Fünf Jahre

Da war es wieder einmal soweit: heute sind es auf den Tag genau fünf Jahre, seit ich nach Schweden gezogen bin.

Ich begehe dieses Jubiläum fast schon traditionell mit der Veröffentlichung von neuen Teilen des Auswandererguides. Da viele der „großen“ Themen schon behandelt wurde, habe ich mir dieses Mal ein eher bürokratisches und zwei eher praktische Themen ausgewählt:

Dieses Mal mehr als jemals zuvor freue ich mich über sachdienliche Hinweise und Verbesserungsvorschläge. Gerade Telefon, Internet und Fernsehen sind so umfänglich, dass es durchaus passiert sein kann, dass mir hier wichtige Informationen durch die Lappen gegangen sind.

Meine zweite Berufung – oder doch nicht

Nachdem mich gestern eine Magen-Darm-Grippe (oder eher der Anflug einer solchen) erwischt hat, verbrachte ich heute den Tag zuhause.
Am Nachmittag erhielt ich einen Anruf. Das ist für sich genommen nichts ungewöhnliches, zumal ich ja einiges gewohnt bin. Dieser hat mich allerdings sehr überrascht.

Es war Petter*, Lehrer an einem nicht ganz unbekannten Stockholmer Gymnasium. Er fragte mich, ob ich nicht Aushilfslehrer werden und unterrichten wolle. Es stellte sich heraus, dass er einfach alle Physik-Doktoranden der Stockholmer Universität abtelefonierte. Ich wies ihn darauf hin, dass ich Deutscher sei und daher vielleicht nicht so wahnsinnig gut geeignet, 25 pubertären Schülern Physik einzutrichtern.
Abgesehen davon, dass ich ohnehin schon genug zu tun habe, habe ich mit Verweis auf meine Gesundheit erst einmal abgelehnt, zu einem Treffen am morgigen Tage zu kommen.

Zwei Dinge beschäftigen mich aber:
Zum einen muss ich mir seither die Frage stellen, wie schlecht es um die personelle Ausstattung im schwedischen Schulsystem wirklich steht, wenn man schon Doktoranden fragen muss, ob sie (Aushilfs-)Lehrer werden wollen.
Zum anderen ist es der Gedanke an eine Karriere, die ich eigentlich vor 7 Jahren mit der Entscheidung, Physik auf Diplom zu studieren, für mich ausgeschlossen hatte. Dementsprechend habe ich mich seither nie wieder damit auseinandergesetzt, ob ich überhaupt zum Lehrer taugen würde.

* Name von der Redaktion geändert

Comhem – Preiserhöhung durch die Hintertür

Vor einigen Tagen flatterte ein Schreiben unseres Kabelfernsehanbieters Comhem ins Haus. Man führe ab dem 1. April eine Kartengebühr für das Digitalfernsehen ein. Diese beträgt 360 kr (ca. 36 €) im Jahr. Betroffen sind die beiden größeren Pakete Medium und Large.

Die Pressesprecherin Maria Stråhle rechtfertigt das in der Presse:

Wie müssen so hohe Kosten abdecken, dass wir beschlossen haben, eine Kartengebühr statt eines erhöhten Monatspreis einzuführen.

Ein Großteil der Kunden wird sich nicht weiter Gedanken darüber machen und brav die 2€ im Monat bezahlen. Dass es sich dabei um eine faktische Preiserhöhung um bis zu 15% handelt, wird vielen nicht auffallen. Schon die monatliche Gebühr dürfte den Wert der Karte erheblich übersteigen.

Natürlich kann man sagen, dass auch alle anderen Anbieter eine Kartengebühr verlangen. Trotzdem ist das Vorgehen eine Täuschung, denn die absoluten Jahreskosten bei Comhem sind schon jetzt nicht die niedrigsten.

Comhem ist für uns nicht gerade ein Sympathieträger. Das einzig wirklich positive ist mittlerweile nur noch, dass sie deutsches Fernsehen (ZDF und 3sat) im Angebot haben. Ansonsten ist die Mängelliste aber lang, und ich habe schon eine ganze Menge Geld bei deren Hotline gelassen.

Wir werden wohl den einzig sinnvollen Schritt machen: da wir einen beträchtlichen Teil des Programmangebots ohnehin nicht brauchen, werden wir auf Small wechseln und damit auch gegenüber dem jetzigen Zustand Geld sparen. Sollten die Verantwortlichen auf die Idee kommen, auch noch dieses Paket mit einer „Kartengebühr“ zu belegen, dann wird es wohl Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen.