Interviews neu gedeutet – heute: Margot Käßmann

Das sagte Margot Käßmann vor einem Jahr gegenüber Achim Achilles (aka. Läufergott):

Achim-Achilles.de: Worauf verzichten Sie gerade?
Käßmann: Ich verzichte auf Alkohol.

Achim-Achilles.de: Fällt Ihnen das schwer?
Käßmann: Ja, ich merke auf einmal, wie sehr ein Glas Wein am Abend zur Gewohnheit werden kann. Aber ich will das Fasten auch nicht zum Gesetz machen. Die alten Mönche hatten da wunderbare Ausnahmen, etwa den Sonntag und Zeiten „auf Reisen“.

Das liest man heute über sie. Ausnahmen „auf Reisen“ sollten wohl an heutige Promillegrenzen angepasst werden.

Neues im Auswandererguide: Mietwohnungsinformationen überarbeitet

In den letzten Tagen habe ich den Artikel über die Mietwohnungen überarbeitet. Nun wird der Unterschied zwischen Stockholm und anderen Teilen Schwedens hoffentlich deutlicher. Außerdem sind einige Links zu weiteren Vermietern hinzugekommen und einige andere praktische Details. Verbesserungen und Vorschläge sind wie immer herzlich willkommen.

Vintern är långt ifrån över

Ausriss: Google Desktop

Ich habe heute morgen gleich ein Foto von unserem Thermometer gemacht, das aber zuhause geblieben ist. -22°C zeigte es. Das ist der bislang kälteste Tag in 4,5 Jahren Schweden.

Es gilt heute die Empfehlung, zuhause zu bleiben, wenn man kann. Ich kann nicht, und so habe ich mich herausgewagt. Die südliche Querspange Södra Länken war gesperrt. In Gegenrichtung war eine Schilderbrücke heruntergekommen, weswegen eine Totalsperrung bestand. Der Bus war trotzdem einigermaßen pünktlich, bis er sich zwei Haltestellen vor dem Ziel festfuhr. Irgendwie kam es mir so vor, als würde die Fahrerin gegen die Handbremse anfahren, aber das wäre so dämlich, dass es unwahrscheinlich ist, und düpieren wollte ich sie schon zweimal nicht. Also durften wir in einen folgenden Bus umsteigen. Die U-Bahn war voll, aber es ging.

Dennoch ist die Situation extrem. Nahezu alle oberirdischen Teile der U-Bahn sind komplett wegen Vereisung eingestellt. Die Innenstadtbusse wurden für den Schienenersatzverkehr abgezogen. Ähnliches gilt für einige andere Bahnen.

Da mutet es schon fast wie Realsatire an, dass ich gestern Verstärkungsverkehr für die Linie 47 fahren durfte, auf der naturgemäß wenig Bedarf bestand, denn an einem solchen Wochenende verirren sich nicht viele Leute nach Djurgården. So fuhr ich oft fast leer. Meine wahre Freude hatte ich mit den Bussen. Der erste, ein nagelneuer Bus mit weniger als 40.000 km (= gar nichts) hatte ein fast schon bizarres Türenproblem, das ich neulich schon einmal in einem solchen Gefährt hatte – offenkundig verträgt die Elektronik die Kälte nicht. Ich konnte die Türen nur öffnen, nachdem ich den Motor abgestellt hatte. Erst nach zweimaligem Neustart des Motors konnte ich wieder losfahren. Dafür bekam ich einen Ersatzbus, dessen Traktionskontrolle mich in den Wahnsinn trieb.

Immerhin bin ich bei der ganzen Sache unfallfrei geblieben – und das ist eine Menge wert in diesen Tagen.

After the storm

Der Begriff „Schneesturm“ wäre vielleicht etwas hoch gegriffen, aber der gestrige Tag war soweit nicht entfernt davon. An die -15°C und ein starker eisiger Wind, überall Schneeverwehungen, Chaos im Nahverkehr. Wir waren in Sollentuna eingeladen, konnten aber die S-Bahn nicht nehmen, weil die schon zu dem Zeitpunkt massive Verspätung hat. Stattdessen haben wir die blaue U-Bahn-Linie, die als einzige fast durchgehend unterirdisch verläuft, genommen und sind in Kista mit dem Bus weiter. Der Rückweg war noch länger – trotz Taxifahrt zur Umgehung der S-Bahn dauerte sie zwei Stunden, u.a. weil die U-Bahn 100 Meter vor unserer Zielstation Slussen stehen blieb.

Der Winter ist hier noch lange nicht vorbei, aber man kann wohl hoffen, dass das zumindest das Schlimmste vorüber ist.

Ich bin gespannt auf den heuten Tag, denn ich darf die Linie 47 fahren, und irgendwie glaube ich nicht, dass auf Djurgården schon viel geräumt wurde.

Aus aktuellem Anlass

Es ist erstaunlich, wie man zunehmend gleichgültig gegenüber diesem urdeutschen Großevent wird. Mittlerweile ist mir sogar der Fettisdag wichtiger. Fast so viel, dass wir nur deswegen (wir hatten auch Besuch) gestern auf Lilla Essinge waren, um dort die laut DN-Test besten Semlor der Stadt zu kaufen, denn deren Verzehr ist schließlich Zweck des Fettisdag (und der Tage davor). Dummerweise waren sie ausverkauft, als wir noch in der Schlange standen.

Die von der Stockholmer Stadsmission waren aber auch lecker – und nebenbei nutzte es einem guten Zweck.

