Neuer MP3-Player

Das ist er, mein neuer MP3-Player – ein Grundig Mpaxx 940. Er sieht billig aus, und er ist es auch – knapp 33 € inklusive Versandkosten, und das wohlgemerkt bei 25% Mehrwertsteuer. Viel billiger kriegt man in Schweden eigentlich überhaupt keinen MP3-Player, schon gar nicht mit 4 GB Speicherkapazität.

Es ist mein vierter und zum ersten Mal ist es ein Markenprodukt.

Der erste war von Plus und hatte 1 GB Speicher, über einen Freund bestellt. Nach vier Wochen war er kaputt und die Inanspruchnahme der Garantie zu umständlich.

Der zweite war von Ebay, hatte 2 GB, absoluter No-Name-Schrott und funktionierte zwei Jahre lang einwandfrei. Kaum Macken, lange Laufzeit, passabler Klang. Leider kam aber irgendwann ein Wackelkontakt, so dass nur noch auf einer Seite etwas zu hören war.

Der dritte war wieder von Ebay, hatte 4 GB und war äußerlich identisch mit seinem Vorgänger. Deshalb habe ich ihn auch gekauft, weil ich mir einfach nur eine neue verbesserte Version des alten erhoffte. Dummerweise war es aber eine neue verschlechterte Version, denn die Bedienung hat Macken und der Klang ist leicht blecheimerig. Vor allem zieht er, obwohl ausgeschaltet, auch die stärkste Duracell-Batterie innerhalb 24 Stunden leer, wenn man sie nicht heraus nimmt. Eine herbe Enttäuschung, und so schicke ich ihn schon nach 6 Wochen in Rente.

Noch einen No-Name-Versuch wollte ich nicht wagen, aber auch nicht viel Geld ausgeben. Eine Anzeige brauche ich nicht wirklich, denn ich höre praktisch nur Podcasts, und bis ich gelesen habe, was da kommen soll, habe ich das meist auch schon so erfahren.

Warum also nicht ein Produkt aus deutschen Landen. Dass es sich dabei um einen Ipod-Shuffle-Verschnitt handelt, ist offenkundig. Gewichtsmäßig hinkt er dem ca. eine Generation hinterher. Bei den Maßen ungefähr auch.

Den Ipod hatte ich sogar in Betracht gezogen, aber die beim Preisvergleich angekündigten 50 € waren dann doch 70 € – dafür, dass man dann dazu gezwungen ist, Itunes zu benutzen, ein stattlicher Preis. Ich gehöre ja zu den Menschen, die tendenziell sogar noch etwas mehr zahlen würden, um dieses Programm zu vermeiden. Der Grundig ist da einfach: einstöpseln und genauso wie ein MP3-Stick benutzen.

Aber auch das mal außen vor gelassen, muss ich mich doch fragen, ob die Qualität soviel besser sein kann, um die Differenz zu rechtfertigen.

Einen potenziellen Nachteil habe ich schon ausgemacht. Der Datentransfer ist beim ersten Versuch bedrückend langsam – definitiv kein USB 2.0. Jedoch kann es auch sein, dass das einfach nicht richtig erkannt wurde.

Den Rest wird die Praxis zeigen.

Legale Abenteuer im Musikwunderland

Meine Freundin will Musik hören, und zwar auf ihrem MP3-Player, ein kleines schmuckes Gerätchen von Sony. Das neueste Album von Veronica Maggio soll es sein, und zwar legal. Ich muss gestehen, dass ich ein Informationsjunkie bin und nur relativ wenig Musik höre – den Rest besorgt Youtube. Mit legalen Downloads habe ich bislang jedenfalls keine Erfahrung. Irgendwie bin ich da wohl ein bisschen im fast schon vergessenen Zeitalter von Shawn Fanning stehen geblieben. Es ist jedenfalls nicht das Zeitalter des Ipred-Gesetzes, das in Schweden seit kurzem die Drohkulisse für illegale Downloader darstellt. Und die wirkt – schon wenige Tage nach Einführung des Gesetzes am 1. April wurde von geschrumpftem Internetverkehr samt stark gestiegenen Downloadzahlen auf legalen Seiten berichtet.

In den letzten Jahren sind legale Downloads bezahlbar und benutzbar geworden. Dachte ich jedenfalls.

