Echte Helden

Kürzlich suchte ich noch vergeblich, wann er denn mal vorbeischauen würde, und wurde nicht fündig.

Nun war er da, und ich habe davon nichts bekommen: Al Gore. Zwar war es nur ein PR-Auftritt, aber da wäre ich nicht wählerisch gewesen. Allerdings hatte ich allgemein wenig Zeit: heute morgen hatte ich ein Jobinterview.

Immerhin kommt Christer Fuglesang demnächst…

Krank feiern

Gerade sind bei mir einige Daten zusammengelaufen, die mich sehr stutzig gemacht haben.

Ein Jahr hat 52 Wochen, d.h. 52 Sams- und Sonntage sind frei. Macht also effektiv 261 Arbeitstage, was 21,75 pro Monat entspricht. Weiterhin fallen Christi Himmelfahrt sowie die beiden Osterfeiertage garantiert auf einen Wochentag, also bleiben noch 258 Arbeitstage, abzüglich der maximal 10 anderen Feiertage, die auf Wochentage fallen können. Am Tag vor Midsommar wird eh nicht gearbeitet: 257. Dazu hat man im Schweden im Durchschnitt fürstliche 33 Tage Urlaub. Im Endeffekt arbeitet man also höchstens 224 Tage.

Kürzlich habe ich mich bei Fiket zu der Krankheitskultur Schwedens geäußert. Einen wichtigen Aspekt habe ich dabei aber ausgenommen: das Krankfeiern.

Der erste Krankheitstag ist zwar unbezahlt, aber dafür muss man keinerlei Beweise vorlegen, dass man auch wirklich krank ist. Es ist also nicht allzu verwunderlich, dass hierdurch das Krankfeiern eine Art Volkssport geworden ist. Man mag mir Zynismus vorwerfen, aber es ist doch schon bezeichnend, wenn Christine mir berichtet, dass am Flughafen der Krankenstand jedes Mal zum Wochenende erstaunlich nach oben schnellt. Und das ist keineswegs die einzige Äußerung in der Richtung.

Nun lese ich diese Meldung: der Durchschnittsschwede ist 25 Tage im Jahr krank – und damit sind nur Arbeitstage gemeint, an denen jemand frei macht. Das bedeutet, dass im Schnitt nicht einmal 9 Tage vergehen, bis ein Krankheitstag anfällt. Jede zweite Woche ist der handelsübliche Arbeitnehmer also wegen Krankheit einmal nicht da. Dieser Zustand wird scheinbar als normal erachtet. Ich kenne die deutschen Statistiken nicht, aber so gravierend kann es in Deutschland kaum sein.

Der Abschuss ist aber: Raucher sind sogar noch 8 Tage mehr krank, also 33 Tage insgesamt. Damit kommen sie auf einen Krankentag je 6,8 Arbeitstage. Angesichts dieser Zahlen bin ich doch sehr verwundert, dass der schwedische Arbeitsmarkt in so gutem Zustand ist…

BaFöG auf Schwedisch

Heute versucht die U-Bahn-Zeitung Metro, ihre Leser zu schockieren. Dies ist für sich genommen nichts neues, denn das versucht sie 6mal pro Woche – am Sonntag erscheint sie nämlich nicht.

Heute treibt sie aber schon eine etwas mächtige Sau durchs Dorf: die zentrale Studienkreditvergabestelle CSN gab nämlich bekannt, dass viele Studenten ihre Studienkredite nicht zurückbezahlen.

Das System hier im Lande ähnelt dem BaFöG insofern, als dass es einen Teil gibt, den man zurückzahlen muss (Studielån), und einen Teil, den man geschenkt kriegt (Studiestöd). Dann hört es aber mit den Gemeinsamkeiten schon auf, denn die Unterstützung ist nicht an das Vermögen der Eltern gekoppelt, sondern wird generell an jeden ausbezahlt, der die grundlegenden Voraussetzungen erfüllt. Die wiederum sind eine bestimmte Mindestwohndauer in Schweden, aber vor allem der Erwerb einer gewissen Punktzahl pro Semester. Nach spätestens 6 Jahren wird der Geldhahn zugedreht.

Studielån hat zwar den grösseren Anteil, aber dafür bekommt man als kinderloser Student über 650 € im Monat – mit Kind natürlich noch mehr. Davon kann man gerade so leben, und mit einem Nebenjob sogar ganz gut.

