Getestet: Ubuntu 11.04

Bislang hatte ich recht großes Vertrauen in Ubuntu. Die letzten beiden Versionswechsel funktionierten gut, und so dachte ich mir, ich wechsele gleich am ersten Tag auf die neue Version 11.04. Dass man die bisher Netbooks vorbehaltene Oberfläche „Unity“ nun als Standard einsetzen würde, war mir bekannt. Ich kannte sie schon von einem Netbook und fand sie, nun ja, gewöhnungsbedürftig, aber nicht aussichtslos. Im Gegensatz zu vielen sehr dogmatischen Zeitgenossen zählt für mich in erster Linie, dass ich damit leben kann und dass es funktioniert. Da ich schon mit der DOS-Shell unter MS-DOS 5.0 leben konnte, bin ich recht flexibel.

Das normale GNOME, bisher die Oberfläche von Ubuntu, kommt mir ein bisschen wie eine Kopie von MacOS X vor: eine Leiste oben mit Schnellstartsymbolen, Uhr usw. Eine Leiste unten mit den Programmen. Unity macht die Leiste unten weg und verwendet die obere für Menüs und derlei Dinge. Laufende Programme und Programmstarter sind in einer ausfahrbaren Leiste links untergebracht.

Das Upgrade an sich ging reibungslos. Nach dem Neustart ging es aber los:

  • Skype konnte sich beim automatischen Start nicht mehr im Tray rechts oben platzieren. Ich musste es aus den Startprogrammen herausnehmen und von Hand starten.
  • Die Programmsuche ist nur dann gut benutzbar, wenn man weiß, wie das Programm genau heißt. Die Rubrikenaufteilung vorher war weitaus praktischer. Die Programmsuche ist zum Eintippen, was den Wechsel von Maus zu Tastatur erfordert. Nicht gerade bequem.
  • Zudem ist die Programmsuche etwas holprig langsam.
  • Bisher ist das alles noch erträglich. Dann starte ich aber Picasa. Dabei handelt es sich um ein Windows-Programm, das mit ein paar Tricks über den Windows-Emulator Wine läuft. Kurz danach bleibt das System komplett hängen.
  • Mir fällt auf, dass mir ein ziemlich langes Bootmenü präsentiert wird, das erst nach 10 Sekunden das System startet. Ich hoffe, dass das nur am Crash liegt.
  • Der Picasa-Start führt erneut zum Crash.
  • Also starte ich nochmal neu und benutze das System einfach mal so. Es nervt etwas, dass die Dockingleiste links schon nach wenigen Sekunden wieder verschwindet, wenn man nichts auf ihr anklickt. Ansonsten geht es aber. Ich kann sogar der Tatsache etwas abgewinnen, dass man jetzt noch mehr Arbeitsplatz auf dem Bildschirm hat. Nach einer Weile bleibt das System beim Start eines Films wieder hängen.
  • Also nochmal Neustart. Ich vertraue der alten Windows-Devise, dass sich grobe Probleme schon von selbst einpendeln, solange man das System nur ein paar mal regulär gestartet und beendet hat.
  • Ich finde heraus, dass man einen Konfigurationsmanager namens Compiz (ccml) installieren muss, wenn man etwas gegen das wegklappende Menü links tun will. Wieso ist das nicht gleich mitinstalliert? Und wieso hat es so einen kryptischen Namen? Ich aktiviere KDE-Kompatibilität. Die Leiste oben wird zu einem undefinierbaren Etwas. Funktioniert zwar noch, aber man sieht nichts mehr. Kurz darauf steht das System wieder.
  • Beim nächsten Neustart entscheide ich mich für das Profil „Ubuntu Classic“. Apropos Classic: schon früher hatte ich immer mal wieder das Problem, dass das Design der Menüs sich plötzlich umstellte und dann ein sehr altbacken wirkendes Layout erschien. Unter Gnome Standard war das selten, unter Unity ist es bei den paar Versuchen mehrfach gewesen.
  • „Ubuntu Classic“ ist zum Glück genau das, was ich vor dem Update auch hatte. Zwar besteht immer noch ein Problem mit Skype, und der Browser Chromium wird auch nicht mehr ganz so gut dargestellt. Aber ansonsten sieht es ganz gut aus. Zumindest stürzt es nicht ständig ab.

