New York, New York, USA (6): Die mobile Karte des 21. Jahrhunderts

Vor dem Trip nach New York habe ich mich gefragt, wie ich den ganzen Kram, den ich im Vorfeld recherchiert hatte, nachher auch finde. Eine klassische Papierkarte müsste auf jeden Fall mit einer Adressenliste ergänzt werden, weil die Straßen in New York teilweise seeehr lang sind. Also wollte ich gerne meine Fundstücke auf mobile Geräte übertragen, sprich mein Android-Handy und mein GPS-Gerät. Als zusätzliche Schwierigkeit kam hinzu, dass wegen der horrenden Roaming-Kosten kein Internetzugang zu erwarten ware. Dies bedeutet auch, dass Kartenmaterial und alle darauf markierten Punkte offline verfügbar sein müssen.

Google Maps bietet zwar mittlerweile ein Caching, aber wie dieses genau funktioniert, war mir vor der Reise nicht bekannt. Wie es funktionieren könnte, kann man aber hier sehen:

Das werde ich bei nächster Gelegenheit einmal testen. Anscheinend ist diese Lösung aber auf einen 16-Kilometer-Radius um den markierten Punkt herum beschränkt. Größere Reisen kann man damit also kaum abdecken.

Meine Lösung auf Basis von openstreetmap.org-Karten:

  • Ich habe alle relevanten interessanten Sachen bei Google Maps in einer Karte gespeichert. Man kann dort Punkte markieren und mehr. Um die Daten in anderen Anwendungen weiterzuverwenden, sollte man sich aber auf das Wesentliche beschränken. Welches Symbol man z.B. in Google Maps einträgt, wird man auch nur in Google Maps sehen können – beim Export gehen solche Daten leicht verloren. Der Export aus Google Maps ist nur im KML-Format möglich.
  • Die App Oruxmaps kann die KML-Datei importieren. Dabei gehen praktisch alle Infos außer der Position und dem Namen verloren. Selbst der Name leidet etwas, wenn besondere Zeichen darin vorkommen. Meine Erfahrung ist, dass es sich lohnt, die KML mit Hilfe des Programm GPSBabel in das GPX-Format umzuwandeln. Dies kann auch von Oruxmaps importiert werden und schont die Namen der markierten Punkte.
  • Nun braucht man noch Karten für Oruxmaps. Diese kann mit dem Programm OruxMapsDesktop erstellen, das dank Java plattformübergreifend laufen sollte. Die Erstellung dauert einige Zeit.
  • Wie man Karten für mein GPS erstellt, findet sich hier. Allerdings verwende ich mittlerweile vorproduzierte Karten, z.B. von Raumbezug. Dies ist erheblich schneller als die Karten selbst zu erstellen. Will man zudem mehrere Weltteile in einer Karte vereinigen, ist es erheblich praktischer, die schon fertigen Karten von Raumbezug herunterzuladen und diese dann mit mkgmap zu einer Karte zu fusionieren.

Die Oruxmaps kann man nun einfach alle interessanten Punkte anzeigen lassen und sogar die Entfernung zu diesen bestimmen. Zudem sind in den Openstreetmap-Karten die Positionen von U-Bahn-Stationen meist sehr gut zu sehen, so dass man leicht die nächste finden kann.

Auf GPS würde ich aber keine großen Hoffnungen setzen. Selbst das Garmin-Gerät hatte erhebliche Schwierigkeiten, eine Position bestimmen. Die hohen Häuser verdecken einfach zuviel des Himmels. Mit dem Handy war es ganz aussichtslos, was aber nicht weiter tragisch war, sofern man eine grobe Ahnung hatte, wo man sich befand – und das ist in New York dank der nummerierten Straßen nun wirklich nicht schwer. Das GPS-Problem wird sich wohl erst in eigen Jahren reduzieren, wenn neue GPS-Satelliten am Himmel stehen.