Die Effekte dieses Systems sind allgemein bekannt: bessere Studienchancen für Kinder aus einkommensschwachen Familien, und, zumindest nach meiner eigenen Beobachtung, kaum Bummelstudententum.

Die Grosszügigkeit des Staates ist aber auch Gegenstand eben jener heutigen Meldung. Die vermeintlich lächerlich geringe Zahl von 27991 ehemaligen Studenten zahlt nämlich den Studielån nicht zurück. Der Grund dafür ist einfach, dass sich die Schuldner im Ausland befinden. Von 19000 hat CSN nicht einmal die Adresse.
Natürlich forscht man den Zechprellern hinterher, offenbar aber mit wenig Erfolg: stolze 3,3 Milliarden Kronen (353 Mio. €) fehlen noch in der Kasse, und das wäre selbst in Deutschland nicht einfach unter den Teppich zu kehren.

Das Groteske kommt aber erst noch – wenn die Schuldner sich erst wieder mit 68 Jahren nach Schweden begeben, kann CSN nichts mehr machen. Dann wird nämlich das Geld abgeschrieben und ist für immer weg.

SM-Gold

Immer wieder amüsiere ich mich ein bisschen, wenn in den Nachrichten von „SM-Guld“ die Rede ist. „Guld“ ist Gold, aber was ist SM?
Hat da jemand besonders gut gepeitscht oder die schicksten Lederklamotten getragen?
Das Kürzel „SM“ steht für die schwedische Meisterschaft – und Gold wird in olympischer Manier in Schweden für alles verwendet, wenn es sich nur um den ersten Platz handelt. Entsprechend werden für die Plätze 2 und 3 die Worte Silver und Brons verwendet.

Wie ich auf das Thema kam: die Eishockey-Damen des AIK Solna holten gestern SM-Guld – grattis!

Königin Madeleine

Madeleine - sxc.hu

Mangels anderer Themen (Tschechen an die Wand gespielt, Berliner Erklärung unterzeichnet,…) heute ein annähernd sinnfreier Beitrag: Wenn der Bundespräsident mal in der Welt rumjettet, wer ist dann eigentlich Staatsoberhaupt? Staatswissenschaftlich Vorgebildete werden es aus dem Stegreif wissen. Für alle anderen nochmal zur Erinnerung: es ist nicht Angie, Norbert Lammert, Sigmar Gabriel oder Kurt Beck – nein, ist es ein der deutschen wie auch der Weltöffentlichkeit recht unbekannter Posten, nämlich der des Bundesratspräsidenten, der dann die in Vertretung die Rolle des Staatsoberhauptes übernimmt. Es könnt ja ein Krieg ausbrechen oder so – man weiß nie.
Den kennt übrigens schon deswegen keiner, weil er jährlich wechselt und vollkommen unspannenderweise ein Ministerpräsident ist. Momentan (und noch bis Oktober) ist es Harald Ringstorff, seines Zeichens Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns. Na dann kann der Krieg ja kommen.
Was aber, wenn man keinen Präsidenten, sondern einen König hat, und der mal in Urlaub oder auf einen Staatsbesuch fahren will. Für sowas hat man eine Thronfolge erfunden. Wenn also Queen Elizabeth samt Sohn Charles wegfährt, ist William der Chef im Vereinigten Königreich und regiert, was das Zeug hält.

Hier in Schweden ist also meist Kronprinzessin Victoria an der Reihe, wenn ihr Vater unterwegs ist. Nächste Woche tritt aber eine besondere Ausnahmesituation ein: ihre Eltern fahren ungeachtet des heutigen Erdbebens nach Japan – es wäre offen gesagt auch etwas unsinnig, wegen eines Erdbebens eine Reise in eine Region abzusagen, in der die Erde dauernd bebt.
Folglich wäre Victoria am Drücker – doch die ist gerade in der Türkei. Dann wäre Carl Philip an der Reihe – doch der lebt derzeit in den USA. Und die nächste ist: Madeleine. Hauptberuflich ist sie Torte (siehe oben) oder steiler Zahn, wie man das in den 70er Jahren nannte. Heute würde man wohl Schnecke sagen. Ich glaube, in den USA war sie auch einmal.