Auf dem Weg dorthin kamen wir auch nahe dem Ziel des Vikingarännet vorbei. Es handelt sich dabei um 80 km (!) Schlittschuhrennen von Uppsala nach Stockholm. Eine Kollegin, die daran teilgenommen hat, war aber zu dem Zeitpunkt schon längst durch. Was nicht nur am späten Nachmittag lag, sondern auch daran, dass sie ein überragendes Ergebnis eingefahren hat und unter den besten überhaupt ist. Grattis!

Zurückgezogen

Ich habe seit 2 Monaten keinen Trainingslauf mehr gemacht. Momentan hätte das auch eher etwas von einem krankhaften Wunsch, sich irgendwelche Knochen zu brechen.

Stockholm Marathon erlaubt noch, bis zum 24. Februar die Anmeldung zurückzuziehen, um Leuten auf der Reserveliste die Mögichkeit zu geben, mitzulaufen. Außerdem erhält man 590 kr zurück, was ein beträchtlicher Teil der Startgebühr ist.

So bitter das sein mag, habe ich genau das gerade gemacht. Im Wissen um diese Möglichkeit einen Platz für viel Geld zu belegen, den ich ohnehin wieder nicht in Anspruch genommen hätte, wäre nicht richtig.

Nach aktuellem Stand werde ich den Beginn meiner Laufsaison auf Mitte Mai verschieben. Bis dahin bin ich hoffentlich einigermaßen fit.

Ganz in weiß

Ausriss: DN

Selten lassen mich Fotos in der Zeitung kurz innehalten. Dieses jedoch schon – man kann wohl kaum anschaulicher machen, wie weiß Skandinavien derzeit ist. Dummerweise wird das in Deutschland keinen Eindruck schinden können. Man bedenke aber: so ähnlich sieht es hier jedes Jahr über zwei Monate lang aus.

MP3-Player-Nachtrag

Der Praxistest meines Grundig MPaxx 940 fällt ernüchternd aus. Was ich irgendwo in einem Kommentar gelesen hatte, stimmt auch: die Wiedergabe ist sehr leise. Im Bus versteht man selbst bei voller Lautstärke nicht alles. Einzig das Medienmagazin von Radio 1, bei dem mir bei den beiden letzten Playern fast die Ohren abgefallen sind, klingt einigermaßen normal. Erhoffte Abhilfe: mit MP3Gain die Dateien von den üblichen 89 dB auf 96 dB hochschieben. Das dauert aber, auch weil die verbindung so langsam ist. Aus irgendeinem Grund scheint nur einfaches USB zu tun, aber nicht USB 2.0 – woran das liegt, konnte ich bislang nicht feststellen.

Neuer MP3-Player

Das ist er, mein neuer MP3-Player – ein Grundig Mpaxx 940. Er sieht billig aus, und er ist es auch – knapp 33 € inklusive Versandkosten, und das wohlgemerkt bei 25% Mehrwertsteuer. Viel billiger kriegt man in Schweden eigentlich überhaupt keinen MP3-Player, schon gar nicht mit 4 GB Speicherkapazität.

Es ist mein vierter und zum ersten Mal ist es ein Markenprodukt.

Der erste war von Plus und hatte 1 GB Speicher, über einen Freund bestellt. Nach vier Wochen war er kaputt und die Inanspruchnahme der Garantie zu umständlich.

Der zweite war von Ebay, hatte 2 GB, absoluter No-Name-Schrott und funktionierte zwei Jahre lang einwandfrei. Kaum Macken, lange Laufzeit, passabler Klang. Leider kam aber irgendwann ein Wackelkontakt, so dass nur noch auf einer Seite etwas zu hören war.

Der dritte war wieder von Ebay, hatte 4 GB und war äußerlich identisch mit seinem Vorgänger. Deshalb habe ich ihn auch gekauft, weil ich mir einfach nur eine neue verbesserte Version des alten erhoffte. Dummerweise war es aber eine neue verschlechterte Version, denn die Bedienung hat Macken und der Klang ist leicht blecheimerig. Vor allem zieht er, obwohl ausgeschaltet, auch die stärkste Duracell-Batterie innerhalb 24 Stunden leer, wenn man sie nicht heraus nimmt. Eine herbe Enttäuschung, und so schicke ich ihn schon nach 6 Wochen in Rente.

Noch einen No-Name-Versuch wollte ich nicht wagen, aber auch nicht viel Geld ausgeben. Eine Anzeige brauche ich nicht wirklich, denn ich höre praktisch nur Podcasts, und bis ich gelesen habe, was da kommen soll, habe ich das meist auch schon so erfahren.

Warum also nicht ein Produkt aus deutschen Landen. Dass es sich dabei um einen Ipod-Shuffle-Verschnitt handelt, ist offenkundig. Gewichtsmäßig hinkt er dem ca. eine Generation hinterher. Bei den Maßen ungefähr auch.

Den Ipod hatte ich sogar in Betracht gezogen, aber die beim Preisvergleich angekündigten 50 € waren dann doch 70 € – dafür, dass man dann dazu gezwungen ist, Itunes zu benutzen, ein stattlicher Preis. Ich gehöre ja zu den Menschen, die tendenziell sogar noch etwas mehr zahlen würden, um dieses Programm zu vermeiden. Der Grundig ist da einfach: einstöpseln und genauso wie ein MP3-Stick benutzen.

Aber auch das mal außen vor gelassen, muss ich mich doch fragen, ob die Qualität soviel besser sein kann, um die Differenz zu rechtfertigen.

Einen potenziellen Nachteil habe ich schon ausgemacht. Der Datentransfer ist beim ersten Versuch bedrückend langsam – definitiv kein USB 2.0. Jedoch kann es auch sein, dass das einfach nicht richtig erkannt wurde.

Den Rest wird die Praxis zeigen.