Eine weitere App, die ich dringend empfehlen würde, ist „Öffi“, welche es erlaubt, Netzpläne von allerlei Nahverkehrsnetzen herunterzuladen. Diese sind dann offline verfügbar. In New York sind die Netzpläne auf den Bahnsteigen nicht sonderlich präsent, und in den Wagen befinden sie sich an Plätzen, die gerne von sitzenden Passagieren verdeckt werden.

Ein Tag als Busfahrer

Ein Arbeitstag als Busfahrer (Bild: eigene GPS-Daten auf der Karte von OpenStreetMap, die unter einer CC Attribution-ShareAlike-2.0-Lizenz steht)
Ein Arbeitstag als Busfahrer (Bild: eigene GPS-Daten auf der Karte von OpenStreetMap, die unter einer CC Attribution-ShareAlike-2.0-Lizenz steht)

Eine beliebte Frage zu meiner grandiosen Busfahrerei ist, ob man den ganzen Tag dieselbe Linie oder denselben Bus fährt.

Das tut man glücklicherweise nicht, wenn man von seltenen Ausnahmen absieht – ansonsten wäre der Job sehr sehr dröge. Die Busse sollen eigentlich soviel in Bewegung sein wie möglich, weil das Geld spart. Deswegen übergibt man den Bus in der Regel an einen Kollegen. Nach der Pause löst man selbst wiederum einen anderen Kollegen ab. An Wochenendschichten, wie ich sie in der Regel habe, kommt es aber schonmal vor, dass man den Bus einfach abstellen kann – schlicht und ergreifend weil man z.B. an einem Sonntagabend wenig anderes mit dem Gefährt anstellen könnte, denn das Angebot im Nahverkehr ist natürlich stark reduziert um diese Zeit.

Obige Karte zeigt einen Arbeitstag von der ersten Übernahme bis zum Abstellen des letzten Busses in der Garage. Darin enthalten sind:

  • Die Linie 40 – der ganze nördliche Ableger der Route stammt von ihr
  • Eine U-Bahnfahrt zum Odenplan, um dort den nächsten Bus zu übernehmen. Die Strecke ist zu erkennen an dem kerzengeraden Strich in der Mitte, wo keine Straße entlanggeht.
  • Die Linie 4 – fast der ganze südliche Ablege gehört zu ihr
  • Die Linie 62 – am ehesten zu erkennen, weil sie am Schloss entlanggeht. Auch eine Pause mit Abstellen des Busses ist drin, aber kaum zu erkennen.
  • Die Linie 1 – diese geht rechts oben zum Hafen und endet links auf Stora Essinge. Danach geht es zurück zur Garage, wie man auch ganz gut erkennen kann. Die Garage liegt nämlich direkt unter der Autobahn.

Das Programm hat für das alles eine Strecke von 133 km errechnet, wobei die U-Bahn und wilde Sprünge während der Pausen wegen schlechten Empfangs abgezogen werden müssten. Es dürften also gut 120 km gewesen sein. Mehr als ich dachte, um ehrlich zu sein.

Neues GPS: Garmin eTrex Vista HCx und wie man eigene Karten erstellt

Garmin eTrex Vista HCx - mein neues GPS-Spielzeug
Garmin eTrex Vista HCx - mein neues GPS-Spielzeug

Kürzlich habe ich mir obiges Gerät gekauft. Zweck der Übung ist, künftig Fotos geotaggen zu können. Wem das nach böhmischen Dörfern klingt: ich will Fotos den Ort zuordnen können, an dem sie aufgenommen wurden. Das ist manchmal recht praktisch, denn mir ging es bei einem Schottland-Urlaub schon so, dass sich trotz Kennzeichnung des Fahrtweges auf der Karte nachher nicht mehr feststellen ließ, wo sich ein bestimmter Strand befand.

Leider ist so etwas bislang selten in die Kamera integriert erhältlich. Man behilft sich also damit, mit einem GPS-Gerät die Position aufzuzeichnen und die Uhr in der Kamera genau zu stellen. Dann lassen sich nachher die Daten (z.B. mit Gpicsync) abgleichen.

