Schatten der Vergangenheit

Vor zwei Tagen sah ich alte Kontoauszüge durch, und fand das:

Eine private Krankenversicherung? Ich? Meine Erinnerung versagte – ich konnte mich nicht daran, jemals überhaupt mit der Allianz zu tun gehabt zu haben. Ein Versehen? Ich rief bei der Allianz an. 10 Minuten später war klar: ich hatte 2003 eine Reisekrankenversicherung abgeschlossen.

Eine Welle brach über mich herein. Die dunkelsten Kapitel meines Lebens zogen vorüber. Die Zeiten, als ich von Mineralwasser, Soja-Pulver und Rahmspinat zugedröhnt schlechte VHS-Mitschnitte von „Die dreibeinigen Herrscher“ anschaute – Bionade war zum Glück noch nicht gefunden.

Was konnte noch alles passiert sein, wenn ich mich schon nicht daran erinnern konnte? Hatte ich Omas über die Straße geschubst? Grashalme in unsymmetrischen Mustern verbogen?

Ich fürchte das Schlimmste…

Ohne Titel

Bei der Kamera, die ich mir vor 2 Jahren bei Ebay ersteigert habe, waren Filme dabei – weit jenseits des Haltbarkeitsdatums, aber für ein paar anfängliche Versuche vielleicht noch brauchbar. Es handelt sich um ein Gerät der Marke Revue, noch in der DDR gebaut, eine Spiegelreflexkamera ohne jegliche modernen Erleichterungen wie einen Auto-Fokus oder elektrisch verstellbare Brennweite.
So lief ich herum und schoss Fotos von meiner Umgebung. Viele misslangen. Eines zeigt unseren Garten, von unserer Gartenlaube aus aufgenommen. Hinten links steht der Apfelbaum, rechts sitzt meine Oma.

Die Gartenlaube gibt es so nicht mehr – seit heute nacht gibt es auch meine Oma nicht mehr.
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