Wie dem auch sei: nächste Woche ist sie Königin in Vertretung und wird in diesem Land, wo der/die König/in so gut wie gar nichts zu melden hat, sicher nicht gerade allzuviele exorbitant wichtige Entscheidungen treffen müssen. Na dann frohes Regieren!

PS: Das Bild oben ist nicht willkürlich ausgewählt. Wenn man „Madeleine“ bei sxc.hu eingibt, kommt das als einziger Treffer.

Rock The Boat

Alphaville an Bord
Zum Wochenende gibt es einen Wohlfühlbeitrag mit vielen Bildern und wenig Text.

Die letzten beiden Tage waren wir (d.h. ich und noch ein paar andere) auf dem Saufdampfer nach Åland und wieder zurück. Das ist natürlich nicht das erste Mal, dass wir bei sowas mitmachen. Dieses Mal wurde es nämlich hochkulturell: die 80er-Jahre-Megaband Alphaville spielte an Bord. Und nun zu unserem Reporter Thilo:

Schwer zu verstehen und nix zu sehen – Thilo live vor Ort

Alphaville an Bord

Riesenkracher aus dem Sommer 1984 – Sounds Like A Melody

Marian Gold

Der Sänger von Alphaville, Marian Gold – Stimme noch genauso wie früher, das Gewicht laut direktem Fotovergleich nicht ganz

Der erste Hit und nach Steffens Meinung auch der beste: Big in Japan

Stimmungsmäßig trotzdem ganz weit vorne: Forever Young

Der Band gelang es u.a. durch extreme Lautstärke, zu kaschieren, dass sie nur drei Lieder hat, die jeder kennt. Die Hits kamen dafür umso besser.
Bitter hingegen der Morgen danach. Der Sponsor, ein mir nicht bekannter Stockholmer Radiosender für Musik aus den 80ern und 70ern – Studio 107,5 – veranstaltete einen Karaoke-Wettbewerb. Das Elend ließ nicht lange auf sich warten.

Nebel in den Schären

Mindestens genauso trübe wie die meisten Gesangsbeiträge – das Wetter auf der Rückfahrt

Gewonnen hat übrigens eine Dame, die singen konnte und dies eindrucksvoll gezeigt hat, indem sie das Duett „Up Where Belong“ (ursprünglich von Joe Cocker und Jennifer Warnes) alleine gesungen hat.

Da fehlte eigentlich nur noch ein Abschlussstatement, konkret an Steffen gerichtet:

PS: Nächste Woche Freitag, der 30.3. ab 22 Uhr „The Hello Everybody Show“ mit Thilo und mir. Wie immer in Stockholm auf 95,3 MHz oder im Internet auf www.thsradio.se.

King of the Road

Buss Stockholm - sxc.hu

Kennt hier jemand jemanden, der jemanden kennt, der Bewerbungsgespräche mag? Ich nicht.

Heute morgen hatte ich eines, und zwar auf schwedisch, was die Angelegenheit nicht leichter macht. Unter meinen vielen Bewerbungen befand sich ja auch eine an Busslink, einer der Betreiber von Buslinien in Stockholm. Die allgemeine Urlaubszeit hier in Juli und August bringt nämlich mit sich, dass so ziemlich alle in Urlaub sind und damit massig Stellen frei sind, die unbedingt mit Sommervertretungen besetzt werden müssen. Die Not ist so groß, dass man halbwegs qualifiziert wirkenden Menschen (z.B. mir) den Busführerschein bezahlt, damit diese dann im Sommer einen roten Bus (manche sind auch blau) durch Stockholm fährt.

Es lief erstaunlich gut – ich konnte ihm in flüssigem Schwedisch meine halbe Lebensgeschichte erzählen, und seine Hauptsorge war nur, dass ich meinen deutschen EU-Führerschein gegen sein schwedisches Pendant austauschen müsse, bevor ich anmelden kann. Den Job hätte ich jedenfalls.

Mein persönliches Hindernis war, dass ich mich ja zum Löcherbohren in der Antarktis freiwillig gemeldet habe und der Vorkurs hierzu im Sommer sein würde.

Insofern harre ich der Dinge und habe auf alle Fälle schonmal das Verfahren zum Führerscheinumtausch in die Wege geleitet.