Die Wahl des GPS-Geräts fiel mir nicht leicht. Es sollte nach Möglichkeit mit normalen Batterien laufen und ohne Batteriewechsel über 15 Stunden durchhalten. Dann spielte irgendwo auch nur noch der Preis eine Rolle. Da wäre auch ein Gerät mit kleinem (oder gar ganz ohne) Display denkbar gewesen, um lediglich die Daten aufzuzeichnen. Ich entschied mich letzendlich aber für eine relativ luxuriöse Variante, in der Hoffnung, es ist vielleicht auch für etwas anderes (z.B. Wanderungen) einmal nützlich.

Als alter Garmin-Kunde blieb ich so beim Garmin eTrex Vista HCx für knapp 200 € hängen. Es unterscheidet sich nur in einigen Details von seinen Brüdern Venture HCx, Summit HCx und Legend HCx. Dazu gehört, dass es als einziges einen Höhenmesser und die Möglichkeit zum Einbau einer Speicherkarte hat. Auf den Höhenmesser hätte ich verzichten können, aber das Legend HCx ist nur unwesentlich billiger. Den beiden anderen wiederum fällt der Speicherkartenslot, welchen ich wiederum nicht unwichtig finde, denn so ist man nicht auf den internen Speicher angewiesen, der bei einem längeren Urlaub mit seinen 10.000 Wegpunkten Kapazität bestimmt an seine Grenzen stoßen würde.

Batterielaufzeit

25 Stunden Laufzeit verspricht der Hersteller. Dass solche Angaben meist übertrieben sind, ist nichts Neues. Wieviel man wirklich erreichen kann, vermag ich noch nicht vollkommen zu beurteilen, schon weil ich bislang nur Akkus verwendet habe. Gerade deswegen habe ich aber den Eindruck, dass das Gerät nur bedingt für diese geeignet ist. Die üblichen NiMH-Akkus als Ersatz für normale AA-Batterien haben von vorneherein nur 1,2 V Spannung. Vermutlich deswegen sieht man mit der Standardeinstellung den drohenden Batterietod nicht kommen. Eben noch zwei Striche, dann ist schon Sense. Abhilfe schafft vielleicht, wenn man unter Setup->System->Battery Type den richtigen Batterietyp auswählt. Ob dies nur die Anzeige beeinflusst oder auch den Verbrauch des Geräts, konnte ich bislang nicht hinreichend testen.

Bedienung

Schnell gestartet ist das Gerät. Bis zur Satellitensuche vergehen keine 10 Sekunden, und verglichen mit dem sehr bescheidenen Empfang meiner Laufuhr Garmin Forerunner 201 geht auch die Positionsfindung rasend schnell. Legt man Wert auf Genauigkeit, kann man noch unter Setup->System die Einstellung WAAS/EGNOS aktivieren. Ich erreiche damit ca. 3 Meter Genauigkeit.

Die Menüführung ist einigermaßen problemlos erlernbar. Etwas verwirrend mag anfangs sein, dass der Knopf rechts oben an der Seite, der normalerweise dazu dient, etwas abzubrechen oder ein Menü zu verlassen, in der Kartenanzeige dazu dient, weitere Informationen wie z.B. die Höhe anzuzeigen. Das ist natürlich zunächst nicht erwartet.

Viele Dinge konnte ich bislang nicht wirklich probieren. Jedoch ist eines schon jetzt klar: das Gerät hat Funktionen ohne Ende, und es ist unklar, ob das Handbuch mit gerade einmal 54 reich bebilderten Seiten viel dazu beitragen kann, dass man sie erklärt bekommt.

