Leichte Biere: Åbro Bryggmästarens Albert Wiesgickls Bästa Pilsner

Dieses 3,5%-ige Pils aus der Åbro-Brauerei in Vimmerby wird als „Qualitätspilsner“ beworben, das mit besonderer Sorgfalt und „erstklassigen“ Zutaten von Albert Wiesgickl gebraut sein soll. Spaßeshalber habe ich einmal nachgesehen. Albert Wiesgickl gibt es wirklich, aber er ist 74 Jahre alt, und so kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass er sich noch täglich ins Sudhaus begibt.

Åbro ist für mich eine Brauerei mit etwas besserem Ruf, weil schon nicht ganz so gewöhnlich wie Spendrups und Konsorten. Das muss aber noch nichts heißen.

Das relativ dunkle, fast bernsteinfarbene Pils ist relativ bitter, so dass ich es tendenziell eher nordisch-herb einordnen würde. Es hinterlässt einen Nachgeschmack, den ich wohl als Hopfen annehmen würde, wobei ich davon nicht wirklich etwas verstehe. Leider hat es auch die Leichtbierkrankheit, dass es einfach sehr wässrig schmeckt.

Fazit: für Freunde des etwas herberen Pils wohl gut geeignet. Mein persönlicher Geschmack ist es aber nicht.

Preis: 13,50 kr für den halben Liter.

Eine kleine Erinnerung an gestern vor 100 Jahren

Das Grab von Scott, Wilson und Bowers, wie es von der Suchmannschaft zurückgelassen wurde (Bild: Tryggve Gran, gemeinfrei)

Wie schon mehrfach angeklungen, interessiere ich mich seit einiger Zeit etwas für die Südpolarforschung, insbesondere für das legendäre Wettrennen von Scott und Amundsen zum Südpol vor genau 100 Jahren.

Vor ebenso ziemlich genau 100 Jahren erlebten Robert Falcon Scott und seine Gefährten Henry Bowers und Edward Wilson ihre letzten Stunden in einem Zelt auf 79° 50′ S, nur 11 geographische Meilen entfernt von einem großen Depot.

Vorangegangen war eine qualvolle Rückreise. Am 19. Januar 1912 erreichten sie den Pol, über einen Monat nach Amundsen, was ein harter Schlag gewesen sein muss. Die Strapazen einer solchen Reise sind für uns heute ohnehin kaum vorstellbar – der volle Weg zum Pol und zurück wäre über 2500 km lang gewesen. Die Ausrüstung war damals erheblich primitiver und weniger ausgereift als heute. Dazu fehlten wichtige Erkenntnisse der Ernährungslehre, so dass die Rationen zu klein ausgelegt waren und konstanter Vitamin-C-Mangel in verschiedenen Fällen zu Skorbut führte, was auch auf Scotts letzte Gruppe Auswirkungen gehabt haben kann.

Als die letzte Unterstützergruppe umkehrte, nahm Scott überraschend fünf statt vier Männer mit – wohl auch ein Grund für das letztendliche Scheitern. Auf dem Rückweg starb Edgar Evans schon am 17. Februar 1912, mutmaßlich an Verletzungen nach einem schweren Sturz. Bei Lawrence Oates verschlechterte sich der Zustand immer mehr. Das Wetter wurde schlechter, und die ohnehin knappen Reserven waren bald so gering, dass es kaum noch etwas zu essen gab und die Männer sich von Depot zu Depot retteten. Am 16. März 1912 verließ Oates das Zelt, um in der Kälte umzukommen. Die einzige Quelle dieser Tage ist das Tagebuch von Scott – die anderen Männer hatten schon lange vorher aufgehört, Tagebuch zu führen. Er zitiert Oates mit den Worten

I am just going outside and may be some time.

Das Opfer rettete die anderen jedoch nicht mehr. 5 Tage später mussten sie erneut pausieren, weil das Wetter extrem schlecht war. Das Essen ging aus. Die Aufzeichnungen der letzten Tage sind teilweise wirr. Scott kommt mit dem Datum teilweise durcheinander. Einmal spricht er davon, dass sie auf dem Marsch sterben wollen, dann wieder davon, dass Bowers und Wilson gehen sollen, dann klingt es wieder so, als gäbe es noch Hoffnung. Seltsam ist auch, dass in den letzten 5 Tagen vor dem allerletzten Eintrag anscheinend nichts mehr geschah, was natürlich auch an Fehldatierungen liegen kann.

