Es musste ja so kommen

Der SPIEGEL hat das schöne schwedische Wort „ficka“ (Tasche) entdeckt. Hier natürlich als Präfix für das Wort „Fickdata“ (Taschendaten, wenn man es direkt übersetzt).

Es gibt übrigens auch noch „fika“ (omnipräsentes gemeinschaftliches Kaffeetrinken) und „fick“ (Vergangenheitsform von „få“, je nach Kontext u.a. „bekommen“ oder „dürfen“).

Bargeld ade?

Der SPIEGEL hat heute einen interessanten Bericht über die vermeintliche Abschaffung von Bargeld in Schweden. Einen aktuellen Bezug scheint es nicht zu geben. Für mich als Einwohner des Landes erscheint der Artikel aber schon einigermaßen seltsam.

Ironischerweise stand nämlich heute morgen in der Zeitung, welche Beschlüsse der Reichstag in Sachen Scheine und Münzen gefällt hat. Diese sind:

  • Der 20-Kronen-Schein mit Selma Lagerlöf (weswegen er oft auch einfach „Selma“ genannt wird) bleibt trotz der Empfehlung der Reichsbank im Verkehr.
  • Eine Zwei-Kronen-Münze wird eingeführt.
  • Außerdem wird ein 200-Kronen-Schein eingeführt.

Von wegen Schluss mit Bargeld.

Der SPIEGEL-Bericht scheint in erster Linie die Ansichten bestimmter (kleiner) Interessengruppen darzustellen, verzichtet aber fast vollständig darauf, darüber zu schreiben, wie sich schon jetzt der Bargeldalltag in Schweden darstellt. Dieser sieht nämlich so aus, dass der größte Schein, der 1000-Kronen-Schein (ca. 100 €), im normalen Zahlungsverkehr praktisch nichtexistent ist. Der 500-Kronen-Schein ist also der größte wirklich im Umlauf befindliche Schein.

Ich selbst laufe oft mit annähernd null Bargeld herum. Hier eine kurze Erhebung meines aktuellen Barbestandes:

  • Zwei 20-Kronen-Scheine
  • Eine 10-Kronen-Münze
  • Drei 5-Kronen-Münzen
  • Sechs 1-Kronen-Münzen
  • Zwei 50-Öre-Münzen (die ab November aus dem Zahlungsverkehr genommen werden)
  • Ein 2-Euro-Stück, das sich irgendwie da hinein verirrt hat.

Macht als 2*20 + 10 + 3*5 + 6*1 + 2*0,50 = 72 Kronen Bargeld, was nach aktuellem Stand 7,56 € sind. Das ist übrigens seit gut einer Woche so. An meinen letzten Geldautomatenbesuch kann ich mich jedenfalls nicht mehr erinnern. Ich denke, so untypisch bin ich damit nicht.

Und das Ganze wohlgemerkt trotz der Tatsache, dass Bargeld in diesem Land erheblich leichter verfügbar ist als in Deutschland. Es gibt Geldautomaten zuhauf, und im Gegensatz zu Deutschland zahlt man keine Gebühren, weil es ein standardisiertes System der Banken gibt. Außerdem ist es vollkommen normal in vielen Geschäften, bei der Zahlung einer Ware einfach eine bestimmte Summe draufzulegen und sich diesen Überschuss dann in bar auszahlen zu lassen.

Warum ist das so? Weil man in diesem Land alles mit Karte bezahlen kann. In Supermärkten wird die Karte sogar bei Kleinstbeträgen akzeptiert. Sobald der Betrag 5 € übersteigt, wird die Karte anstandslos angenommen, und auch darunter ist Kartenzahlung häufig möglich, wenn auch oft gegen eine kleine Gebühr.

Schweden ist also der Abschaffung des Bargeldes weit näher als Deutschland, wo man in Restaurants und Kneipen immer noch zu hören bekommt, dass nur Bargeld genommen wird.

Insofern erscheint mir der Bericht eher wie eine Parade von kleineren Lobbygruppen, die Probleme beheben wollen, die ohnehin nur in vergleichsweise geringem Umfang vorhanden sind. Gegen die Abschaffung der 1000-Kronen-Scheine hätte ich nichts einzuwenden, aber in einem annähernd bargeldlosen Land zum Kampf gegen die Scheine und Münzen zu blasen ist irgendwo schon grotesk.