Tracks aufzeichnen

Etwas obskur erscheint mir bisher z.B. die Handhabung der Tracks. Laut der allgemeinen Gerätebeschreibung ist es so, dass das Gerät 20 Tracks á 10.000 Punkte speichern kann. Das ist wichtig, denn genau diese Punkte werden nachher benötigt, um die Bilder den geographischen Positionen zuzuordnen. Also nahm ich an, dass ich die 10.000 Punkte füllen und dann speichern muss. Nur verkündet das Gerät dort, dass man nur 20 Tracks speichern kann – auch das nicht unerwartet, aber das wirft erst einmal die Frage auf, wozu man dann überhaupt eine Speicherkarte einbauen kann. Eine 2GB-Karte für ein paar Euro fasst nämlich weitaus mehr als 200.000 Punkte, und an dem Limit von 20 Speicherungen ändert sich auch dann nichts, wenn man unter Tracks->Setup->Data Card Setup (in der englischen Variante) einstellt, dass auf die Speicherkarte geloggt werden soll.

Des Rätsels Lösung scheint zu sein: die 20 Tracks und die 10.000 Punkte haben mit der Datenkartenspeicherung nichts zu tun. Speichert man nämlich etwas auf einen dieser 20 Speicherplätze, dann hat das auf der Karte anscheinend keine Auswirkungen. Die Speicherung auf die Karte läuft also völlig getrennt und scheint nur von der Größe der Karte begrenzt zu sein. Soweit zumindest mein Fazit – das werde ich aber noch ausgiebig testen.

Man sollte also in jedem Fall die Kartenspeicherung aktivieren. Das ist nämlich die einfachste, wenn nicht gar die einzige Möglichkeit, die Daten nachher in einem weiterverwendbaren Format (sprich: GPX) auszulesen (auf einen Test der Garmin-Software unter Windows habe ich fürs erste verzichtet). Dazu hat das Gerät auch einen Modus, bei dem die Speicherkarte als Laufwerk angezeigt wird: unter Setup->Interfaces unten den Punkt „USB Mass Storage“ aktivieren. Dann schaltet sich das Gerät ab und in einen USB-Modus um. Währenddessen sind alle anderen Funktionen natürlich deaktiviert. Sobald die USB-Verbindung getrennt wurde, startet das Gerät neu.

Karten selbst einbauen

Dieser USB-Modus ist auch dann nützlich, wenn man dem Gerät neue Karten aufspielen will – zumindest, wenn man dafür kein zusätzliches Geld ausgeben will. Das Gerät enthält eine fest installierte Weltkarte, die aber nur die wichtigsten Details enthält. Im Falle Stockholms und Umgebung sind das nur grobe Umrisse der Küstenlinie, und die größten Verkehrswege der Region, die aber kaum mehr als die Autobahnen umfassen. Es ist also schon von Interesse, detailliertere Karten aufzuspielen, damit man weiß, wo man ist. Im Idealfall kann das Gerät dann sogar als Navigator für das Auto verwendet werden, denn auch ein Routing-Programm ist eingebaut.

Garmin selbst bietet natürlich Karten, und diese kann man bestimmt auch mit entsprechender Software hochladen. Nur machen die das natürlich nicht zum Nulltarif. Die Europakarte kostet bei der Garmin-Seite 99 US-Dollar. Die hochdetaillierte Freizeitkarte „Friluftskartan Prime“ für Schweden (mit Topographie und so) kostet sogar gut 170 Euro. Es mag gut sein, dass die Karten ganz toll sind, aber ich scheue die Investition, denn das ist ein Fass ohne Boden.