Also zog ich los, um Musik käuflich zu erwerben. Und zwar nicht von Apple. Dafür gibt es drei Gründe:

  1. Ich kann Apple mittlerweile so gut leiden wie Fußpilz. Die Antipathie liegt tief, was nicht mit der Qualität der Produkte dieser Firma zu tun hat – sie sind ohne Frage gut, und nachdem ich mir ein paar Keynotes von seiner Heiligkeit Steve Jobs angeschaut habe, glaube ich unbesehen, dass sie sehr gut sind. Ich benutze seit einiger Zeit sogar gelegentlich den ziemlich ordentlichen Browser Safari, der dem immer langsamer werdenden Firefox in vieler Hinsicht das Wasser reichen kann und in der neuesten Version sogar ein Chrome-artiges Tabs-in-der-Titelleiste-Design hat. Die Abneigung hat vielmehr mit der Firmenpolitik zu tun, die mit dem Prädikat „bedenklich“ nur unzureichend beschrieben wäre. Apple kontrolliert sein Marktsegment so, wie es Microsoft niemals gewagt hat und niemals wagen würde. Hersteller, die nicht im Boot mit Apple sitzen, haben Pech gehabt. Letztendlich sind das Verhältnisse wie in den 80er Jahren, als jeder Hersteller noch sein eigenes Ding machte. Es ist kein Zufall, dass mit dem PC letztendlich eine aus allen möglichen Komponenten zusammengeschusterte Maschine die digitale Welt revolutioniert hat. Das macht einen 90%igen Marktanteil für Microsoft noch erträglich, aber einen 20%igen Marktanteil für Apple schon bedenklich. Was mir aber genauso wenig an Apple behagt, ist die Attitüde vieler Benutzer, die gute Qualität mit Perfektion verwechseln und aus den guten Produkten eines Herstellers schließen, dass alle anderen Hersteller nur Mist produzieren. Es ist auch dieser Snobismus, der es mir auch nicht gerade leichter macht, mein Geld dieser Firma zukommen zu lassen.
  2. Itunes ist Marktführer. Warum sollte man zu dem Laden gehen, der ohnehin der Platzhirsch ist? Konkurrenz belebt das Geschäft.
  3. Ich habe Itunes einmal für Podcast-Tests benutzt und muss sagen: I am not impressed. Wenn das das tollste, beste usw. Programm überhaupt sein soll, dann frage ich mich, warum Windows Media Player oder die heutigen aufgetakelten Versionen von Winamp schlechter sein sollen.

Also nicht Apple – und das ist gar nicht so leicht.

Als erstes tue ich das Portal Emusic auf, das viel in vielen Sprachen verspricht, aber nur nach Anmeldung. Nicht einmal nachschauen kann man, ob die Frau Maggio überhaupt herunterladbar wäre. Das wirkt unseriös.

Dann dachte ich mir, wenn schon Nicht-Apple, dann richtig: MSN verlangt die Benutzung des Internet Explorers, meckert dann aber trotzdem, obwohl Browser wie Media Player aktuell genug sind.

Irgendwann finde ich glücklicherweise diese Übersichtsseite, was zumindest die Suche nach weiteren Portalen erleichtert.

Die PlayNow Arena von SonyEricsson hat das Album, aber der Kauf scheitert – anscheinend will man nur Musik verkaufen, die auf den eigenen Handys laufen soll. Das hätte ich sogar zu bieten, aber der Aufwand, das alles richtig einzurichten ist mir zu hoch – und eine sympathische Firmenpolitik ist das auch nicht gerade.

CDON hat allerhand von Veronica Maggio, aber nicht das neueste Album, was ja auch schon ein Jahr alt ist.

Zum ersten Mal werde ich fündig bei Skivlagret online, aber der Preis ist mit 109,90 kr deutlich höher als die 90 bis 99 kr der anderen Anbieter.

Den Zuschlag kriegt letztendlich Mediamilkshake zum Preis von 99 kr zuzüglich einer kleinen Kreditkartengebühr. Die Dateien sind leider im WMA-Format und damit kopiergeschützt. Ich hatte eigentlich gedacht, dass Kopierschutz passe wäre – da habe ich mich wohl geirrt. Nach etwas herumspielen mit dem Windows Media Player ist der Schlüssel akzeptiert und ich kann die Musik hören sowie auf den MP3-Player überspielen.

Mein Fazit: die Angebote sind nicht sonderlich gut platziert und daher schlecht im Netz zu finden, die Technik nicht intuitiv. Ob das ein unbedarfter Benutzer so ohne weiteres hinbekommt?

Ich habe jedenfalls gleich mal eine Sicherheitskopie gebrannt – man weiß ja nie.