Scheinbar…

Schlimm genug, dass man bei SPON mittlerweile seichten Promiquatsch reihenweise geboten bekommt. So armselig wie hier ist es aber selten: nicht nur, dass hier ein Foto zu einer Hämegeschichte aufgebauscht wird. Es gibt beim SPIEGEL offenkundig Journalisten, die nicht wissen, dass „scheinbar“ nicht dasselbe wie „anscheinend“ ist.

Die Geschichte von den subantarktischen Schwaben und den Medien, denen man nicht alles glauben sollte

Ich liebe Inseln, weil ich geographische und weltgeschichtliche Kuriositäten liebe. Eilande sind offenbar prädestiniert dafür. Dass z.B. in der Karibik die einzige Grenze zwischen Frankreich und den Niederlanden zu finden ist, finde ich höchst interessant.

Wärme und Exotik sind jedoch nicht verpflichtend. Eher mag ich den rauen Charme. Daher habe ich mich auch eingehend mit den subantarktischen Inseln beschäftigt. Diese zeichnen sich durch unglaublich mieses Wetter – sozusagen Dauerorkan mit zweimal Sonne im Jahr – aus, weswegen sie größtenteils nicht oder nur von sehr wenigen Menschen bewohnt sind.

Dementsprechend spannend fand ich die Sendung „Sender am Ende der Welt – Radio Neuschwabenland im Indischen Ozean“ auf SWR2, anzuhören hier und nachzulesen hier.

Kurz die Geschichte: auf den zu Frankreich gehörenden Kerguelen-Inseln landete vor 150 Jahren eine schwäbische Auswanderergruppe. Sie hat sich Sprache und Kultur der Vorfahren erhalten, und heute leben gut 700 von ihnen im Ort Port-aux-allemands. Sie züchten den vitaminreichen Kerguelenkohl, fischen Austern, aber vor allem betreiben sie den kleinen Radiosender „Radio Neuschwabenland“, der das kulturelle Leben auf der Insel widerspiegelt. Und sie leben mit ihren französischen Nachbarn in Frieden zusammen.

Das ist ja hochinteressant, dachte ich mir: 700 Schwaben, die possierlich in breitestem Schwäbisch erzählen, leben auf einer Insel am Ende der Welt. Wie konnte mir so etwas entgangen sein?

Also begann ich etwas zu recherchieren, und die Seltsamheiten häuften sich. Hier einige Beispiele:

  • Die Einwohnerzahl von fast 1000 Leuten auf der Insel ist für diese Breiten außerordentlich hoch. Mit Ausnahme der Falklandinseln erreichen alle subantarktischen Inseln gerade so dreistellige Einwohnerzahlen.
  • Es findet sich keine Spur von den subantarktischen Schwaben im Netz, was heutzutage schon fast verdächtig ist. Jedoch finden sich Reiseberichte über Kerguelen, die von der Forschungsstation Port-aux-Français erzählen, aber die deutsche Siedlung unerwähnt lassen. Auch der umfängliche Wikipediaartikel zur Insel sowie das CIA Factbook schweigen sich aus.
  • Der Sender benutzt Frequenzen, die für Rundfunk vollkommen unüblich sind. Die verwendete Langwellenfrequenz 103,7 kHz ist zu genau angegeben und liegt rund 50 kHz unter dem normalen Rundfunkband. Die Kurzwellenfrequenz 2073 kHz ist auch zu tief, und zwar so tief, dass sie schon eine Mittelwelle ist.
  • Der Radiochef heißt Fred Rattenhardt, was für sich genommen schon nicht gerade ein schöner Name ist. Es gibt aber noch ein anderes Problem mit seinem Namen: es existiert in Deutschland nicht oder nur in extrem geringem Umfang, wie sich in einschlägigen Datenbanken herausfinden lässt.
  • Der Sportreporter berichtet nicht wie behauptet aus dem Olympiastadion, denn das Ereignis, über das er berichtet, ist die Abschlussetappe des Giro d’Italia 1958, der über 10 Jahre vor dem Bau des Stadions stattfand. Dass er nach Kerguelen berichtet, ist bei der damaligen Technik auch kaum denkbar – er regt sich wohl eher über die schlechte Telefonleitung nach Deutschland auf.
  • Der Kerguelenkohl existiert zwar, aber angebaut wurde er wohl nie.
  • Die Professorin Sieglinde Ewerich und ihr „Lehrstuhl für Neuere Geschichte des südpazifischen und subantarktischen Raumes“ existiert zumindest im Internet nicht.

