Sweden’s next Top Sozi

Håkan Juholt ist als Parteivorsitzender zurückgetreten (Bild: Arild Vågen, CC-BY-SA 3.0)
Håkan Juholt ist als Parteivorsitzender zurückgetreten (Bild: Arild Vågen, CC-BY-SA 3.0)

Ich lese jeden Tag die Zeitung, habe aber manchmal das Gefühl, dass ich nicht so recht weiß, was in diesem Land eigentlich passiert. Am Samstag ist beispielsweise Håkan Juholt zurückgetreten. Den muss man nicht kennen, aber er war Parteivorsitzender der schwedischen Sozialdemokraten. Was auch schon das Problem aufzeigt. Nicht, dass er der Top-Sozi war, sondern dass ihn keiner kannte.

Vertrauen konnte er nämlich nicht aufbauen. Als er in das Amt kam, fragte man gemeinhin „Håkan wer?“. Nüchtern betrachtet war er der Vorsitzende von Rudis Resterampe: schlicht einer der wenigen, die nicht sofort mehr oder weniger dankend abgelehnt haben.

Am Samstag verlas er nun seine Rücktrittserklärung, in seinem Heimatort Oskarshamn in einem Einkaufszentrum neben einer Rolltreppe. Genauso würdig und glamorös wie seine Amtszeit.

Ich fragte mich, was denn nun eigentlich passiert war. Ich verstehe es bis heute nicht ganz. In den Tagen davor waren schon Rücktrittsandeutungen durch die Presse gegeistert. Nur warum es ausgerechnet jetzt zum Rücktritt kommen sollte, blieb unklar – im Gegensatz zu den deutschen Medien hat man es in Schweden nicht so mit Dossiers und Erklärstücken. Wer etwas verpasst hat, darf rätseln, wie das nun zustande kam.

Etwas Licht brachte für mich allenfalls diese Zusammenfassung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens SVT (für die des Schwedischen mächtigen):

Der Rücktritt ist eine Spätfolge einer Affäre aus dem Oktober 2011. Es kam heraus, dass Juholt das für auswärtige Reichstagsabgeordnete zustehende Mietgeld für die volle Miete einer Stockholmer Wohnung bezogen hat, obwohl er dort nicht allein lebte und die Miete somit geteilt hätte werden müssen. Zudem hatte er anscheinend davon gewusst, aber nicht darauf reagiert. Er ware nahe des Rücktritts, aber er machte den Wulff: entschuldigte sich und gelobte Besserung. Die Sache schien bald überstanden, auch wenn sich kleinere Ungeschicktheiten in seinen Äußerungen wiederholten.

Aus deutscher Sicht handelt es sich freilich um Lappalien, wenn man bedenkt, in welchem Maße sich der werte Herr Bundespräsident schon beschenken hat lassen und das alles für so gar nicht rücktrittswürdig hält. Falsche Wohnungsabrechnung und ein paar unglückliche Statements nehmen sich dagegen lächerlich aus.

Die Umfragewerte gingen in den Keller, und ich nehme an, dass es letztendlich diese Zahlen sind, die zwei Landesverbände der Sozialdemokraten dazu bewegte, Juholts Rücktritt zu fordern. Am Samstag zog er die Reißleine und wurde damit der Parteivorsitzende mit der kürzesten Amtszeit.

Ob das für die Partei gut oder schlecht ist, wird sich noch zeigen. Ich tendiere zu ersterem. Juholt hat anscheinend von Anfang an nur diejenigen voll überzeugt, die sowieso alles gut finden, was die Partei entschieden hat. Bei denen, die man von den Moderaten wieder zurückholen müsste, hat er aber nur vorübergehend Sympathien geweckt.

Unter normalen Umständen ist die Regierung ein Jahr nach der Wahl am unbeliebtesten, weil sie unbequeme Maßnahmen und Klientelpolitik auf den Anfang der Legislaturperiode legt, während man Wohltaten kurz vor die Wahlen legt, um danach weitermachen zu dürfen. In Schweden ist es derzeit genau umgekehrt: bis auf die Grünen steht die Opposition so schlecht da wie nie.

Ich denke, die Sozialdemokraten haben immer noch nicht gelernt, mit der nach wie vor ungewohnten Oppositionsrolle umzugehen. Es kommt mir so vor, als wolle man die altbekannten Rezepte einfach solange neu aufsagen, bis die Schweden wieder darauf anspringen. Diese Regierung gefährdet das nicht, denn die Schweden haben keine Angst mehr vor den Bürgerlichen.

Ich habe gehofft, man würde dieses Mal nicht in typisch schwedischer Manier mit einer Wahlkommission auf Kandidatensuche gehen, sondern den Posten per Parteimitgliederabstimmung besetzen.

Danach sieht es leider wieder nicht aus. Aktuellen Berichten zufolge soll Anders Sundström gefragt worden sein. Dieser ist Chef der Versicherung Folksam und war zuvor mehrfach Minister und Reichstagsabgeordneter. Ich kenne ihn nicht aber wäre enttäuscht, wenn man erneut einfach irgendjemanden aus dem Hut zaubern würde. Um 15:15 Uhr soll es eine Pressekonferenz geben.

