Wenn ich Bilder in Aussicht stelle, ist das im Allgemeinen kein Grund, freudig erregt zu sein. Dieses Mal ist nicht direkt eine Ausnahme, aber ich dachte mir, ich lasse endlich mal die Panoramen zur Geltung kommen. Wenn man unten auf die Panoramen klickt, öffnet sich das Bild in voller Größe in einem Fenster, wo man ähnlich einer Karte alle Details begutachten kann. Die Dateien sind richtig groß (bis zu 5 MB), aber die Bilder eben auch. Viel Spaß damit.
Vom DN-Hochhaus in Richtung Osten, also Innenstadt, Altstadt und Södermalm:
Dasselbe in Richtung Westen – hier sieht man die Essinge-Inseln und Bromma:
Blick von Kastellholmen aus nach Norden, wo man eine schöne Aussicht auf die Attraktionen auf Djurgården (Skansen, Vasamuseet, Gröna Lund) hat:
Und dasselbe nochmal nach Süden Richtung Södermalm und Altstadt:
Ich wünschte, gestern wäre auch nur halb so gutes Wetter gewesen wie letzte Woche. Es stürmte und regnete den ganzen Tag, weswegen einem besonders die Läufer im Stockholm-Marathon leid tun konnten. Ein Spitzenläufer musste gar 4 Kilometer vor dem Ziel aufgeben, weil seine Körpertemperatur auf 32 Grad (!) gesunken war. Er kann wohl froh sein, dass er das überlebt hat.
Die Unterstützung am Rand hielt sich in Grenzen, weil bei dem Wetter natürlich niemand draußen sein wollte. Einen Glückwunsch an alle, die es trotz dieser Umstände überstanden haben.
Das Jahr 2011 war sportlich für mich ein Jammertal. Training betrieb ich bestenfalls sporadisch. Der innere Schweinehund war übergroß, und das Gewicht wuchs. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt abgenommen habe, doch seit einigen Wochen trainiere ich fleißig.
Es zeigt Wirkung. Gestern hatte ich den ersten Lauf des Jahres. Die Premiärmilen ist so ziemlich der erste Lauf des Jahres. Två sjöar runt ist zwar noch eine Woche früher, aber hat es mit seinen ungewöhnlichen Streckenlängen (u.a. 5,7 km und 11,2 km) und kleinem Marketingetat schwer. Die Premiärmilen hingegen wird von der Organisation arrangiert, die auch den Stockholmer Marathon und das dazugehörige Trainingsteam veranstaltet. Letztere hat die Premiärmilen als festen Trainingslauf im Programm, und nicht nur deswegen ist die Teilnehmerzahl sehr beachtlich. Rund 2.000 Läufer waren auch gestern dabei.
Nach den desaströsen Ergebnissen bei den beiden Läufen im letzten Jahr – 1:19 beim Midnattsloppet und 1:14 beim Hässelbyloppet – waren meine Ziele bescheiden: unter 70 Minuten hätte ich gerne gehabt. Dafür durfte ich schlicht nicht gehen, denn das kostet massiv Zeit und war letztes Jahr auch das Hauptproblem. Im Training der letzten Wochen war ich jedoch schon nach 6 Kilometern fertig, auch wenn ich sie gut unter dem Schnitt von 7 Minuten pro Kilometer schaffte.
Training zahlt sich aus, kann ich nur sagen. Zwischenzeitlich empfand ich zwar die Hoffnung auf eine Zeit unter 65 Minuten als Hybris, doch mir war schon bald klar, dass 70 Minuten kein Problem darstellen würden, wenn ich mich nur zusammenreiße. Bei Kilometer 8 hatte ich das Gefühl, es könnte zu einem Krampf kommen – dieses Problem habe ich immer in der linken Wade, wenn ich mich übernommen habe. Dieses Mal blieb es aber aus, und der letzte Kilometer lief sehr gut. 63:19 Minuten war das Ergebnis, und damit weit besser als erhofft. Bemerkenswert fand ich die Konstanz, mit der ich lief. Meine Geschwindigkeit sank gegen Ende hin nicht ab, sondern blieb auf einem annähernd gleichmäßigen Niveau. Ich ging fröhlich nach Hause.
Es bleibt also das größte Problem zu beseitigen: das Gewicht. Mit einem BMI unter 30 wären auch deutlich bessere Zeiten drin, und auch ein Halbmarathon ist dieses Jahr wohl im Bereich des Möglichen. Die Hoffnungen auf einen Marathon habe ich aber aufgegeben – wieder einmal. Das ist diesmal doppelt schade, denn im Juli ist der Jubiläumsmarathon, ein Marathonlauf zum 100. Jahrestag des entsprechenden Laufs bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm.
Ich war angemeldet, aber habe die letzte Gelegenheit genutzt, meinen Startplatz zurückzugeben. Nicht nur habe ich Geld zurückbekommen. Der Platz konnte nun auch an jemanden gehen, der realistische Chancen hat. Selbst zu starten wäre unvernünftig gewesen, den Startplatz wieder einmal verfallen zu lassen unfair gegenüber all denen, die keinen bekommen konnten.
Mein Horizont sind nun Åland im Oktober – diesen habe ich 2011 ganz realistisch ausgesetzt, ausgerechnet zu dessen 30. Jubiläum – und der Stockholmer Halbmarathon im September.
Für alle Nichtläufer und Läufer möchte ich auch noch etwas empfehlen. Die BBC brachte kürzlich eine Reportage über einen der seltsamsten Marathons der Welt, den Marathon in Gaza. Ich kann die Sendung nur empfehlen, denn es ist schon beeindruckend, wenn man sieht, unter welchen Umständen manche Leute laufen.
Ich habe seit 2 Monaten keinen Trainingslauf mehr gemacht. Momentan hätte das auch eher etwas von einem krankhaften Wunsch, sich irgendwelche Knochen zu brechen.
Stockholm Marathon erlaubt noch, bis zum 24. Februar die Anmeldung zurückzuziehen, um Leuten auf der Reserveliste die Mögichkeit zu geben, mitzulaufen. Außerdem erhält man 590 kr zurück, was ein beträchtlicher Teil der Startgebühr ist.
So bitter das sein mag, habe ich genau das gerade gemacht. Im Wissen um diese Möglichkeit einen Platz für viel Geld zu belegen, den ich ohnehin wieder nicht in Anspruch genommen hätte, wäre nicht richtig.
Nach aktuellem Stand werde ich den Beginn meiner Laufsaison auf Mitte Mai verschieben. Bis dahin bin ich hoffentlich einigermaßen fit.
Der Stockholm Marathon hat 18000 Startplätze. Letztes Jahr am am 14. Oktober waren 7900 Läufer angemeldet. Dieses Jahr sind es schon 10500. Ich erinnere mich noch, dass vor zwei Jahren Mitte Dezember alle Plätze voll waren. Letztes Jahr war schon am 1. Dezember Schluss. Mal sehen, wie lange es dieses Jahr noch dauert.
Es ist zwar schon etwas gewunden, wie Ursula hier auf SPIEGEL Online glaubhaft zu machen versucht, dass sie eigentlich gar nicht laufen wollte und es letztendlich doch tat. Aber anscheinend hat es ihr beim Training auf Djurgården und beim Marathon gefallen – das ist wiederum nachvollziehbar.
DNS ist in der Welt der Sportwettkämpfe nicht die Desoxyribonukleinsäure, sondern die Abkürzung für „Did not start“, also für all diejenigen, die angemeldet waren, aber nicht angetreten sind. Heute war ich zum ersten Mal überhaupt DNS. Glücklicherweise habe ich kein T-Shirt des Laufs, das ich als stetige Erinnerung schamvoll im Schrank verwahren müsste. Allerdings habe ich ein Shirt von Team Stockholm Marathon, das ich auch nicht gerade mit Stolz tragen kann.
Meine Ambitionen, den Stockholmer Marathon zu machen, haben sich in den letzten Monaten zerschlagen. Sicherlich gab es viel zu tun wegen des Umzugs, ich war krank und der Winter machte das Training schwer – doch das sind letzten Endes irgendwo nur Ausreden. Noch im Februar glaubte ich noch, es reiche, ein paarmal im Training einen Halbmarathon zu machen, und dann geht das schon irgendwie in unter 5 Stunden. Dass es schon schwer genug ist, einen Halbmarathon in einer würdigen Zeit zu absolvieren, berücksichtigt das nicht, und was das heißt, durfte ich kürzlich bei Kungsholmen Runt spüren. Momentan kämpfe ich mit einer Zehnagelentzündung, die da ihren Anfang nahm und wohl nach 10 Jahren wieder eine Operation an diesem Zeh nötig machen wird. Es war insofern sinnvoll, den Lauf heute nicht zu machen. Jedoch stand ich für einige Zeit am Straßenrand bei Slussen und schaute zu – eine seltene Angelegenheit, denn in aller Regel laufe ich bei den Läufen mit, bei denen ich anwesend bin. Dies ist auch ein Blick in den Spiegel. Je langsamer die vorbeikommenden Läufer wurden, umso mehr erkannte ich mich wieder. Das waren die etwas gemütlicheren, moppeligeren, die sich für jede Anfeuerung bedankten – aber gleichzeitig auch diejenigen, denen man bei nüchterner Betrachtung ansah, dass es eigentlich besser wäre, sie hätten sich mit einem Halbmarathon oder einem 10-km-Lauf begnügt. Mir kamen die Worte von Rick Nealis, dem Renndirektor des Marine Corps Marathon, einem der größten Marathons in den USA, in den Sinn:
This is an Olympic sport, and people lose sight of that. Its not a touchy-feely, were all going to feel good, Kumbaya.
Er hatte das zwar als Kommentar zu einem spektakulären Betrugsfall geäußert, trifft aber auch hier zu: ein Marathon ist kein lustiges Gemeinschaftserlebnis für jeden, der gerne mitmachen würde. Kein fröhlicher Samstagnachmittagsspaziergang mit Urkunde. Es ist Sport. Es gehört viel Arbeit dazu, nicht zuletzt zum eigenen Wohl. Es ist die Arbeit, die ich nicht investiert habe, und deswegen war es auch richtig, am Rand zu stehen.
Es ist gleichzeitig auch Motivation, für die Läufe im Herbst zu trainieren, und ein Aufruf zu etwas Bescheidenheit. Sicherlich werde ich noch öfters zu den langsamen des Feldes gehören, aber ich möchte wieder auf den Weg zurück, auf dem ich letzten Herbst wäre. Dieser verspricht Halbmarathonzeiten unter 2 Stunden, 10-km-Zeiten von 50 Minuten und vielleicht nächstes Jahr eine würdige Absolvierung eines Marathons.
PS: Hauptgrund war natürlich, Andreas anzufeuern, der mit 3:45 Stunden sein Ergebnis vom Vorjahr fast um 30 Minuten verbesserte. Glückwunsch!
Weil wir die Anmeldefrist verpennt hatten und auch keine guten Leistungen zu erwarten waren, haben wir den offiziellen Beginn des Laufjahres nach hinten verschoben. So fiel Två sjöarrunt dieses Jahr also aus.
Heute war nun die Premiärmilen – 10 km nicht weit entfernt von meinem früheren Studentenzimmer auf altbekannten Wegen. Der Lauf hingegen ist sehr neu, und ein fast schon erschreckendes Beispiel dafür, wie eine professionelle Organisation innerhalb kürzester Zeit einen Lauf aus dem Boden stampfen kann, der Teilnehmerzahlen jenseits dessen hat, was ein kleiner Verein jemals erreichen kann.
Der Lauf wurde letztes Jahr noch als der erste „IT-Lauf“ beworben, was letztendlich nichts anderes hieß, als dass alles über das Internet geregelt wurde – im Prinzip also nichts besonderes mehr. Heute fand er zum dritten Mal statt, und von den rund 2600 angemeldeten Läufern kamen 1835.
Das ist enorm viel in einer Jahreszeit, in der die Temperaturen in Stockholm kaum den Gefrierpunkt überschreiten. Natürlich kommt das nicht von ungefähr, denn alle Teilnehmer beim Team Stockholm Marathon erhielten automatisch einen Startplatz, was alleine schonmal 500 Läufer bei einem in der Läufercommunity gut vernetzten Klientel ausmacht.
Zu diesem Team gehöre ich eigentlich auch, aber ich war bislang nur ein einziges Mal dort. Umzug, Weihnachten, Krankheit, dann ein langer Anfahrtsweg und eine tiefe Winterunlust haben mich schnell davon abgebracht, dort hinzufahren – nicht weil es schlecht wäre, sondern weil man sich nach einer gewissen Zeit der Abwesenheit auch einfach nicht mehr traut.
Während die nämlich einmal in der Woche 15 km und mehr laufen, reiße ich gerade einmal 6 km herunter.
Das muss sich jetzt ändern, denn in zwei Monaten ist Marathon. Der heutige Lauf war also der Fitnesstest. Das Ergebnis: 58:58 Minuten auf 10 km.
Man könnte sagen: ganz passabel, denn immer noch besser als der Midnattsloppet vor zwei Jahren, und die Saison hat erst begonnen. Die Bahn war zwischendrin auch so matschig, dass dort eine schnellere Gangart auch kaum drin gewesen wäre.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Wer in zwei Monaten einen Marathon machen will, sollte einen 10-km-Lauf mit links machen können und bei einer derart flachen Strecke (Höhenunterschied 7 Meter) mehr herausholen als ein gutes Trainingsergebnis.
Es liegt also noch viel Arbeit vor mir. Wie gut, dass endlich der Frühling kommt.
Für Anita und Andreas hingegen war heute eine durchweg positive Leistung.
Anita hatte später zwar Blasen an den Füßen, erreichte aber eine Steigerung auf 1:02, und verbesserte sich damit um gut 2 Minuten gegenüber ihrer Leistung bei der Tömilen.
Auch Andreas konnte eine persönliche Bestleistung verbuchen. Mit 42:22 Minuten verbesserte er diese um über eine Minute.
Glückwunsch!
Danke auch an Lutz und Stefan für die moralische Unterstützung am Straßenrand. Die beiden haben Fotos gemacht, von denen man einige hier sehen kann. Von mir gibt es auch welche, aber da muss ich die beiden erstmal um Erlaubnis fragen.
Mit der Tömilen 2008 endete heute die Stockholmer Laufsaison. Es lief mittelmäßig, aber ich war immerhin knapp 4 Minuten schneller als letztes Jahr. Man merkt, dass ich in der letzten Zeit viel zu wenig trainiert habe. Trotzdem spannend und ohne Frage ein Highlight: meine Freundin hat heute ihren ersten Lauf absolviert.
Morgen wird es leider auch nicht mehr zum Training kommen, denn ich muss Bus fahren. Zwar hätte ich gerne abgelehnt, aber ich komme momentan ohnehin kaum auf eine Mindestarbeitszeit, und so riskiere ich, diesen Nebenjob zu verlieren.
Es wäre eigentlich „Team Stockholm Marathon“ gewesen. Das ist ein Trainingstreff für diejenigen, die Stockholm Marathon laufen wollen. Und das will ich – die Anmeldung steht, und so wird es nach knapp 5 Jahren endlich zu meinem zweiten Marathon kommen. Daür muss ich aber noch mächtig trainieren.
Rechts steht daher ein Countdown zu den nächsten anstehenden Läufen. Unter anderem findet sich dort auch ein Lauf im Nachbarort des Dorfes, aus dem ich komme. Die Strecke geht auch an meinem Heimatort vorbei. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal dort würde einen Lauf machen können, denn früher gab es so etwas nicht. Geplant ist ein Halbmarathon mit meiner Schwester zusammen. Momentan versuche ich auch noch, meinen Bruder zu überreden.
Apropos Heimat: Selten war mir ein Wikipedia-Artikel ein so dauerhaftes Ärgernis wie der zum ehemaligen Rastatter Oberbürgermeister Klaus-Eckhard Walker. Noch nie habe ich mich mit einer derartigen Geduld immer wieder beleidigen und diffamieren lassen (siehe hier). Wer mich kennt, der weiß, dass ich nie um eine Antwort verlegen bin, aber in so einem Fall sehe ich einfach keinen Zweck mehr, überhaupt darauf einzugehen. Wenn sich irgendein Rastatter oder ein anderer Kenner der dortigen Lokalpolitik berufen fühlt, sich konstruktiv zu beteiligen, wäre ich darüber ausgesprochen erfreut.
Die SPD käme im Moment auf überragende 21 Prozent. Das ist schon bedrückend, aber irgendwie auch nicht verwunderlich. Im Moment flüchte ich mich lieber in die Quantenmechanik, was mich auch karrieremässig sicher mehr voranbringt.
Morgen ist übrigens Stockholm Marathon. Mit dabei: Andreas, dem ich viel Glück wünsche. Ich selbst werde mit einem neuerlichen Marathon warten müsse – vermutlich wird es also zum 5jährigen Jubiläum meines ersten wieder was.