Spätestens bei dem Radrennen war natürlich klar: was da präsentiert wird, ist frei erfunden. Es gibt außer der Besatzung der französischen Forschungsstation niemanden auf Kerguelen, schon gar keine Schwaben. Quod erat demonstrandum.

Die entscheidende Frage blieb aber unbeantwortet: Wie kam am 16. Februar 2010 ein Fake in eine hochseriöse Sendung wie SWR2 Wissen? Hatte ich vielleicht eine Tradition verpasst, die neben dem 1. April noch ein weiteres Fenster für Journalistenschabernack offen lässt?

Also tat ich, was oft am besten ist: jemanden fragen, der sich damit auskennt. Dem war so eine Tradition aber auch nicht gegenwärtig.

Vielleicht war es also ein falsch versendeter Aprilscherz? Hatte es vielleicht etwas damit zu tun, dass der Sendetermin der Fasnachtsdienstag war? Oder war hier ein Medienskandal aufzudecken?

Ein handfester Scoop manifestierte sich da in meinem Kopf. Bei der FTD hätte ich dafür die obligatorische Flasche Scoop-Schampus eingeheimst. Woodward und Bernstein würden erblassen vor Neid.

Nach längerem Zögern schrieb ich den Autor des Features, Udo Zindel, an.

Die Lösung des Rätsel: man wollte die alte alemannische Tradition der Späße in der Fasnachtszeit ausnutzen und einen Fake an einem Tag platzieren, an dem die Leute nicht damit rechnen.

Eine interessante Idee und ein interessantes medienwissenschaftliches Experiment, das vorführt, wie leicht man Dinge aus einer vermeintlich seriösen Quelle glaubt.

Vorbehaltlos kann ich mich für dieses mit viel Liebe gemachte Stück Inszenierung aber nicht begeistern. Meine Meinung, man solle dies doch auf der Internetseite von SWR2 entsprechend kenntlich machen, da die Sendung ja dort auch noch lange nach Fasnacht abrufbar ist, teilte Udo Zindel nicht.

Das Herausnehmen solcher Freiheiten jenseits des 1. April hinterlässt bei mir den Eindruck, dass hier eine Grenze durchbrochen wurde. Wenn die Zahl der Tage, an denen man mit Enten in den Medien rechnen muss, von eins auf zwei ansteigt, dann scheint mir der Weg zu drei nicht mehr so weit. Wenn man jeden Fakt einer eigentlich glaubwürdigen Quelle nachrecherchieren muss, dann gibt es irgendwann gar keine glaubwürdigen Quellen mehr. Dies stellt aus meiner Sicht ein großes Problem der modernen Mediengesellschaft dar, denn ohne Ordnung in einem enorm gewachsenem Angebot schwinden Indikatoren dafür, ob man das, was man sieht, hört und liest, auch glauben kann. Dann braucht man im Grunde gar keine Medien mehr, weil man ohnehin selbst alles herausfinden muss. Die Informationsgesellschaft könnte genauso gut eine Desinformationsgesellschaft sein.

Wenn diese Nachdenklichkeit der Zweck der Veranstaltung sein soll, dann ist das sicherlich positiv zu werten.

Ich denke dabei aber auch an diejenigen, die die Sendung geglaubt haben und sich nun fragen, wie die Maultaschen aus Kerguelenkohl schmecken, die eine subantarktisch-schwäbische Mutter heute auf dem Herd stehen haben mag. Gerade weil sich die Wichtigkeit einer kritischen Grundhaltung in diesem Falle nur denen erschließt, die sie schon haben, geht die Lektion an denen vorbei, die sie erreichen müsste.

Marathonläuferin wider Willen?

Es ist zwar schon etwas gewunden, wie Ursula hier auf SPIEGEL Online glaubhaft zu machen versucht, dass sie eigentlich gar nicht laufen wollte und es letztendlich doch tat. Aber anscheinend hat es ihr beim Training auf Djurgården und beim Marathon gefallen – das ist wiederum nachvollziehbar.

Sicherheit

Ich fahre mittlerweile einigermaßen regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit. Die Fahrtzeit habe ich mittlerweile auf 90 Minuten drücken können. Doch was ist mit der Sicherheit?