Andere heiß gehandelte Namen sind der ehemalige Juso-Chef Mikael Damberg, der aber erstmal abgelehnt hat, und die Generalsekretärin Carin Jämtin. Bislang nehmen sich die Kandidatenlisten im Vergleich zum letzten Mal kurz aus. Man muss wohl leider davon aus gehen, dass die ehemalige EU-Kommissarin Margot Wallström, die der ganzen Veranstaltung etwas Wiedererkennungswert und Grandezza geben könnt, wiederum nicht zur Verfügung steht.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Und hoffe, dass Bundespräsident Wulff doch noch den Juholt macht.

Update (15:28 Uhr): Die Pressekonferenz gab keine wirkliche Information außer, dass jetzt erst einmal beraten werden müsse. Am Freitag wird die Parteiführung zusammentreten. Sundström soll angeblich abgelehnt haben.

Update (15:43 Uhr): ein Punkt bei den letzten Querelen war auch, dass Juholt veranlasst haben soll, einen Posten aus dem oppositionellen Gegenvorschlag für den Staatshaushalt herauszustreichen. Dieser war dafür vorgesehen, die Qualität der Arbeitslosenversicherung wieder auf das Niveau zu bringen, das sie vor dem Antritt der Regierung Reinfeldt hatte. Sicherlich kein Riesenaufreger für die Allgemeinheit, aber natürlich ein Affront für weite Teile der Partei, denn das ist natürlich eine Herzensfrage für Sozialdemokraten – siehe auch diesen Artikel dazu (vielen Dank an Jan für den Hinweis).

Knut

Knut Lavard bzw. Knud Lavard, der heilige Knut und Namensgeber dieses Tages. (Foto: Fredrik Tersmeden, CC-BY-SA 3.0)

Letzte Woche in Deutschland wurde ich immer wieder darauf angesprochen: Knut.

Es ist bemerkenswert, wie stark sich das im Bewusstsein der Leute festgesetzt hat, was in erster Linie folgendem Werbespot geschuldet ist:

Er wurde über die Jahre immer wieder neu und auch in anderen Varianten aufgelegt. Es gibt ihn auch in einer englischen Fassung, der Knut auch gleich auf den 26. Dezember datiert, was zumindest in meiner Erinnerung auch im deutschen Fernsehen so gemacht wurde.

Leider stimmt daran nicht sonderlich viel. Nicht nur, dass man die Bäume nicht aus dem Fenster wirft – man kann freilich, aber deswegen ist es noch lange kein allgemeiner Brauch. Knut ist heute am 13. Januar, und es ist der Heiligentag des Knud Lavard, woher auch der Name kommt. Das wurde früher auch richtig gefeiert mit dem Verzehr der letzten Reste von Weihnachten. Mich wundert daher auch nicht, dass es früher wichtiger war als heute, denn beim schwedischen Winter aß man sich wohl gerne nochmal satt, weil schließlich noch drei kalte Monate bevorstanden.
Irgendwie passt dieser Heilige zu der ganzen Veranstaltung, denn Knud Lavard wurde laut Wikipedia nur durch nachträgliche Übertreibung seiner Taten und seine Rolle als Förderer (sprich Geldgeber) der Kirche heilig gesprochen.

Heute feiert kaum noch einer Knut, aber im Kalender steht der Tag noch. Stattdessen ist das große Ereignis die „Mellandagsrea“, ein Schlussverkauf zwischen den Jahren, bei dem die Weihnachtswaren vergünstig zu haben sind.

Ich für meinen Teil werde morgen den Baum hinausbefördern – aber durch’s Treppenhaus.

Keine Gewalt

Das "Original" vor dem UN-Hauptquartier in New York

Karl hat mich netterweise in einem Kommentar darauf hingewiesen: eine Ausgabe der obigen Statue steht auch in Malmö. Und in Stockholm in der Fußgängerzone beim Hötorget (worauf ich eigentlich hinaus wollte in der Bildergalerie).

Wie ich jetzt erfahren habe, gibt es aber noch einige mehr davon, u.a. in Täby nördlich von Stockholm, in Borås und in Göteborg.

Skulptur "Non-Violence" in Göteborg (Bild: Rolf Broberg, CC-BY-SA 3.0)

Die Häufung dieser Skulpturen in Schweden ist aber weniger der Friedfertigkeit der Leute hier geschuldet, sondern wohl dem Umstand, dass sie von dem schwedischen Bildhauer Carl Fredrik Reuterswärd geschaffen wurden. Es gibt auch einige in anderen Ländern, u.a. in Berlin und Peking.

Auf die Idee kam Reuterswärd 1980, als John Lennon erschossen wurde. Er war wütend über die Sinnlosigkeit der Tat und begann an einem Werk für Gewaltlosigkeit. Es entstand die bekannte Skulptur mit dem Titel „Non-Violence“, auch bekannt als „The Knotted Gun“. Heute ist sie ein recht bekanntes Symbol.

Nun ist die Frage: wo steht das Original? Es ist wider Erwarten nicht die Skulptur in New York – diese steht erst seit 1988 und ist ein Geschenk des Großherzogtums Luxemburgs. Die in Malmö ist aber von 1985, und laut dem englischen Wikipedia-Artikel ist diese auch eine der ersten. Eine weitere steht in Luxemburg. Wann die entstand, konnte ich nicht finden, aber hier ist davon die Rede, sie sei die dritte der ursprünglichen.