PS: Soviel grün wie oben im Bild würde ich jedenfalls selten sehen – meine Anstellung läuft wahrscheinlich auf die Innenstadtlinien hinaus.

Den Stöhner besiegt

Running - sxc.hu

Der gestrige Beitrag entstand früh morgens, um jegliche Minderung meiner Konzentration beim Höhepunkt des Tages zu vermeiden. Es stand nämlich der erste Lauf des Jahres an: Två sjöar runt – also „um zwei Seen herum“, was die Strecke schon recht gut beschreibt.
Da wollte ich natürlich mit nichts geringerem als dem Sieg nach hause gehen.

OK, genug geflunkert – der Beitrag entstand morgens, weil wir gestern abend mein neues Käsefondueset ausprobieren wollten. Und von Sieg kann keine Rede sein, schon gar nicht bei meiner derzeitigen Fitness.

Ich hatte mich für die kürze der beiden wählbaren Strecken entschieden, die 5,7 km umfasste, was mich auch so schon genügend auslastete.

Das Wetter war mässig und es nieselte bis kurz vor dem Start. Die Teilnehmerzahl war aber nicht deswegen so klein – es ist einfach der erste Lauf der Saison, an dem traditionell nicht so viele teilnehmen. In meiner Klasse „Männer kurz“ starteten daher auch nur 143 Teilnehmer, bei den gleichzeitig startenden Frauen gar nur 47. Normalerweise ist das ein Indiz dafür, dass nur Leute teilnehmen, die es auch wirklich ernst meinen, was mich naturgemäss auf die hinteren Plätze befördert. Glücklicherweise ist die Rentnerquote erfreulich hoch, so dass ich doch noch ein halbwegs passables Ergebnis erreichen konnte.

Nach dem Start ging es kurz etwas hoch, und dann irgendwie nur noch bergab, was schlecht ist, weil ich als Physiker weiss, dass das gleichzeitig bedeutet, dass es am Ende wieder nach oben geht. Die ersten 2 km gingen erfreulich schnell, bevor ich dann erstmal etwas langsamer machen musste. Irgendwann bei Kilometer 3 vernahm ich ein Stöhnen hinter mir. Es war rhythmisch und klang, als hätte der Verursacher in Kürze einen Herzinfarkt oder Orgasmus, möglicherweise sogar beides.

Was dem die Krone aufsetzte, war allerdings, dass der Verursacher, ein Mann mittleren Alters im neongelben Shirt, mich kurz danach überholte. Ich liess ihn davonziehen, auch wenn es schon einer Schmach gleichkam. Damit aber nicht genug – auf Kilometer 4 zu musste er, immer noch laut schnaubend, eine Gehpause einlegen, wodurch ich ihn wieder überholen konnte. Das nahm er wiederum zum Anlass, wieder loszulaufen und erneut an mir vorbeizuziehen.

Er wollte offenbar Krieg – und den konnte er haben. Nicht viel später ging er wieder, und dieses Mal war ich schneller. Beim Schlussanstieg stürmte ich einer Gazelle gleich nach oben. Ich wollte mir ja nicht die Blösse geben, gegen einen kollapsaffinen Frührentner den Kürzeren gezogen zu haben. Zwar wurde ich auf der Zielgerade noch von jemandem überholt, aber neongelb sollte ich erst nach der Ziellinie wieder erblicken.

Mein überragendes Endergebnis: 33:11 Minuten und damit der 101. Platz – zum Einen weit unter meinen Möglichkeiten, zum Anderen aber nicht so katastrophal wie erst befürchtet. Der Stöhner kam als 102. ins Ziel mit 33:23 Minuten – aus Respekt vor meinem Gegner verschweige ich seinen Namen.

Der nächste Lauf wird dann wohl irgendwann im April oder Anfang Mai sein – dann kommt aber wohl die typische Distanz hier in Schweden, die „mil“ – also 10 km.

WSEAML Teil 2: Saukrates

Wie angekündigt war gestern abend Konzert angesagt. Kritische Geister werden anmerken, dass man nicht unbedingt zu einem Nelly Furtado-Konzert müsse. Das mag stimmen, aber aus deutscher Sicht stellt sich die Sache auch etwas anders dar, da man, wie mir berichtet wurde, dort 90 € für eine Karte berappen musste. Ich kam mit schlappen 35 € davon.

