Lieber mit Draht

Ich habe von Anfang an von WLAN nicht allzuviel gehalten. Klar, tolle Idee, aber ein Kabel ist nun einmal ein Kabel. Was ich aber in den letzten Wochen mit dieser Technologie erlebe, macht mich doch konsterniert.

Da verbringe ich eine Woche im Ausland und habe nahezu überall einwandfreies Internet. Nirgends sehe ich irgendwelche Access-Points herumhängen, aber trotz scheinbar mittelprächtiger Signalstärken flutschen die Daten schnell und über Stunden – um nicht zu sagen Tagen – zuverlässig durchs Netz.

Das knallharte Kontrastprogramm dazu ist, was sich in den eigenen vier Wänden abspielt. Seit wir vor gut 2 Jahren zu Bredbandsbolaget gewechselt haben, steht der Router sehr ungünstig für die kabelige Anbindung der heimischen Computer. Nach einem gescheiterten Versuch mit Powerline-Adaptern aktivierte ich einen alten Access-Point als Brücke zwischen Kabelnetzwerk und Internet. Problem gelöst – außer sporadischen Aussetzern, die den Neustart aller Komponenten erforderten, lief das einwandfrei.

Aber die Lösung wurde nach und nach immer unzuverlässiger. Ich vermochte nicht verorten, ob es an Router oder Access-Point lag. Die scheinbare Lösung: Bredbandsbolaget kündigen und zu Comhem zurück. Dann steht der Router praktischer und alles ist gut.

Leider war aber der Kundenservice von Bredbandsbolaget so unglaublich gut – ganz ohne Ironie. Endlich mal ein Laden, wo man nicht erst 10 Minuten lang erklären muss, dass man etwas von der Materie versteht. Auch das Angebot, das man uns machte, konnte sich sehen lassen: Wir bekamen 50 kr/Monat Rabatt für 12 Monate Verlängerung – und einen neuen Router gleich obendrauf, der Wireless N kann und somit bei 150 MBit/s laufen könnte.

Aber erst einmal ließ ich alles beim alten. Bis die Probleme wiederkamen und dieses Mal der Access-Point im Verdacht stand.

Daher eine neue Lösung: weg mit dem Kabelgedöns und stattdessen zwei WLAN-Sticks von D-Link für die Rechner, was die ganze Angelegenheit beschleunigen sollte. Die kosteten auch ein paar Kröten, aber so fühlt sich eben Zukunft an. Leider war das ebenso ein Wunschtraum. Der Empfang war auf 10 Meter Abstand – mit Wänden dazwischen – bestenfalls mittelprächtig. Ein vollwertiger Kabelersatz war das nicht.

Also kaufte ich einen neuen Access-Point (einen Level One WAP-6002) mit Wireless N für eine neue Brücke. Auch das schien erstmal ganz gut zu gehen. Aber einer der beiden Rechner hat oft Probleme, und so richtig stabil ist die Angelegenheit auch nicht. Es scheint, der Access-Point ist mit zwei Rechnern überfordert.

Seither probiere ich wild herum: den Access-Point für besseren Empfang als Repeater einzusetzen; den Access-Point direkt am Router anbringen, um dessen offenkundig mäßiges WLAN-Teil zu ersetzen. Alles brachte nichts. Letzten Endes bin ich dabei gelandet, die WLAN-Brücke zu belassen und auf der Kabelseite einen Router davor zu hängen, so dass die Brücke nur einen einzigen Client versorgen muss. Den Access-Point habe ich zudem mit einer größeren Antenne ausgestattet.

Bislang funktioniert das äußerst gut. Ich frage mich allerdings, ob zwei NAT-Übergänge zum Internet nicht eine ziemlich bescheuerte Idee sind. Das werden wir sehen. Dass WLAN mir im Jahr 2011 nochmal solchen Stress machen würde, hätte ich jedenfalls nicht gedacht.

Wie ich 699 kr hätte sparen können


Außen 85 MBit, innen 10 Mbit

Nachdem wir uns gut 2 Jahre lang mit Comhem herumgeärgert haben, dachten wir uns, wir geben einem anderen Anbieter eine Chance.

Die Wahl fiel auf Bredbandsbolaget. Nachdem die Anschlussprozedur über 4 Wochen gedauert hat und damit erheblich länger als von uns erhofft, konnte es endlich losgehen. Dummerweise ist die Telefondose ganz woanders als die Fernsehkabeldose. Leitung verlegen? Umständlich und unschön.

Die vermeintlich rettende Idee: ein Homeplug-System, also Netzwerk über die Steckdose. Das Kalkül dabei war, dass selbst wenn der bestmögliche Datenndurchsatz nicht erreicht werden sollte, es doch immer noch deutlich mehr als die 24 MBit sein sollten, die das Internet maximal hergibt. Also habe ich die Sweex Powerline 85-Adapter für 699 kr erworben. Das Analyseprogramm verkündete Datenraten von 35 MBit und mehr. Nicht ganz die nominellen 85 MBit, aber immerhin. Problem gelöst.