Der letzte Eintrag lautet:

Thursday, March 29.—Since the 21st we have had a continuous gale from W.S.W. and S.W. We had fuel to make two cups of tea apiece and bare food for two days on the 20th. Every day we have been ready to start for our depot 11 miles away, but outside the door of the tent it remains a scene of whirling drift. I do not think we can hope for any better things now. We shall stick it out to the end, but we are getting weaker, of course, and the end cannot be far.

It seems a pity, but I do not think I can write more.

R. SCOTT.

For God’s sake look after our people.

Im darauffolgenden antarktischen Frühling wurden sie von einer Suchgruppe gefunden, die die Aufzeichnungen und zahlreiche geologische Proben bargen. Das ist auch das einzige, was man absolut sicher sagen kann: von wissenschaftlichen Resultaten her gesehen war Scotts Expedition wertvoller.

Dies ist aber wohl das so ziemlich einzige, was nicht kontrovers diskutiert wird. Ohne Frage war Amundsen besser ausgerüstet und bediente sich u.a. des reichen Erfahrungsschatzes der Inuit. Ob man aber ein Versagen Scotts konstatieren kann, ist Ansichtssache, denn seine Tagebücher enthalten auch viele Hinweise darauf, wie umfangreich er die Expedition plante. Wie bei fast allen großen Katastrophen ergaben viele kleine Fehler letzten Endes einen großen, der fatale Folgen hatte.

Mir bleibt nur, noch einmal auf ein hervorragendes Projekt hinzuweisen, das meiner Ansicht nach viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalten hat: Scott vs. Amundsen ist ein Blog, das Tagebuchaufzeichnungen etc. der beiden Polarpionier enthält und so die Geschichte der beiden Expeditionen nüchtern nacherzählt. Meine Hochachtung für den anonymen Macher des Projekts, der trotz faktischer Reaktionslosigkeit des Publikums seit 2007 daran arbeitete.

Leichte Biere: Old Gold

Farblich schon fast im Zitronenbereich ist dieses Bier aus dem Hause Spendrups. Es handelt sich dabei um eine der größten schwedischen Brauereien, die direkt südlich von Stockholm – und gut sichtbar von der Autobahn E4 – angesiedelt ist. Mit ihrem Gründungsjahr 1897 hat sie für schwedische Verhältnisse ein recht stattliches Alter, aber so „Old“ ist das „Old Gold“ dann doch nicht. Seit 1985 wird es gebraut und ist laut Aufdruck „trotz seiner schwedischen Herkunft ein echtes deutsches Premiumpils“.

Weiterhin wird – komplett auf englisch übrigens – verkündet, dass es „intensiv hopfig“ sei und „zwischen einer weichen Bitterkeit und einer subtilen Süße“ liege. Ich finde es jedenfalls recht angenehm. Es wirkt nicht wirklich dünn, hinterlässt keinen intensiven Nachgeschmack. Es könnte damit wohl auch neben einem Warsteiner oder so gar nicht mal so alt aussehen.

Preis: 13 kr für die 0,33l-Flasche

Noch ne Insel

(Leider) schwabenfrei: Kerguelen (B.navez, CC-BY-SA 3.0 Unported)

Am 21. Februar schnellten plötzlich die Besucherzahlen meiner kleinen Seite hier nach oben. SWR2 brachte an jenem Fasnachtsdienstag erneut eine „Reportage“ aus dem Jahr 2010, die sehr echt daher kam, aber zu praktisch 100% gefälscht war. Die Geschichte war sehr schön aufgemacht: Hunderte von Schwaben sollen auf der subantarktischen Insel Kerguelen seit vielen Jahren eine Kolonie unterhalten und dort Maultaschen aus dem dortigen Kerguelenkohl machen. Ein schönes, mit viel Liebe gemachtes Stück – aber eben kompletter Unsinn.