Erst dachten wir, die Veranstaltungshalle Hovet im Süden Stockholms wird gar nicht voll. Die Schweden sind aber recht schlau und wissen, dass man zu Beginn erst einmal mit einer Stunde Wartezeit abgespeist wird. Also kamen sie einfach dementsprechend später.

Saukrates on the stage in Stockholm

Klar zu erkennen: Saukrates rockt die Halle

Eine Vorband gab es auch noch: der HipHopper „Saukrates“ beglückte die Halle mit seiner Musik – dieses Verb verbietet sich in dem Fall nicht, weil die Musik in den Pausen derart schlecht war, dass man Agressionen bekam. Es war so eine komische House-Lounge-Musik, die aber derart monoton daher kam, dass man das bald nicht mehr anhören wollte.

Saukrates war übrigens einer der Drummer Furtados, was sich später dann herausstellen sollte. Geige spielen kann er auch, so dass er mehr auf dem Kasten hat als so manch anderer seiner Zunft. Ich würde ihm nur eine Namensänderung raten – mit Saukrates kommt man in Deutschland nicht so weit.

Nelly Furtado Concert Stockholm

Im Vordergrund: Nelly Furtado

Um 20:30 Uhr ging es dann los – die Setlist bestand fast nur aus bekannten Titeln, wobei sie sogar auf Disco-Klassiker und derlei zurückgriff. Die Qualität war teilweise derart gut, dass man sich fragen musste, ob es sich Playback handelt.

Crazy

Sie hatte sich auch vorbereitet und wusste, dass man in Europa weiß, was Fußball ist. Dementsprechend bei „Forca“ flogen auch ein paar Fußbälle (bzw. eher Wasserbälle mit Fußballaufdruck) ins Publikum.

Insgesamt eine überzeugende Vorstellung, wenn auch natürlich von vorne bis hinten durchchoreographiert. (Meine treuen Leser werden merken, dass ich ein äußerst uninspirierter Konzert-Rezensent bin)

Die Frau Furtado

Morgen

Die Krux mit dem frühen Aufstehen ist, dass man auch am Wochenende lang nicht lange schläft.

So sitze ich hier zu früher Stunde und kann noch ein paar Highlights der Woche Revue passieren lassen.

Montag: Der Vortest bei meinem eventuell zulünftigen Arbeitgeber im Sommer, Busslink, hat geklappt, wenn auch durchwachsen. Man musste zwei kurze Theorietests bestehen, was mir gerade so gelang. Dies mag aber auch daran gelegen haben, dass ich wenig Detailkenntnisse über Straßenschilder habe, auf denen Schneemobile abgebildet sind. Das Auto für den Praxistest hatte ein sogenanntes Alkolås. Das ist ein Alkomat, der als Wegfahrsperre dient. Wer nicht pustet, darf nicht fahren. Ich durfte fahren, aber meine Performance war durchwachsen. Trotzdem kam ich durch. Am Dienstag ist Vorstellungsgespräch.

Dienstag: Ein langer Tag in Kista – ich bin erstaunlich effizient und meine Masterarbeit wird bald fertig sein.

Mittwoch: Ich schreibe Bewerbungen, was so mittelmäßig klappt, da ich darin ja schon ein bisschen Übung habe. Christine, eine Freundin von mir, konnte mit den Bewerbungen, die wir in Gemeinschaftsarbeit erstellt haben, gleich bei zwei Firmen landen.

Donnerstag: Der erste Besuch im „Gröne Jägaren“, einer Kneipe in Stockholm mit dem nachweislich billigsten Bier der Stadt. Hier gibt es Bier für unter 2 €, und das ist wirklich unschlagbar. Dafür hat der Laden einen Jägermeisterfimmel, einen Roulettetisch und jeden Abend Karaoke.

Freitag: Ich breche die Radiosendung nach der Hälfte ab, da mein designierter Partner wegen Problemen mit der U-Bahn nicht kommen kann. Das weiß ich zu dem Zeitpunkt nicht, aber mir nochmal 30 Minuten ohne Inhalt und geplante Musik aus den Finger zu saugen ist mir dann doch zu heikel. Anschließend geht es zur Party.

Und heute? Ja, heute spielt die Nelly Furtado ein zünftiges Konzert mit einer fidelen Kapelle hier in der Stadt. Heute abend geht es los und ich gehe hin. Fesch.