Oder doch nicht? Es gab gelegentliche Aussetzer und langsame Reaktionszeiten, die ich aber auf Bredbandsbolaget schob, denn das direkt angeschlossene IP-Telefon hatte auch manchmal Aussetzer. Zuletzt lag die Datenrate ins Internet aber bei rund 6 MBit. Direkt am Router sind es jedoch 16 MBit.

Also müssen doch die Adapter der Flaschenhals sein – damit sind nicht nur die 85 MBit Utopie, sondern auch die Angaben des Analyseprogramms Humbug und wohl schon 15 MBit ein Glücksfall. Ein glatter Fehlkauf also, das ganze.

Und ein inakzeptabler Zustand, denn Da kam mir die Idee, meinen derzeit ungenutzten NETGEAR WG602v4 zur Bridge umzufunktionieren. Wieder einmal eine Idee, die man durchaus hätte früher haben können. Jetzt fließen die 16 MBit problemlos über eine Funkstrecke. Braucht jemand ein schlechtes Homeplug-Adapter-Set?

Umgezogen

Ein kurzer Abriss der letzte 8 Tage:

Dienstag, 2. Dezember: Rückkehr aus Berlin. Das Flugzeug von Ryanair war bemerkenswert leer, was sehr erfreulich war. Nach Ankunft sind wir sofort nach Gustavsberg gefahren, um die Schlüssel abzuholen. Die Wohnung ist echt gut, aber wir haben noch einige Anmerkungen zum Besichtigungsprotokoll. Unser Keller ist nicht leergeräumt, die Namensschilder fehlen und ein Hakenkreuz ist im Treppenhaus in die Wand geritzt. Wir ziehen noch Abend einige kleinere Möbelstücke um.
Mittwoch, 3. Dezember Ich fahre zur Hausverwaltung und trage unsere Anliegen vor.
Donnerstag, 4. Dezember Wie der Berlintrip lange vorgeplant, erhalte ich im Vorhinein mein Geburtstagsgeschenk: das Elton-John-Konzert im Globen. Zunächst waren wir sehr abgelenkt wegen der Wohnung und dem eigentlich viel wichtigeren Umzug, aber der Mann ist ein großer Entertainer, und der Abend war prima.
Freitag, 5. Dezember Nach einigen Schwierigkeiten mit der Anhängerkupplung kann ich nun doch einen Anhänger mieten. Die Kupplung ist abnehmbar, und vor nicht allzu langer Zeit wusste ich nichtmal, dass das Auto überhaupt eine hat. Sie war wegen der jahrelangen Nichtbenutzung so schwergängig, dass ich zunächst dachte, sie wäre abgeschlossen. Der Schlüssel tauchte nach etwas Suche bei meinen Eltern auf. Er kam rechtzeitig mit der Post, und nach einer Menge Salatöl und richtig Öl lief alles wie geschmiert. Stefan half uns am Freitag mit dem Umräumen, so dass am Samstagmorgen vorwiegend die großen schweren Sachen übrig waren.
Samstag, 6. Dezember Wir hatten glücklicherweise viele Umzugshelfer, obwohl es ja sehr kurzfristig organisieren mussten. Am Nachmittag war alles in der neuen Wohnung. Vielen Dank an die ganzen Umzugshelfer!
Sonntag, 7. Dezember Es hat sich herausgestellt dass der Küchentisch zu groß ist. Wir fahren zu IKEA und verbringen letztendlich fast den ganzen Tag dort. Derweil ist die Wohnung natürlich noch ein Riesendurcheinander.
Montag, 8. Dezember Selten war mir ein Geburtstag so egal wie dieser, denn die ganzen anstehenden Arbeiten lassen ihn vollkommen in den Hintergrund treten. Vielen Dank für die ganzen Geburtstagsanrufe und -mails! Tagsüber bin ich bei einem Experiment an der Uni, aber ich verabschiede mich früh. Ich quäle mich den ganzen Abend mit einer Dose für einen Netzwerkanschluss. An mir ist wirklich kein Elektriker verloren gegangen, und dieser Verkabelung ist so nervig, dass ich verstehe, wieso WLAN erfunden worden ist. Erst am Dienstagabend gelingt es mir (mit einer anderen Dose), einen einigermaßen stabilen Anschluss zu fabrizieren.
Dienstag, 9. Dezember Die Wohnzimmervorhänge passen farblich nicht. Immerhin ist die Wohnung langsam einigermaßen aufgeräumt, auch wenn es noch massiv an Regalen, Vorhängen und der Installation des Küchentischs mangelt. Ich werde am Donnerstag wohl noch einmal zu IKEA aufbrechen müssen, um Regale zu besorgen.

Heute kommt nun der erste Besuch. Mittlerweile bin ich guter Dinge, dass bis nächste Woche so etwas wie ein Normalzustand eintreten wird.