglaublich gut diese Saison, was meine Theorie bestätigt, dass meine Abwesenheit ein Segen für den badischen Fußball ist. Zumindest den mittel- und nordbadischen. Freiburg ist in der Zeit ja nicht wirklich vom Fleck gekommen.
Im Moment ist aber die Trauer groß – der KSC hat seine Serie nach 14 Spielen beendet und wurde von Erzgebirge Aue mit 1:0 geschlagen. Jammerschade, denn nun ist Hansa Rostock die einzige Mannschaft im europäischen Profifußball, die ungeschlagen ist. Naja, Aufbau Ost muss ja auch vorankommen.

Zum Abschluss noch ein kleines Fundstück, auf das Jörn gestoßen ist: irgendwelche Idioten schicken ja immer noch die wahnsinnig tolle Entdeckung herum, dass wenn man in Google „failure“ oder auch „miserable failure“ eingibt, die Homepage von George W. Bush kommt. Man solle das ganz schnell anschauen, bevor Google das wieder entferne – nun, auch nach 2 Jahren ist es noch da. Der Grund ist simpel: Google wertet Links aus, und da die Homepage von W ziemlich hoch im Kurs steht, ist es eben auch bei diesen Suchbegriffen ganz weit vorne.

Wie aber die Suche „mail to news“ als ersten Treffer eine Feministenseite ausspuckt, ist mir ein Rätsel:

Ich habe gleich einen Screenshot davon gemacht, denn das ist definitiv ein Fehler, weil die Suchbegriffe darin gar nicht vorkommen, und wird wohl bald aus der Datenbank verschwinden. Lustig ist es trotzdem.

PS: keine Sorge – es ist Nobelwoche und bald kommen auch wieder bildliche Kontraste zu diesen Textwüsten.