Damit hat Karl wohl nicht nur auf irgendeine Ausgabe des verknoteten Revolvers hingewiesen – die Skulptur in Malmö scheint sogar die erste zu sein.

New York, New York, USA (7): Sieben Jahre später – ein Vergleich

Vieles ändert sich, auch und gerade in New York – und sieben Jahre sind eine lange Zeit. Ich habe etwas in meinem Fotoarchiv und einige Fotos von 2004 von bekannten und weniger bekannten New Yorker Szenen mit denselben oder zumindest ähnlichen Motiven aus dem Jahr 2011 verglichen.

Die Strawberry Fields

Die Strawberry Fields 2004: mit Blumen dekoriert

2004 waren das Mosaik in den Strawberry Fields, einem Teil des Central Parks zum Gedenken an John Lennon, an einem schönen Herbsttag.

2011 sieht es ein wenig anders aus:

Die Strawberry Fields 2011: trauriger Regentag

Es mag am deprimierenden Wetter gelegen haben, dass an diesem regnerischen Tag nur eine einzige verwelkte Blume das Mosaik zierte. Faktisch aber hat sich wohl nur eines geändert: das Mosaik wurde in der Zwischenzeit neu eingefasst und hat nun einen weiteren Ring.

Das schmalste Haus New Yorks

Das schmalste Haus New Yorks befindet sich in der Bedford Street 75 1/2, mitten im schönen Greenwich Village. Nennenswerte Bewohner war u.a. der Schauspieler Cary Grant. 2004 sah es so aus:

Das schmalste Haus New Yorks in der Bedford Street 75 1/2 im Jahr 2004

2011 ist es genauso schmal wie vorher:

Das schmalste Haus New Yorks in der Bedford Street 75 1/2 im Jahr 2011

Im Detail hat sich aber etwas geändert. Nicht nur dürfte das Auto vom 2004er Bild mittlerweile schon längst eine ziemliche Rostlaube oder verschrottet sein. Der Baum scheint gewachsen zu sein. Im Haus wohnten damals anscheinend noch Leute – zumindest lassen die Blenden und das Licht es vermuten. 2011 hingegen steht es leer, wie man auch durch das Maklerschild erahnen kann. Das wird sich aber bald wieder ändern, denn es wurde verkauft. Traurig sein braucht man aber nicht, sofern man über einen normalen Geldbeutel verfügt. Es war nämlich zu einem bescheidenen Preis von 2,75 Millionen Dollar zu haben. Zwar spukt im Google-Cache auch etwas von 2,5 Mio. herum, aber das dürfte den Sachverhalt nicht deutlich tangieren.

Brooklyn Bridge

Diese im Jahr 1883 gebaute Brücke ist ein Wahrzeichen der Stadt. Hier mein Bild aus dem Jahr 2004:

Brooklyn Bridge 2004
Brooklyn Bridge 2004

Zum Vergleich ein ähnliches Bild aus dem Jahr 2011:

Brooklyn Bridge 2011
Brooklyn Bridge 2011

Leider sind die Aufnahmeorte nicht ganz dieselben. Wenn man das außer Acht lässt, scheint sich nicht viel verändert zu haben, wenn man einmal von der größeren Menschenmenge 2011 absieht, die aber nicht zuletzt darin begründet ist, dass am Samstag nach Thanksgiving einfach eine Menge los ist.
Lediglich dezent sieht man einen Hinweis darauf, was sich verändert hat: rote Baustellenschilder deuten an, dass die Brücke im Jahr 2011 mitten in einer Sanierung ist.

Ground Zero

2004 stand ich am Bauzaun von Ground Zero, fühlte mich von aufdringlichen Souvenirhändlern genervt und schoss dieses Bild:

Ground Zero 2004
Ground Zero 2004

2011 machte ich auch viele Fotos, aber leider keines aus vergleichbarem Winkel. Diese beiden seien beispielhaft gezeigt:

Ground Zero 2011
Ground Zero 2011
Ground Zero 2011
Ground Zero 2011

Im unteren Bild sieht man das grüne Spitze Dach von dem 2004er Bild spiegeln: ich fotografiere also in die entgegengesetzte Richtung. Dass ich keine zwei ähnlichen Blickwinkel habe, ist vermutlich den Umständen geschuldet: 2004 war die Baustelle offen und nur durch ein Gitter abgetrennt. Heute hat man große Planen, durch die man zwar hindurch sehen kann, aber bei denen steht, dass Fotografieren nicht erwünscht ist, woran ich mich auch hielt.

Zudem hat sich wohl gar nicht so viel verändert: dort, wo 2004 ein Loch war, ist immer noch zu weiten Teilen ein Loch. Die Gedenkstätte scheint zu den zuerst fertiggestellten Bereichen zu gehören.