Dabei bleibt es für’s erste auch. Ich kann nur hoffen, dass Unity bald auf einen benutzbaren Stand gebracht wird. Es kann schonmal nicht sein, dass man die Einstellungen für die Oberfläche selbst nachinstallieren muss. Viel schwerer wiegt aber die Instabilität. In dem Zustand ist es zumindest auf meinem Rechner unzumutbar. Das lässt mich wenig hoffnungsvoll in den Herbst blicken, denn in der nächsten Version soll die Classic-Variante verschwinden. Bleiben also 6 Monate, um Kinderkrankheiten zu beheben.

Ein Monat Linux

Nach einem Monat mit Linux wird es Zeit, etwas Bilanz zu ziehen.

Es ist klar, dass diese Bilanz immer etwas unfair ist, da man einem Produkt herummäkelt, das nichts kostet und viel kann.

Hier meine Beobachtungen:

  • Hardware: Anfänglich hatte ich ja ein vermeintliches Hardwareproblem mit meinem Ansinnen, ein RAID 1 mit Hilfe der RAID-Funktion meines Mainboards zu bauen. Ubuntus Installation konnte Partitionen anlegen, aber das Formatieren scheiterte. Nach einiger Recherche zeigte sich, dass eigentliche Mainboards keine echten RAIDs haben, sondern nur ein softwarebasiertes RAID, das so tut als ob – auch FakeRAID genannt. Ich hatte die Wahl, mit Hilfe einer entsprechenden Anleitung dieses FakeRAID zu aktivieren (wovon abgeraten wurde) oder die linuxeigenen RAID-Fähigkeiten zu verwenden. Ich entschied mich für letzteres und müsste hierfür die alternative Installations-CD herunterladen und brennen. Nach mehreren Anläufen tat das auch, aber es hat alles in allem eine Menge Zeit gekostet. Hier hätte ich mir freilich gewünscht, die Installation hätte von Anfang entweder mit dem RAID funktioniert oder mir entsprechende Hinweise ausgespuckt. Das ist vielleicht aber auch etwas viel verlangt, denn so ein RAID 1 wird sich der Durchschnittsbenutzer kaum installieren.

    Ein weiteres Problem zeigte sich mit meinen beiden digitalen TV-Karten. Der Empfang hier ist zwar extrem schlecht, aber ich wollte sie nicht ungenutzt herumliegen lassen. Digitale TV-Karte scheinen aber unter Linux eine recht aufwändige Sache zu sein. Das wurde mir zu umständlich.

    Ansonsten ergeben sich hardwaremäßig wenige Probleme. Sogar mein Handy konnte ich erfolgreich verbinden. Die billigen Bluetooth-Dongles, die ich mir mal vor langem gekauft hatte und die unter Windows XP nicht zu funktionieren schienen, gingen hier auf Anhieb. Es zeigt sich aber, dass die Grafikkartenunterstützung nicht auf gleichem Niveau ist wie unter Windows. Es ruckelt manchmal etwas, was sich v.a. bei Google Earth deutlich bemerkbar macht.

  • Bedienung: Sehr angenehm ist das Hochfahren. Während ich bei Windows minutenlang darauf warten durfte, bis endlich alle möglichen Programme geladen waren und man endlich etwas tun konnte, ist Gnome direkt nach dem Login einsatzfertig. Negativ auffallend ist hier nur, dass rechts oben statt dem hier
    oft das hier
    oder etwas ähnliches zu sehen ist. Dadurch lässt sich nicht auf die Kontrollen zum Ausloggen/Herunterfahren/Neustart zugreifen. Auch sonst sind manchmal Bedienelemente zerhackt, was aber die Funktion nicht beeinträchtigt.

    Bei der Bedienung von Gnome stört mich lediglich ein bisschen, dass es keine Tray-Symbole zu geben scheint, die mir anzeigen, dass z.B. eine neue Mail gekommen ist. Das ist teilweise etwas umständlich.