Wie kommt man also an kostenlose Karten? Die offensichtliche Datenquelle hierfür ist OpenStreetMap (OSM). Wer das nicht kennt: das ist eine von enthusiastischen Benutzern mittels GPS-Empfängern und freien Datenquellen selbst erstellte Weltkarte, deren Daten wiederum frei verfügbar sind. Was die Wikipedia für den Brockhaus ist OSM für Google Maps, auch wenn letzteres natürlich auch kostenlos nutzbar ist. Das Projekt ist schon weit gediehen. Zumindest Deutschland und weite Teile Europas sind praktisch vollständig enthalten – und fallen einem Fehler auf, kann man sie selbst korrigieren. In Schweden gibt es noch Schwächen im Detail. So sind viele kleinere Orte noch nicht vollständig mit dem ganzen Straßennetz vertreten. Als Beispiel sei der nordschwedische Ort Krokom genannt, der auf Google Maps weitaus größer wirkt als auf OpenStreetMap. Das kann sich aber jeden Tag ändern, und wenn man selbst einmal dort ist, kann man selbst zur Verbesserung beitragen.

Wie dem auch sei: was will man an einer kostenlosen Karte herummäkeln, und besser als die interne Karte ist das allemal.

Einige hilfreiche Tipps, wie man die Karten auf das GPS-Gerät bekommt, findet sich im Wiki von OpenStretMap.

Ich will aber noch ein bisschen mehr ins Detail gehen für speziell dieses Gerät (und vergleichbare Geräte von Garmin):

  • Beschaffung der Karten: Hier gibt es drei Varianten: einen Ausschnitt in OSM anzeigen lassen und dann über den Export-Tab herunterladen, einen Ausschnitt nach Koordinaten generieren lassen oder fertige Länderkarten herunterladen. Ich empfehle klar letzteres. Der Export-Tab funktioniert nämlich nur bei kleinen Kartenabschnitten. Einen Ausschnitt selbst zu wählen und über die entsprechende auszuwählen dauert ewig, weil die auch sonst gut ausgelasteten Server von OSM hier eine Menge Arbeit verrichten müssen. Ich habe es mal für den Großraum Stockholm gemacht, und das herunterladen dauerte 4 Stunden, was definitiv nicht an der Geschwindigkeit meiner Leitung lag. Fertige Karten herunterladen ist also sinnvoller. Theoretisch kann man sich die komplette Erdkarte besorgen, aber das ist nicht nur eine extrem große Datei (aktuell ca. 11 GB, und das komprimiert!). Diese Datenmengen nachher zu verarbeiten ist aufwändig. Ich habe gute Erfahrungen mit den Karten von Geofabrik gemacht. Dort gibt es tägliche aktuelle Versionen von Länderkarten in Europa. Außerhalb Europas ist das Angebot des wöchentlich aktualisierten Cloudmade besser, denke ich.
  • Entpacken: das Kompressionsformat ist das im Unix-Bereich sehr übliche BZ2-Format, also nicht das populäre Zip. Wenn Probleme mit dem Entpacken bestehen sollten, kann man unter Windows beispielsweise 7-Zip verwenden (das nebenbei bemerkt auch sonst ein tolles Programm ist).
  • Karten splitten: während mein erster Kartenversuch mit der Region Stockholm noch problemlos konvertiert werden konnte, sind größere Karten (insbesondere mit vielen Details) zu umfänglich, um sie in einem Stück umzuwandeln. Also splittet man sie in mehrere kleine Karten auf mittels dem Splitter. Wie für das Umwandlungsprogramm mkgmap muss man Java installiert haben. Leider gibt es keine Benutzeroberfläche. Man muss also Befehle auf einer Kommandozeile eingeben (siehe die verlinkten Informationen im Wiki von OSM). Schweden wurde in meinem Fall in 6 kleinere Karten aufgesplittet. Der Splitter liefert auch eine Datei mit, die man dann gleich dem Kartenumwandlungsprogramm einfüttern kann.