St. Paul’s Chapel

Diese Kapelle ist eine der ältesten Kirchen der Stadt. George Washington feierte am Tag seiner Amtseinführung hier Gottesdienst. Die Kirche blieb an 9/11 praktisch unbeschädigt und wurde in den Monaten der Räumarbeiten zu einer Ruhezone für die Arbeiter, die dort versorgt und betreut wurden. Heute ist dort eine Art Gedenkstätte, aber auch Gottesdienste werden abgehalten.

Die Bilder von 2004:

St. Paul's Chapel 2004
St. Paul's Chapel 2004
St. Paul's Chapel 2004
St. Paul's Chapel 2004
St. Paul's Chapel 2004
St. Paul's Chapel 2004
St. Paul's Chapel 2004
St. Paul's Chapel 2004

Wer sich über die lausige Bildqualität wundert: 2004 war der Autofokus noch nicht erfunden. Zumindest wünsche ich mir fast, es wäre so, denn das würde die miserable Aufnahmequalität jener billigen Kamera aus dem LIDL rechtfertigen, mit der ich die Bilder gemacht habe. Ich schickte sie später wegen des Problems ein, aber eine gute Kamera war das noch lange nicht. So sind leider viele Bilder etwas unscharf. An vielen Orten machte ich Fotos mit einer alten Spiegelreflexkamera, die gar keinen Autofokus hatte. Da fällt die Schuld alleine mir zu.

Zum Vergleich ein paar Bilder aus dem Jahr 2011:

St. Paul's Chapel 2011
St. Paul's Chapel 2011
St. Paul's Chapel 2011
St. Paul's Chapel 2011
St. Paul's Chapel 2011
St. Paul's Chapel 2011

Zwar sind auch 2011 noch viele Solidaritätsbekundungen in der Kirche zu sehen, aber von den großen Plakaten von 2004 hängt nur noch das aus Oklahoma, und das auch an anderer Stelle. Augenfälligste Änderung dürfte jedoch die Entfernung der Kirchenbänke sein, die anscheinend 2007 durchgeführt wurde, um Kirchgängern wie Touristen entgegenzukommen.

Eingangshalle Empire State Building

Als ich vor sieben Jahren in das Empire State Building kam, machte ich dieses Foto:

Eingangshalle Empire State Building 2004
Eingangshalle Empire State Building 2004

Heute sieht es dort so aus:

Eingangshalle Empire State Building 2011
Eingangshalle Empire State Building 2011

Es fällt einem etwas überraschendes auf: die Zahl der Flaggen wurde massiv reduziert. Vielleicht sind ja welche durch die Weihnachtsbäume verdeckt, aber in diesen Zeiten ist es doch ein erstaunlicher Trend. Der Flaggenreichtum 2004 könnte allerdings auch damit zu tun haben, dass ich während der Präsidentschaftswahl dort war, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass ich am Abend der Wahl nicht dort war.

UN-Vollversammlung

So sah es im Saal der UN-Vollversammlung im Jahr 2004 aus:

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen 2004
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen 2004

Und so heute:

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen 2011
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen 2011

Geändert hat sich rein gar nichts – ein Gefühl, das man in dem ganzen Gebäude hat. Zwar wird es in Schuss gehalten, aber vieles wirkt so, als sei es per Zeitreise aus den 1950er Jahren in die Gegenwart geraten. Durch die Sanierung des Gebäudes wird sich das aber bald ändern, nehme ich an.

Zeitungsständer

Der letzte Vergleich hinkt gewaltig, da er nicht dasselbe Motiv zeigt. Ich dachte mir aber trotzdem, dass ich dies einfüge, da es irgendwie auch ein bisschen sinnbildlich steht: New York ist eine Stadt permanenter Veränderung und großer Vielfalt. Trotzdem bleiben manche Dinge auch über Zeit und Stadtviertel konstant.

Das hier ist ein Zeitungsständer aus dem Jahr 2004:

Ein Zeitungsständer 2004
Ein Zeitungsständer 2004

Die New York Post titelt „D-Day“, denn es war der Tag der Präsidentschaftswahl 2004 – als Revolverblatt der stramm konservativen Murdoch-Firma News Corporation lässt sie keinen Zweifel daran, wer ihrer Meinung der beste Präsident ist, wo gibt. Der gewann denn auch, aber wohl kaum dank dieser Schützenhilfe. New York wählt fast immer demokratisch.

Und hier ein ganz anderer aus dem Jahr 2011:

Ein anderer Zeitungsständer 2011
Ein anderer Zeitungsständer 2011

Wenig gefüllt präsentiert sich dieser Zeitungsständer aus dem Jahr 2011. Das ist nicht Thanksgiving geschuldet, denn zwei Tage vor diesem Feiertag hätte es zumindest eine Ausgabe der New York Post geben müssen. Über die Gründe kann ich nur mutmaßen. Vielleicht war einfach alles schon vergriffen, oder die Zeitungskrise forderte ihren Tribut.

Schluss

Das war also meine kleine Serie zum New-York-Trip – ich hoffe, es war der eine oder andere hilfreiche Tipp dabei.

Wie dieser letzte Teil zeigt, ändert sich manches, aber bleibt eben doch irgendwie gleich. Ich hoffe nur, dass es nicht erneut sieben Jahre dauern wird, bis ich mich erneut persönlich davon überzeugen kann.