    Ein Geschwindigkeitswunder ist das alles trotzdem nicht. Das Umkopieren der alten Daten nagte ziemlich an der Performance. Einmal blieb das System sogar stehen – der Mauszeiger ließ sich noch bewegen, aber ansonsten ging nichts mehr. Das ist aber bislang der einzige Ausfall.

  • Energiesparen/Standby: Unter Windows hatte ich oft das Problem, dass der Monitor nicht richtig in den Energiesparmodus wechseln wollte. Er ging nur kurz aus und sofort wieder an. Unter Linux scheint der Monitor zwar auch nicht immer in den Energiesparmodus zu gehen, aber wenigstens flackert das dann nicht so seltsam.

    Der Standby-Modus funktioniert ganz gut. Merkbarer Unterschied zu Windows ist, dass Mausbewegungen und Tastatureingaben nicht zur Rückkehr in den Normalzustand führen. Man muss stattdessen den Startknopf drücken. Allerdings funktionierte nach dem Aufwecken eins anscheinend nicht mehr: beim Klick auf Videos oder Bilder startete das jeweilige Betrachtungsprogramm, beendete sich aber nach einiger Zeit wieder, ohne etwas anzuzeigen bzw. abzuspielen.

  • Software: In Sachen Software bin ich bisher weitgehend zufrieden. Für praktisch alle Dinge, die ich vor hatte, fand sich ein entsprechendes Stück Software. Natürlich bevorzuge ich freie Software, aber bei bestimmten Sachen wollte ich auch andere Software testen und benutzen.
    • Als Browser hatte ich unter Windows Google Chrome benutzt, weil Firefox im Vergleich dazu eine lahme Ente ist und zudem recht überladen wirkte. Unter Linux gibt es stattdessen Chromium, der in Stabilität und Performance vergleichbar ist mit seinem Windows-Bruder. Nebenbei ist er hier auch 100% Open Source, was den Spionagebeigeschmack beseitigt. Einzige Macke, die aber nicht weiter stört: Chromium behauptet nach jedem Systemneustart, beim letzten Mal abgestürzt zu sein. Das habe ich auch auf meinem anderen Ubuntu-Computer gesehen. Die Funktion beeinträchtigt das aber natürlich nicht.
    • Für meine Podcasts suchte ich einigermaßen vergeblich nach einem Podcatcher, der meinen Anforderungen entspricht: er soll die Dateien automatisch herunterladen und dann nach bestimmten Kriterien wieder löschen können. Diese Kriterien sind entweder, dass nur Podcastdateien aus einem bestimmten Zeitraum aufgehoben werden, oder dass nur eine bestimmte Anzahl der neuesten Podcasts bleiben. Unter Windows gab es hierfür schon kaum taugliche Programme. Unter Linux fand ich nur Amarok, der immerhin erlaubte, die Anzahl der Dateien zu begrenzen. Dummerweise stürzte er ab beim Laden der Podcasts. Auch Miro, auf das ich zunächst meine Hoffnungen gesetzt hatte, kann das nicht. So blieb ich beim Gpodder hänger, der keine solchen Einstellungen hat, aber gute Synchronisierungsfunktionen hat, so dass ich zumindest von Hand einigermaßen komfortabel löschen kann.
    • In Sachen Fotoverwaltung wollte ich Picasa nicht missen. Google stellt eine Linux-Version bereit, die auch ohne Probleme funktioniert. Sie ist allerdings auf Wine aufgebaut, also einer Emulation von Windows. Deswegen sieht alles sehr windows-artig aus. Das Programm funktioniert aber einwandfrei, wenn man davon absieht, dass der Bilderimport von meiner Kamera nicht so recht will. Das erledige ich nun stattdessen mit F-Spot. Dieses wiederum hat leider keine Löschfunktion, so dass ich die Bilder direkt an der Kamera löschen muss. Kein großes Problem, aber eine Umstellung.
    • Die Skype-Version für Linux ist schon etwas betagt im Vergleich zur aktuellen Windows-Variante, funktioniert ansonsten aber ordentlich.
    • Google Earth wollte beim Direktdownload von der Google-Seite und anschließender Kommandozeileninstallation nicht funktionieren. Nachdem ich aber die Softwaresammlung Medibuntu zu meinen Paketquellen hinzugefügt habe, konnte ich eine funktionstüchtige Installtion erhalten. Eigentlich brauche ich das Programm nicht. Es diente eher meinen neuerlichen GPS-Tracking-Experimenten. Die Anzeige von mit Geotags versehenen Bildern auf der Google-Earth-Karte funktionierte schon unter Windows nur leidlich. Unter Linux sieht es damit noch schlechter aus, auch weil die Verknüpfung zwischen Picasa und Google Earth nicht funktioniert. Da suche ich noch ein bisschen nach dem richtigen Dreh.
    • Die Möglichkeit, jedes dahergelaufene Programm, das gerade passend zum aktuellen Zweck erscheint, installieren zu können, vermisse ich ab und zu. Wenn man schnell eine bestimmte Sache erledigen will, ist es oft umständlicher, sich durch die Software-Bibliothek zu wühlen. Jedoch muss man auch dabei die Vorteile sehen. Dieser Wildwuchs unter Windows müllt nicht nur das System voll, sondern ist zudem ein Risiko, weil auch seriös erscheinende Programme vielleicht gar nicht so seriös sind. Auch erledigt sich damit das Grundproblem, dass man sich unter Windows selbst um Updates für die installierten Programme bemühen muss. Die zentrale Paketeverwaltung erledigt das. Unbedarfte Benutzer werden das sogar schätzen, da sie ohne lange Umschweife eine Fülle von Programmen finden können.
    • Was sie leider nicht erledigt, ist, dass man damit auch auf die Zulieferung aktueller Versionen angewiesen ist. Ich vermisse etwas die schnelle Ordnersuchfunktion in Thunderbird 3.1, weil ich hier nur 3.0.6 habe. Das ist verschmerzbar, wäre aber ausgesprochen schade, wenn bei irgendetwas eine neue viel bessere Version von einem Programm herauskäme. Aber auch hier gilt: man kann sich nicht wirklich über einen kostenlosen Dienst beklagen.