Die neuerliche Ausstrahlung animierte viele Hörer, nach der Geschichte im Internet zu suchen, und so landeten sie bei mir. Zweck der Übung ist freilich, genau das hervorzurufen: das Gehörte zu hinterfragen und kritisch zu bleiben. Bedauerlich fand ich dabei nur, dass diejenigen, die nicht so neugierig und kritisch sind, natürlich nicht erreichbar sind. Denn für jeden Unfug gibt es jemanden, der ihn glaubt. Das ist bei der Mondlandungslüge so, bei den 9/11 Truthern und neuerdings sogar bei der Manta-Verschwörung:

So fühlte sich z.B. hier jemand dazu veranlasst, auf der Wikipedia den Artikel zu Kerguelen zu „verbessern“. Die Deutsche Apothekerzeitung brachte gar einen richtigstellenden Artikel, dass der Kohl keine Heilpflanze sei. Wahrscheinlich ist der Versuch der Richtigstellung in vielen Fällen schon vergebens. Leider.

Interessant ist aber, dass eine Woche später, also vorigen Dienstag noch einmal eine Insel im Fokus von SWR2 Wissen stand: St. Helena, bekannt als letzter und unfreiwilliger Wohnsitz von Napoleon Bonaparte. Eine Insel mit freundlicherem Klima als Kerguelen, aber ungefähr genauso schwabenarm. Ich kann die Reportage nur empfehlen. Im Gegensatz zu Radio Neuschwabenland gibt es Saint FM nämlich wirklich, und man kann es sogar online anhören (bitte nicht alle auf einmal, denn die Netzanbindung der Bewohner von St. Helena ist sehr dünn ausgelegt).

Leider geht die Reihe morgen nicht mit einer weiteren Inseln weiter, sondern mit einem Beitrag zur EU-Freizügigkeit und den Effekten in Ostdeutschland. Schade, denn es gäbe noch viele solcher einsamer Inseln….

Sechs Leben gerettet, 168 Narkoleptiker

Die Schweinegrippe ist nun zwei Jahre her. Grund für das Svenska Dagbladet, den Versuch einer Bilanz zu machen. Dort kommt eine Mutter zu Wort, die wegen ihres „Bauchgefühls“ sich und ihre Kinder nicht impfen lassen, gepaart mit den damals weit verbreiteten Halbwahrheiten über die Impfung.

Interessanter ist ein Informationsartikel, der dazu gestellt wurde und mit einer schönen Infografik aufwartet. Leider sind die Daten nicht gerade so aufbereitet, dass man daraus direkte Schlüsse ziehen kann. Die (relative) Impfquote der (absoluten) Zahl der Narkolepsiefälle gegenüberzustellen verschleiert massiv, dass die Bevölkerungszahlen der Länder stark unterschiedlich sind.

Wenn man das mit einbezieht und einmal ausrechnet, wieviele Geimpfte auf einen Narkolepsifall kommen, ist das Ergebnis gelinde gesagt merkwürdig:

Die Anzahl der Narkolepter pro geimpfter Person, berechnet auf der Basis der SvD-Daten und der Bevölkerungszahl der Länder

Wie kann es sein, dass in Spanien gut 12 Mio. Geimpfte auf einen Narkolepsifall kommen, während dieselbe Impfung in anderen Ländern für eine 30fach höhere Quote gesorgt haben soll?

Auch in den kaum sichtbaren Balken im oberen Diagramm gibt es enorme Differenzen:

Die Länder mit geringeren Erkrankungsquoten - auch hier zeigen sich gewaltige Unterschiede

Dort zeigt sich, dass Schweden und Finnland nicht nur absolut die höchsten Zahlen haben, sondern auch die relativ höchsten Zahlen. Mehr noch: rechnet man die 8% der in Deutschland Geimpften auf die absoluten Impfzahlen um, so wurden in Deutschland mehr Impfungen (rund 6,5 Mio.) durchgeführt als in Schweden, aber die Zahl der Narkolepsiekranken beträgt weniger als ein Fünftel der schwedischen Fälle.

Daraus gibt es nur zwei mögliche Schlüsse:

  1. Die Zahlen sind glaubwürdig, d.h. sie wurden mit vergleichbaren Standards erhoben und geben ein repräsentatives Bild ab. In dem Fall kann es keinen Zusammenhang zwischen Impfung und Narkolepsie geben.
  2. Die Zahlen sind in der Form nicht glaubwürdig, vermutlich wegen unterschiedlicher Informationsstandards und Meldefreudigkeit.