New York, New York, USA (6): Die mobile Karte des 21. Jahrhunderts

Vor dem Trip nach New York habe ich mich gefragt, wie ich den ganzen Kram, den ich im Vorfeld recherchiert hatte, nachher auch finde. Eine klassische Papierkarte müsste auf jeden Fall mit einer Adressenliste ergänzt werden, weil die Straßen in New York teilweise seeehr lang sind. Also wollte ich gerne meine Fundstücke auf mobile Geräte übertragen, sprich mein Android-Handy und mein GPS-Gerät. Als zusätzliche Schwierigkeit kam hinzu, dass wegen der horrenden Roaming-Kosten kein Internetzugang zu erwarten ware. Dies bedeutet auch, dass Kartenmaterial und alle darauf markierten Punkte offline verfügbar sein müssen.

Google Maps bietet zwar mittlerweile ein Caching, aber wie dieses genau funktioniert, war mir vor der Reise nicht bekannt. Wie es funktionieren könnte, kann man aber hier sehen:

Das werde ich bei nächster Gelegenheit einmal testen. Anscheinend ist diese Lösung aber auf einen 16-Kilometer-Radius um den markierten Punkt herum beschränkt. Größere Reisen kann man damit also kaum abdecken.

Meine Lösung auf Basis von openstreetmap.org-Karten:

  • Ich habe alle relevanten interessanten Sachen bei Google Maps in einer Karte gespeichert. Man kann dort Punkte markieren und mehr. Um die Daten in anderen Anwendungen weiterzuverwenden, sollte man sich aber auf das Wesentliche beschränken. Welches Symbol man z.B. in Google Maps einträgt, wird man auch nur in Google Maps sehen können – beim Export gehen solche Daten leicht verloren. Der Export aus Google Maps ist nur im KML-Format möglich.
  • Die App Oruxmaps kann die KML-Datei importieren. Dabei gehen praktisch alle Infos außer der Position und dem Namen verloren. Selbst der Name leidet etwas, wenn besondere Zeichen darin vorkommen. Meine Erfahrung ist, dass es sich lohnt, die KML mit Hilfe des Programm GPSBabel in das GPX-Format umzuwandeln. Dies kann auch von Oruxmaps importiert werden und schont die Namen der markierten Punkte.
  • Nun braucht man noch Karten für Oruxmaps. Diese kann mit dem Programm OruxMapsDesktop erstellen, das dank Java plattformübergreifend laufen sollte. Die Erstellung dauert einige Zeit.
  • Wie man Karten für mein GPS erstellt, findet sich hier. Allerdings verwende ich mittlerweile vorproduzierte Karten, z.B. von Raumbezug. Dies ist erheblich schneller als die Karten selbst zu erstellen. Will man zudem mehrere Weltteile in einer Karte vereinigen, ist es erheblich praktischer, die schon fertigen Karten von Raumbezug herunterzuladen und diese dann mit mkgmap zu einer Karte zu fusionieren.

Die Oruxmaps kann man nun einfach alle interessanten Punkte anzeigen lassen und sogar die Entfernung zu diesen bestimmen. Zudem sind in den Openstreetmap-Karten die Positionen von U-Bahn-Stationen meist sehr gut zu sehen, so dass man leicht die nächste finden kann.

Auf GPS würde ich aber keine großen Hoffnungen setzen. Selbst das Garmin-Gerät hatte erhebliche Schwierigkeiten, eine Position bestimmen. Die hohen Häuser verdecken einfach zuviel des Himmels. Mit dem Handy war es ganz aussichtslos, was aber nicht weiter tragisch war, sofern man eine grobe Ahnung hatte, wo man sich befand – und das ist in New York dank der nummerierten Straßen nun wirklich nicht schwer. Das GPS-Problem wird sich wohl erst in eigen Jahren reduzieren, wenn neue GPS-Satelliten am Himmel stehen.

Eine weitere App, die ich dringend empfehlen würde, ist „Öffi“, welche es erlaubt, Netzpläne von allerlei Nahverkehrsnetzen herunterzuladen. Diese sind dann offline verfügbar. In New York sind die Netzpläne auf den Bahnsteigen nicht sonderlich präsent, und in den Wagen befinden sie sich an Plätzen, die gerne von sitzenden Passagieren verdeckt werden.

Vor einem Jahr an Weihnachten

Der heutige Tag erinnert unweigerlich daran, wie man letztes Jahr Weihnachten verbracht hat. Wie man schon an meinen sporadischen Safari-Bildern sehen konnte: wir waren in Afrika.

