Opfer der Plattentektonik

Eigentlich bin ich jetzt schon seit 2 Stunden in Berlin.

Eigentlich. Stattdessen sitze ich noch zuhause.

Wer noch Zweifel an der Plattentektonik hatte, wird eines besseren belehrt.
Sie ist so real, um den ganzen Flugverkehr lahmzulegen.

Dabei war alles so schön geplant: Übernachtung im Hotel am Flughafen, Flug morgens um halb sieben nach Berlin, Wein kaufen am Ostkreuz.

Und dann ab 12 Uhr wäre ich einer der Leiter eines Workshops über so neumodisches Internetgedöns gewesen.

Nun wird das bis morgen um 6 Uhr warten müssen. Dann bin ich nämlich mit dem Berlin Night Express in der deutschen Hauptstadt angekommen.

MV in der Tunnelbana

Ryanair bewirbt derzeit Reisen in eine Stadt, die zumindest bislang nicht als Tourismusmetropole bekannt ist: Rostock. Bislang dürfte Mecklenburg-Vorpommern allgemein keine allzu große Rolle im Tourismus aus Schweden spielen, denn Ostsee, viel Natur und kühles Klima gibt es hier in ähnlicher Form auch.

Ob Ryanair also auf dieser Schiene erfolgreich sein wird, ist also fraglich. Immerhin kommt damit Deutschlands dünnbesiedelstes Bundesland zu einer ungewohnten Aufmerksamkeit:

In Baden-Württemberg weiß man allerdings, dass MV nicht immer gut tut.

Auf Entdeckungssafari

Seit ziemlich genau 25 Stunden bin ich wieder auf deutschem Boden. Fremd fühle ich mich natürlich nicht hier, aber einige Dinge fallen doch auf.

  • Im Stuttgarter Flughafen hat eine Filiale der Bundesagentur für Arbeit eröffnet. Wer zur Arbeitssuche dorthin fährt, ist natürlich die große Frage. Offenbar will man schon bei der Einreise eventuell entstehende Arbeitslosigkeit effektiv bekämpfen.
  • Auf der A8 haben die Baustellen (und wohl auch die Staus) eine Rekordlänge erreicht. Interessant wäre, zu wissen, ob denn auch irgendwann mal so etwas wie eine Autobahn dabei herauskommt.
  • Meine Eltern haben dank digitaler Technik über 200 Kanäle, darunter „Aah TV“ (Telefonsex), „Flirtcafé TV“ (Telefonsex getarnt als Dating) und „Uschi TV“ (Das M wurde vergessen). Ähnlich intellektuell tiefschürfend ist das Dutzend Homeshopping-Kanäle, darunter der Schmuckkanal. Grenzdebile Hartz-IV-Empfänger erreichen so schneller den Zustand vollkommener Verblödung. Die Zukunft des Abendlandes ist also zweifellos gerettet.
  • Man versucht in der Werbung, den Rauchern zu erklären, dass es ab 1. Januar nur noch mit Karte Zigaretten am Automat gibt. Ich freue mich trotzdem schon auf fluchende Raucher.
  • Yufka ist etwas, das definitiv in Schweden fehlt.
  • Ich werde eine neue Rubrik einführen. Sie heißt „nicht schade“, und die ersten zwei Folgen hätten eigentlich Augusto Pinochet und Saparmyrat Nyýazow sein müssen. Vielleicht stirbt ja in Kürze noch jemand, über dessen Tod man sich zynisch freuen darf.