Ich tendiere stark zu letzterem, denn innerhalb Schwedens wurden signifikante Unterschiede bei den Narkolepsiefällen zwischen Geimpften und Ungeimpften gemessen. Das hätten die Macher von Svenska Dagbladet auch wissen müssen, und es ist bedauerlich, dass sie das so überhaupt publizieren.

Ebenfalls mit Vorsicht zu genießen ist die Zahl der Todesfälle. Diese werden am unteren Ende der Grafik dargestellt. Angesichts der extrem unterschiedlichen Meldedaten in der Narkolepsie ist auch hier anzuzweifeln, dass die Zahl der Todesfälle nach vergleichbaren Standards festgestellt und übermittelt wurde.

Glaubt man den Daten, dann gibt es keinen ersichtlichen Zusammenhang zwischen der Impfung und den Todesfällen. Das lässt doch mehr Verwirrung als Klarheit zurück.

Für Schweden sagt das Smittskyddsinstitutet, das schwedische Pendant zum Robert-Koch-Institut, nach einer Analyse, dass ca. 6 Menschen gerettet wurden.

Nun kann man die 6 Menschen mit den Narkolepsiefällen und dem ganzen Geld aufwiegen, das ausgegeben wurde. Ethisch ist das schwierig. Aber ich sage auch hier gerne noch einmal: es im Nachhinein besser zu wissen ist immer leicht. Wäre die Grippe schwerer ausgefallen, würden nun stattdessen Artikel publiziert, in denen dargestellt würde, wieviele man durch mehr Impfungen hätte retten können.

Der Artikel bemerkt zurecht, dass endgültige Daten fehlen, ja nicht einmal bekannt ist, wann sie denn vorliegen werden. Angesichts der hier gezeigten Daten und deren zweifelhaften Qualität ist aus meiner Sicht vollkommen unklar, wie die Impfung schlussendlich zu bewerten ist.

Winter auf Djurgården, betrachtet durch ein Stück Plastik

Sonntagmorgen zeigte das Thermometer in der Küche knackige -22°C. Das ist sogar für mich ein bisschen kalt. Ich musste aber raus, und so packte ich mich warm ein und zog los. Später am Morgen hatte ich Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang – und für das Ausprobieren eines neuen Spielzeugs. Wer sich nämlich wundert, dass die Fotos in der Galerie noch unschärfer und schlechter sind als normalerweise: ich habe ein ganz besonderes Objektiv verwendet.

Die Kameras der Marke „Holga“ kommen aus China und werden seit 30 Jahren als erschwingliche Volkskamera für den chinesischen Markt produziert. Um den niedrigen Preis zu erreichen, ist daran auch alles billig: sie ist aus Plastik, auch die Linse. Die Fotos haben daher allerlei Fehler. Die Abbildung ist nicht sonderlich scharf, die Farben sind oft verfälscht und zum Rand hin wird es erheblich dunkler. Gerade diese Schwächen machen sie zum Kult – angeblich wurden damit schon Fotopreise gewonnen.

Kürzlich entdeckte ich, dass es von der Firma auch Objektive gibt, die man auf modernen DSLR-Kameras anbringen kann. Ich bestellte mir das Objektiv „HL-C“ für meine Canon-Kamera, ein 60 mm-Objektiv mit einer Öffnung von f/8. Damit lässt sich auch eine teure moderne Kamera in eine Holga verwandeln. Autofokus und anderen Schnickschnack gibt es nicht – fokusieren ist ohnehin Glückssache. Ich kaufte mir gleich noch zwei Extras hinzu: ein Weitwinkelobjektiv und ein Teleobjektiv. Beides sind freilich nur Aufsteckplastiklinsen, die die Brennweite modifizieren. Zu beiden gibt es übrigens schicke Köcher und eine Anleitung, die eher zum Amüsement beiträgt. Alles drei kostete bei Ebay zusammen 36 € inkl. Versandkosten.