Nach einer Busfahrt durch den nördlichen Teil Tansanias kamen wir in Dar-Es-Salaam an, der wichtigsten Stadt des Landes, wenn auch nicht Hauptstadt. Von dort aus setzten wir mit einer hochmodernen Fähre zu unserem eigentlichen Ziel nach Sansibar über.
Wir wohnten im Zenji Hotel, das wir über hostelworld.com gebucht hatten und ein echter Glücksgriff war. Es liegt zwar nicht in der touristischsten Ecke von Stonetown, der Hauptstadt von Sansibar, aber die Zimmer sind ein Traum, der Service erstklassig und die Preise günstig. Dort buchte man auch für den Heiligabend für uns einen Tisch im 236 Hurumzi, einem Nobelhotel in der Altstadt. Es hat ein Restaurant auf dem Dach, von dem man die ganze Stadt und auf’s Meer blicken kann.
Das Essen war ein Traum, aber mit 75 US-Dollar auch weit jenseits dessen, was wir erwartet hatten. Also musste ich mit dem Mopedtaxi (die Straßen in der Altstadt sind für Autos zu eng) zum Hotel zurück und Geld holen. Das anschließende Dinner war ein Traum – viele Gänge, exzellenter Wein, exzellenter Service. Eine Musikgruppe und eine Tanzgruppe machten abwechselnd die Unterhaltung, dazwischen liefen Weihnachtslieder, gesungen von Frank Sinatra, womit dies auch das erste Weihnachtsfest seit vielen Jahren war, an dem ich „Last Christmas“ von Wham entkommen bin.

Wir hatten also ein schönes Weihnachten in der Stadt, und Neujahr verbrachten wir an der Ostküste in einem kleinen Dorf am Strand. Aber davon berichte ich vielleicht ein anderes Mal.

Ich wünsche allen Lesern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest!

New York, New York, USA (5): Unterkunft – eine relativ günstige und angenehme Art zu wohnen

Da ich in kaum einem Gespräch bislang erlebt habe, dass der Gesprächspartner diese Form der Unterkunftsvermittlung kennt, will ich hierauf schnell eingehen.

Wir haben unsere Unterkunft bei airbnb.com gebucht. Das ist ein bisschen wie Couchsurfing, aber mit Geld. Das bedeutet, dass hier Privatleute vermieten, die ein Zimmer übrig haben oder ihre Räumlichkeiten während ihres Urlaubs zur Verfügung stellen können. Das Portal bietet hierzu sichere Bezahlmethoden an, und man kann sich per Foto und Bewertungen anderer ein Bild darüber machen, was einen da erwartet. Anbieter haben größere Sicherheit durch die Bezahlung und einer von Airbnb garantierten Absicherung gegen Schäden. Das Ganze ist ein starker Trend in den USA, der langsam auch nach Europa kommt.

Natürlich wohnt man nicht in einem Hotel. Es wurde erwartet, dass wir auch mal den Müll runterbringen, wenn er voll ist, und wir das Zimmer sauber hinterlassen.

Bei der Ersparnis, die man hat, ist das aber ein Klacks – wir zahlten 700 Dollar für insgesamt 9 Nächte. Für dieses Geld hätten wir nicht einmal ein Jugendherbergszimmer in halbwegs akzeptabler Lage erhalten. Ein Hotelzimmer hätten wir für deutlich mehr Geld wohl erst weit in New Jersey gefunden.

Gewohnt haben wir im „ingefära hus“, was wirklich so heißt und Bushwick, einem Teil Brooklyns liegt. Ich weiß zwar nicht, wieso die Besitzerin einen schwedischen Namen wählte, aber der Hintergrund ist klar. Sie heißt Ginger, was zufällig auch „Ingwer“ heißen kann, und „ingefära“ ist dafür das schwedische Wort.
Sie hat eine schöne kleine Wohnung, die wir meist für uns hatten. Die Wohnung war nett eingerichtet, bot kostenlosen Internetzugang, einen großen Kühlschrank und einen Herd. Zudem waren bis zu drei U-Bahn-Linien in Laufreichweite und die Stadt somit gut erreichbar. Zudem gab es einige Läden in direkter Umgebung, so dass wir immer gut versorgt waren. Bushwick ist nicht die allerbeste Gegend, aber ein aufstrebendes Viertel, das von lateinamerikanischen Einwanderern geprägt ist. Wir fühlten uns sicher. Einziger Nachteil der Wohnung war deren Hellhörigkeit, die aber nur einmal zum Tragen kam, als jemand im Haus eine Party vor Thanksgiving veranstaltete und nachts um 3 auf die brillante Idee kam, die Lautstärke voll aufzudrehen. Wir hätten mitsingen können. Zum Glück gingen sie irgendwann nach Hause und es war Ruhe. Wie gesagt war das aber nur einmal so.

Airbnb ist übrigens nicht der einzige Anbieter auf dem Markt. Mir sind außerdem Wimdu und 9Flats bekannt.

New York, New York, USA (4): Restaurants – viel Geld sparen mit restaurant.com

Durch einen Tipp von Travel-Dealz.de stieß ich auf das Portal restaurant.com.

Das Angebot dort ist verlockend: man zahlt z.B. 10 Dollar und erhält dafür einen Geschenkgutschein für ein bestimmtes Restaurant im Wert von 25 Dollar. Natürlich muss man den nicht verschenken. Man kann ihn auch einfach selbst benutzen.