Positiv ist vor allem, die Entwicklung über die Jahre zu sehen. Als ich zum ersten Mal mit Linux herumspielte, wurde eine komfortablere Bedienung noch als „Klickibunti“ abgetan. Da war es schwer, einen Vorteil gegenüber Windows zu sehen, wenn viele Programm nur auf der Kommandozeile funktionierten und die Hardwareunterstützung Mängel hatte. Das Ganze hat sich von einem System, wo man noch sehr viel über die Kommandozeile wissen musste, zu einer modernen Arbeitsumgebung entwickelt. Man kann nun beruhigt glauben, wenn jemand sagt, dass man praktisch alles, was man unter Windows hat, auch unter Linux haben kann – mit Ausnahme moderner Spiele vielleicht, was mich persönlich aber nicht kümmert.

Und so gilt trotz aller meiner Herummäkeleien: es handelt sich um Luxusprobleme. Man braucht nicht das Mantra herunterrattern, dass man sich für das bessere System entschieden hat, um damit für sich selbst den Verzicht auf Funktionen, Komfort oder gar Bugs zu rechtfertigen. Diese Zeiten scheinen definitiv vorbei zu sein. Man erhält ein schickes System, das viel kann und nichts kostet.

Linux Sunday

Grau – so sieht dieser Sonntag aus. Der graueste Tag seit mindestens 4 Wochen. Das Gras kann der Regen jedoch nicht mehr retten. Das ist in weiten Teilen der Region schon lange braun.

Ich nutze die verbleibende Zeit, bis ich los muss, um noch einmal zu versuchen, meinen Computer neu zu installieren. Und, das macht es so umwälzend, ich werde damit auf Linux umsteigen. Mit diesem Schritt habe ich mich schon länger getragen, immer mal wieder.

Vor 9 Jahren versuchte ich es zuletzte. Aus heutiger Sicht ist das die Steinzeit. Der Computer war neu, und alles ging scheinbar glatt. Bis Datenverluste auftauchten und es offenbar wurde, dass der Festplattencontroller noch zu neu war.