Die HL-C ist sehr dunkel – in Innenräumen lässt sich damit nur schwerlich fotografieren. Da ich normalerweise ein Weitwinkelonjektiv verwende, blieb die Telelinse gleich in der Tasche, weil mir so schon zu wenig auf das Bild passte. Stattdessen nahm ich meist das Weitwinkelobjektiv. Da natürlich weder Fokus noch Öffnung automatisch einstellbar sind – mit den Aufstecklinsen soll man ohnehin den Fokus auf unendlich setzen – bleibt nur noch ISO und Belichtungsdauer als relevante Einstellungen. Die automatische Bestimmung der Belichtungsdauer versagte auch völlig. Ich landete bei ISO 200 und einer Belichtungsdauer von 1/320s bis 1/30s, je nach Lichtverhältnissen.

Das Ganze ist wie Hipstamatic oder Instagram, nur eben ohne irgendwelche Filter.

Ich startete von Waldermarsudde auf Djurgården aus Richtung Blockhusudden am östlichen Ende der Insel – obwohl man natürlich ab und zu immer wieder nach Djurgården kommt, war das ein Teil der Insel, den ich selbst noch nie erkundet hatte. Schade eigentlich, denn es ist sehr schön dort. Traurig ist einzig, dass das Restaurant bei Biskopsudden im Jahr 2009 abgebrannt ist und die Ruine, mittlerweile aller intakter Glasscheiben beraubt, praktisch unverändert dort steht, nur notdürftig durch einen Bauzaun abgesperrt.

Die Tour endete bei Blockhusudden, Endhaltestelle der einst von mir geschätzten Linie 69, die ich früher öfters fahren durfte. Es sollte mehr solcher Sonntage geben – wenn auch nicht unbedingt immer mit derartigen Fotos.

Integrität (nicht) zu verkaufen

Frage:

Hallo Fabian ,

ich wollte nachfragen, ob Interesse besteht, auf deinem Blog (http://delengkal.de/) Sponsored Posts zu veröffentlichen.

Wir zahlen zwischen 40 und 100 Euro pro Beitrag, abhängig von Leserzahlen, Postfrequenz, Aktualität usw. usf. Auf unsere Homepage findest du noch ein paar Informationen zum Procedere. Bei Fragen einfach fragen 😉

Ich würde mich sehr über deine Rückmeldung freuen.

Liebe Grüße
Sandra

Antwort: Nein.

Keine Gewalt

Das "Original" vor dem UN-Hauptquartier in New York

Karl hat mich netterweise in einem Kommentar darauf hingewiesen: eine Ausgabe der obigen Statue steht auch in Malmö. Und in Stockholm in der Fußgängerzone beim Hötorget (worauf ich eigentlich hinaus wollte in der Bildergalerie).

Wie ich jetzt erfahren habe, gibt es aber noch einige mehr davon, u.a. in Täby nördlich von Stockholm, in Borås und in Göteborg.

Skulptur "Non-Violence" in Göteborg (Bild: Rolf Broberg, CC-BY-SA 3.0)

Die Häufung dieser Skulpturen in Schweden ist aber weniger der Friedfertigkeit der Leute hier geschuldet, sondern wohl dem Umstand, dass sie von dem schwedischen Bildhauer Carl Fredrik Reuterswärd geschaffen wurden. Es gibt auch einige in anderen Ländern, u.a. in Berlin und Peking.

Auf die Idee kam Reuterswärd 1980, als John Lennon erschossen wurde. Er war wütend über die Sinnlosigkeit der Tat und begann an einem Werk für Gewaltlosigkeit. Es entstand die bekannte Skulptur mit dem Titel „Non-Violence“, auch bekannt als „The Knotted Gun“. Heute ist sie ein recht bekanntes Symbol.

Nun ist die Frage: wo steht das Original? Es ist wider Erwarten nicht die Skulptur in New York – diese steht erst seit 1988 und ist ein Geschenk des Großherzogtums Luxemburgs. Die in Malmö ist aber von 1985, und laut dem englischen Wikipedia-Artikel ist diese auch eine der ersten. Eine weitere steht in Luxemburg. Wann die entstand, konnte ich nicht finden, aber hier ist davon die Rede, sie sei die dritte der ursprünglichen.

Damit hat Karl wohl nicht nur auf irgendeine Ausgabe des verknoteten Revolvers hingewiesen – die Skulptur in Malmö scheint sogar die erste zu sein.