Es gelten ein paar Bedingungen, die auf den Gutscheinen angegeben sind und die man sich vorher ansehen sollte – hier die üblichsten:

  • Pro Tisch nur einen Geschenkgutschein.
  • Die Gesamtrechnungssumme muss ein gutes Stück höher sein als der Gutscheinwert. Bei 25-Dollar-Gutscheinen sind das beispielsweise meist 35 Dollar. Man kann also nie die ganze Rechnung mit dem Gutschein bezahlen.
  • In den USA spielen die Trinkgelder eine wichtige Rolle, weil sie den Großteil des Lohns der Kellner ausmachen. 15% bis 20% des Gesamtbetrages sind üblich, und der Gutschein darf dies nicht beeinflussen. Soll heißen: Trinkgeld wird auf die volle Summe bezahlt, während der Gutschein nur die reguläre Rechnung reduziert. In vielen Fällen steht im Gutschein gleich drin, wieviel Trinkgeld („gratuity“) automatisch aufgeschlagen wird. So braucht man nicht mehr zu rechnen.
  • Viele Gutscheine gelten nur für das Abendessen.
  • Manche Gutscheine werden auf bestimmte Wochentage beschränkt. Häufig sind auch besondere Angebote wie z.B. Komplettmenüs zu Festtagen nicht mit den Gutscheinen nutzbar.

Das klingt zunächst etwas schwierig, aber für Touristen sind diese Bedingungen geradezu perfekt: man geht öfters essen und nicht selten abends. Wenn man nicht alleine unterwegs ist, erreicht man schnell die erwartete Summe, und spart an diesem Punkt eine Menge. Alle Gutscheine, die wir verwendet haben, konnten wie erwartet eingelöst werden.

Der eigentliche Clou ist aber: restaurant.com hat ständig Rabattangebote, bei denen man auf die sowieso schon billigen Gutscheine noch einmal 70-80% Rabatt erhält! Im Idealfall erhält man also für 2 Dollar ganze 25 Dollar Preisnachlass!

Die Vorteile sind also klar: man erhält zum Spottpreis Gutscheine in erheblichem Wert, die man leicht einsetzen kann. Zudem kann man sich vorab über Restaurants informieren, sich etwas schönes aussuchen. Auf die Art speist man günstig in guten Restaurants, die in keinem Reiseführer stehen und die man sonst bestenfalls durch Zufall gefunden hätte.

Seit ich im August ein paar Gutscheine gekauft habe, werde ich mit Newslettern beschossen, die neue Rabattcodes anliefern. Alles, was man machen muss, ist also, einen Gutschein zum Normalpreis zu kaufen und dann auf den nächsten Newsletter zu warten. Oder mich nach einem aktuellen Code fragen.

Man wird bei der Bestellung nach einer amerikanischen Adresse gefragt. Da man aber keine Post auf dieser erhält, kann man jede beliebige Adresse angeben.

Zwei Dinge gilt es aber zu beachten:

  1. Es ist üblich, dass man die Gutscheine in Papierform mitbringt. Wie gut es ohne funktioniert, haben wir nicht getestet. Bei manchen Gutscheinen steht es aber ausdrücklich in den Bedingungen, dass man Papier mitbringen muss. Im Urlaub heißt das also: entweder im Voraus entscheiden und den Gutschein ausgedruckt mitbringen, oder auf Internet-Cafés verlassen. Oder darauf spekulieren, dass es auch so geht. Ich habe erstere Lösung gewählt, auch weil ich nicht erwartete, dass die immer Rabatt anbieten. Bei den Preisen riskiert man ehrlich gesagt auch nichts. Ich habe 30 € für Gutscheine im Wert von über 200 Dollar bezahlt, und das haben wir wieder reingeholt.
  2. Die Zuverlässigkeit der Angebote darf bezweifelt werden. Während wir in New York waren, schloss ein Restaurant, auf das ich mich gefreut hatte. Es war einer der größeren Gutscheine. Restaurant.com bot zwar an, das Geld stattdessen für einen anderen Kauf zu verwenden, aber dazu kam es mangels Gelegenheit nicht mehr. Zudem ist es offenkundig, dass es sich bei den Supersparpreisen um kein nachhaltiges Geschäftsmodell handelt. Das sind Lockangebote, die so sicherlich nicht ewig angeboten werden – es sei denn, das Portal will unbedingt pleite gehen. Also werden die Preise, nachdem ein Kundenstamm aufgebaut ist, sicherlich angehoben werden.

Folgende Restaurants haben wir besucht:

  • A.J. Maxwell’s Steakhouse: ein Steakrestaurant, dessen Ambiente deutlich signalisiert, dass man sich hier in der Oberklasse befindet. Der Service ist entsprechend, aber die Preise auch. Die Steaks kosten gut und gerne 50 Dollar. Das sind sie jedoch auch wert. Das Porterhouse Steak war das größte Stück hochwertiges Fleisch, das ich in meinem Leben gesehen habe. Eine Vorspeise zu nehmen erwies sich im Nachhinein als Fehler. Stattdessen sollte man auf alle Fälle darauf achten, dass man genügend Beilagen erstellt, denn sonst erhält man Steak und sonst nichts. Dank des guten Wechselkurses war der Gesamtpreis aber für Stockholmer Verhältnisse nicht schockierend. Leider scheinen die 50-Dollar-Gutscheine selten verfügbar zu sein, so dass man meist auf die 25-Dollar-Variante gehen muss.
  • El Ranchito del Agave Mexican Bar Restaurant: der vordere Teil dieses mexikanischen Restaurants sieht eher nach einem billigen Diner aus. Der hintere Teil kommt netter daher, war allerdings bei unserem Besuch komplett leer, weswegen es etwas kühl wirkte. Das Essen war aber exzellent und ausgesprochen günstig, und über den Service kann man auch nicht meckern. Ein Besuch dieses Restaurants lässt sich übrigens exzellent mit einem Spaziergang über den neuen High Line Park kombinieren, der nur wenige Blocks entfernt ist.
  • McGee’s NYC: ein typischer Pub direkt am Broadway. Man kann weder über Essen noch über Service klagen – im Gegenteil. Die Bierauswahl ist reichlich und das Essen gut. Jedoch muss man auch sagen, dass dieser Art von Sports Pub mittlerweile auch überall sonst in der westlichen Welt anzutreffen ist, so dass man als Tourist vielleicht eher etwas exotischeres besuchen will.
  • The Crooked Tree: ein gemütliches Restaurant im East Village, bei dem es sich um ein verborgenes Juwel handelt. Das Angebot besteht in erster Linie aus Crepes, die mit unterschiedlichsten Füllungen versehen werden. Nicht nur, dass die Crepes vorzüglich schmecken. Sie sind so günstig, dass wir anfangs Bedenken hatten, die Mindestsumme nicht zu erreichen. Der Service war zudem exzellent. Wärmstens zu empfehlen!

Zwei weitere Restaurants hatte ich ausgesucht gehabt, aber zu einem Besuch kam es aus Zeitmangel nicht mehr. Das Orchidea (vorwiegend vegetarisch und koscher) und Mangoseed (karibische Küche), beide in Brooklyn gelegen. Beide scheinen aber bei Restaurant.com nicht mehr dabei zu sein und sind natürlich auch nicht so gut zu erreichen.

New York, New York, USA (3): Restaurants – das Pizza-Mekka

Wer es noch nicht wusste: New York ist ein Pizza-Mekka! Nicht nur, dass es eine typische Pizza-Art gibt, die in den USA „New York style pizza“ heißt. Es ist weder egal, wo man die Pizza ist, noch, wo man sie isst:

The Daily Show With Jon Stewart Mon – Thurs 11p / 10c
Me Lover’s Pizza with Crazy Broad
www.thedailyshow.com
Daily Show Full Episodes Political Humor & Satire Blog The Daily Show on Facebook

Nach diesem vorzüglichen Beitrag habe ich alle genannten Pizzerien auf Google Maps eingetragen:


View NYC Pizzerien in a larger map

Wir haben zwei der Pizzerien aufgesucht: zuerst Lombardi’s, die älteste Pizzeria der Stadt, die leider überfüllt war, was aber vermutlich auch daran lag, dass es der Tag nach Thanksgiving war.

Bei Arturo’s hingegen war am frühen Abend noch nicht so viel los. Die Pizzen sind so groß, dass man alleine unmöglich eine große schafft. Glücklicherweise kann man auch zwei halbe bestellen anstatt einer großen, die dann in Stücke geteilt auf einem speziellen Gestell gebracht wird.
Die Kruste ist ein Gedicht, und in weiten Teilen gelang auch der Verzehr ohne Gabel. Witzigerweise unterhielten sich die Leute am Tisch genau über jenen Sketch aus der Daily Show.

Noch ein Hinweis auf die heutige Bildergalerie: errät jemand den „Bewohner“?

Antwort von der SEB

Vor ein paar Tagen hatte ich über das merkwürdige Verschwinden eines Hinweises auf der Rückseite meiner Maestro-Karte geschrieben. Dieser versprach einen Finderlohn für denjenigen, der die Karte an die SEB einschickt.

Nun habe ich Antwort von der SEB erhalten: man habe den Hinweis entfernt, weil die Kunden mittlerweile ihre Karten sperren lassen, so dass die Einsendung nicht mehr nötig sei. Neue Karten, auch VISA-Karten, enthielten den Hinweis nicht mehr. In Sachen Finderlohn sei nur zu sagen, dass dieser von anderen Banken auch nicht gegeben würde.

Alles irgendwo nachvollziehbar, aber doch ein bisschen falsch, wie ich finde.

Zum Einen werden viele Kunden den Kartenverlust nicht sofort bemerken und handeln. Kommt nun ein freundlicher Mensch und findet die Karte, so wird er sie eher liegen lassen, wenn er keinen Hinweis darauf findet, was er damit machen soll. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Betrüger dies ausnutzt, ein wenig. Solche Fälle werden dann zu einem heute sehr häufig vorkommenden Kreditkartenbetrug und fallen bei dessen Behandlung im Volumen kaum ins Gewicht. Der Kunde hat hingegen den Ärger, sein Geld zurückzubekommen.
Zum Anderen wird ein Service eingestellt, ohne dass dem Kunden etwas mitgeteilt würde oder der Preis der Karte sinken würde. Der Kunde kriegt unter dem Strich weniger für sein Geld.

Das Problem ist vermutlich marginal, aber das Ganze ist auch eine Frage des Umgangs mit dem Kunden. Eine offene Informationspolitik hätte so ausgesehen, dass man dies im Begleitbrief zu der neuen Karte mitteilt, anstatt davon auszugehen, dass der Kunde es nicht merkt und es ihm auch egal ist.