Metro, anerkanntes Magazin für investigativen Journalismus, nebenberuflich auch noch kostenlose U-Bahn-Zeitung, hat hier natürlich die Antwort parat: schlecht sieht es aus mit meiner Sicherheit, denn laut diesem Bericht hier passiere ich mindestens fünf sehr kritische Stellen in der Stadt. Die Zahl der Fahrradunfälle ist von 2006 bis 2008 um 17 Prozent gestiegen.

Was tun? Metro hat fünf heiße Tipps für mich:
1. Helm tragen (mache ich, und laut dem Bericht auch 75 Prozent aller Fahrradpendler)
2. Fahrradwege benutzen (mache ich auch)
3. Sich bewusst sein, dass man ungeschützt ist (mache ich meistens)
4. Bremsen kontrollieren, bevor man losfährt (mache ich nicht, aber würde ich merken, bevor die erste abschüssige Stelle kommt)
5. Mit Vernunft fahren (versuche ich zumindest)

Was würde man in Stockholm nur machen, wenn man solche Tipps nicht in der Zeitung lesen könnte?

Handarbeit

vday
Quelle: Stockholm City

Gestern wollte die U-Bahn-Zeitung Stockholm City offenkundig einmal auf andere Art um ihre Leser werben. Sie verkündete nämlich (für mich) etwas überraschend, dass Februar der „Monat des Unterleibs“ sei. Weiterhin erfährt man, dass am 9. Februar der Namenstag von Fanny ist, und das sei ein englischer Begriff für den Unterleib. Zwar ist der konkrete Bezug des V-Day, wie er im Text erwähnt wird, zum Februar nicht ganz klar, denn er kann wohl auch noch im März oder April begangen werden. Aber irgendwie muss man wohl dieses Thema verpacken.

Wobei es im eigentlichen Text relativ unverpackt zugeht. Denn es geht um Onanie, und zwar für Damen. Ylva Franzén, ihres Zeichens „Erotikpädagogin“, schreitet in einer Onanieschule zu Werke und gibt sieben unglaublich wichtige Tipps:

  1. „Stimulanzpaket“ bereit halten. Dieses besteht aus den Fingern und der Fantasie. Wer beides nicht hat, hat bestimmt größere Sorgen als die sexuelle Befriedigung.
  2. Gemütliche Stimmung schaffen, zum Beispiel mit Musik.
  3. Beginnen, die Vagina zu untersuchen
  4. Ausprobieren, welcher Teil der Vagina am empfindlichsten ist.
  5. Jede Art der Stimulation mehrere Minuten probieren und dann wechseln.
  6. Innen in der Scheide funktioniert oft Druck am besten.
  7. Der G-Punkt ist ganz oben, aber ein bisschen weiter drin.

Die drei Frauen, die das noch nicht wussten, wissen jetzt also bescheid. Ein Platz in der Hölle ist nach Ansicht mancher nach dieser Lektüre schon reserviert.

Böse Zungen werden behaupten, dass dies kein Thema für den Titel einer täglichen Zeitung ist. Ylva Franzén würde dem wohl entgegnen, dass man mit einer Zunge auch ganz andere Sachen machen kann.

Gedanken zum Tage

  • Etwas kurios ist dieser Artikel von Liza Marklund, der aus einem Merian-Heft stammt und bei SPIEGEL Online veröffentlicht wurde. Das ist schon deswegen so, weil Liza Marklund in letzter Zeit viel Kritik dafür bekommen hat, dass ein von ihr geschriebener dokumentarischer Roman wohl doch nicht ganz so faktentreu wahr, obwohl der Untertitel „eine wahre Geschichte“ dies andeuten sollte. Marklund schreibt über ihr Stockholm, also anscheinend jenes für alle, die soviel Geld haben, dass der Preis keine Rolle mehr zu spielen scheint. Zu denen gehört sie offenkundig, und so ist ihre Beschreibung von Stockholm zwar irgendwo passend, aber auch ansatzweise snobistisch. Es ist nicht verwunderlich, dass sie nur einen Steinwurf vom Mälaren entfernt wohnt und ihr Büro in der Altstadt hat. Die Vorstädte erwähnt sie vor allem im Zusammenhang mit dem Arlanda Express, einem reichlich teuren Direktzug vom Flughafen in die Stadt. Von Betriebsunfällen spricht sie, wenn sie über diese hässlichen Betonburgen erzählt. Und sie hat recht. Aber man hat gut reden, wenn man in so privilegierter Lage wohnt, und unweit des Stureplan, der offiziellen Sammelstelle für unbezahlbare Nobelboutiquen, seine Klamotten einkauft. Kurios ist auch eine Bildunterschrift. Dort heißt es