Dieses Mal gab ich der Sache mehr Zeit. Mein Motherboard, ein ASUS M2N-SLI Deluxe, ist schon etwas älter, und es waren in erster Linie die kleinen Krankheiten, die bei Dauerbenutzung von Windows XP auftauchten, die mich veranlassten, hier den Schnitt zu versuchen. Zunächst habe ich das System auf meinem alten Laptop installiert, um etwas vorzufühlen und zu testen. Die Ergebnisse waren recht ermutigend.

Eine Sache ist es jedoch gar nicht. Es ist wiederum die Hardware. Schon beim Laptop zeigte sich beim Update auf Ubuntu 10.04, dass der Grafikchipsatz des immerhin 6 Jahre alten Geräts nicht richtig unterstützt wird. Erst nach mühsamer Suche und dem Setzen einer Kerneloption funktionierte es wieder. Es wird dabei anscheinend auf einen älteren Modus zurückgegriffen. Diese Fallbacklösung ist aber auch nicht hundertprozentig. Gelegentlich schmiert der X-Server ab und dann hilft nur noch ein Neustart. Videos angucken scheint jedenfalls nicht wirklich zu funktionieren. Zumindest nehme ich an, dass es einen Zusammenhang gibt.

Die logische Alternative für meinen Hauptcomputer wäre Windows 7 gewesen. Da scheue ich ehrlich gesagt ein bisschen die Investition, denn mein Windows XP konnte ich über eine Studentenlizenz erhalten. Eine Möglichkeit, die mir mittlerweile nicht mehr offen steht. Also sollte es auch Ubuntu werden.

Das wäre wohl auch kein Problem gewesen. Wenn da nicht, man ahnt es schon, die Hardware wäre. Seit mittlerweile gut 5 Jahren oder so leiste ich mir den Luxus eines RAID1. Das ist schlicht, dass ich zwei identische Festplatten eingebaut habe. Das Motherboard spiegelt jede Schreibeoperation auf beide Festplatten, so dass ich im Falle eines Schadens auf einer Platte eine identische Kopie zur Verfügung habe. Auch Windows XP tat sich damit etwas schwer, aber nach dem Nachladen eines Treibers per Diskette (!) funktionierte es immer. Das ist das Schöne an Windows: es funktioniert nie richtig toll, aber immer doch irgendwie.

Bei Ubuntu wollte es aber gar nicht. Partitionen auf der Festplatte anlegen ging noch, aber beim Erstellen des Dateisystems war mit einer Fehlermeldung die Angelegenheit beendet. Nach längerem Herumtesten stellte sich heraus, dass es vermutlich an diesem Hardware-RAID liegt. Anzunehmenderweise kommt Linux zwar mit dem zuständigen Chipsatz nVidia nForce 750 SLI MSC klar, aber nur solange man dort keinen RAID einstellt.

Darum habe ich nun auf eine weitere Fallbacklösung gesetzt: ein Software-RAID, d.h. anstatt des Motherboards übernimmt eben Linux selbst das doppelte Schreiben auf die beiden Platten. Aber auch damit gehen Probleme einher. Eine exakte Spiegelung der beiden Platten, die auch noch bootfähig ist, scheint nicht möglich. Zumindest habe ich keine Lust, noch mehrfach die Installationsprozedur zu durchlaufen, bis es endlich geht.

Nun also die Minimallösung: nur die benutzerbezogenen Daten sind gespiegelt. Das ist nicht weiter schlimm, denn dank der (im Gegensatz zu Windows) durchdachten Verzeichnisstruktur unter Linux werden sich dort dann auch wirklich alle wichtigen Daten befinden. Zudem würde ich im Falle eines Festplattenschadens ohnehin eine Generalüberholung des Systems durchführen. Der RAID1 dient für mich in allererster Linie zur verbesserten Datensicherheit. Einen Vorteil hat diese Lösung auch. Bei der reinen Festplattenspiegelung hat man nur 50% der Kapazität zur Verfügung. Jetzt habe ich sogar etwas mehr, weil die „Randbereiche“ der beiden Platten für unterschiedliche Aufgaben verwedet werden können.

So sitze ich nun hier, führe vielleicht zum 15. Mal die komplette Installation durch. Der Sonntag ist immr noch grau. Vielleicht wird er später dann doch noch Ubuntu*.

* Dies ist mein Betrag für den Wettbewerb „Wortspiel des Jahres“.