Katie Melua in Stockholm

Der Rezensent in der DN schrieb heute morgen: man erinnert sich mehr an die Stimme als an die Lieder.

Da hat er definitiv recht. Ich hatte Katie Melua 2008 schon einmal in Stockholm gesehen und war vor alle beeindruckt von der Stimme, die fast genauso klingt wie auf dem Album.

Damals war sie im Hovet, einer großen zum Globen gehörenden Arena. Letzten November sollte sie hingegen im Cirkus spielen: viel kleiner, aber auch viel gemütlicher. Das Konzert wurde aber abgesagt, und so erwarben wir auch keine Tickets. Der Ersatztermin war diesen Mai, wie mir neulich bei John Cleese auffiel, der ebenfalls im Cirkus auftrat.

Tickets gab es zunächst keine mehr. Die alten Karten galten nämlich noch, und die hatten sich offenbar prächtig verkauft. Ein paar Restplätze konnten wir aber ergattern. Alle einzeln oder an schlechten Stellen platziert. Wir nahmen die Tickets in der allerletzten Reihe.

Über die Dame, die als Vorband fungierte, kann ich nicht viel sagen. Ich habe nur zwei Lieder von ihr gehört. Dafür aber über Katie Melua: sie wagte mit ihrem größten Hit „The Closest Thing to Crazy“ zu öffnen. Normalerweise ein großer Fehler, da aber wie gesagt die Stimme mehr beeindruckt als das Liedgut, war es ein perfekter Start.

So blieb es auch das ganze Konzert über. Wie vor 2,5 Jahren optisch aufgehübscht durch Animationen auf der Leinwand konnte man die Musik einfach auf sich einfließen lassen. Insgesamt waren es vielleicht knapp 2 Stunden, die sich definitiv gelohnt haben.

Eine Anmerkung noch zu den Bildern oben: ich bin positiv überrascht, dass auf ca. 25 Meter Entfernung bei diesen Lichtverhältnissen noch so viel zu sehen ist. Das Objektiv taugt offenbar nicht nur für die Safari.

Capital in concert

Wie immer bei meinem Konzertfotos alles messerscharf zu erkennen, in diesem Fall Jason Mraz.

Einer der unbestreitbaren Vorzüge, in einer Landeshauptstadt zu leben – und damit meine ich nicht Hauptstädte wie Saarbrücken – ist, dass fast jeder bedeutende Musiker, der das Land betritt, fast zwangsläufig ein Konzert hier gibt.

Daher sollte man sich eigentlich einen Blick in die Liste der Konzerte verkneifen, wenn man nicht schnellstens sein Geld verschleudern möchte. Zwar sind Konzertkarten nicht übermäßig teuer, aber die Auswahl ist beachtlich. So kommt diese Woche Leonard Cohen, der mittlerweile auf die 75 zu geht, und bestimmt zum letzten Mal da ist. Im Dezember kommt Elton John (schon ausverkauft), und wenn man es drei Nummern kleiner mag, der kann Ende dieses Monats Cyndi Lauper bewundern.

So zog es mich auf „Anregung“ meiner Freundin kürzlich zu einem Konzert von Jason Mraz. Eine exzellente Vorstellung, und man merkte auch, dass er seinen Spaß hatte. Man kann annehmen, dass er auch eine größere Halle als das doch eher bescheidene Fryshuset gefüllt hätte.

Meine Handykamer ist ein Auflösungswunder: Katie Melua glasklar

Das brachte mich erst zum Stöbern, und zu Katie Melua. Das One-Hit-Wonder von 2003 spielte in eher gediegener Atmosphäre mit Sitzplätzen. Das Konzert war ein Beweis dafür, dass man keine Pyrotechnik braucht, um optisch beeindrucken zu können – die Spielereien mit Lichtelementen waren fast schon ablenkend. Bemerkenswert ist auch, dass diese Frau live praktisch genauso klingt wie auf Platte. Wie bei Jason Mraz hörte man, dass hier echte Musiker am Werk sind. Katie Melua saß zu Beginn sogar alleine auf der Bühne und spielte wie in einem Club, schlicht mit ihrer Gitarre bzw. auf dem Klavier. Ihre Begleitband war zwar auch toll (vor allem der Gitarrist mit der 70-er-Jahre Pornostar-Frisur), aber von mir aus hätte sie sogar das ganze Konzert alleine bestreiten können. Standing Ovations waren vorprogrammiert.

Das nächste Konzert wird dann wohl erst das alljährliche Luciakonzert am 13. Dezember werden, dieses Mal mit Karten für Plätze, bei denen man etwas sieht.
Man muss ja das Geld ein bisschen zusammenhalten.