    Starke Schwedenkrone: Der Kurswert Stockholms bei Touristen, die hier von Skeppsholmsbron nach Gamla Stan hinüberschauen können, ist genauso hoch

    Interessant, Anspielungen auf einen starken Kronenkurs zu machen, während die Krone gerade in der schwächsten Phase überhaupt ist und im letzten halben Jahr über 10% gegenüber dem Euro nachgegeben hat – vom Dollar erst gar nicht zu reden. Das ist fast schon ein Fall für die Spiegelkritik

  • Letzte Woche Mittwoch war mein Rekord leider vorbei. In den genau 1269 Tagen seit meiner Ankunft in Schweden hatte ich es geschafft, einen eisbedingten Sturz zu vermeiden. Ich bin gerutscht, aber nie gestürzt. Nun eben doch – der Weg vom Schwimmbad zur U-Bahn war spiegelglatt. Ich begann sofort einen neuen persönlichen Rekordversuch. Die 1269 Tage werden erst am 13. Juli 2012 vorbei sein. Drückt mir die Daumen!
  • Ich habe es endlich angegangen, mein Auto nach Schweden umzumelden. Das Verfahren ist unglaublich schnell. Vom Antrag am 13. Januar vergingen gerade einmal 6 Tage bis zur fertigen Bearbeitung. Gestern hatte ich dann den Termin bei Bilprovningen (schwedischer TÜV), bei dem die Identität des Autos und den einwandfreien technischen Zustand des Gefährts bescheinigt wurde. Die zukünftige Autonummer bekam ich gleich mit. Ab dem Moment war ich also aktenkundig, und das Auto ist als „stillgelegt“ verzeichnet. Eine Versicherung zu buchen ist leider nicht so leicht, denn importierte Autos fehlen im Computer, so dass man nicht eben online nachschauen kann, was das denn kosten würde. Ich habe verschiedene Angebote eingeholt, die zwischen 210 € und 350 € pro Jahr schwanken. Da habe ich natürlich bei den 210 zugeschlagen. Derweil fertigt die neue Behörde Transportstyrelsen die Schilder. Sobald ich den neuen Fahrzeugbrief/-schein habe, kann ich das Auto in den Verkehr bringen, indem ich es einfach online anmelde und die Steuer entrichte. Manchmal ist die schwedische Bürokratie echt beeindruckend: vom Antrag bis zum ersten Tag im Verkehr sind es drei Wochen, wenn man sich etwas beeilt.
  • Interessant ist auch, dass ich dank der Steuersenkung der Regierung nun trotz Umzugs in eine höher besteuerte Kommune mehr Gehalt bekomme – glaube ich zumindest, denn ich weiß noch nicht, ob mein Umzug schon in die Berechnung mit einfließt.

SPIEGEL-Phänomene

Nachdem mir Thomas gestern zwei Topthemen vor der Nase weggeschnappt hat, heute etwas ganz anderes. Irgendwie scheint mir der SPIEGEL momentan angesichts der Ereignisse in den USA so begeistert zu sein, dass er alles amerikanisch bebildern will.

So habe ich gerade das hier entdeckt:

Ausriss aus SPIEGEL-Artikel

Quelle: SPIEGEL Online

Interessant, dass ein Vorschlag der deutschen Bundesregierung mit einem Bild versehen wird, das allem Anschein nach in Amerika aufgenommen wurde – zumindest nach der Form der Schilder und der Modellauswahl zu urteilen. Vielleicht irre ich mich da aber. In jedem Fall wäre eine Reihe deutscher Autos passender gewesen.

Nicht minder verwirrend ist ein Countdown, der zwar schön herunterzählt, aber nicht für den recht vorhersehbaren Fall gerüstet ist, dass er auch mal vorbei sein wird.
bushende

Vielleicht ist das aber auch nur eine andere Art zu sagen, dass 8 Jahre Bush nun wirklich vorbei sind.

Nachtrag 14:18 Uhr: Dass dies ein deutscher Parkplatz sein soll, kann mir jetzt aber wirklich keiner mehr erzählen.

spiegel2

Quelle: SPIEGEL Online