  • Karten umwandeln: für die Umwandlung verwendete ich das optionenreiche Kommandozeilentool mkgmap. Wenn man die Karten vorher gesplittet hat, gibt es eine Datei template.args, die man mkgmap mittels der Option „-c template.args“ füttern kann, so das mkgmap alle Karten nacheinander umwandelt. Zuvor sollte man allerdings template.args bearbeiten und Kartennamen und -beschreibungen eingeben.
  • Dilemma: nur eine Karte. Ja, das Gerät erlaubt nur eine einzige Karte, die mit solchen frei zugänglichen Programmen erstellt wurde. Diese muss gmapsupp.img heißen und im Verzeichnis „Garmin“ (ggf. neu erstellen) auf der Speicherkarte liegen. Will man also mehrere Karten haben, muss man diese zu einer vereinigen. So einen Fall hatte ich kürzlich: ich war in Brüssel und wollte sowohl die Karte von Schweden als auch die von Belgien auf dem Gerät haben. Das geht, aber man muss die Daten in eine Datei bekommen.
  • Wichtig: richtige Mapnames vergeben. Dies stellte sich als entscheidend heraus. Damit die Zusammenführung als solche funktioniert, darf es unter den Teilkarten keine Namensüberlappungen geben. Für das Vista HCx genügt das aber bei weitem nicht. Es ist zwingend erforderlich, dass jede der Teilkarten einen Namen hat, und dieser Name muss aus genau 8 Zahlen bestehen. Ob alles geklappt hat, stellt man schon beim Neustart des Geräts fest. Ist dort bei den Startmeldungen irgendetwas von Openstreetmap zu lesen, dann hat es funktioniert. Fehlt ein solcher Hinweis, wurde die Karte nicht geladen, wovon man sich dann auch gerne mit einer entsprechenden Suche auf dem Display überzeugen kann.
  • Straßennavigation aktivieren. Ein wichtiger Punkt ist, dass im Normalfall die Karten anscheinend als reine Vektordaten erstellt werden. Soll heißen: Straßen werden zwar als Striche angezeigt, aber das Gerät versteht nicht, dass es sich um Straßen handelt. Wenn man also versucht, zu navigieren, dann kann das Gerät nicht berechnen, wo man abbiegen soll usw. Stattdessen wird einem nur die Himmelsrichtung angezeigt. Das mag beim Wandern noch einigermaßen brauchbar sein, aber bei schnelleren Fortbewegungsarten nicht mehr. Um die Funktion zu aktivieren, muss man mkgmap mit der Option „–route“ starten. Diese ist aber noch experimentell. Über die Zuverlässigkeit konnte ich mir bisher nur auf dem Fahrrad ein Bild machen. Der allgemeine Straßenverlauf stimmte zwar irgendwo, aber die Instruktionen waren doch einigermaßen verwirrend. Wahrscheinlich müsste ich das irgendwo in Mitteleuropa testen, um zu sehen, wie gut es wirklich funktioniert.
  • Kleine Schwächen. Das Kartenmaterial ist nicht perfekt, und die Konvertierungsprogramme sind es auch nicht.
    Im Bild: Meer nicht blau, Ortsangaben verwirrend

    Wie in diesem Bild hier zu sehen erscheint das Meer nicht blau. Stattdessen sieht man nur die Umrisse der Inseln vor Stockholm. Ein weiteres Manko ist, dass in einigen größeren Übersichtsstufen zwar die Hauptverkehrswege angezeigt werden, aber nicht die logischerweise dann anzuzeigenden größeren Orte. Wie in den beiden Bildern hier gezeigt, sieht man stattdessen nur die Namen irgendwelcher ohne erkennbares System ausgewählte Inseln. Bei den gezeigten Ansichten wüsste ich anhand der Karte nicht, wo ich bin, obwohl ich die Geographie der Region kenne. In kleineren Zoomstufen sieht man jedoch mehr.
    Hier sieht man auch, wo die selbst importierte Karte endet. Wenn man den Bereich verlässt, schaltet das Gerät auf die interne Karte um

Auch wenn noch Luft nach oben ist, stellen diese selbst importierten Karten eine gute Ergänzung dar, für die man nichts zahlen muss.

Bislang bin ich mit dem Gerät recht zufrieden, auch wenn ich noch einige weitere Tests machen werde, damit das alles auch funktioniert, wenn es unbedingt funktionieren muss.